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Quellensteuer Frankreich für Anfänger

zumben
Autor ★
5 Beiträge

Hallo liebe Community,

 

ich bin relativ neu auf dem Gebiet der Aktienanlage und würde mich daher über ein wenig Klarheit im Bezug auf die Funktionsweise von DBA und Quellensteuer freuen, insbesondere Frankreich. Nachdem ich bereits in deutsche Aktien und über Fonds auch international investiert habe, hat es mich gereizt auch mal in einen ausländischen Titel zu investieren. Dadurch komme ich natürlich zwangsweise auch in Kontakt mit der Quellensteuer.

 

Nachdem ich in die AXA investiert habe (WKN 855705) erhielt ich nun die erste Dividende in Höhe von 120,60€. Davon wurde dann natürlich die Quellensteuer abgezogen (36,18€) und anschließend noch die deutschen Abgaben (16,47€) um dann insgesamt auf einen Auszahlungsbetrag von 67,95€ zu kommen. Bei der deutschen Besteuerung wurden bereits 15,44€ der Quellensteuer angerechnet. Übrig bleiben folglich noch 20,74€, die auch so in dem Schreiben zur Dividendengutschrift ausgewiesen sind, die ich auf Antrag zurückfordern kann. 

 

Könnt ihr mir vielleicht weitere Informationen zum Rückforderungsvorgang geben? Nach ein wenig googeln bin ich leider nicht viel schlauer und weiß lediglich, dass ich eventuell einen Tax Voucher von der comdirect für ~12€ brauche und dass die Rückforderung seit 2018 leichter sein soll.

 

Über Hilfe würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank und einen schönen Start in den Tag,

 

zumben

 

36 ANTWORTEN

August Schelling
Autor ★★
15 Beiträge

Die DKB Bank in Berlin bietet einen Service zur Vermeidung der französischen Quellensteuer an. Bedingung: Ein Depot dort, ab Übertrag der französischen Aktien wird sie tätig und da Verfahren greift. Schelling

 

Bracke
Autor ★★★
42 Beiträge

Ich möchte auch noch einmal Bezug auf die bessere Quellensteuererstattung in Frankreich nehmen.

 

Als Dividendenjäger bietet unser Nachbar mit AXA, Veolia, Alstom, LVMH und anderen Unternehmen einige sehr interessante Titel für mich. Toll auch, dass diese z.T. im Sparplan laufen können.

Nur habe ich von diesen Aktien noch keine im Depot - wieso? Wegen der miesen Quellensteuergeschichte. Daher meine Frage: Besteht hier die Chance, dass die comdirect in naher Zukunft das Prozedere der DKB ähnlich abbilden kann?

 

Ich habe bereits ein kleines Zweitdepot, um bei deutschen Namensaktien nicht jedes Mal die Gebühr zu zahlen und möchte eigentlich ungern ein weiteres Depot eröffnen, nur um auch die Franzosen ins Portfolio zu nehmen. Da die DKB keine Aktiensparpläne kennt, ist das Depot bei selbiger übrigens auch nicht im Ansatz so attraktiv wie bei Euch!

Theophilus
Autor ★
7 Beiträge

Diese Frage war längt fällig, danke dafür! Ich schließe mich der Frage gern an und bin gespannt, ob die Commerzbank die Kompetenz hat. 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Theophilus und @Bracke 

 

Ich gehe stark davon aus, dass die Antwort "nein" lauten wird. Es gibt wesentlich wichtigere Baustellen, welche die comdirect zuerst angehen sollte und auch wird. 

 

Es ist ja nicht so, dass die comdirect keinen entsprechenden Service anbietet, jedoch ist dieser mit Konditionen verknüpft. Und da sind wir wieder beim Thema "Kosten", und diese sind bei vielen Brokern teilweise besser.

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Bracke
Autor ★★★
42 Beiträge

Ich frage mich halt schon, weshalb die DKB dies schafft und die Commerzbank/comdirect eben nicht. Die comdirect und DKB konkurrieren im gleichen Branchensegment und die Commerzbank pflegt darüber hinaus einen gewissen Premium-Anspruch. Zumal es hier aus Kundensicht ja nur um Verarbeitung eines vermaleideten Dokuments geht, mehr nicht.

Und dass ich als Deutscher gerne in französische Aktien investieren möchte, ist doch durchaus naheliegend. Naheliegender zumindest als Kanada.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Bracke  schrieb:

Und dass ich als Deutscher gerne in französische Aktien investieren möchte, ist doch durchaus naheliegend. Naheliegender zumindest als Kanada.


Nein, eigentlich nicht, denn das Herkunftsland des Unternehmens ist völlig egal.

 


@Bracke  schrieb:

Ich frage mich halt schon, weshalb die DKB dies schafft und die Commerzbank/comdirect eben nicht. Die comdirect und DKB konkurrieren im gleichen Branchensegment und die Commerzbank pflegt darüber hinaus einen gewissen Premium-Anspruch. Zumal es hier aus Kundensicht ja nur um Verarbeitung eines vermaleideten Dokuments geht, mehr nicht.

Das steht in keinem Zusammenhang und ist mehr eine "wollen" Frage. Ich weiß nicht für welche Länder man bei der comdirect eine Vorabbefreiung bekommen kann - der Service wird aber allgemein angeboten. Es ist wahrscheinlich auch mehr als nur die Verarbeitung EINES Dokuments, wenn du mal bedenkst was für einen Aufwand du selber hast wenn du entsprechende Anträge stellen willst. Dazu kommen noch Datenschutzgesetze usw usf. So einfach ist das alles eben nicht. 

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Marin
Mentor ★
1.472 Beiträge

Man könnte fast das Gefühl bekommen, die Banken sprechen sich gegenseitig ab: Die eine hat diesen Service, die andere jenen. Die eine bietet Quellensteuer-Erstattung für dieses Land an, die andere für jenes. Aber keine Bank kann (oder will?) ein Komplettpaket anbieten. Wie heißt es doch: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

 

Da ich nicht dutzende Depots führen will, verzichte ich mittlerweile auf Dividendentitel aus Frankreich, Italien und sonstigen Staaten, in denen eine unkomplizierte Erstattung offensichtlich nicht erwünscht ist. Auch andere Mütter haben hübsche Töchter...

Bracke
Autor ★★★
42 Beiträge

@Zilch 
Deshalb sagte ich doch "aus Kundensicht". Dass der Aufwand für die Bank größer ist, weiß ich auch aus beruflicher Sicht. Allerdings zeigt die DKB ja, dass dieser zusätzliche Aufwand wohl darstellbar ist.


SMT_Erik
ehemaliger Mitarbeiter
5.305 Beiträge

@Bracke  schrieb:

Ich möchte auch noch einmal Bezug auf die bessere Quellensteuererstattung in Frankreich nehmen.

 

Als Dividendenjäger bietet unser Nachbar mit AXA, Veolia, Alstom, LVMH und anderen Unternehmen einige sehr interessante Titel für mich. Toll auch, dass diese z.T. im Sparplan laufen können.

Nur habe ich von diesen Aktien noch keine im Depot - wieso? Wegen der miesen Quellensteuergeschichte. Daher meine Frage: Besteht hier die Chance, dass die comdirect in naher Zukunft das Prozedere der DKB ähnlich abbilden kann?

...


Hallo @Bracke,


zu dem Procedere bezüglich der Behandlung der französischen Quellensteuer bei den Kollegen von der DKB können wir nichts sagen, da wir es schlichtweg nicht kennen.


Bei uns läuft dieser Prozess derzeit so ab, wie es mir unsere Fachabteilung geschildert hat:


Eine Vorabbefreiung für französische Bar- und Wahldividenden, welche direkt in Frankreich verwahrt werden, ist möglich. Bitte beachte dabei, dass die erstmalige Erstattung der französischen Quellensteuer durch eine Rückerstattung veranlasst werden muss. Die Vorabbefreiung ist somit erst im zweiten Jahr durchführbar.


Für französische Wertpapiere, welche nicht direkt in Frankreich verwahrt werden, ist ausschließlich eine Rückerstattung möglich.


Wir werden nur tätig, sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist. Als wirtschaftlich sinnvoll erachten wir eine Rückforderung, wenn nach Abzug sämtlicher Entgelte mindestens 25 Euro als Gutschriftbetrag verbleiben. Für eine Vorabbefreiung berechnen wir aktuell 5 Euro, bei einer Rückerstattung berechnen wir aktuell 20 Euro. Beide Entgelte sind zuzüglich Mehrwertsteuer. Des Weiteren können landesübliche Fremdspesen anfallen.


Eine Änderung an diesem Verfahren ist derzeit nicht geplant.


Gruß

Erik

Bracke
Autor ★★★
42 Beiträge

Okay, das klingt dann leider doch so, dass ich nächstes Jahr ein drittes Depot dazunehmen muss. Schade, hätte das sehr gerne über die comdirect gemacht - bin ja ansonsten ein sehr zufriedener Kunde!