09.06.2019 19:04 - bearbeitet 09.06.2019 21:18
@Flex schrieb:
Vielen Dank auch dir für deine Antwort! Ja, ich denke, ihr habt recht und ich sollte die Fonds möglichst schnell zuzrückgeben. Selbst mein Bankberater hat zugegeben, dass er wenig dagegen sagen könne, den Betrag in ETFs anzulegen - wohl der Vorteil des kleinen Sparers, der Bank sind die paar Euro natürlich völlig egal. 😉
[...]
Du brauchst an der Börse immer einen Advocatus Diaboli.
Schmeiß die Fonds (ich habe deine nicht nachgeschaut, ich meine im Allgemeinen) nicht ungesehen und unkritisch weg.
ETFs haben noch keine echte Krise miterlebt, ungemanagt geht das genauso fließend den Bach herunter, wie die Wirtschaft.
Für mich sind ETFs Schönwetterkapitäne, wenn's immer bergauf geht, muss man nicht besonders clever sein, also tut's auch ein starrer Abgleich eines Indexes.
Wenn's ordentlich kracht, hätte ich lieber jemanden der aufpasst und angleicht. Ich selbst übe seit Monaten für den Ernstfall, schön short gehen und mit den richtigen Werten long. Wenn es für solche Situationen auch ETFs gibt: Prima. Wenn nicht: Selber aufpassen.
Frohe Pfingsten.
hx.
am 09.06.2019 21:44
Hallo @haxo
hier spricht der Advocatus Dei.
Zunächst mal ist es natürlich nicht richtig, dass ETFs noch nie eine Krise durchgemacht hätten. Sowohl zur Jahrtausenwende als auch während der Finanzkrise 2007 gab es ETFs. Sie waren nur noch nicht so populär wie heute. Mir wäre nicht bekannt, dass in diesen Phasen ETFs reihenweise umgefallen wären.
Darf ich also fragen welches Problem Du in einer Krise für ETFs erwartest welches nicht ebenso gut gemanagte Fonds betreffen würde? Ich meine die Frage durchaus ernst, da die meisten Artikel die sich kritisch mit ETFs auseinandersetzen deren vermeintlich negative Auswirkungen auf den Gesamtmarkt anführen die ais ihrer mittlerweile größeren Bedeutung resultieren könnten. Da bist Du mit gemanagten Fonds aber auch betroffen.
Es sein denn natürlich, derjenige "der aufpasst und angleicht" macht seinen Job gut. Dafür gibt es aber leider deutlich weniger Positivbeispiele als Gegenbeispiele. Zumal dessen Fähigkeiten nicht nur in der Krise sondern zu allen Zeiten gefragt sind. Abgerechnet wird ja nicht nach dem nächsten Crash sondern am Ende des Anlagehorizonts in 35 Jahren (während dem es hoffentlich deutlich mehr Schönwetterperioden als Krisen geben wird).
So ganz vermag mich Deine Gegenrede also nicht zu überzeugen.
(Ungeachtet dessen befinden wir uns hier ohnehin in einem völlig anderen Thema
)
am 11.06.2019 20:41
Auch dir noch vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich stehe ich momentan auf der Position, dass ich das Geld ja 35 Jahre nicht mehr anfassen muss (im Idealfall), und deshalb auch einen Börsenabsturz zunächst aussitzen kann - wenn die Nerven mitmachen.
Gerade über so einen langen Zeitraum sagen alle Statistiken, die ich so kenne, dass es eigentlich keine aktiven Fondsprodukte gibt, die so lange kontinuierlich den Markt schlagen - und das wäre ja dann der Anspruch. Deshalb ist meine Strategie zunächst, mit der Abbildung der Marktentwicklung zufrieden zu sein. Wie man vorgeht, wenn das Renteneintrittsalter näher rückt, ob man dann nicht umschichtet und sich für kürzere Zeiträume aktive Fondsprodukte sucht, von denen man überzeugt ist, kann ich ja dann auch noch überlegen.
Wobei meine momentane Überlegung eher ist, wenn ich aktiv etwas versuchen will, es in einiger Zeit und mit sehr viel mehr Wissen doch selbst mit konkreten Aktien zu versuchen, statt einen Fond dafür zu bezahlen. Dann bin ich zumindest selbst schuld.
Aber ich will jetzt nicht völlig Off-Topic werden - Danke jedenfalls nochmals für deinen Denkanstoß. 🙂
am 28.06.2019 12:04
Inzwischen habe ich meine beiden aktiven Fonds aufgelöst/zurückgegeben und bin dabei, auf Anregung von @nmh eine Anlage für die frei gewordenen Mittel in Form eines Discountzertifikats zu finden. Das Volumen sind ca. 3500 Euro, bei diesem Betrag nehme ich an, dass es noch nicht sinnvoll ist, mehrere zu erwerben?
Bei der Auswahl bin ich gerade noch etwas überfordert, deshalb wollte ich das freundliche Angebot nutzen, meine gewählten Zertifikate hier für eine Einschätzung zu posten. Meine Renditehoffnungen sind relativ gering, weil das Geld zum einen nicht auf Jahrzehnte angelegt werden soll, zum anderen aus dem Teil meines Portfolios stammt, der nicht besonders risikoreich angelegt werden soll. D.h. alles um die 2 % ist vollkommen in Ordnung - und ja immer noch viel mehr (und damit auch risikoreicher) als Festgeld. Ich sehe das ganze jetzt mal als "erste Schritte" auf diesem Gebiet an.
Ich habe folgende zwei Zertifikate gefunden:
CJ7MTY
CU1NPM
Was mich etwas irritiert, ist die Tatsache, dass ich kaum irgendwie länger laufende Zertifikate finde, selbst wenn ich alle Eingabefelder außer der Laufzeit leere? An sich könnte ich mir nämlich gut eine Laufzeit zum. bis Ende 2020 vorstellen.
Für eine Einschätzung zu den Zertifikaten wäre ich dankbar.
28.06.2019 12:16 - bearbeitet 28.06.2019 12:22
Beide von Dir gewählte Zertifikate sind attraktiv, eher konservativ.
Da die günstige Provision von 3,90 EUR bereits ab 1000 Euro gilt (gilt für Cobank-, BNP- und Citigroup-Zertifikate), sprichts nichts dagegen, die Summe von 3500 Euro zwei oder drei Papiere aufzuteilen (siehe jedoch meinen folgenden Beitrag).
Hier einige Beispiele mit längerer Laufzeit:
PP9KTL
PZ467L
PZ6JN7
Vorschlag:
Ich würde an Deiner Stelle drei Zertifikate kaufen, nämlich mit Obergrenze 10.000, 11.000 und 12.000 und Laufzeit jeweils 6 bis 18 Monate (siehe jedoch meinen folgenden Beitrag).
Viel Erfolg!
nmh
am 28.06.2019 12:20
Nachtrag: Wenn Du drei Papiere kaufst, kostet das knapp 12 Euro Gebühren insgesamt. Wenn Du eine Rendite von 2% erwartest, sind das 70 Euro beim Einsatz von 3500 Euro. Bitte entscheide selbst, ob Kosten in Höhe von knapp 20% der Rendite für Dich akzeptabel sind. Wenn nein, kaufst Du nur ein oder zwei Papiere.
nmh
am 28.06.2019 12:30
@nmh
Vielen Dank, das hilft mir sehr. Ich glaube, die Zertifikate habe ich nicht gefunden, weil ich dachte, dass die 3,90 €-Aktion nur für Papiere der Commerzbank gilt.
Mir ist bewusst, dass bei diesen Summen und dieser Risikoklasse der Aufwand/die Gebühren auf den Betrag gesehen eigtl. in keinem Verhältnis stehen; aber um mal ein Gefühl für die Sache zu bekommen, ist es ja ein erster Schritt.
Vielleicht gönne ich mir den Spaß, belasse es bei einem Zertifikat und stecke stattdessen die Hälfte des Geldes noch in McDonalds-Aktien, dann wird dieser aus den aktiven Fonds gerettete Geldbetrag, auf den ich gerade nicht wirklich angewiesen bin, zum "Experimentiergeld" an der Börse.
am 09.09.2019 15:03
Hallo Fans und Profis der Bonusse,
hat zufällig jemnad im Moment einen guten Tipp für ein zu empfehlendes Bonus-Zertifikat? Bei mir wird demnächst etwas Geld frei.
Danke und Gruß
Paul
am 09.09.2019 17:58
Kann man während der Laufzeit noch quer einsteigen bei Capped Bonuszertifikate, oder gilt es von Anfang an? Und hat man die gleiche Konditionen? Bonusrendite und Sicherheitslevel!.
am 09.09.2019 23:00
@nmh schrieb:_____________________
*) Bonuszertifikate mit hohem Aufgeld haben einen Hebel, falls der Kurs des Basiswertes auf die Barriere zuläuft, weil der Abbau des Aufgeldes schneller geht als der Kursverfall des Basiswertes. Beispiel: Ein Bonuszertifikat kostet 30 Euro, die Aktie kostet 20 Euro und die Barriere liegt bei 15 Euro. Wenn die Aktie von 20 auf 15 Euro fällt (minus 25 Prozent), dann ist die Barriere kaputt, und das Aufgeld ist für immer verloren. Das Bonuszertifikat wird dann in die Aktie umgetauscht und ist aus diesem Grund von 30 auf ebenfalls 15 Euro gefallen -- minus 50 Prozent, also doppelt so viel wie die Aktie! Aus diesem Grund sollte man ein niedriges Aufgeld wählen. Bonuszertifikate mit zu hohem Aufgeld sind ein typischer Anfängerfehler.
Das Thema "Aufgeld" hat mir damals bei meinem ersten Bonuszerti sozusagen das Genick gebrochen. Wenn das Aufgeld bei ~97 % liegt, weil man nicht darauf achtet... Deswegen die Goldene Regel: Nix kaufen, was man nicht zu 100 % verstanden hat.
Danke @nmh für diese Threads!