18.08.2019 11:34 - bearbeitet 18.08.2019 11:55
Hallo zusammen,
eine weitere ... äh ... schwierige Woche am Aktienmarkt liegt hinter uns. Es wird einfach nicht besser. Mich würde es wundern, wenn die Börsen bis zu den US-Präsidentschaftswahlen im Herbst 2020 stark steigen. Donald Trump ist gar nicht an einer Beilegung des Konflikts mit China interessiert. Er nutzt den Handelsstreit, um bei seinen potenziellen Wählern zu punkten. Deshalb wird er auch weiterhin den Konflikt am Köcheln halten, um ihn nach Belieben zu befeuern oder einzudämmen. Und in Großbritannien steuert Boris "Ich glaube, Ihr Hund kann überhaupt nicht sprechen!" Johnson auf den ungeregelten Brexit zu, und niemand kann ihn stoppen. Grauenhaft. Immerhin:
Mit den DiscountPutPlus-Optionen, die ich Ende Juli genau zum richtigen Zeitpunkt empfohlen habe, habt Ihr schon dicke Gewinne gemacht. Das tröstet ein wenig über die Schaukelbörse hinweg, die wir aktuell erleben und die uns bis nächstes Jahr begleiten wird. Solche Puts sind weiterhin kaufenswert.
Und trotzdem gibt es auch aktuell noch Aktien, die einfach unbeirrt weiter steigen. Das nennt man "relative Stärke", und genau das braucht Ihr im Depot. Hier ist also die aktuelle Rennliste. Die Bedeutung der Sterne ist hier erklärt. Aktuell konnten knapp 40 Instrumente volle 6 Sterne (von 6 möglichen) erreichen:
----------------------------------------------------------------------------
EDIA Datenbankstand: 17.08.2019 03:17
Ganz unten in der Liste taucht der Goldpreis auf. Wer investieren will, wählt Gold-Zertifikate wie zum Beispiel CQ9RQZ.
Als Alternative für die recht teure Lindt-Schokolade-aus-der-Schweiz-Aktie eignet sich das Zertifikat CJ77C6. Das hat auch den Vorteil, dass es bei comdirect für günstige 3,90 Euro Provision handelbar ist - genauso wie das Gold-Zertifikat. A propos Schokolade: Die Hershey-Aktie (Kit Kat in USA) ist zum ersten Mal in einer Sterneliste enthalten. Und mit Mondelez (Milka, Toblerone) gibt es eine dritte Schoko-Aktie in meiner Liste. Nestle (Kit Kat, Lion, Die Weiße, Smarties) stellt ebenfalls Schokolade her. Gegessen wird immer!
Mit diesen Aktien solltet Ihr auch in Zukunft gute Gewinne machen. Es sei denn, Donald Trump startet einen Währungskrieg und sorgt dafür, dass der US-Dollar deutlich abwertet. Das wäre schlecht für amerikanische Aktien. Ich rechne nicht damit, dass das ernsthafte Konsequenzen für Qualitätsaktien hätte, aber notfalls kann man die Währung über Zertifikate wie z.B. das schon mehrfach erwähnte PS1LLL absichern. Noch ist es aber nicht soweit. Der Trend beim Dollar zeigt ganz klar in die (für uns) richtige Richtung: nach oben. Gut so.
Damit einen schönen Start in die Woche,
viele Grüße aus einem hochsommerlichen München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
28.10.2019 22:18 - bearbeitet 28.10.2019 22:26
28.10.2019 22:18 - bearbeitet 28.10.2019 22:26
kannst du deine Ansicht von "Unterbewertung" anhand einiger Titel aus deinem Depot mit den jeweiligen Kaufargumenten ausführen? Der Begriff ist etwas unscharf.
Ich könnte das sehr wohl, aber das würde den Rahmen und den Thread sprengen. In der Fundamentalanalyse ist der Begriff "Unterbewertung" nicht unklar.
In diesem Thread kauft und verkauft man nach Chartverlauf. Ich investiere in Unternehmen. Wenn Leute wegen des tollen Charts ganz heiß auf diese Aktien sind , sind diese meist überbewertet , was man z.B. an hohen KGvs , wenn diese überhaupt zu messen sind, KBVs; KUVs sehen kann .
Ist doch klar!
Wenn alle etwas haben wollen, steigt der Preis bis zur Überhitzung.
Was keiner will , kann man unter Preis kaufen.
Historisch niedrige KGVs etc. belegen das.
Nochmals: Ich habe eine völlig andere Anlagestrategie. Deshalb will ich hier nicht weiter stören. Ich fühlte mich deshalb nur angesprochen, da meine Depots steigen und steigen, vor allem die Werte, die ich in diesem Jahr zu Tiefstkursen gekauft habe.
am 28.10.2019 22:31
Danke, @hvd, für die Klarstellung.
Ich erachte mich im Übrigen - obwohl nur Knochen ohne Haut - nicht für so einfältig, als dass ich Unterbewertung i.S. der reinen Bilanzdaten nicht verstehe, und gleichzeitig wollte ich eine "gefühlte" (subjektive, unbegründete) Unterbewertung ausschließen.
Meine bescheidene Meinung: Der Value-Ansatz ist m.E. absolut gewinnträchtig, warum also solltest du stören?
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 29.10.2019 04:14
@ehemaliger Nutzer
@ehemaliger Nutzer schrieb:Hallo @Crazyalex ,
auch wenn es nervt, jetzt noch etwas mehr aus der Chartistenschule.
...nervt kein bisschen! Jeder kann ggf. was dazulernen, in dem Fall insbesondere @codiO.
@ehemaliger Nutzer schrieb:Anfang September gab es ein erste Warnsignal, dass sich etwas ändert. Der Kurs durchbrach den GD50 von oben. Dann ging der Kurs mit dem immer noch steigenden GD50 mit (für mich ein Beweis, das viele Leute auf die Charttechnik schauen). Schließlich Mitte Oktober das zweite Warnsignal (zweiter roter Pfeil). Der Kurs bricht durch den GD50. Schließlich wurde vor vier Tagen die Unterstützung durchbrochen. Hier verkauft man, wenn man nicht langfristig engagiert bleiben will.
Wenn ein eher noch nicht so lang aktiver Schreiber nichts besonderes angibt gehe ich von einem langfristigen Vermögensaufbau aus. Daher stimmen wir hier ja im Grunde überein, dass der Langfristinvestor spätestens jetzt handeln sollte....
Eine Möglichkeit wäre jetzt zu verkaufen und in Kürze, wenn es beim Burger-Bräter wieder nach Norden geht dort einzusteigen. Langfristig wird es dort nämlich weiter bergauf gehen. Jetzt gilt es nur einen günstigen Einstiegszeitpunkt zu finden. Im Prinzip für einen Neuinvestor in dieses Papier die absolute Luxus-Situation.
Wenn sich dort die Lage wieder normalisiert hätte @codiO gemäß den durchschnittlichen Wachstum der letzten 2 bzw. 5 Jahre nach grob einem halben Jahr den Verlust wieder kompensiert.
Gruß Crazyalex
am 29.10.2019 10:20
...was für gute Beiträge hier, Gevatter Tod holt alte Statistikformeln raus, hvd erinnert uns an das Investitionsprinzip von Warren Buffet, Reno macht Charttechnik
...sehr schöne Bandbreite an Überlegungen, Kompliment
...mein Senf darf dazu natürlich nicht fehlen
...hier kommt er
Tatata ta ta!!!!
...ich versuche für meine Rentendepots nur Aktien zu kaufen, deren Geschäftsmodell ich halbwegs nachvollziehem kann, das zudem einen positiven Trend hat, die solide Zahlen haben und deren Kurs nicht gerade upgehypt ist
...das heißt für Hershey (oder war das nur ein Beispiel)
...sofort komplett verkaufen auch wenn Nahrungsmittel gerade im Trend liegen:
Gründe:
- Kurs wie ne Fahnenstange, gerade abgeknickt
- enorme Marktkapitalisierung (24 Mill), bei dazu niedrigem Umsatz (8 Mill.)
- steigende Schulden, geringes Eigenkapital, KGV für US-Titel noch erträglich (19)
-mäßige DivRendite, die letztjährige Steigerung durch Schuldensteigerung finanziert
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/the_hershey_1
Demgegenüber sieht MCD zahlentechnisch (Umsatz zu Schulden zu Gewinn) deutlich besser aus:
https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/analyse/jahresbilanz.html?ID_NOTATION=273048
- was mich dabei irritiert: Warum sinkt deren Umsatz kontinuierleich seit 2014 von 27 Mill auf 21 Mill
- die Schulden wuchsen in dem Zeitraum von 21 Mill auf 39 Mill.
- das Eigenkapital existiert gar nicht mehr
. wenn in so einem Umfeld die Profite und die Dividenden gleich bleiben, heißt das, dass das Management aus der Substanz wirtschaftet um seine Boni zu kriegen
Man müßte jetzt recherchieren: Was ist mit dem Geschäftsmodell los (Trend weg vom Fleisch? Neue Wettbewerber? etc.)
Ich warne im Moment grundstzlich vor in den letzten Jahren stark gestiegenen US-Titel, fast durchgängig sind mir deren Schulden zu hoch, sobald die Zinsschraube nach oben dreht, schrumpfen deren Gewinne deutlich
Wer wie hvd vor Jahrzehnten diese Titel kaufte sitzt auf krassen Gewinnen, den stört ein 30%iger Abfall nicht, aber wer viel Geld hatte und die seit Jahrzehnten in Value-Aktie anlegte konnte nichts falsch machen, aber dazu gehört keine besondere Börsenschlauheit.
Die Kunst liegt darin in schwierigen Zeiten (also heute) die richtigen Aktien zu kaufen, Bestände zu verkaufen oder abzuwarten. Heute eignen sich dazu nicht die nur nach Kurskennzahlen gefilterten Exsieger von gestern, sondern man muss genau hinschauen: Wie entwickelt sich der Laden, den ich kaufen will, gibt es interessante Phantasien (z.B. Sanktionsaufhebung Russland) oder massive Trends (Gold) oder enorme Belastungen für ganze Branchen (Auto/Banken) oder Konjunkturzyklen-Enden:
Nur so meine Meinung
am 29.10.2019 11:54
Hallo @Noxx ,
selbstverständlich dürfen die fundamentalen Daten nicht übersehen werden. Es ist gut, dass Du darauf aufmerksam machst. Eine weitere wichtige Komponente.
Ich hatte mir diese Aktie schon auf die Beobachtungsliste gesetzt. Ziel ist, darauf zu warten, bis der Kurs auf den GD200 trifft und dann ggf. einzusteigen. Nach Noxxs Ausführungen bin ich jedoch misstrauisch.
Dazu nochmals zurück zum Chart. Oberhalb der oberen Unterstützung zeigt sich eine Top-Formation, die man in der klassischen Charttechnik Head-Shoulder nennt, links mit einer kleinen Schulter, in der Mitte der Kopf, rechts eine lang gezogene Schulter. Heute, im Zeitalter der PCs sind derartige Formationen, die man früher leicht mit dem Lineal auf Papier nachvollziehen konnte, fast aus dem Blickfeld geraten. Heute haben die dynamischen Indikatoren, die ohne Aufwand vom PC berechnet werden, einen höheren Stellenwert. Das mal so nebenbei.
Aufallend sind ebenfalls die hohen Umsätze Anfang September (rechte Seite des Kopfes) bei gleichzeitig fallenden Kursen. Da wurden offensichtlich massiv Gewinne mitgenommen. Der Anstieg zur rechten Schulter erfolgte dann bei unterdurchschnittlichen Umsätzen (Den Anlegern ist bereits die Lust an diesem Wert vergangen). Die Unterstützung (Neckline) wurde ebenfalls mit hohem Umsatz durchbrochen und hat ein Gap hinterlassen. Lange Rede ...
Wir haben es mit einer Topformation zu tun, die lange Zeit keine neuen Höchsstände erwarten lässt. Chart und Fundamentaldaten ergänzen sich. Ich streiche den Wert wieder aus meiner Watchlist.
29.10.2019 12:37 - bearbeitet 29.10.2019 12:40
29.10.2019 12:37 - bearbeitet 29.10.2019 12:40
@Noxx schrieb:sieht MCD zahlentechnisch (Umsatz zu Schulden zu Gewinn) deutlich besser aus:
https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/analyse/jahresbilanz.html?ID_NOTATION=273048
- was mich dabei irritiert: Warum sinkt deren Umsatz kontinuierleich seit 2014 von 27 Mill auf 21 Mill
- die Schulden wuchsen in dem Zeitraum von 21 Mill auf 39 Mill.
- das Eigenkapital existiert gar nicht mehr
. wenn in so einem Umfeld die Profite und die Dividenden gleich bleiben, heißt das, dass das Management aus der Substanz wirtschaftet um seine Boni zu kriegen
Nur so
Hallo @Noxx
der Umsatz ist gesunken, weil MCD mehr Filialen vom Eigenbetrieb auf Franchaise umgestellt. So wird nicht mehr jeder Burger in der GuV gebucht, sondern nur noch die Franchaise Einnahme.
Mir gefällt das Wachstum bei MCD nicht. Der langfristige Trend und das Geschäftsmodell haben mich dazu bewegt, die Aktie doch zu kaufen. In der letzten Finanzkrise hat McD auch extrem wenig verloren.
Achso: Ich habe mal gehört, dass McD sein FK erhöht hat, damit Aktien zurückgekauft werden können. Der Zins für die Kredite ist langfristig geringer als die Dividende. Aber ich hab das nicht nachgeprüft. Ich glaube dazu hat der Aktienfinder auf YouTube mal ein Video gemacht.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 29.10.2019 13:13
@ehemaliger Nutzer
...danke, das war ein wichtiger Hinweis zum Verständnis der MCD-Zahlen (Stichwort Franchaise)
...heißt aber auch, dass das Management Risikoverminderung betreibt, indem es die eigene Wertschöpfungskette partiell verkürzt, wenn sie bisher eigene Betriebe an Franchiser abgibt
...anders wäre es, wenn Sie eigene Filialen behält und neue Filialen unter Franchaise laufen lässt
...auf jeden Fall sind das gravierende Geschäftsmodell-an, vielleicht sogar -umbrüche
...man müsste jetzt schauen, wie sich der Umsatz von GesamtMCD (eigen plus Franchise) sich über die letzten 5 Jahre verändert hat und die Peergroup zum Vergleich hinzuziehen
am 29.10.2019 13:27
Könntet ihr beiden euch mal auf eine Schreibweise von Franchise einigen? 😄
Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl um 50% seit 2014 liegt demnach auch am Franchise?
am 29.10.2019 13:27
aber wer viel Geld hatte und die seit Jahrzehnten in Value-Aktie anlegte konnte nichts falsch machen, aber dazu gehört keine besondere Börsenschlauheit.
Soso. Warum macht das dann nicht jeder? Weil er nicht genug Kapital hat?
Mit wenig Kapital kann Mann auch ein ordentliches Vermögen schaffen.
Mann braucht dazu nur viel, viel , viel Geduld, und Mann verfällt nicht in Panik, wenn es runtergeht. Der größte Feind ist nämlich der Anleger selbst, der gierig kauft und panisch verkauft. So schlau sind viele Anleger nicht.
Die Kunst liegt darin in schwierigen Zeiten (also heute) die richtigen Aktien zu kaufen, Bestände zu verkaufen oder abzuwarten. Heute eignen sich dazu nicht die nur nach Kurskennzahlen gefilterten Exsieger von gestern, sondern man muss genau hinschauen: Wie entwickelt sich der Laden, den ich kaufen will, gibt es interessante Phantasien (z.B. Sanktionsaufhebung Russland) oder massive Trends (Gold) oder enorme Belastungen für ganze Branchen (Auto/Banken) oder Konjunkturzyklen-Enden:
Für viele Leute sind die Zeiten immer schwierig. Gerade in schwierigen Zeiten findet Mann immer gute Kaufgelegenheiten.
Wichtig ist: Mann muss das Geschäft des Unternehmens verstehen und wissen , dass das Geschäftsmodell zukunftsträchtig ist.
Fantasie ist da nicht so sehr gefragt, sondern reine Fakten:
z.B. kontinuerliche Steigerung von Umsatz, Gewinn, Dividende .
Us Aktien halte ich z.Z. auch nicht für sehr attraktiv. Daxwerte haben Nachholbedarf. In diesem Jahr hat auch der Dax besser performt als der Dow.
29.10.2019 14:32 - bearbeitet 30.10.2019 15:27
29.10.2019 14:32 - bearbeitet 30.10.2019 15:27
@Noxx schrieb:...heißt aber auch, dass das Management Risikoverminderung betreibt, indem es die eigene Wertschöpfungskette partiell verkürzt, wenn sie bisher eigene Betriebe an Franchiser abgibt
...anders wäre es, wenn Sie eigene Filialen behält und neue Filialen unter Franchaise laufen lässt
...auf jeden Fall sind das gravierende Geschäftsmodell-an, vielleicht sogar -umbrüche
Nein, das macht McDonald's schon sehr lange so, weshalb viele Analysten den Laden auch eher für einen heimlichen REIT halten als für einen Konsumgüter-Konzern. Ich weiß nicht, wie es heute aussieht, aber vor ein paar Jahren entsprach alleine der Wert der Immobilien, die MDO besitzt, knapp der Hälfte des Börsenwertes. Eine gravierende Änderung des Geschäftsmodells sehe ich daher dabei eher nicht.