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SL anpassen in gefühlter Krise?

A.J.
Experte
106 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ist es sinnvoll, die eingestellten Stoppkurse aktuell zu senken, um zu verhindern, dass bei einer weiteren kurzen Eskalation das Depot leer gefegt wird? Viele Anleger reagieren aktuell ja wohl ziemlich nervös (Kurse runter), beruhigen sich aber ein paar Stunden wieder (Kurse wieder hoch). Beim letzten Krieg Angriff auf ein Land, das wehren kann, hatte ich noch keine Wertpapiere...

 

Was ich verhindern möchte: Partei A und Partei B schießen weiter aufeinander, die Börse zuckt kurz nach unten und meine schönen Aktien sind futsch. Da ich es erst zu spät mitkriege, sind die Kurse aber schon wieder oben und ich muss alles teuer zurückkaufen.

8 ANTWORTEN

corrn
Experte ★★
500 Beiträge

Deswegen setze die Stopkurse so, dass die Aktie auch atmen kann !!! Schau im Verlauf was deine Aktien in Vergangenheit gemacht haben und finde einen Stop der deinen Verlustemfinden gerecht wird !

Setzt du die Stops zu knapp kannst du natürlich rausfliegen.  Kann auch mal passieren...

 

Gruß

Crazyalex
Legende
7.679 Beiträge

Wenn man nmhs Buch zum Thema "Stoppkurse" gelesen hat kann man ansatzweise einen vernünftigen Stoppkurs setzen.

 

Vorausgesetzt, dass die gesetzten Stoppkurse VERNÜNFTIG sind ist eine Absenkung kontraproduktiv.

Als blutiger Anfänger hatte ich meine Stopkurse auch viel zu knapp gesetzt.

Jetzt, als fortgeschrittener Anfänger, sehen meine Stoppkurse viiiieeeel besser aus. Da muss man dann keine Panik mehr haben.

 

Was Du im Zweifelsfall machen kannst: Überdenke Deine Stoppkurse ob sie sinnvoll sind. Handle dann entsprechend.

 

Was Du auch machen kannst: Hol dir für die betroffenen WKNs hier doch Tipps wie eine Stoppkurs aussehen könnte Smiley (zwinkernd)

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

dg2210
Legende
6.228 Beiträge

@A.J.  schrieb:

Hallo zusammen,

 

ist es sinnvoll, die eingestellten Stoppkurse aktuell zu senken, um zu verhindern, dass bei einer weiteren kurzen Eskalation das Depot leer gefegt wird?


 

Ja, wenn du dir sicher bist, daß es bei einer kurzen Eskalation bleibt. Als damals (1618) dieser besoffene Ritter bei der Suche nach dem stillen Örtchen aus dem ungesicherten Fenster der Prager Burg fiel, dachte auch jeder, daß es höchstens eine kurze Eskalation geben würde. Der Mist hat aber 30 Jahre gedauert... 

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

Das war nicht zufällig der Ritter Fips? Smiley (zwinkernd)

 

Zum Glück muss ich mir über solche Stop-Loss-Anpassungen keine Gedanken machen, da mein Depot langfristig ausgerichtet ist. Ist dieses kurzfristige Ausstoppen aber nicht genau das Hauptproblem, über das man sich schon vor dem Anlegen von Stops Gedanken machen sollte? Wenn man seine Stops bei jedem geänderten Marktgeschehen neu anpassen muss, bringen die doch gar nichts.

 

Viele Grüße

Weinlese

corrn
Experte ★★
500 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

Ist dieses kurzfristige Ausstoppen aber nicht genau das Hauptproblem, über das man sich schon vor dem Anlegen von Stops Gedanken machen sollte? Wenn man seine Stops bei jedem geänderten Marktgeschehen neu anpassen muss, bringen die doch gar nichts.


Tolle Diskusion ! Ich hoffe ich schaffe es dies nicht zu beenden Smiley (überglücklich)

 

Ich sehe mein Depot auch als Langfristig, habe aber trotz dessen SLs gesetzt !

Es kann ein Teil einer Taktik sein SLs zu setzen !  Und wie du richtig sagst muss man gerade als Langfrist diese immer gut bedenken und unter Umständen öfter anpassen! Wer mit Titeln lange dabei ist, sollte sowieso dick im Plus sein und kann StopLoss setzen die sehr großzügige Abstände aufweisen.

 

Mein Lieblingsbeispiel Nvidia ! Für mich ein langfrist Invest ! Aber auch sehr spekulativ, weil zB neue geniale Chips kann auch ein Newcomer entwerfen und alles über den haufen schmeissen ! 

Meine Taktik : Investiert bleiben oder kaufen solange es steigt, Stops nachziehen, hoffentlich bei einem herben Rutsch günstig ausgestopt werden und dann zu einem deutlich besseren Preis nachkaufen.

 

In meinem Fall:

Aktie stand ca 250€ ist gecrasht und hat eine miese Verkaufwelle mit sich gezogen. Mein Stop lag bei ~200€ (50 € STOP LOSS <- Ich glaube man erkennt dass ich sehr optimistisch eingestellt war/bin) und gefallen ist die Aktie auf knapp 100€ ! ~190€ habe ich noch bekommen nach VK... Den Rest kannst du dir selber denken.

Da zB. Nivida auch immer mal wieder gut nach oben läuft habe ich hier zB auch gute möglichkeiten "schnell" gute Stops im Plus setzen zu können...

 

Ich finde es sogar richtig Vorteilhaft einen Stop im Langfrist zu setzen, weil wenn man Top Unternehmen hat und diese auch dementsprechen laufen, werden die Stops nicht ausgelöst ! Ich sehe den SL eher als "Check deine Einstellung der Firma gegenüber lieber noch mal ab, irgendetwas scheint nicht zu stimmen-Funktion"

 

Beste Grüße

 

 

 

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

Ist dieses kurzfristige Ausstoppen aber nicht genau das Hauptproblem, über das man sich schon vor dem Anlegen von Stops Gedanken machen sollte? Wenn man seine Stops bei jedem geänderten Marktgeschehen neu anpassen muss, bringen die doch gar nichts.


Ebenjenes.

 

Jedenfalls dann, wenn Money-Management angewendet wird, d.h.: Erst der Stopkurs, dann die Größe der Position. Wenn Du hinterher am Stopkurs herumschraubst, passt offensichtlich die Kalkulation nicht mehr.

 

Aber, ja: Der ursprüngliche Stopkurs muss schon einen Sinn ergeben. Wenn Du den SL in einer Krise "anpassen" musst, war er vorher wenigstens fraglich. Oft genutzt wird z.B. eine normale Tagesschwankung unter GD200. Damit hat Deine Absicherung mit "Krise" nichts mehr zu tun, sondern berücksichtigt einfach ganz neutral wie die Aktie gelaufen ist, wann sie nicht mehr läuft, und wann sie wieder läuft, egal warum. Das klappt nicht immer, aber meistens. Idealtypisch z.B. hier (Apple):

 

 

Apple.png

 

Hast Du am Hoch gekauft und bleibst drin, hast Du erst nach zwei Jahren wieder Einstand. Greift der Stopp dagegen, und Du gehst umgekehrt bei Durchkreuzen von unten wieder rein, bist Du schon nach gut einem Jahr wieder auf Einstand -- und konntest Dein Geld zwischenzeitlich anderswo sinnvoller anlegen. So soll es sein.

A.J.
Experte
106 Beiträge

Vielen Dank für eure Einschätzung. Das Buch von @nmh über Stoppkurse habe ich natürlich gelesen und im Rahmen meiner Möglichkeiten auch umgesetzt. In der neusten Ausgabe steht tatsächlich drin, dass ggf. in der Krise ein starres Festhalten an vorher sinnvoll gesetzten Stoppkursen zu überdenken ist. Relative Schwäche, leeres Depot etc. pp. Ihr kennt das Buch ja auch.

Die aktuelle "Krise" scheint ja auch schon wieder vorbei zu sein.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@A.J. :

 

Danke für Dein Feedback. Mit "Krise" meine ich minus 15, minus 20 Prozent im DAX. Was wir aktuell sehen sind Atembewegungen. Kein Grund zur Panik. Es bleibt bei den Stopkursen, die ich in der Community empfohlen habe. Die sind so tief, dass Eure Trendaktien nicht gefährdet sein sollten. Hoffentlich.

 

Erst wenn es im breiten Markt (DAX, S&P 500, MSCI World usw.) mehr als 10 oder 15 Prozent nach unten geht kann man darüber nachdenken, alle Stops auszusetzen und nur noch die relativ schwächsten Aktien zu verkaufen.

 

Wer vorher bereits unbeabsichtigt ausgestoppt wird, hat seine Stopkurse zu eng gesetzt. Unfall! Wie bei jedem Unfall gilt: solange es nur Geld kostet und man wieder einsteigen und weiterfahren kann (Auto, Aktie) ist alles kein Problem.

 

Beste Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.