am 20.12.2020 19:12
Guten Abend,
dilettiere ich vielleicht am vielgerühmten Steuerrechner von www.justetf.com/de/etf-steuerrechner.html bitte? Ich habe im Frühling 2020 einen MSCI-ETF gekauft, dessen Kurs seitdem um 24 % gestiegen ist. Weil er thesaurierend ist, beträgt die „Höhe der Ausschüttungen“ nach meinem (bescheidenen) Verständnis Null.
Wenn ich nun bei „Fondswert am Jahresanfang“ 10.000 bzw 100.000 € eintrage und bei „Fondswert am Jahresende“ 12.400 bzw 124.000 €, beträgt die „Besteuerung zum Jahresende“ auf Ausschüttung und Vorabpauschale insgesamt schlappe 0,90 bzw 9,05 €, was ich, mh, keineswegs übertrieben finden würde.
Stimmt diese Rechnung bitte? Und kann ich meinen Freibetrag nur (fast) verfallen lassen oder auch Jahr für Jahr irgendwie „thesaurieren“ für den Zeitpunkt des Verkaufs in 5 oder 10 Jahren, der mich jetzt 443,1 bzw 4431 € Steuer kosten würde?
Danke für Eure Aufmerksamkeit, Hardi
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
20.12.2020 19:53 - bearbeitet 20.12.2020 19:57
Stimmt diese Rechnung bitte? Und kann ich meinen Freibetrag nur (fast) verfallen lassen oder auch Jahr für Jahr irgendwie „thesaurieren“ für den Zeitpunkt des Verkaufs in 5 oder 10 Jahren, der mich jetzt 443,1 bzw 4431 € Steuer kosten würde?
Den Freibetrag kannst du nicht ansparen. Musst du schon entsprechend ausnutzen. Das Thema Steueroptimierung und Ausnutzung des Freibetrags hatten wir kürzlich erst hier:
/t5/Wertpapiere-Anlage/steuerliche-Optimierung-zum-Jahresende/td-p/161599
Berechnungsschritte zum Nachlesen auch hier:
Der geringe Betrag kommt aufgrund des niedrigen Basiszinsatz zustande, mit dem die Vorabpauschale gebildet wird. Kann in den Folgejahren ganz anders aussehen.
am 20.12.2020 20:12
vielen Dank für die schnelle informative Antwort, Dr. Snuggles, hilft mir sehr weiter, Hardi
am 21.12.2020 00:13
@Hardi schrieb:Wenn ich nun bei „Fondswert am Jahresanfang“ 10.000 bzw 100.000 € eintrage und bei „Fondswert am Jahresende“ 12.400 bzw 124.000 €, beträgt die „Besteuerung zum Jahresende“ auf Ausschüttung und Vorabpauschale insgesamt schlappe 0,90 bzw 9,05 €, was ich, mh, keineswegs übertrieben finden würde.
Stimmt diese Rechnung bitte?
Ja, die Rechnung ist richtig.
Der Wert am Jahresende ist nur für die Prüfung relevant, ob der ETF (nicht das eigene Investment) im Jahresverlauf überhaupt einen Gewinn erzielt hat (was hier der Fall ist). Der konkrete Wert am Jahresende spielt für die weitere Berchnung keine Rolle.
Die Vorabpauschale (=fiktiverGewinn) errechnet sich dann folgendermaßen:
100.000 € * 0,7 (festgelegter Faktor) * 0,07% (Basiszins für 2020) = 49 €
Die Steuer auf diesen fiktiven Gewinn beträgt
49 € * 0,7 (Teilfreistellung) * 26,375% (Kapitalertragsteuer ohne Kirchensteuer) = 9,05 €
am 05.10.2021 15:00
Hallo zusammen,
lohnt es sich überhaupt noch thesaurierende Fonds zu besparen?
Das erscheint mir alles sehr undurchsichtig und vor allem unvorhersehbar.
Ich weiß ne welche Überraschung mich durch die jährliche Festsetzung des Basiszinssatzes erwartet.
Wie sind eure Meinungen hierzu?
LG
AC
am 05.10.2021 15:04
@AC22 schrieb:Hallo zusammen,
lohnt es sich überhaupt noch thesaurierende Fonds zu besparen?
Das erscheint mir alles sehr undurchsichtig und vor allem unvorhersehbar.
Ich weiß ne welche Überraschung mich durch die jährliche Festsetzung des Basiszinssatzes erwartet.
Wie sind eure Meinungen hierzu?
Meine Meinung dazu: Du solltest dich noch intensiver ins Thema einlesen.
Gruß Crazyalex
am 05.10.2021 15:25
@AC22 schrieb:lohnt es sich überhaupt noch thesaurierende Fonds zu besparen?
Es lohnt sich irgendeinen Fonds zu besparen (einige Grundvoraussetzungen wie Mindestanlagedauer und sinnvollen Index als gegeben vorausgesetzt).
Ob der ausschüttend oder thesaurierend ist, ist schon Detailgeplänkel.
@AC22 schrieb:Ich weiß ne welche Überraschung mich durch die jährliche Festsetzung des Basiszinssatzes erwartet.
Bei allen Unwägbarkeiten eines langfristigen Investments ist der Basiszins das, was mich am allerwenigsten aus der Ruhe bringt. Der ist einerseits ziemlich verhersehbar (Prognose: er wird auf Jahre hinaus sehr niedrig sein) und führt andererseits allenfalls zu einer Steuervorauszahlung.
Abgesehen von üblichen Marktrisiken halte ich die "Gefahr" einer grundlegenden Steueränderung (die mutmaßlich zu ungusten der Anleger ausfallen dürfte) für ungleich höher und deutlich einschneidender.