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Optimierung meiner ETF Strategie

Franksan72
Autor ★
6 Beiträge

Hallo zusammen,

 

kurz zu meiner aktuellen Situation.

 

Vor knapp 2 Jahren habe ich "um endlich mal anzufangen" 3 ETF's bespart. Typisch 70/30 also

LYX00C All Country World 70%

LYX00C EM 30%

Ziel: Langfristige Altersvorsorge, ich habe noch gut 15-17 Jahre vor mir.

Haben sich sehr schön entwickelt bisher.

 

Nach der Geburt von Kind 1 kam dann der hinzu:

DWS0R4 Arero mit kleiner monatlicher Sparrate zur Absicherung seiner Ausbildungskosten / Studium, etc. so in 20 Jahren.

 

Es gab keinen Grund, ausser "Kind und Eltern" getrennt zu halten wie unterschiedliche Konten, um einen anderen ETF (Arero) zu wählen.

 

Nun hat sich ergeben, dass wir eine Immobilie gut abgestoßen haben und in 1-2 Jahren planen ggfls ein Haus zu erwerben. Zwischenzeitlich sind Kind 2+3 hinzugekommen.

 

Mein Plan wäre nun mit dem Geld aus dem Immobilienverkauf:

 

200 k€ für 1-2 Jahre relativ sicher zu parken und vielleicht 3-x Prozent mitzunehmen um die aktuell anfallende Miete (ETW verkauft und zur Miete geblieben) zumindest teilweise abzufangen.

 

30 k€ einmalig in den Ausbildungstopf der 3 Kinder einzuzahlen und von Beginn an die höheren Erträge mitzunehmen anstelle eines monatlichen Sparvertrages.

 

Solange die Zinsen am Immobilienmarkt so bleiben würde ich wahrscheinlich eh dazu übergehen einen höheren Anteil zu finanzieren und mein EK im ETF zu belassen.

 

Hierzu Tips von Euch?

 

Grüße und Danke, Frank-san

 

7 ANTWORTEN

Justin Smith
Experte ★★★
568 Beiträge

Nur ein kurzer Einwurf: "typisch" ist Deine Aufteilung nicht. Du hast einen World-Index mit Schwellenländern gemischt mit einem Schwellenländer-ETF. Vielleicht war das aber Absicht um die Schwellenländer überzugewichten?

Franksan72

Sorry, hatte Deinen Beitrag gerade im Eifer des Gefechts als Hilfreich markiert. Ist wieder zurückgenommen. Bin nicht so oft hier.

 

Du hast recht. Ich habe sicherlich die Schwellenländer im gewissen Maße stärker gewichtet. Das war aber keine Absicht. Daher relativiere ich in gewissem Maße meine Aussage.

Justin Smith
Experte ★★★
568 Beiträge

Da Du das Wort "Optimierung" verwendest, hier noch ein paar Anmerkungen:

 

- der ARERO ist kein ETF sondern ein Fonds (ich persönlich finde ihn etwas zu teuer (Kosten 0,45%), vor allem da er dem World-ETF von der Performance hinterher läuft)

- hast Du an die Freibeträge für die Kinder gedacht? Optimiert würde man dann eher auf einen ausschüttenden ETF setzen für einen Steuervorteil (wir sind hier wirklich im Bereich der Optimierung)

- 200k Euro mit dem kurzen Zeithorizont würde ich nicht im Aktienmarkt anlegen. Das kann saftig nach hinten losgehen. Vielleicht geht da was mit Anleihen - da bin ich aber ahnungslos

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

@Franksan72  schrieb:

Hallo zusammen,

 

kurz zu meiner aktuellen Situation.

 

Vor knapp 2 Jahren habe ich "um endlich mal anzufangen" 3 ETF's bespart. Typisch 70/30 also

LYX00C All Country World 70%

LYX00C EM 30%

 

...

 

Nun hat sich ergeben, dass wir eine Immobilie gut abgestoßen haben und in 1-2 Jahren planen ggfls ein Haus zu erwerben. Zwischenzeitlich sind Kind 2+3 hinzugekommen.

 

Mein Plan wäre nun mit dem Geld aus dem Immobilienverkauf:

 

200 k€ für 1-2 Jahre relativ sicher zu parken und vielleicht 3-x Prozent mitzunehmen um die aktuell anfallende Miete (ETW verkauft und zur Miete geblieben) zumindest teilweise abzufangen.


...

 

Solange die Zinsen am Immobilienmarkt so bleiben würde ich wahrscheinlich eh dazu übergehen einen höheren Anteil zu finanzieren und mein EK im ETF zu belassen.


Mir persönlich wäre der EM-Anteil zu hoch, insbesondere, da Du ja noch über die 70/30 hinausgehst. Da würde der All-World reichen, dann hast Du rund 11 % EM.

 

Wenn Du das so umsetzt, kaufst Du im Endeffekt Aktien auf Kredit. Klingt bei den aktuellen mikrigen Immobielen-Krediten natürlich erstmal verlockend und kann natürlich ein gutes Geschäft sein. Kann aber auch schief gehen. Würdest Du Dir ohne die verkaufte Immobilie 200k leihen um damit an die Börse zu gehen? Wenn Du hier aus voller Überzeugung ja rufst, kann kannst Du das so machen.

 

Bei einem Immobilienkauf in zwei Jahren würde ich mit dem Geld nichts in Richtung Aktien/ETF machen. "Relativ sicher" wäre mir da nicht genug, da dürfe es ruhig absolut sicher sein, also pro Institut nicht mehr als die Einlagensicherung. Im Januar 2020 war der MSCI World-ETF auch relativ sicher, blöd wenn dann im April die Kohle für die Immobilie locker gemacht werden musste...

 

Lieber auf die Rendite verzichten und die nächsten zwei Jahre ruhig schlafen.

Marin
Mentor ★
1.166 Beiträge

Wenn es dich unbedingt in den Fingern juckt, zumindest etwas am Kapitalmarkt zu investieren, gäbe es folgende Möglichkeit: Einen verhältnismäßig kleinen Betrag (in deinem Fall z.B. 10.000€) in einen Welt-ETF stecken und mit einem sehr strengen Stopkurs (10-15% unter Einkaufswert absichern). Steigt der Kurs, Stopkurs nachziehen, bis er im Optimalfall irgendwann über dem Einkaufswert liegt. Ab diesem Zeitpunkt kannst du nach dem gleichen Schema vielleicht sogar kleinere Beträge nachschieben.

 

So kannst du im Idealfall kurzfristig ein paar Euro mitnehmen oder hast zumindest einen kleinen Grundstock, falls du das Geld wirklich lieber am Kapitalmarkt statt als Eigenkapital verwenden willst. Und geht es nach hinten los, hast du eben überschaubares Lehrgeld bezahlt. "Relativ sichere" 3% Rendite gibt es heutzutage leider nicht mehr.

Franksan72
Autor ★
6 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich hoffe das klappt, dass ich auf meinen alten Faden antworte und selbigen "pushe".

 

Ich bin bis heute in meiner o.g. Konstellation geblieben:

LYX00C All Country World 70%

LYX00C EM 30%

DWS0R4 Arero 

 

Details hatte ich oben in meinem eingehenden Post geschrieben. Ich bespare die beiden LYX mit (in Summe) 500 € / Monat, in den Arero hatte ich knapp 30 k einmalig angelegt. 

 

Der LYX00C hat sich ganz nett weiterentwickelt, so dass er die bescheidene Performance (+/- 0) der beiden anderen kompensiert und ich so auf knapp 9% Portfolio Performance komme. Was schön ist.

 

Nun die Frage, ob ihr mir bessere Alternativen zu den 3 Kandidaten empfehlen würdet. Die Mischung LYX 70/30 ist ja, wie bereits oben durch @Justin Smith herausgestellt mit Schwerpunkt auf Schwellenländer ausgelegt. Und der Arero performt nicht. 

 

Dann natürlich die Frage, wenn ich das Portfolio umschichte, läuft das "stumpf" ab wie erst verkaufen, dann neuen ETF kaufen, oder kann man das "direkt tauschen"?

 

Ich komme so Ende 2024 grob in den Bereich der 100k (alle zusammen). Die Einlagensicherung gilt für einzeln für den ETF oder "in Summe" für Comdirekt?

 

Danke für die Hilfe, irgendwie habe ich die letzten 2 Jahre nix gemacht, ausser beobachtet. Aber das war ja eigentlich auch das Ziel mit ETF zu sparen. 

 

Frank

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Franksan72  schrieb:

Nun die Frage, ob ihr mir bessere Alternativen zu den 3 Kandidaten empfehlen würdet. Die Mischung LYX 70/30 ist ja, wie bereits oben durch @Justin Smith herausgestellt mit Schwerpunkt auf Schwellenländer ausgelegt. Und der Arero performt nicht. 


Was "besser" ist, ist immer eine Frage der Definition.

Dass Du mit >30% EM-Anteil in gewissem Maße von der passiven Gewichtung abweichst, hast Du damals schon aus den Beiträgen rauslesen können. Das ist Chance und Risiko in gleicher Weise. In Deinem Fall hat sich's bisher nicht ausgezahlt.

 

Jetzt kommt es darauf an, ob DU von der damals gewählten Aufteilung weiterhin für die langfristige (!) Anlage (2-4 Jahre ist noch nicht langfristig) überezugt bist. Dann behälst Du die Gewichtung einfach bei. Falls Du damit mittlerweile Bauchweh hast, dann würde ich das entsprechend reduzieren.

Mir persönlich wäre es deutlich zu viel. Das ist aber nur eine Einschätzung ohne Anspruch auf die ultimative Wahrheit.

 

Der ARERO ist nochmal eine eigene Geschichte. Für mich wäre der eher interessant in den tendentiell risikoaverseren Phasen des Anlagerlebens (z.B. Rentenjahre oder kurz davor). Mit Deinem Anlagehorizont sehe ich den nicht als unbedingt erforderlich an.

 

 


@Franksan72  schrieb:

Dann natürlich die Frage, wenn ich das Portfolio umschichte, läuft das "stumpf" ab wie erst verkaufen, dann neuen ETF kaufen, oder kann man das "direkt tauschen"?


Das läuft genau so wie Du es schon vermutet hast: Erst den einen verkaufen (ggf. Steuern auf den Gewinn abführen) und dann den anderen kaufen.

 

 


@Franksan72  schrieb:

Ich komme so Ende 2024 grob in den Bereich der 100k (alle zusammen). Die Einlagensicherung gilt für einzeln für den ETF oder "in Summe" für Comdirekt?


Die Einlagensicherung gilt in dem Fall überhaupt nicht. Die greift nur bei Sichteinlagen (Girokonto, Tagesgeld, Sparbuch, Festgeld etc.), nicht aber bei Wertpapieren. In dem Fall wären 100k pro Person und bank geschützt.

 

Deine Wertpapiere sind dagegen sogenanntes Sondermögen und auch im Fall der Pleite der comdirect geschützt. Es gibt also keinen Grund bei Überschreitung der 100k nervös zu werden.