am 12.01.2021 21:05
Hallo liebe Forum-Teilnehmer,
der Frischling hat mal wieder eine Frage!
Ich kann mir vorstellen, dass dies möglicherweise eine ziemlich dämliche Frage ist, aber ich dachte, ich stelle sie trotzdem!
Also, durch meine Scheidung habe ich einen netten Betrag erhalten, da ich aus dem Haus samt Grundstück ausgezogen bin.
Es waren knapp 100.000€, die ich auf einmal so auf dem Konto hatte. Die Frage war: was nun? Also habe ich mich ein wenig schlau gemacht und vor ca. 2 Jahren angefangen, das Vermögen - nach Bezahlung von Schulden etc. waren es noch knapp 70.000€ - anzulegen, und zwar zum Großteil in ETFs. Dazu hattet Ihr mir damals bereits Hilfestellungen geleistet.
Neben den ETFs habe ich aber auch überlegt, Aktien zu kaufen; die Klassiker wie Tesla etc. Diese Aktien haben nun nicht so wirklich den durchschlagenden Erfolg gehabt, nämlich eine starke Zulage in kurzer Zeit! Und so wurden sie wieder verkauft; natürlich mit Verlust! Der hielt sich zum Glück noch in Grenzen und lag bei unter 10.000€ bis zum Anfang 2020.
Mit Corona habe ich mich von Bekannten und auch "Experten" verrückt machen lassen, nachdem die ETFs abgerauscht sind und alles verkauft - Verlust damals ca. 10.000€.
Nach einiger Zeit habe ich dann angefangen, doch wieder zu investieren. Ich muss gestehen, die größte Unzufriedenheit habe ich erlebt, wenn ich bei der Steuersimulation einen Verlust von ca. 10.000€ gelesen habe.
Da ich in der Forschung arbeite, dachte ich: Hey, Corona und Impfstoffe! Das wird doch bestimmt der Burner werden. Also habe ich Geld in Impfstoffirmen wie Moderna, Curevac etc. investiert und dabei regelrecht gezockt! Als Einsteiger schafft man es ja merkwürdigerweise immer genau zu den falschen Zeiten einzusteigen und auch auszusteigen!
Lange Rede, kurzer Sinn: innerhalb kürzester Zeit hatte ich einen Gesamtverlust von über 30.000€; da war von der ursprünglichen Summe nicht mehr viel da!
Im Herbst hatte ich dann echt Phasen, in denen ich wirklich deprimiert war.
Letzten Endes habe ich dann irgendwann Plug Power entdeckt und mich da eingekauft. Nach kurzem Anstieg wieder verkauft, weil ich ca. 10.000€ Gewinn hatte (der Gesamtverlust in der Steuersimulation schrumpfte also...). Natürlich ist Plug Power weiter gestiegen, und ich bin zu einem höheren Kurs mit einer niedrigeren Stückzahl wieder rein. Seitdem habe ich gehalten....
Die letzten Tage haben ja nun zu einem Feuerwerk geführt, das ich mir nie hötte tröumen lassen und nun stehe ich vor einem Depotwert von ca. 120.000€.
Und jetzt kommt die spannende Frage an Euch: was genau mache ich jetzt mit dem Geld? Ich habe keine großen Ausgaben ausser Kindern; Wohnung ist günstig, Job ganz ok und auch relativ gut bezahlt...
Habt Ihr Empfehlungen wie Stop Losses setzen oder Gewinnmitnahmen? Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte man ja Werte, die steigen, nicht verkaufen! Aber der Anstieg macht mir schon Sorge, vor allem im Hinblick auf einen starken Rücksetzer. Und falls Stopp Los; wo und wie hoch? Die Aktie ist ja nun schon recht volatil, Kursschwankungen von bis zu 20% kommen ja unter Umständen schon einmal vor; in den letzten Tagen ja vor allem nach oben, aber es geht bestimmt auch anders...
Bin gespannt, ob Ihr als alte Hasen Tipps und Empfehlungen habt und ansonsten hoffe ich, Euch mit meiner Story amüsiert zu haben. Hab ja momentan noch Grund mich zu freuen!
Ganz liebe Grüße
Frischling
am 13.01.2021 09:42
@KWie2 schrieb:
@huhuhu schrieb:
Was ich/wir schon mal praktizieren,
ist dass wir den Einsatz Betrag, umgerechnet in Aktien Vk.
So hat man seien Öre wieder, und den Rest kann man laufen lassen,
...wenn man möchte.
Hallo,
ja, genau so kann man sich 'ne schöne Strategie zusammenbauen.
Ja, die Wasserstoff-Aktien und der Market-Craze ... wo geht das hin?
Das doofe bei diesen gehypeten Werten ist , dass wir alle nicht wissen, wann der Hype implodiert und dann kannst Du von heute auf morgen gar nicht mehr schnell genug verkaufen oder verlierst viel.
Mein Wasserstoff-Wert, Ballard, hat sich seit dem Kauf vorigen Mai (oder so) vervierfacht und jetzt habe ich heute (Fragen sind ja schon auch 'mal recht inspirierend, danke @frischling ) rund 2/3 davon mit einem knackigen Trailing-Stop-Loss in Verkauf gestellt.
Damit gewinne ich entweder weiter "wie blöde" oder hole ein vielfaches meines Einsatzes heraus um damit in weitere Werte meiner Watch- und Wunschliste zu diversifizieren.
Gruß: KWie2
riiischtiiiiisch ![]()
Bei dem Wasser Jödönns ( Plug & Clean Power )
wird mir Akuell Angst und bange,
ich, und ebenso die Kinder kommen vom PC gar nicht mehr fort ![]()
...aber schön.
Evt. ist gleich en Fläschchen fällig ![]()
Viel Glück weiterhin
Grüße
P.
13.01.2021 15:42 - bearbeitet 13.01.2021 15:44
13.01.2021 15:42 - bearbeitet 13.01.2021 15:44
Ja, hallo! Euch auch!
Ich freu' mich jetzt, dass ich so richtig schön anständig teilweise aus der Nummer 'raus bin.
Einer der zwei Werte, die mir die Ballard quasi geschenkt hat, ist schon im Depot - Stand lange in meiner Watchlist.
Der andere steht in einer Trailing-Stop-Buy Order bei Baader (TSB im Einkauf geht im Life Trading nicht überall) auf dem Einkaufszettel.
Auch ein Wunschwert, über den ich mich sehr freuen würde, wenn's im Handy jingelt (E-Mail Benachrichtigung bei Orderausführung).
Da mir mein Portfolio langsam zu heiß wurde, hatte ich ja nur die Wahl zu diversifizieren oder teure Beruhigungsmittel zu kaufen ...
So, Dir, lieber @huhuhu muss ich nichts erklären.
Aber @frischling , warum freu' ich mich denn nun so, obwohl sie ja auch noch weiter steigen könnte, wie ein tollwütiger Rodeobulle?
So (Zoom?!) kann das aussehen, wenn der Ausstieg aus einem gehypeten Wert marktdeterminiert nahegelegt wird, wenn also die Blase platzt und Du dann nicht mehr schnell genug verkaufen kannst. Ich hoffe doch für den Fragensteller, dass er dann rasch verkauft hat.
Du hast ja selbst die Volatilität erwähnt. Wir haben alle, die gut mit Wasserstoffwerten im extrem turbulenten Aufwind stehen, Rücksetzer von 20 oder 30% weggesteckt, sonst hätten wir die Aktien nicht mehr im Depot.
Bei einem Marktdeterminierten Ende rechne ich bei so etwas gut über 30% minus, bis ich eine Chance habe, das Ende von einem "normalen Rücksetzer" unterscheiden zu können und dann noch einmal etwas Verlust für den Wertverfall während ich quälend langsam die Verkaufsorder für eine frei fallende Aktie ausfülle.
Meine Ballard habe ich also nicht mit 30,00 €, sondern nur mit rund 60% davon, das sind 18 €, wirklich als meinen Besitz angesehen (das, was ich mir zutraue, in jedem Fall da herausholen zu können).
Tausche ich nun den Verkaufserlös eines solchen Wildtieres gegen einen konservativeren Wert, bei dem ich vieleicht 90% als sicheres Eigentum ansehen kann, erfährt mein Portfolio in meiner Einschätzung einen deutlichen spontanen Wertgewinn, der einfach durch die verbesserte Sicherheit (bzw. Zuversicht) zustande kommt.
Ich habe mich schon eine gewisse Zeit damit auseinandergesetzt, wie ich ein zu langes Klebenbleiben an ausgebrannten Werten verhindern kann (siehe auch Julian's Beitrag oben zum Dispositionseffekt).
Mein Ergebnis ist, dass etwas Agilität mir erheblich besser gefällt, als schmerzgetrieben aus einem Wert herauszustürzen.
Kurz: Ich nehme gern nur 80% eines solchen Hypes mit, wenn ich dafür aber ohne größere Verluste herauskomme.
Es gibt ja auch andere schöne Werte.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 13.01.2021 15:58
wovon ich mich lange verabschidet habe: es hätten ja 100% Gewinn sein können, jetzt habe ich nur 30%
Ey, 30% ist suuuper und meine PlugPower zu 4,50 gekauft und bei irgendwas von 14 verkauft: (ja, zu früh) - aber der hat einen OS finanziert, der akutell bei 486% steht....
das hätte die Plug nicht in 3 Jahren geschafft (dass ich die dann im richtigen Moment verkaufe)
am 13.01.2021 16:29
Hallo,
@cestmoi schrieb:wovon ich mich lange verabschidet habe: es hätten ja 100% Gewinn sein können, jetzt habe ich nur 30%
der nächste Tipp für @frischling, womit man sich bezüglich seines Anlegerverhaltens auseinandersetzen könnte?
@cestmoi, das erinnert mich so an das Modewort Fear of missing out: FOMO
Der Anspruch, immer die am stärksten steigende Aktie zu haben, immer 100% der Hausse mitzunehmen ist mörderisch, unrealistisch und mindestens bei den Aktien sogar theoretisch unerfüllbar.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 13.01.2021 16:32
am 13.01.2021 16:33
Dann müssen wir mal ein Kölsch miteinender trinken!
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 13.01.2021 16:40
@KWie2 schrieb:Hallo,
@cestmoi schrieb:wovon ich mich lange verabschidet habe: es hätten ja 100% Gewinn sein können, jetzt habe ich nur 30%
der nächste Tipp für @frischling, womit man sich bezüglich seines Anlegerverhaltens auseinandersetzen könnte?
@cestmoi, das erinnert mich so an das Modewort Fear of missing out: FOMO
Der Anspruch, immer die am stärksten steigende Aktie zu haben, immer 100% der Hausse mitzunehmen ist mörderisch, unrealistisch und mindestens bei den Aktien sogar theoretisch unerfüllbar.
Gruß: KWie2
... nein, das "sich darüber ärgern quasi 70% 'verloren' zu haben" ummünzen in "viele richtig gemacht".
Heute Intel, gestern Wirecard: es kann alles so schnell gehen und "Differenz seit Kauf" ist ja nicht mal die Tinte auf dem Papier wert - erst wenn "Kontostand Verrechnungskonto" ein massives Plus aufweist, stehen die Schafe nimmer im Regen
am 13.01.2021 16:47
Hallo liebe Berater 😉,
ich habe mir Eure Anregungen und Empfehlungen zu Herzen genommen und heute erst einmal 25% derWerte verkauft, den Rest dann mit einem guten TSL versehen; der in dem Nachmittags-V bei Plug "noch" nicht ausgelöst wurde...
Und ich muss sagen, dass es sich gut anfühlt; auch wenn dieser spezielle Wert ehrlich ganz schön heftig ist...
Mit dem nun "echten" Geld auf der Kante werde ich wohl erst einmal nix machen, vielleicht einen Urlaub buchen oder so...
Und zwischenzeitlich werde ich Euch folgen hier im Forum und mich ein wenig schlauer machen, wie ich denn einen Teil des Geldes anlegen kann.
Wenn Ihr noch anderweitige, ruhiges Fahrwasser-mäßige Tipps habt, nehme ich diese gern an! Einen Eindruck meines Anlegerverhaltens hat man hier ja schon tiefenpsychologisch ergründet; also gern Tech, auch gern ein wenig risikobehafteter und eher etwas für einen längeren Anlagezeitraum!
Ich danke Euch noch einmal recht herzlich und sage mal
Bis bald!
am 13.01.2021 16:55
... vom ausgeben (Urlaub) ist noch keiner reich geworden.
Mein Geld soll schuften - dann tut wenigstens einer was
13.01.2021 17:01 - bearbeitet 13.01.2021 17:03
13.01.2021 17:01 - bearbeitet 13.01.2021 17:03
Hallo,
@frischling schrieb:Hallo liebe Berater 😉,
Und ich muss sagen, dass es sich gut anfühlt; auch wenn dieser spezielle Wert ehrlich ganz schön heftig ist...
Da muss ich lachen. Was Du offenbar für Nerven hast!
Alles O.K. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber was Du als ruhiges Fahrwasser bezeichnest, dürfte für die meisten hier bereits WW 4 (Wildwasser Schwierigkeitsgrad) sein.
Wenn es sich für Dich gut anfühlt, sei gemahnt, dass ein sehr agiles Anlegen auch ein gewisses Polster durch Strategie und Methodik gebrauchen kann, damit das nicht bloß zufällig gut geht.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...