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Tec Crash 22, Vergleich Corona Crash

ChrisTh
Experte
81 Beiträge

Hallo,

 

ich habe einige Auswertungen erstellt, vielleicht sind die auch für andere interessant. Achtung: alles ohne Gewähr und nicht hinreichend geprüft. 

Die Prozentrechnungen sind für schnelle Ergebnisse vereinfacht.

 

Grundlage: Ich investiere in  Aktiendepot in die typischen Topunternehmen (Sterneliste, Trendfolger...), wie man sie auch immer nennen möge, nach eigenen Vorstellungen. Zudem in Newcomer, Trader, Trend-Depot von Proffe.

Hot Stock und Maydorn-Report habe ich eingestellt.

 

Für mich hat ein Tec-Crash stattgefunden, auch wenn das andere anders sehen. Hoffentlich ist es jetzt vorbei. Hier die Auswertung, warum ich es so sehe.

 

Höchststände waren um den 22.11.2021, am 01.01.2022 waren sie recht nahe daran. Seit 03./04.01.22 ist es gefallen. 

 

Tec-Crash 2022

Dauer bisher zirka 3 Wochen (hoffentlich war es das Tief)

Mein Aktiendepot: -18,5 % 

Proffe Trader: -67 %

Proffe Newcomer: -30 %

Proffe Optionsscheine Serie im Trenddepot: -35 %

* Anmerkung: das sind meine Ergebnisse in Proffe-Depots, andere mögen ganz andere Werte haben. 

 

Corona-Crash, vorherige Höchststände zirka 18.02.2020

Tief zirka 17.-24.03.2020, fallende Kurse zirka 5 Wochen

Proffe Aktien Welt Trenddepot: -28 % (neues Hoch zirka 07.07.2020)

Proffe Aktien US Trenddepot: -29 % (neues Hoch zirka 01.09.2020)

Proffe Trader: -67 % (neues Hoch zirka 02.07.2020)

Proffe Newcomer: -56 % (neues Hoch zirka 10.06.2020)

Proffe Trenddepot Optionsschein: - 66 % (neues Hoch zirka 07.07.2020)

 

Ich weiß nicht, ob das jetzt endlich das Tief ist...es bleibt nur die Hoffnung... 

 

Wie schätzt ihr die Situation ein? 

Habt ihr ähnliche Ergebnisse? 

Habt ihr größere Umschichtungen vorgenommen?

Oder lasst ihr alles gleich mit Hoffnung, dass es am Ende des Jahres alles wieder gut steht? 

Steigt ihr mit neuen Ko-Zertifikaten und OS am Montag ein?

 

Es kann sein, dass ich mich verrechnet habe; es ist nicht  ausführlich überprüft. Ich schätze es trotzdem als okay ein und vielleicht hilft es auch anderen sich etwas zu beruhigen. 

 

Schönen Sonntag. 

 

13 ANTWORTEN

ChrisTh
Experte
81 Beiträge

@Ghosty  


Worauf ich schaue, ist nicht, was über bestimmte Entwicklungen gesagt wird, sondern wer und wie es gesagt wird. Das hängt von meinem Hintergrund ab, bin Geisteswissenschaftler und habe die Diskursanalyse intensiv kennengelernt. Das hilft mir dahingehend, dass hinter jeder Entscheidung / Empfehlung Menschen stehen. Mir ist es nicht so wichtig, was jemand sagt, sondern wie er über eine Sache spricht und in welchem Kontext diese Aussage steht. Auch bei Zielgruppen ist es so.  Das hat einen relativ simplen Grund: Das, was ein Mensch sagt, ist nur die Folge bestimmter Dispositionen und situationsbezogener Faktoren. Ich versuche also immer, einen Schritt "nach hinten" zu blicken, was steht hinter bestimmten Äußerungen.

Das hat mir bisher geholfen, auch weil ich keine Lust habe, mich mathematisch auseinanderzusetzen oder die Technische Analyse zu vertiefen - die langweilt mich völlig und jeder kann da sonstwas hineininterpretieren, daher ist es für mich spannender, zu gucken, "wer" interpretiert.

Interessanter Ansatz, über den ich gerne mehr erfahren würde. Kannst du es an einem Aktienbeispiel aufzeigen? 

 

Hab 3 Beispiele, die vielleicht dazu passen.

Varta: Hier frage ich mich, warum die schon so lange im Aktionär, u.a. von Alfred Maydorn so gepusht wird. Es gibt, dann immer mal Gerüchte, aber ob das wirklich so ist, oder einfach eine große Überzeugung vorliegt, konnte ich für mich nicht beantworten. Er macht sich selbst viel in seinem Brief kaputt, durch dieses Pushen von immer wieder dieser Aktie; vielleicht ist es einfach ein Rechthabenwollen - keine Ahnung. 

Biontech: Im letzten Jahr sind zahlreiche Bekannte hier eingestiegen. Hier habe ich, dann Eckdaten bis 2018 gesammelt, und dann war für mich die Entscheidung für eine Investition nicht gegeben. Meine Entscheidung war dann nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern eher aus Interpretation, wie ich glaube dein Vorgehen zu verstehen. 

Proffe Börsenbriefe: Im Jahr 2021 wurde alles immer noch teurer, und insbesondere im Trader-Brief immer noch riskanter. Aber auch in Trend oder Newcomer, keine Rücklagen, selbst wenn Scheine schon so lange gestiegen sind oder sehr schnell gestiegen sind, wo es zu erwarten war, dass es auch mal deutlich runter gehen muss. Auch hier Frage ich mich was dahinter steht, welche Gründe dies sein könnten. Ist das persönlicher Ehrgeiz, noch schneller Erfolge; geht man davon aus, dass es doch mal zu längeren Seitwärtsphasen kommen könnte und will es vorher nochmal wissen, möglichst viel rausholen; keine Ahnung. 

 

 

ChrisTh
Experte
81 Beiträge


Wenn ich mit meiner eigenen Strategie nicht wenigstens einmal durch Dick und Dünn gehen wollte sondern bloß Nutzen, Aufwand und Risiko abwägen würde, dann könnte ich durchaus auch auf eine passive Anlagestrategie verfallen und damit in Frieden leben, obwohl die aktive bei mir bisher insgesamt funktioniert hat.

 

Gruß: KWie2


Danke dir für die Informationen zu deinem Vorgehen. 

ChrisTh
Experte
81 Beiträge

Ich gehe für eigene Aktivitäten so vor, dass ich mir eine These für die nächsten Monate aufstelle, nach der ich dann agiere. 

Das hat schon gut geklappt, diesmal leider lag ich voll daneben.

 

Hintergrund

Dez 20- zirka 18. Feb 2021 (bin nicht mehr ganz sicher, ob ich richtiges Datum), lief es super für Wachstumsaktien und China; dann kamen große Umschichtungen; danach liefen Trendfolger.

Nach dem Fall Ende Sept 2021-Anfang Okt 21 sind die Trendfolger hoch geschossen und bis dann der miese Omnikon-Freitag Ende Nov kam. Ich hatte mir dann die These gestellt, dass es vielleicht keine große Weihnachtsrallye geben würde, aber zumindest bis 03. Januar das Windows-Dressing mit Zukauf der Topwerte 21 von den Fonds. Danach wieder etwas Abverkauf, aber im Januar würde es anziehen (saisonal zirka 50:2 Chance) und in der ersten Februar wollte ich aus allem an Kos und einigen OS raus - Windows-Dressing traf zwar ein, das andere war mal eine vollkommene Fehleinschätzung, für die ich bluten durfte. 

 

2022

Um mein Börsenjahr 2022 zu retten, habe ich mir eine neue These aufgestellt:

Ich gehe davon aus, dass das Tief bald erreicht ist. Vorausgesetzt, die Fed nervt heute Abend nicht. Es könnten aber kurzfristig extreme Ausschläge nach unten kommen, z. B. Cyber-Sec, Blackout, polit. Konflikt. 

Ich bin davon überzeugt dass Tec sich erholt. Zumindest Tec, bei denen es gut läuft und KGV nicht zu hoch ist. Ich glaube, dass auch hier einige neue Höchststände erreichen werden. Das kann in 2-4 Monaten so sein, oder aber erst eine Rallye am Ende des Jahres. 

Ich werde dementsprechend mein Grundsatz brechen und auch in mein Aktiendepot einige KOs holen, allerdings mir großem Abstand 2-2,5 Faktor (damit mir zumindest in dem Depot nicht wieder vieles ausgeknockt wird), und die dann lange liegen lassen, vielleicht bis Ende 22. 

Auswertung muss ich noch machen, Watchlist für 2-2,5 Faktor wären u.a. Alphabet, Accenture, Intuit, Adobe, Microsoft, auch Nvidia, AMD, Netflix (bei denen 3 eher Erholungspotential, als baldige Höchststände)...

Aber erstmal heute Abend abwarten...

 

Wer Lust hat, gerne eigene Thesen oder meine verwerfen. 

Ghosty
Experte
128 Beiträge

Hi,

ich weiß gar nicht, ob ich dazu so viel sagen kann. Was eine Diskursanalyse ist, findet man ganz gut im Internet.

Es gibt mehrere Methoden, so eine Analyse durchzuführen. Im Kern geht es aber immer um die Erfassung von Handlungsmustern und Deutungskategorien.

 

Wenn ich z. B. eine Empfehlung von DER AKTIONÄR bekomme für eine Aktie (ddie teilen ja ziemlich viel auf FAcebook), dann gucke ich mir erstmal die Mitteilung an. Klar. Dann suche ich nach weiterführenden Infos zu dem empfohlenen Unternehmen. Dann gucke ich aber weniger auf fundamentale Werte, sondern vielmehr darauf, welche Leute über die Aktie sprechen, welche Motive herauszulesen sind, wie die Produkte oder Leistungen des Unternehmens in gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen sind, wo sie anknüpfen, wo es vielleicht Bewusstseinsprobleme von möglichen Zielgruppen gibt usw.

Bei der Diskursanalyse geht man auf eine Metaebene und schaut AUF die Dinge, man bewegt sich nicht zwischen ihnen hin und her. Es gibt ja kollektive Bewusstseinsinhalte. Die kann man so ganz gut erfassen. Auch Vorstellungen von Zukunft etc. Da kann man sich dann ja mögliche Tendenzen ableiten und entsprechend das Potential des Unternehmens einschätzen.

Ich glaube, Kostolany soll gesagt haben, man solle, wenn man investieren will, Psychologie studieren, nicht Wirtschaft. Da bin ich mir aber nicht sicher. Finde die Aussage aber treffend, weil hinter allen Berechnungen, Analysen und Entscheidungen Menschen stehen mit einem von der Gesellschaft geprägten Bewusstsein. Kenne ich also Kultur / Gesellschaft, kenne ich den Menschen, der sich eben nicht auf seine Einzigartigkeit zurückziehen kann.
Und jede mathematische Berechnung von möglichen Risiken ist auch nur die Folge eines entsprechenden Risiko-Bewusstseins.
In der Empehlung von DER AKTIONÄR kann ich dann ja z. B. auch schauen, wovor der Tippgeber warnt. Vielleicht sagt er, dass das Marktumfeld noch wackelig ist. Dann schaue ich mir die Entwicklungen des Marktes an, aber v. a. die Meinungen darüber, und diese in Relation zu gesellschaftlichen Werten und Normen.

Naja, vielleicht hilft dir das ein wenig.