27.08.2021 14:00 - bearbeitet 27.08.2021 14:00
Hallo zusammen,
ich habe eine recht grundlegende Frage - bitte entschuldigt, falls sie bereits beantwortet wurde. Seit knapp 2 Jahren investiere ich nun, primär mit dem Ziel der Altersvorsorge.
Aktuell sieht mein Depot (25k) wie folgt aus:
95% A1JX52
5% Crypto
Meine Frage bezieht sich nun konkret auf den A1JX52. Ich bin zufällig genau zum Corona-Crash eingestiegen und habe daher ein Recht gutes Wachstum zu verzeichnen. Bisher habe ich den A1JX52 über einen SL abgesichert, der 7% unter dem aktuellen Kurswert liegt. Ich habe also regelmäßig den SL nach oben nachgezogen.
Inzwischen frage ich mich, ob das clever ist. Ist ein SL bei einer langfristigen Anlage (30 Jahre+) überhaupt sinnvoll (vor Allem bei einem so breit gestreuten ETF)?
Riskiere ich riesige Verluste, wenn bei einem hypothetischen Crash der Kurs binnen kurzer Zeit stark (weit unter meinen SL) fällt. Ist das realisitisches Szenario?
Mir ist schon klar, dass mir hier keiner meine Entscheidung abnehmen kann, aber mich würde eure Meinung interessieren. Sichert ihr ETFs über SLs ab?
Grüße,
web189
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 27.08.2021 14:35
@web189 schrieb:Sichert ihr ETFs über SLs ab?
Breit diversifizierte ETFs (der A1JX52 ist ein solcher) sichere ich grundsätzlich nicht ab.
Insbesondere wenn Du einen Sparplan laufen haben solltest, würde das auch zu der paradoxen Situation führen, dass Du Dich am einen Ende über günstige Einstiegskurse freust während Du gleichzeitig am anderen Ende die Anteile wieder verkaufst weil der SL ausgelöst wurde.
Lass die Sache einfach laufen. In 30+ Jahren sind die Kurse viiiiiel höher als heute.
Ob Du da zwischendurch mal 7% Buchverluste erlebst ist vollkommen unwichtig.
Kleiner Kommentar am Rande:
Wenn wir schon über Altersvorsorge reden, dann würde ich die Kryptos in dem Zusammenhang eher nicht erwähnen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
27.08.2021 14:39 - bearbeitet 27.08.2021 14:41
Hallo @web189 ,
mein langweiliger Welt-ETF zur Altersvorsorge wird nicht via Stop Loss abgesichert. Dieser darf über Jahrzehnte Monat für Monat laufen.
Bricht der Kurs während der Ansparphase ein, so freue ich mich über mehr Anteile für dieselbe Sparrate.
Je näher die Rente kommt, desto engmaschiger wird das Sicherheitsnetz gesponnen. Da das noch in weiter Ferne liegt, heißt es Feuer frei.
Anders sieht es bei speziellen ETF aus. Diese bilden in meinem Depot Wetten, tragen nicht zur geplanten Altersvorsorge bei und sind unter deutlich strengerer Beobachtung.
Da aber auch in solchen ETF meist mehrere Dutzend Werte stecken, verzichte ich ebenso auf einen Stop. Selbst wenn ein zweites Wirecard im Fonds steckt, fällt deshalb nicht der ganze ETF in den Keller.
Unabhängig von meiner Vorgehensweise: die von Dir gewählten 7% finde ich viel zu eng bemessen bei einem langjährig angelegten Sparplan. Ohne den Chart genau angesehen zu haben, scheint das sogar noch über dem GD200 zu liegen.
In der Theorie mag die enge Absicherung mit anschließend günstigem Wiedereinstieg funktionieren. In der Praxis wird es am Timing scheitern.
27.08.2021 15:13 - bearbeitet 27.08.2021 15:13
27.08.2021 15:13 - bearbeitet 27.08.2021 15:13
Vielen Dank für die Antworten. Werde meinen SL vermutlich löschen.
27.08.2021 20:44 - bearbeitet 27.08.2021 20:45
27.08.2021 20:44 - bearbeitet 27.08.2021 20:45
@web189 schrieb:Vielen Dank für die Antworten. Werde meinen SL vermutlich löschen.
Ja bitte! Das wäre eine sehr gute Entscheidung.
Auch wenn ich mit meinem A1JX52 für die Altersvorsorge keine 30 Jahre mehr plane hab ich ihn nicht abgesichert.
Selbst bei „nur“ 10 Jahren wäre es m. M. nach nicht notwendig, da bei Eintritt in den Ruhestand in der Regel nicht der komplette Betrag auf einmal vonnöten ist um den Lebensstandard, dazu ist er ja gedacht, zu erhalten.
gruss ae
27.08.2021 21:06 - bearbeitet 27.08.2021 21:07
27.08.2021 21:06 - bearbeitet 27.08.2021 21:07
Also ich bin ja noch nicht so lange dabei, aber bei so einem ETF und bei einer so langen Laufzeit würde ich definitiv auf gar keinen Fall never ever überhaupt gar nicht daran denken einen SL zu setzen. Um´s mal etwas zurückhaltender zu sagen 😉
30 Jahre + .....
Guck mal 30 Jahre und mehr in die Vergangenheit. Du weißt ja auch nie, wann genau bei einer/m Korrektur, kleineren oder größeren Crash der Boden erreicht ist.
am 28.08.2021 08:39
@Okkulele123 schrieb:
Guck mal 30 Jahre und mehr in die Vergangenheit. Du weißt ja auch nie, wann genau bei einer/m Korrektur, kleineren oder größeren Crash der Boden erreicht ist.
Oder nutze diesen Blick um zu sehen, dass in der Regel innerhalb von ca. 13 Jahren jeder Crash ausgestanden wurde 😉
Ich glaube DotCom und Finanzkrise haben jeweils ca. 4 Jahre gebraucht um einen Anleger, der kurz vorher investiert hat (in einen breiten Index natürlich) wieder auf +-0 zu bringen. Corona nun nicht mal ein Jahr.
Ich habe keinen Stop bei meinen ETFs. Bei gar keinem. Ich habe eine mentale Verlustgrenze bei speziellen ETFs, wie @Koyot das bereits gesagt hat (Branchen, Regionen), und wenn ich diese bemerke oder ich mir mit dem Investment nicht mehr sicher bin dann kann ich manuell verkaufen.