am 21.02.2020 15:47
Mal eine sehr simple Frage. Wenn Anteile von ETFs (aus einem Sparplan) verkauft werden, aber dann ein teilweise erheblich geringerer Wertzuwachs verbucht wird als man annehmen würde (also beispielsweise steht im Depot ein Anstieg von 400 Euro, man verkauft die Hälfte, erhält aber erheblich weniger als 200 Euro [Provisionskosten natürlich beachtet]), liegt dies an den Ausschüttungen/Erträgnisgutschriften die man in den vorherigen Jahren erhalten hat?
am 21.02.2020 15:55
Erst mal herzlich willkommen!
Ich hoffe dass ich Deine Frage richtig verstanden habe...
Wenn es so ist wie ich es verstanden habe, dann liegt das am FiFo-Prinzip: Es werden bei Teilverkäufen zuerst die Papiere Verkauft die als erstes angeschafft wurde. Und je nachdem wie das Verhältnis aktueller Kurs zum (entsprechend des Teilverkaufs zu errechnenden) gemittelden Anschaffungspreis ist werden die Gewinne (+Steuerbelastung) ausfallen.
Gruß Crazyalex
am 21.02.2020 16:04
Hallo @PineBarrens, herzlich willkommen
(und schön, dass Du ein neues Thema gestartet hast
)
Ich verstehe noch nicht 100% was gemeint ist, an den Ausschüttungen und Erträgnisgutschriften liegt es aber sicher nicht.
Ausschüttungen landen nämlich nicht im Depot sondern auf dem Verrechnungskonto und können daher in den vorher angezeigten 400 € Wertzuwachs unmöglich enthalten gewesen sein.
Gewinne aus Erträgnisgutschriften werden umgekehrt beim Verkauf ja mitverkauft und nicht abgezogen.
Naheliegendste Ursache für unerwartet geringe Verkaufserlöse wäre natürlich die Steuer. Ist evtl. kein oder kein ausreichend dimensionierter Freistellungsauftrag eingereicht gewesen, so dass von den zuvor angezeigten 400 € (bzw. die aus dem hälftigen Verkauf erwarteten Gewinne von 200 €) auf rd. 150 €zusammengeschmolzen sind?
am 21.02.2020 16:09
Danke für die Antworten. Ich nehme an, dass die FiFo-Regelung hier zutrifft. Freistellungsauftrag ist eingerichtet und die Differenz zwischen dem "erwarteten" Gewinn und den realen Daten war dann doch sehr stark. Da der Wert des ETFs heute jedoch relativ vergleichbar mit dem Wert zu Beginn der Ansetzung des Sparplans ist, nehme ich an, dass dies somit den eher geringen Gewinn erklärt.
am 21.02.2020 16:23
Also wenn ein FSA eingereicht ist, 400 € im Depot angezeigt wurden und Du nur die Hälfte verkauft hast, dann war entweder der FSA ziemlich niedrig oder da ist noch was anderes.
Was sagt denn die Abrechnung?
Andere Idee: da es aus einem Sparplan kam hast Du vermutlich auch Bruchstücke verkauft.
Ist das alles schon erledigt oder ist der immer separat ausgeführte Verkauf der Bruchstücke noch ausstehend?
21.02.2020 18:44 - bearbeitet 21.02.2020 18:50
21.02.2020 18:44 - bearbeitet 21.02.2020 18:50
Hallo @PineBarrens und Willkommen in dieser illustren Runde!
Ich hätte noch eine kleine andere Idee die vielleicht zu tragen kommt, aber zuerst:
Woher die Anteile an dem ETF kommen (z.B. bei dir Sparplan) ist uninteressant. Du hast einen Sparplan, der kauft Monat für Monat für eine fixe Summe ein und dein Anschaffungswert wird gemittelt.
@PineBarrens schrieb:aber dann ein teilweise erheblich geringerer Wertzuwachs verbucht wird als man annehmen würde (also beispielsweise steht im Depot ein Anstieg von 400 Euro, man verkauft die Hälfte, erhält aber erheblich weniger als 200 Euro [Provisionskosten natürlich beachtet])
Das macht mich stutzig. Du beziehst dich auf deine Depotübersicht in der dann zum Beispiel bei "Ihr Kaufwert (Differenz seit Kauf) +400€", richtig?
In dieser Ansicht sind deine Kaufgebühren nicht enthalten, es wird lediglich angezeigt wie der Kursgewinn ist (sprich du kaufst 10 Anteile für 50€ und der Kurs steigt auf 52€ dann steht da als Differenz zum Kaufwert +20€, es wird aber nicht beachtet dass du 3,90€ Gebühren bezahlt hast).
Wenn du keinen Top-Preis-ETF besparst dann hast du immer noch 1,5% pro Ausführungsorder an Gebühren. Wenn du jahrelang in höherer Summe besparst dann kann da schon mal was zusammenkommen.
Edit: Zur Veranschaulichung: Du besparst einen nicht-Top-Preis-ETF mit 100€ im Monat. Jeden Monat fallen 1,50€ Gebühren an. Das sind pro Jahr 18 Euro. Wenn du nach 4 Jahren eine Anzeige von +400€ da stehen hast, dann ist der reelle Wertzuwachs (nach Abzug der immer anfallenden Ordergebühren) aber nur 400€-4*18€=328€. Ich hoffe du verstehst was ich meine 🙂
Die einfachste Lösung um zu schauen wie viel bei Verkauf annähernd zusammen kommt ist die Steuersimulation zu nutzen. In der werden die Kaufgebühren, die sich über die Zeit angesammelt haben, nämlich beachtet. Dann musst du nur noch die Verkaufgebühren vom angezeigten Gewinn abziehen et voila - du weißt wie viel du nach Abzug von Steuern bekommst 🙂
Vielleicht liegt es also auch einfach daran (falsche Werte verglichen)? 🙂
Sodele!