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Türchen 7: Auch die kurvige kleine Schwester fährt quer durch Kanada

29 ANTWORTEN

Challenger
Experte ★
209 Beiträge

Guten Morgen @nmh ,

 

vielen Dank für Deine Präsentation der CANADIAN PACIFIC RAILWAY LTD. - Aktie.

 

Ich habe allerdings eine erfrischende Frage: was ist bitte mit den Schulden bei CANADIAN PACIFIC RAILWAY LTD.?

 

Laut CD sind die Bilanzprognose 2022: der Umsatz = 8.83 Mrd. und die Nettoverschuldung = 19.53 Mrd. Die Zinsen steigen...

 

Viele Grüße,

Challenger

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Challenger 

 

Hallo erstmal, ich bin verwirrt! @nmh  verteilt einen Daumen, aber eine Antwort betreffend deiner Frage sehe ich nicht. 

Der US-Konzern Pacific Railway kann auf eine lange Historie zurückblicken, die Wurzeln des Unternehmens gehen sogar bis in das Jahr 1862 zurück. Das Eisenbahnnetz der Union Pacific erstreckt sich von der Pazifikküste bis nach Chicago und über den gesamten Westen der USA.

 

Ich habe deine Zahlen in der Bilanzanalyse gefunden.

Wenn dich die höhere Schwankungsbreite (1,3 zum Index) nicht stört, wo ist das Problem? Für 23(e) erwartet man einen höheren Umsatz von 9,72 Mrd. und die Nettoverschuldung sinkt sogar auf 18,8 Mrd. verbunden mit einem noch höheren Gewinn (Ebit 23: 4,5 Mrd.)

Das aktuelle Gewinnwachstum liegt bei 12,5% , daraus resultiert ein 23-er Wachstum von 27,5%, das KGV dafür ist absolut in Ordnung. 

 

Zugegeben, die Kasse ist etwas geplündert, (82 Mill. reichen gerade fürs Briefporto, aber mit der angegebenen Eigenkapitalquote ist das ein Verschuldungsgrad von 102% (on Vista z.B. hat immer andere Zahlen. wie auch immer, mit dem erwarteten Gewinn könnte der Konzern seine Schulden innerhalb von 4 Jahren komplett tilgen. siehst du da ein ernsthaftes Problem?

 

Schau dir mal die Verschuldung unserer angeblich so soliden DAX-Werte zum Vergleich an. Mann müsste um neutral beurteilen zu können auch prüfen, in welche Projekte der Konzern das Geld investiert hat (jedenfalls nicht in überhöhte Dividenden an seine Aktionäre), aber das überlasse ich dann nmh falls er Antwort geben wird.

Eigentlich sollten das dann deine Hausaufgaben werden, wenn du dich längerfristig binden willst.

 

Seine Listen sind für Trendstrategen gedacht (Blick auf den Trend oder Chart, avisierten Stoppkurs setzen, reich werden). Aber bei der Fülle seiner Listenempfehlungen kann ich absolut verstehen, dass er nicht auch noch fundamentale Daten dazu postet. Etwas Eigeninitiative wird wohl nicht zu umgehen sein.

 

Viel Erfolg jedenfalls, falls es unbedingt diese Aktie sein muss, ist es jedenfalls ein solider Konzern.       

Grüße - Shane     

Challenger
Experte ★
209 Beiträge

Guten Morgen @Shane 1 ,

 

Danke für Deine Antwort! Generell bin ich mit Dir 100% einverstanden:

 


Eigentlich sollten das dann deine Hausaufgaben werden, wenn du dich längerfristig binden willst.


 

ich kenne auch ein interessantes Beispiel aus der Eisenbahngeschichte und zwar Pennsylvania Railroad. Die Wurzeln dieses Unternehmens gingen noch tiefer in der Vergangenheit bis April 1846. Leider hat das Unternehmen zwei Jahren nach dem Zusammenschluss mit New York Central Railroad das Insolvenz in 1970 gemeldet. [wikipedia.org/wiki/Pennsylvania_Railroad]

 

Aus der jüngsten Geschichte haben wir alle gut gesehen, was es mit der Commerzbank nach dem Erwerb der Dresdner Bank passierte.

 

Diese zwei Beispiele zeigen uns, was die Überschuldung aus einem guten Unternehmen machen könnte.

 

Es spielt dabei kaum eine Rolle, in welche Projekte das Geld aus dem Kredit investiert wurde. SZ Testsysteme AG (die Herstellung der industriellen Testsystemen) aus Amerang hatte ein gutes Produktportefeuille. Allerdings wurde die Firma in 2002 insolvent und für rund 4,7 Million Dollar verkauft, weil die Banken als zahlungsunfähig eingestuft haben. Wobei lag der Grundkapital der Firma noch im Mai 2001 bei rund 7.5 Millionen Euro [northdata.de/SZ+Testsysteme+AG,+Amerang/Amtsgericht+Traunstein+HRB+10853]. Die Verkaufssumme deckt kaum den Grundstück und allen Einrichtungen ab.

 

Ich sehe kein Problem, solange eine Firma die Schulden aus den Profit bedienen kann. Leider bringen die überdimensionalen Schulden auch gute Unternehmen häufig ins Gefahr. Ich agiere mit Aktien sehr vorsichtig, falls eine Firma große Schulden ausweist – selbst wenn sie heute (noch) rapid wächst.

 

Viele Grüße,

Challenger

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Challenger 

danke für deine Ansicht und ebenso die verständliche Begründung, auch wenn mir deine Beispiele ( außer Commerzbank) nicht bekannt sind.

Wahrscheinlich kann man aber so Dutzende von Beispielen anführen, sicher auch bei sehr bekannten und als solide angesehenen Konzernen.

Aber da du mich direkt erwähnst, nehme ich gerne noch einmal ausführlicher Stellung.

 

Um eine hohe Verschuldung zu beurteilen, gibt es in der Finanzwelt mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist der Verschuldungsgrad.                            Er setzt die Verbindlichkeiten (Schulden) ins Verhältnis zum Eigenkapital.

Trivial drückt dieser Wert aus, wie viel Prozent seiner Schulden ein Konzern auf einen Schlag tilgen könnte (was ja im Sinne einer Bilanz gar nicht gewollt ist).  Es ist eben auch nur ein theoretischer Indikator, so wie das KGV, welches sich ja täglich ändert. 

 

Als Faustregel gilt, dass die Schulden nicht mehr als doppelt so hoch sein sollten wie das Eigenkapital. Bei Industrieunternehmen ist auch das Dreifache in Ordnung, weil diese etwa Material oder Zwischenprodukte einkaufen müssen, wodurch Schulden bei Lieferanten entstehen, während zum Beispiel Adobe oder Microsoft (also Softwareentwickler solche Ausgaben nicht haben. Und wenn diese Verbindlichkeiten ausufern, dann besteht natürlich irgendwann die Gefahr einer Überschuldung!

 

Ich möchte jetzt keine Sorgen aufkommen lassen, aber wenn ich schrieb, man sollte sich mal die Dax Konzerne ansehen. E.ON ist (jetzt aus meiner Erinnerung) mit 100 Milliarden hoch verschuldet und hat nur 12 Mrd. Eigenkapital.                                                                                                    

Oder RWE (wird über den grünen Klee gelobt und hat 110 Mrd. Schulden und einen Gewinn von 1,5 Milliarden (bitte selber prüfen, das ist mir jetzt zu zeitaufwendig), mit diesem Gewinn würde der Konzern über 73 Jahre nur an seiner Tilgung abzahlen. 

 

Das klingt jetzt alles beängstigend, aber im Rahmen unserer sozialen Marktwirtschaft würde unsere politische Führung (s. letztes Beispiel Uniper) natürlich wieder helfend einspringen. Arbeitsplatzerhalt, soziale Spannungen usw. sind gute Argumente wenn man wieder gewählt werden will, und mit ideologisch restriktiver Politik Konzerne seiner Arbeitsgrundlagen beraubt.       

 

Bei den Autobauern beispielsweise sieht es auch nicht besser aus und daher schrieb ich dir, ich sehe jetzt bei der von @nmh  vorgestellten Weihnachtsidee kein von dir erwähntes Problem. Allerdings habe ich den Konzern auch nicht im Fokus und daher nur oberflächlich die Zahlen angesehen.  

Daher würden mir die Verbindlichkeiten keine Sorgen bereiten, oder aus Sicht dieser Verschuldung von einem Kauf abhalten.

Grüße - Shane  

 

    

Challenger
Experte ★
209 Beiträge

Danke sehr @Shane 1 !

 

Zum Thema Pennsylvania Railroad hat auch @Pramax hier erzählt

https://community.comdirect.de/t5/wertpapiere-anlage/euer-adventskalender-24-ideen-bis-zum-fest/m-p/...

 

Viele Grüße,

Vital

dg2210
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7.777 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

 

 

Als Faustregel gilt, dass die Schulden nicht mehr als doppelt so hoch sein sollten wie das Eigenkapital. Bei Industrieunternehmen ist auch das Dreifache in Ordnung, weil diese etwa Material oder Zwischenprodukte einkaufen müssen, wodurch Schulden bei Lieferanten entstehen, während zum Beispiel Adobe oder Microsoft (also Softwareentwickler solche Ausgaben nicht haben. Und wenn diese Verbindlichkeiten ausufern, dann besteht natürlich irgendwann die Gefahr einer Überschuldung!

    


Bei Infrastrukturunternehmen gilt diese Faustregel nicht, da üblicherweise große Teile des Vermögens nicht in der Bilanz erscheinen.

Als Warren sich seine Eisenbahn gekauft hat, schrieb er im Jahresbericht (bitte nachlesen) eine ausführliche Analyse dazu, die ich ausdrücklich zur Lektüre empfehle.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

CurtisNewton
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4.847 Beiträge

Seit heute übrigens sparplanfähig.

 

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CurtisNewton
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4.847 Beiträge

Die kurvige Schwester (Achtung, neue ISIN und aktuell in Deutschland nur über SG handelbar) scheint mit @A_J_L  's Jedirittern anzubandeln.

 

CALGARY and PHOENIX, April 25, 2023 /CNW/ - Canadian Pacific Kansas City (TSX: CP) (NYSE: CP) (CPKC) and Knight-Swift Transportation Holdings Inc. (NYSE: KNX) announced today a new multi-year agreement to provide truckload intermodal transportation service on CPKC's new single-line north-south corridor connecting Mexico, the United Statesand Canada. Knight-Swift is one of North America's largest and most diversified freight transportation companies, providing multiple truckload transportation and logistics services.

 

Klick

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Drilling
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882 Beiträge

Diese Knight-Swift ist durchaus interessant. In dem Chart hab ich (beginnend mit dem 24.12.2018) eine 20 %ige Verzinsung (pro Jahr 😉 ) eingezogen. Diese schafft die Aktie perfekt!

Allerdings, sollte die Konjunktur mal nicht so toll laufen, hat ein LKW-Transport-Unternehmen Schwierigkeiten...

Ich trau mich schon gar nicht mehr so recht, Markus Koch zu zitieren... einmal noch:
Er hat gestern beim Besprechen der Quartals-Zahlen erwähnt, dass ein LKW-Transport-Unternehmen leichte Bedenken für dieses Jahr angemeldet hat...

Die drei Siebe des Sokrates: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig?

CurtisNewton
Legende
4.847 Beiträge

Wie @KWie2  hier berichtet strebt die CPKC wohl keine reguläre Handelbarkeit in Deutschland mehr an. Insbesondere wird die bisherige Handelbarkeit auch als Betriebsunfall dargestellt (involuntary and without consent). Ziemlich komische Nummer für ein Unternehmen mit knapp 70 Milliarden Market Cap...

 

 

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