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Was mache ich mit meinem Freistellungsauftrag bei Girokonto, Depot und VL-Depot?

Rudimon
Autor ★★
17 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bin Neuling in Sachen Geldanlage und wurde damit jetzt erstmals konfrontiert, als mir mein neuer Arbeitgeber ein Formular für einen Antrag auf Vermögenswirksame Leistungen (VL) übermittelt hat. Ich habe ein bisschen darüber gelesen und mich entschlossen, die für Beamte geltenden 6,65€ im Monat (bzw. 13,29€ am Anfang) mitzunehmen. Ich habe mich für die Anlage in ETF entschieden und dann bei der Gelegenheit gleich ein "normales" Depot eröffnet.

 

Ich habe also

 

- Girokonto mit Tagesgeld-Plus-Konto bei der Comdirect

- Depot bei der Comdirect

- VL-Depot über Comdirect bei ebase abgeschlossen

 

Mein Freistellungsauftrag ist im Comdirect-Konto zu 100% hinterlegt. Ich frage mich nun, ob ich hinsichtlich Freistellung etwas veranlassen/ändern muss in Bezug auf 1) mein Comdirect-Depot und 2) mein VL-Depot.

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich bzgl. 1) nichts tun, da die Kapitalerträge meines Comdirect-Depots auf mein Girokonto gezahlt werden und ich dort den Freistellungsauftrag habe. Ist das richtig?

 

Da ich das VL-Depot über Comdirect abgeschlossen habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich für dieses Depot eine Freistellung einrichten muss. Es gibt ja so gesehen kein Girokonto, auf das vom VL-Depot Kapitalerträge kommen, das Depot bleibt schließlich 7 Jahre unangetastet.

 

Dabei stellt sich mir auch die Zwischenfrage, was überhaupt die Kapitalerträge bei der ETF-Anlage sind - ich habe mir Thesaurierende ETFs ausgewählt, die Zinsen werden also direkt wieder investiert. Eigentlich bleibt also alles in ETFs...

 

Ich würde mich über Hilfe oder Hinweise auf einschlägige Literatur freuen!

3 ANTWORTEN

Silver_Wolf
Mentor ★★★
3.143 Beiträge

Der FSA ist personenbezogen und gilt für alle Konten bei der Comdirect.

Da musst du im Prinzip nichts tun.

Aber ebase ist ein anderes Thema. Wenn du dort Erträge hast werden die natürlich auch besteuert.

Auch wenn du keine Ausschüttungen hast wird bei den ETF die Vorabpauschale fällig.

Diese ist dann zu versteuern.

Wenn der FSA bei der Comdirect nicht voll genutzt wird dann wäre es also sinnvoll diesen zu reduzieren und den Rest bei ebase anzugeben.

Rudimon
Autor ★★
17 Beiträge

Vielen Dank für die Antwort!

 

Gibt es eine Möglichkeit auszurechnen, wie viel von meinem FSA ich bei dem VL-Depot beantragen muss?

 

Monatlich sollen durch den Arbeitgeber 20€ eingezahlt werden. Der ETF A1JMDF hat im Schnitt 10% Rendite. Könnte ich dann (für ein volles Jahr) einfach den Kapitalertrag errechnen mit 12(Monate)x20(€)x0,1(Rendite)=24(Kapitalertrag) und müsste dann 24€ in dem betreffenden Jahr abstellen?

 

Oder lohnt sich das ganze ohnehin nicht, weil ich mit meinem Hauptdepot 50.000,- in ETF investieren gedenke und der FSA dafür ganz aufgewendet werden kann?

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Rudimon  schrieb:

Gibt es eine Möglichkeit auszurechnen, wie viel von meinem FSA ich bei dem VL-Depot beantragen muss?

Die gibt es natürlich, zumindest bzgl. der Größenordnung.

 

Der relevanteste Faktor ist dabei immer das Depotvolumen am Jahresanfang. Nehmen wir als Beispiel man an, dieses betrüge 1.000 €.

 

Hinzu kommt zeitgewichtet jener Betrag, der innerhalb des jeweiligen Jahres zusätzlich eingezahlt wird, am Jahresanfang also noch nicht zum Depotvolumenbeigetragen hat.

Dafür kannst Du die Hälfte der Jahressumme ansetzen, in Deinem Beispiel also 12 Monate x 20 €/Monat x 0,5 = 120 €

 

So kommst Du auf insgesamt 1.120 €.

 

Diese 1.120 € multiplizierst Du mit einem festen Faktor von 0,7 sowie einem sich jährlich ändernden Basiszins. Für 2023 beträgt dieser Basiszins 2,55% (klick). Daraus ergibt sich 1.120 € x 0,7 x 2,55% = 19,99 €. Freibeträge können immer nur auf volle Eurobeträge lauten, also 20,00 €.

 

Wenn Du mit dem Freibetrag bei der comdirect noch nicht am Anschlag bist und bei der Verteilung insofern großzügig sein kannst, dann würde ich hier noch einen entsprechenden Puffer aufschlagen und diesen Betrag dann bei ebase einreichen. Bei der comdirect musst Du den eingereichten Freibetrag dann entsprechend reduzieren.

 

Die erwartete Rendite innerhalb des Jahres spielt keine Rolle, es gibt allerdings Ausnahmen von der oben aufgezeigten Faustformel. Beispielsweise fällt die Vorabpauschale auf Null, wenn der ETF innerhalb des Jahres Verlist macht (wenn also der Preis eines Anteils am Jahresende niedriger ist als am Jahresanfang).

 

Eine vollständige Darstellung der Vorabpauschale inkl. aller Ausnahmetatbestände findest Du z.B. bei justetf.com oder auch in einem Community-Beitrag von @Joerg78.