am 07.07.2020 16:41
Hallo @Rob1995Nord , FRAU Frosch, bitte ![]()
Es sei dir verziehen, mein Nick ist schliesslich nicht eindeutig *lacht*
Die FAQ findest du als fünftes Topic von oben, hier im Board. Sorry, ich würde ja gerne einen Link setzen, aber das bekomme ich (trotz Anleitung) immer noch nicht hin. Ja, ich gehe gleich in meine Schämecke.
Wenn du einen Ausschütter wählst, so kannst du diese Ausschüttungen einfach wieder anlegen, indem du deinen monatlichen Sparplan um eben jenen Betrag erhöhst. Ganz simpel. Sprich: Du hast eine Sparrate von monatlich 150 Euro, bekommst eine Ausschüttung von 15 Euro...somit änderst du deinen Sparplan im Folgemonat auf 165 Euro. Kein Hexenwerk.
Und ja, ein Ausschütter macht so lange Sinn, bis du deinen Freibetrag ausgeschöpft hast. Das dauert!
Und es würde auch dauern, wenn du ein bisschen was per Sparplan in Einzelwerte stecken würdest, um eine Dividende zu kassieren.
Ich schmeisse dir jetzt mal eine ungefähre Zahl an den Kopf, bitte nicht erschrecken: So 50k solltest du schon in deinen ausschüttenden ETF stecken, wenn du den Freibetrag ausschöpfen möchtest. Keine Panik, klingt nach viel (ist es auch!), aber mit Durchhaltevermögen und Disziplin ist das machbar!
Zum Lernen was Einzelwerte anbelangt: Lege dir doch hier ein Musterdepot an. Dort kannst du einfach mal die Werte "kaufen", die dich interessieren. Parallel dazu schaust du dich weiter im Forum um, fragst nach, wenn dir was unklar ist, schaust mal in deiner örtlichen Bücherei nach Börsenliteratur, liest ein paar Blogs zu dem Thema etc.
Machs dir für den Anfang leicht. Das meine ich nicht böse, im Gegenteil. EIN ETF auf den MSCI World oder All World. Ausschütter. Fertig. Mehr brauchst du (erstmal) nicht.
Ich kann verstehen, dass es dir in den Fingern juckt und all deine Fragen habe ich mir auch gestellt ![]()
Ich sage ja nicht: Mach' es nie. Aber fang klein an. Mit einem ETF. Wenn du mehr Wissen angehäuft hast, einen gewissen Grundstock mit dem ETF aufgebaut hast, dann kannst du dich immer noch nach Einzelwerten umschauen.
Liebe Grüße, Frau Frosch
am 07.07.2020 17:23
Hier zunächst mal der Link zur ETF-FAQ (klick).
Bevor man eine sinnvolle Aussage zur Frage "ob und welche Einzelwerte" machen kann sollte zunächst mal grob geklärt sein über welche durchschnittliche monatliche Sparrate wir hier überhaupt sprechen.
Persönlich würde ich Dir empfehlen einen sinnvollen Betrag zu wählen den Du durchgängig investieren kannst. Der ist so diemnsioniert, dass Du in Deinen guten Monaten nicht alles investierst, und mit dem übriggebliebenen in den schlechten Monaten aufstockst.
Dieses hin und her mit verschiedenen Beträgen in jedem Monat ist eine psychologische Falle da es keine Hemmschwelle gibt nach Bedarf zu reduzieren.
Grundsätzlich solltest Du den Betrag ohnehin am Monatsanfang sofort abzweigen und nicht am Monatende das nehmen was übrigt bleibt.
am 07.07.2020 17:31
@ehemaliger Nutzer schrieb:Beispiel: Wenn du auf Apple setzt, weil du die Apple-Produkte gut findest, und weil du weißt, dass es Millionen anderen auch so geht, dann ist das ein katastrophales Investment! Weil diese Annahme ist bereits zu 100% im Kurs eingepreist - weil das allgemein bekanntes Wissen ist, dass Apple wunderschöne IT macht und beliebt ist!
Im günstigsten Fall ist Apple ein völlig missglücktes Beispiel.
Alternativ verstehe ich nicht ansatzweise was Du uns sagen willst, aber Apple als katastrophales Investment zu bezeichnen ist schon ziemlich weit hergeholt.
am 07.07.2020 17:34
Hallo @GetBetter ,
in dem Punkt mit der psychologischen Falle stimme ich zu. Da ich selber allerdings auch variabel pro Monat spare, habe ich das für mich recht simpel gelöst: Es gibt einen fixen Mindestbetrag, der nicht unterschritten wird. Mehr ist immer gut, aber niemals weniger als eben jener Mindestbetrag. Klappt prima.
Das Ding mit "Pay yourself first" ist insofern eine gute Idee, wenn man monatlich ca. den selben Betrag zur Verfügung hat bei ungefähr gleichen Ausgaben. Wenn aber das Gehalt so wie bei Rob derart schwankt, ist es schon schwieriger. Da würde ich lieber auf Nummer sicher gehen und schauen, was am Monatsende noch übrig ist.
Allerdings rate ich immer zu einem gewissen Fixbetrag, den man IMMER erübrigen kann und diesen dann auch kontinuierlich zu investieren.
Liebe Grüße, Frosch
am 07.07.2020 17:51
Danke Fraub Frosch 😉
Danke für den Ratschlag, allerdings ist in meinen Kopf der Depotwert 50.000€ so unendlich weit weg. Da ich ja "nur" 3000-4000€ im Jahr investieren kann. nach aktuellen Stand. Ein Musterdepot mit u.a. den genannten Aktien habe ich bereits über eine App seit November. Leider ist dieses relativ nix sagend- da ich dort Tesla mit 15% gewichtet hatte und dementsprechend trotz Nieten das komplette Depot outperformt (28% Wachstum in 6 Monaten).
Wahrscheinlich haben Sie Recht und ich werde erstmal auf einen ausschüttenden MSCI World setzen. Und gegenfalls beobachten ob meine "Untere Invest-Grenze" nicht doch auf 200€ gesetzt werden kann. Da Corona durch fehlende Provisionen mein Gehalt derzeit eher richtung 1600-1800€ Netto drückt.
am 07.07.2020 17:56
Danke für Ihren Beitrag.
Problematik dahinter ist.
Ich persönliche konsumiere "keinen einzigen Cent im Monat" sinnlos. Sprich die einzigen Abbuchungen sind Fixum und Tanken und Essen. Die Zahl die am Ende übrig bleibt schwankt zwischen 300 und 1000€. Davon würde ich die Hälfte vorerst investieren und die andere Hälfte mir für "unnötigen" Konsum zur Seite legen. Also alles was im Leben so anfällt. Sollte davon was übrig bleiben, wird das selbstverständlich ebenfalls investiert. Da ich erst seit 1,5 Jahren ausgelernt habe- Kann ich schlecht bestimmen was mein regelmäßig verfügbarer Betrag ist. Mit der bisherigen "Was am Ende übrig bleibt, kommt zur Seite" habe ich immerhin eine Netto-Spar-Quote von knapp 30% erreichen können (wurde in dem Jahr genutzt um mein Notgroschen aufzufüllen).
Ihren Gedankengang mit der Psychologie kann ich nachvollziehen- gerade deshalb möchte ich mit Investieren anfangen um so das Risiko "emotionale Fehlentscheidungen zu treffen" minimieren möchte.
LG Rob
am 07.07.2020 18:00
Ich bin selber Freiberufler und kenne die Sache mit dem schwankenden Einkommen daher nur zu gut. Aber nach einiger Zeit hat man auch ein sehr gutes Gefühl dafür was pro Monat durchschnittlich so übrig ist.
Wenn nötig kann man ja immer noch im Bedarfsfall was anpassen. Wichtig sind aber aus meiner Sicht zwei Dinge:
am 07.07.2020 18:09
Huhu @Rob1995Nord ,
dass "Sie" darfst du gerne in ein "Du" umwandeln ![]()
Wir sind hier nicht ganz so förmlich.
Ja, diese Zahl ist erstmal erschreckend. War sie für mich auch (und ist es noch...aber nicht mehr ganz so furchtbar wie zu Anfang). Das Wichtigste hast du bereits hinter dir: Du hast keine Kredite laufen, einen Notgroschen gespart und fängst nun an zu investieren. Perfekt! Natürlich hören sich 3k-4k Euro pro Jahr nicht ganz so spektakulär an, aber jeder Euro arbeitet für dich! Je früher, desto besser. Umso länger hast du Zeit. Umso mehr wird es werden. Falls du (so wie ich) Spaß an der Sache bekommst und siehst, wie sich dein Depot langsam füllt, du die ersten Ausschüttungen erhältst, dann finden sich plötzlich auch Wege, um doch noch ein wenig mehr pro Monat zu sparen.
Statt Schuhen und Handtaschen sammle ich nun lieber ETF Anteile ![]()
Ganz ehrlich? Fang einfach an. Such' dir einen hübschen Ausschütter auf den MSCI World oder nimm den All World (A1JX52). Damit machst du nichts falsch. Es spricht (später) auch nichts gegen eine Beimischung anderer ETFs (Branchen), damit du ein wenig mehr BlingBling (und Spaß) ins Depot bringst. Aber eins nach dem anderen.
Glaub' mir..ich habe mich anfangs auch verzettelt...hatte Aktiensparpläne und einen thesaurierenden ETF. Irgendwann habe ich dann (dank der Community!) verstanden, dass das keine allzu gute Entscheidung war...habe mein Depot aufgeräumt und nochmal neu durchgestartet. Zum Glück ohne große Verluste oder richtig grobe Schnitzer. War aber mehr Glück als Verstand ![]()
Wie gesagt, ich kann absolut nachvollziehen, dass du Bock auf Einzelwerte hast. Einige hier schwören auf Sparpläne dahingehend (hatte ich ja auch), allerdings bist du damit nicht wirklich flexibel und ich würde Einzeltitel nur noch direkt kaufen ab einer Mindestsumme von 1-1,5k pro Titel.
Oder falls irgendwann Sparpläne auf Einzelaktien, dann nur mit einem dicken ETF im Rücken.
Ja, du hättest gerne was anderes gehört...ich weiss *grinst*
Und bitte: Das, was ich hier schreibe ist lediglich meine persönliche Meinung! Hier gibt es viele tolle Leute, die viel mehr wissen als ich und dir sicherlich noch andere Tipps geben können.
Schlussendlich ist es wichtig, dass DU dich mit deinem Investment wohl fühlst, ruhig schlafen kannst und nicht täglich an den Nägeln knabbern musst weil du unsicher bist.
Liebe Grüße, Frosch
am 07.07.2020 18:19
Da haben sich unsere Beiträge überschnitten. Bin so elendig langsam beim Tippen *seufzt*
Klar, man sollte es sich schon "schwer" machen. Gerne so schwer wie möglich! Ich schaue auch nach einem Durchschnitt und notiere genau, was ich anlegen will und überlege, wie ich das schaffen kann. Da fordere ich mich immer wieder neu heraus. Macht unheimlich Spaß...mittlerweile ![]()
Wenn man sich direkt am Monatsanfang selbst bezahlt, dann wird man natürlich manchmal kreativ wenn man merkt, dass es eng wird. Prima Sache *lacht*
Ich bin aber (mittlerweile) für mich so weit, dass ich mit meinem "System" gut zurecht komme und muss mich dahingehend nicht mehr selbst disziplinieren.
@Rob1995Nord: Hey, eine tolle Sparrate. Super! Du machst doch alles richtig! Und wenn du ca. weisst, was du schaffen kannst, dann hau rein! Mach' es dir möglichst "schwer" und hab' vorallem Spaß an der Sache!
Du hast eingangs etwas von geringer familiär bedingter Lebenserwartung geschrieben. Es ist nichts in Stein gemeisselt! Lass' dich dadurch von nichts abhalten. Achte auf dich, investiere in deine Gesundheit.
Alles Liebe, Frosch
07.07.2020 18:59 - bearbeitet 07.07.2020 19:04
07.07.2020 18:59 - bearbeitet 07.07.2020 19:04
@GetBetter schrieb:
@ehemaliger Nutzer schrieb:Beispiel: Wenn du auf Apple setzt, weil du die Apple-Produkte gut findest, und weil du weißt, dass es Millionen anderen auch so geht, dann ist das ein katastrophales Investment! Weil diese Annahme ist bereits zu 100% im Kurs eingepreist - weil das allgemein bekanntes Wissen ist, dass Apple wunderschöne IT macht und beliebt ist!
Im günstigsten Fall ist Apple ein völlig missglücktes Beispiel.
Alternativ verstehe ich nicht ansatzweise was Du uns sagen willst, aber Apple als katastrophales Investment zu bezeichnen ist schon ziemlich weit hergeholt.
Der tiefere Sinn der Börse ist es, dass diejenigen, die nicht-triviale Annahmen über die Zukunft treffen und damit richtig liegen signifikant finanziell entlohnt werden. Wer dagegen auf Apple setzt weil ihm die Produkte gefallen, der trifft keine nicht-trivialen Annahmen über die Zukunft, und wird folglich auch nicht signifikant finanziell entlohnt werden. (Wird er es doch, dann weil er Glück hatte; Aber dann kann er auch gleich Lotto spielen.) Meine Aussage war keine Aussage über die Zukunftsaussichten von Apple - sondern über die Begründung eines Investments in Apple. Nimm's nicht hart, wenn du das Prinzip nicht verstehst. Bist nicht der einzige, sondern hast die Mehrheit sicherlich auf deiner Seite! (Danke übrigens, dass es euch gibt. Denn dank euch klingelt bei mir die Kasse - und zwar signifikant.)