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Neues Flaggschiff von Vanguard

156 ANTWORTEN

orschiro
Autor ★★
12 Beiträge

Danke für eure Antworten! Verstehe ich das also richtig:

 

  1. Wer ESG/Nachhaltigkeit möchte, ist mit dem UBS - MSCI World Socially Respons. UCITS ETF (USD) A-dis besser beraten
  2. Wer einen ETF ohne Bias möchte, nimmt am besten den FTSE All-Word bzw. noch besser MSCI World (wobei Vergangenheit nicht Zukunft)
  3. Wer Small Caps will, erreicht bessere Rendite, wenn er zu 2. einen Small Caps ETF beimischt. 

Für wen ist also der Vanguard ESG Global All Caps interessant?

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Der ESG Global All Caps ist genau für die Leute interessant und relevant, die in einem Vehikel dessen Namensbestandteile abdecken wollen:

  • ESG
  • Global (inkl. EM)
  • All Caps (inkl. Small Caps). 

Ich finde den ETF, vor allem mangels Konkurrenz, daher durchaus als große Bereicherung. 

 

Zu Deinen nummerierten Fragen:

 

1. Das kommt darauf an, wie Du für Dich ESG/SRI beurteilen willst. Hier gibt es diverse Abstufungen und eine pauschale Aussage darüber, welche die beste wäre, fände ich nicht statthaft. 

 

2. Da würde ich widersprechen, wenn wir mal unterstellen, dass auch die Konzentration auf "nur" World ohne Emerging Markets einen Regionen-Bias darstellt. 

 

3. Nur, wenn man ohne ESG künftig eine bessere Rendite als mit ESG-Filter realisiert. Da das niemand weiß, ist auch Deine Frage nicht objektiv zu beantworten. 

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Ich ergänze mal meine Nachricht, damit nicht nur die unangenehmen Klugscheißer-Antworten stehen bleiben... 

 

Wenn wir mal davon ausgehen, dass Du marktbreit investieren willst, um langfristig Vermögen aufzubauen, kann man objektiv nur sagen, dass alle genannten Strategien und dazugehörige ETFs absolut geeignet sind. Das geht beim All-World und ESG Global All Cap los und erstreckt sich über MSCI World sowie MSCI World ESG bis zum MSCI World SRI mit jeweils Beimischungen in Emerging Markets und Small Caps. 

 

Welche der genannten Varianten die beste ist, ist unter Renditegesichtspunkten für die Zukunft eh nicht vorhersehbar. Ich finde, jeder Anleger sollte sich daher selbst Gedanken machen, mit welchen Strategien er das beste Bauchgefühl hat. Viel wichtiger als 0,x% p.a. Rendite für oder gegen die eine oder andere Strategie ist nämlich für uns Privatanleger das gute Gefühl, der richtigen Strategie zu folgen. Genau dieses Gefühl lässt uns nämlich dabei bleiben und hält uns von irrationalen und meist verlustträchtigen Handlungen ab. 

 

Also, stell Dir folgende Fragen und handle danach, oder gib uns die Antworten, damit wir weiter machen können:

  • Glaube ich an eine Überperformance von Entwicklungsländern, auch bei höherem politischen Risiko, oder fühle ich mich mit Industrieländern besser? 
  • Glaube ich an eine Überperformance von kleinen Unternehmen, auch bei höherem Risiko, oder fühle ich mich mit weniger schwankenden Dickschiffen besser?
  • Glaube ich an eine Überperformance von Unternehmen, die in puncto Umwelt, Soziales, Governement besondere Kriterien erfüllen oder will ich lieber den ganzen Markt abdecken? Wie streng sollen hier ggf. die Kriterien Anwendung finden? 

CurtisNewton
Legende
4.874 Beiträge

@t.w.  schrieb:

Hallo zusammen,

 

besonders spannend finde ich, dass trotz der Hinzunahme von Small Caps beim ESG Global All Cap die größten Positionen noch stärker gewichtet sind als im All-World. Nur mal so als Randnotiz. 

[...]


Ich denke das liegt (leider) am ESG. Damit fallen nämlich ein paar im World aktuell durchaus hoch gewichtete Unternehmen komplett raus, z.B. viel Pharma (Johnson & Johnson wäre ein prominenter Vertreter)  und natürlich das ganze Öl.

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

orschiro
Autor ★★
12 Beiträge

Vielen Dank euch!

 

Sehr anregend. Also für mich persönlich ist vor allem die Nachhaltigkeit die wichtigste Komponente. Wenn ich mir allerdings die größten Positionen des Vanguard ESG anschaue, dann entspricht das nicht meinem Verständnis von Nachhaltigkeit.

 

orschiro_0-1679820130549.png

https://docs.google.com/spreadsheets/d/1SdTnDckRDq1-KlCD-2_qt0g_1KkvxuDfYeJZ5bLtaqM/edit?usp=sharing

 

Auch gefällt mir nicht, dass nur Unternehmen ausgeschlossen, die über einem vom Indexanbieter festgelegten Schwellenwert Gewinne aus den kontroversen Bereichen erzielen. Ich konnte auf die Schnelle erstmal nicht herausfinden, wie hoch dieser Schwellenwert ist.

 

Da werde ich wohl weitersuchen müssen, ob ich einen ETF finde, der meinen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht. Ich glaube, es wird auf einen ESG/SRI Small Caps hinauslaufen, da ich die Konzentration von großen Unternehmen in unserer Welt als nicht nachhaltig empfinde.

 

Schönen Sonntag!

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Deutlich strenger als die ESG-Kriterien im Vanguard ETF sind dir SRI Kriterien, die Du zum Beispiel im A2DX7X (iShares MSCI World SRI) findest. Dazu könnte man dann noch entsprechende Beimischungen aus EM und SC suchen, wenn man wollte. 

orschiro
Autor ★★
12 Beiträge

Danke für den Vorschlag! Leider entsprechen auch dort die größten Positionen nicht meinem Verständnis.

 

Screenshot_20230326-110656.jpg

https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BDZZTM54

 

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Vielleicht kommen wir der Sache näher, wenn Du uns ein bisschen beschreibst, was Deine Wünsche sind 😉 

Marin
Mentor ★
1.476 Beiträge

Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist so weit gefasst, dass vermutlich jeder etwas anderes darunter versteht. Ohne deine Ansprüche im Detail zu kennen, stelle ich es mir schwer vor, einen Index zu finden, der genau deinen Wünschen entspricht. Ich finde es auch zweifelhaft, dass ein Unternehmen wie Johnson & Johnson ESG-Kriterien erfüllt, nachdem es Asbest in Babypuder gemischt hat, Apotheker bestochen hat und Produkte mit Mikroplastik streckt. Auch, dass Coca-Cola und PepsiCo zu den größten SRI-Positionen gehören ist...überraschend.

 

Die Hauptaufgabe von börsennotierten Unternehmen ist klar definiert: Geld verdienen – und zwar möglichst viel. Das Thema Nachhaltigkeit kann aus diesem Grund stets nur eine untergeordnete Rolle einnehmen. Das gilt für Big Caps ebenso wie für Small Caps. Bloß weil ein Unternehmen eine kleinere Marktkapitalisierung hat, bedeutet es nicht, dass dort automatisch nachhaltiger gewirtschaftet wird. Ob das nun gut oder schlecht ist, würde zu einer generellen Systemfrage führen und den Rahmen dieser Diskussion vermutlich sprengen...

 

Wenn man erfolgreiche Geldanlage betreiben will, muss man ab und an Kompromisse eingehen, um seine Ziele zu erreichen. Nicht umsonst gibt es die Weisheit, dass man sich nicht in seine Aktien verlieben oder sich persönlich zu stark an sie binden soll. Zur Not bleibt dir nur der Schwenk auf eine aktive Aktien-Investition oder die Suche nach alternativen Anlageformen, die wirklich "grün" sind.

orschiro
Autor ★★
12 Beiträge

Anregende Diskussion. 🙂

 

Also, was verstehe ich unter Nachhaltigkeit?

 

Primär ein nicht alleiniger Fokus auf stets zu steigernden Konsum. Das wiederspricht natürlich komplett dem aktuellen Stand der Börse.

 

Vielleicht bin ich dort also komplett fehl am Platz und sollte eher in Richtung nachhaltiges Crowdinvesting gehen.

 

Unternehmen wie Amazon, Microsoft, Coca-Cola sind für mich keine nachhaltigen Unternehmen. Sie sind zu groß, zu mächtig und für mich Beispiele, die nur auf gesteigerten Konsum und Absatz zielen.

 

Es gibt sicher auch andere Vertreter in unserem aktuellen Wirtschaftssystem, die beispielsweise Wert auf Langlebigkeit setzen oder in für die Transition essentiellen Domänen arbeiten, wie der erneuerbaren Energie oder sozialem Umfeld (Gerechtigkeit und Umverteilung).

 

Lässt sich das in einem ETF abbilden? Eine halbgare Lösung kommt für mich nicht in Frage. Dann lieber gar nicht.