am 30.09.2019 01:31
Also ganz ehrlich kann ich die abschätzigen Kommentare zum Verhalten der Kirchen (das übrigens je nach Gemeinde und Konfession höchst unterschiedlich sein kann) absolut nicht nachvollziehen. Es ist vollkommen legitim, dass eine Kirchengemeinde vor einem (Wieder-)Eintritt die Motive des Eintrittswilligen hinterfragt. Nicht zuletzt hängt an so einem Ein- oder Austritt auch wieder Verwaltungsarbeit.
Warum sollte eine Kirchengemeinde jedes Mitglied haben wollen? Es ist doch deren freie Entscheidung, ob sie ein Mitglied eintreten lassen möchten oder nicht. Bei jedem anderen Verein, Partei, etc. ist es genau das selbe.
baha
(Ex-Kirchenmitglied)
am 30.09.2019 01:37
@Kkm schrieb:derartige "Mitglieder" sind [...] mitschuld an dem jetzigen Zustand in Deutschland.
Kannst Du mir mal bitte erklären wie das zu verstehen ist?
am 30.09.2019 01:47
Natürlich darf sich die Gemeinde ihre Mitglieder frei aussuchen. Aber kein anderer mir bekannter Verein verlangt dafür mehr als einen Antrag, jedenfalls hat mich beispielsweise der ADAC damals auch ohne mehrere Sitzungen mit dem örtlichen Verkehrspolizisten akzeptiert.
Und die Verwaltungsarbeit wäre wohl durch den Mitgliedsbeitrag (aka Kirchensteuer) auch ganz gut abgedeckt gewesen.
Wie dem auch sei, wir sind sowieso OT und eigentlich gehört Religion auch nicht in eine solche Community.
am 30.09.2019 11:16
@paba schrieb:... also zumindest als ich vor ca. 25 Jahren ausgetreten bin, habe das beim örtlichen Einwohnermeldeamt getan. Da wird man ein letztes Mal zur Kasse gebeten (war schweineteuer). Vielleicht ist das beim Eintritt anders, oder es hängt vom Bundesland ab, bei mir war's Bayern.
Ja, das ist Ländersache. In den meisten Ländern ist das Standesamt zuständig (zumindest heute auch in Bayern – kann vor 25 Jahren anders gewesen sein), anderswo meist das Amtsgericht, selten die Meldebehörde. Einzig in Bremen kann man, alternativ zum Standesamt, auch bei den Kirchen direkt den Austritt erklären. Die Kosten sind ebenfalls Ländersache und liegen zwischen 0 und 35 Euro.
Überall möglich ist es, die Austrittserklärung von einem Notar aufnehmen zu lassen. Der wird aber eher mehr dafür berechnen.
am 30.09.2019 11:35
@GetBetter schrieb:Natürlich darf sich die Gemeinde ihre Mitglieder frei aussuchen. Aber kein anderer mir bekannter Verein verlangt dafür mehr als einen Antrag, jedenfalls hat mich beispielsweise der ADAC damals auch ohne mehrere Sitzungen mit dem örtlichen Verkehrspolizisten akzeptiert.
Auch im nichtreligiösen Bereich ist es nicht so unüblich, daß du bestimmte Voraussetzungen erfüllen mußt und etwa bestimmte Fähigkeiten oder Tätigkeiten nachweisen oder ein hohes persönliches Interesse glaubhaft machen mußt, um einem Verein beitreten zu dürfen. Auch ein Führungszeugnis wird in manchen Fällen verlangt.
Beispiele wären Berufsverbände, Vereine für besonders aufwendigen oder riskanten Sport (Fliegen, Höhlentauchen, Schießen, …), Vereinigungen für bestimmte exklusive Gruppen (z.B. Adelsvereine), Verwertungsgesellschaften (z.B. GEMA). Manche Vereine fürchten auch eine Unterwanderung durch Leute, die die Vereinsziele eigentlich ablehnen (z.B. Greenpeace, RB Leipzig).
Zum Teil haben solche Vereine neben der restriktiv gehandhabten regulären Mitgliedschaft noch eine „Fördermitgliedschaft“, mit der man Beitrag zahlt, ohne Einfluß auf die Vereinspolitik oder Zugang zu den Ressourcen des Vereins (z.B. Flugzeuge) zu haben.
am 30.09.2019 12:21
Ist ja alles richtig und macht bei in vielen Fällen sicher auch Sinn – blinde Piloten oder gewaltbereite Waffenbesitzer sind nunmal kein Spaß.
Und ich kritisiere auch nicht deren Vorgehen sondern habe nur erwähnt, dass der Prozess "etwas aufwändiger" ist. Das ist deres legitimes Recht, wie es auch meins ist daraufhin zu verzichten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Trotzdem finde ich das Verfahren befremdlich da die gleiche Organisation im krassen Gegensatz dazu ja auch keinerlei Bedenken hat 6 Monate alte Babys "zwangszurekrutieren".
Egal, kommen wir zu was viel lustigerem:
@chi schrieb:Manche Vereine fürchten auch eine Unterwanderung durch Leute, die die Vereinsziele eigentlich ablehnen (z.B. [...] RB Leipzig).
Deswegen hat RB nach wie vor ganze 17 stimmberechtigte Mitglieder.