Dividende oder Gewinn thesaurieren?
Der normale Aktionär erwartet beides. In Deutschland vielleicht weniger als in anderen Ländern, vor allem in USA oder England.
Warum? In Staaten mit schwacher gesetzlicher Altersabsicherung ist für viele Berufstätige Aktiensparen, der Aufbau eines Depots wichtig. Und speziell in USA wird ja oft ein Teil des Gehalts in Aktienoptionen ausbezahlt oder es gibt Belegschaftsaktien.
Diese Aktionäre spekulieren nicht täglich oder monatlich, sondern bauen einen Depotbestand mit guten Aktien, darunter natürlich Dauerdivendenzahler, auf.
Denn gehen sie dann in die Rente, stammt ein Teil ihrer zum Leben notwendigen Einkünfte aus den Dividendenzahlungen. In den USA 4 mal im Jahr.
In England oder Holland zahlte man oft zweimal, wobei die November Vorschussdividende für die Weihnachtseinkäufe nützlich war; die höhere Schlussdividende im Mai oder Juni war ein Zuschuss zum Urlaub.
Ich kannte eine Witwe in USA, die ihren gesamten Lebensunterhalt aus Dividenden bestreiten musste, manchmal sogar ein paar Aktien verkaufen musste, wenn am Häuschen eine Reparatur notwendig war. Ihr Mann, ein Konzernangestellter hinterliess ihr nur das Reihenhäuschen und ein Aktiendepot.
Wie amn sieht, lebt man nicht überall auf der Welt so versorgt wie in Deutschland, wo einige den Aktienbesitz nur als schnelle Geldmaschine sehen, wo schnelle Handelsgewinne angestrebt werden. Da ist dann die Dividende Nebensache.
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