19.08.2019 14:51 - bearbeitet 19.08.2019 14:56
Hallo zusammen,
vor ca. 3 Monaten gab's Gehaltserhöhung - ich wusste nicht wohin damit und da war doch was: ETF
Ich sag's einfach ehrlich und offen: Zu wenig informiert und es sollte "einmal um den Globus investiert sein". Prozente oder Anteile nenne ich nun einfach mal nicht - die meisten werden mit 25€, manche mit 50€ bespart - auch mal 75€. Ich hab das immer mal wieder wilkürlich umgestellt. Es sind alles Aktions-Sparpläne der Comdirect - mein Plan war den ETF zu wechseln, wenn er aus der Aktion fällt.
Das ist der Salat, wo 900€ investiert sind:
| Amundi Index MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF - EUR (C) | A2DR4M |
| Amundi MSCI World UCITS ETF - EUR (C) | A2H59Q |
| iShares Automation & Robotics UCITS ETF | A2ANH0 |
| iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF USD (Acc) | A142N1 |
| iShares Edge MSCI Europe Minimum Volatility UCITS ETF | A1J783 |
| iShares MSCI Canada UCITS ETF (Acc) | A0YEDS |
| iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (Acc) | A1C1HV |
| Lyxor DAX (DR) UCITS ETF EUR | LYX0AC |
| Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF - EUR (C) | A2H58J |
Eigentlich finde ich das ganze bislang für nicht all zu beknackt.
Ich will noch immer "breit gestreut über den Globus" investieren - nur der MSCI World ist mir zu USA-lastig.
Schlussendlich würde mich einfach mal eure Meinung interessieren:
Sollte man wirklich so viele ETF's mit geringen Beträgen besparen - oder doch lieber nur 1-3 mit 100-300€/Monat?
Wenn ich umstelle: Die Leichen im Keller lassen - oder verkaufen?
Wie siehts mit den Steuern aus, speziell ausländisch theausierend?
Außerdem:
Das Geld soll mal für den Hausbau dienen: ~ 10 Jahre
am 19.08.2019 17:05
Hallo @TimTim,
Eigentlich finde ich das ganze bislang für nicht all zu beknackt.
mit offenen Worten: ich finde das schon relativ beknackt 😉
Ganz ehrlich: maximal zwei ETFs. Das sollte für die herkömmliche Anlage von 300€ monatlich erstmal reichen.
Außerdem:
Das Geld soll mal für den Hausbau dienen: ~ 10 Jahre
Das ist natürlich auch so eine Sache. Bei "nur" zehn Jahren - und bei dir ist es ja womöglich sogar weniger - ist es schon nicht ganz unriskant, das Geld für den Hausbau in ETFs zu stecken.
Ich will nicht sagen, "geht gar nicht", aber man sollte sich des Risikos bewusst sein. Was aber ganz sicher nicht gut ist, das ist die bisherige "planlose" Vorgehensweise. Also: gründlich informieren und dann nochmal drüber schlafen.
Zu den anderen Fragen.
-> Steuer - Es spielt bei ETFs nach der Steuerreform überhaupt keine Rolle mehr ob Inland oder Ausland. Wenn du den Freibetrag für Kapitalbeträge noch nicht ausschöpfst, dann bitte ausschüttende Fonds wählen.
-> Leichen im Keller - ist letztlich egal. Es geht ja nur um 900€. Ich würde es einfach liegen lassen. Der Verkauf kostet halt je Position mindestens 9,90.
baha
19.08.2019 17:13 - bearbeitet 19.08.2019 17:59
Da hast Du Dir ja einen bunten Mix aus allem möglichen ins Depot gelegt.
Zunächst das Grundsätzliche in Kurz:
Um "einmal um den Globus investiert sein" hätte es völlig ausgereicht den A2H59Q zu nehmen, evtl. aufgepeppt durch einen Anteil A2H58J.
Alles andere bringt keine weitere Diversifizierung sondern bedeutet nur eine Übergewichtung verschiedener Regionen bzw. Branchen.
Du müsstest für Dich als erstes die Frage beantwortet wie/wo Du investiert sein willst.
Du sagst beispielsweise, der MSCI World sei Dir zu US-lastig.
OK, aber dann stellt sich die Frage welcher Anteil aus Deiner Sicht angemessen wäre.
Ich würde zunächst mal eine Bestandsaufnahme machen. ETFs von denen aktuell weniger als 1 Anteil im Depot liegt sollten hinterfragt und gegebenenfalls noch rechtzeitig gebührenfrei verkauft werden.
@TimTim schrieb:Sollte man wirklich so viele ETF's mit geringen Beträgen besparen - oder doch lieber nur 1-3 mit 100-300€/Monat?
Aus meiner Sicht ganz klar Variante 2.
@TimTim schrieb:Die Leichen im Keller lassen - oder verkaufen?
Siehe oben. Zunächst muss aber mal definiert werden was zu den Leichen gehört.
Persönlich würde ich die drei vier Regionalwetten auf Pacific Ex Asia, Canada, Russia und DAX auf jeden Fall dazuzählen. Aber je nach Strategie kann man punktuell durchaus Gründe finden das anders zu sehen.
@TimTim schrieb:Wie siehts mit den Steuern aus, speziell ausländisch theausierend?
Kein Problem. Alle ETFs werden mittlerweile gleich behandelt.
Zum Thema Steuer wäre aber die Frage zu klären ob Dein Steuerfreibetrag ausgeschöpft ist oder nicht. Aktuell hast Du ausschließlich thesaurierende ETFs ausgewählt. Das ist nur bei ausgeschöpftem Freibetrag sinnvoll.
@TimTim schrieb:Das Geld soll mal für den Hausbau dienen: ~ 10 Jahre
10 Jahre ist eine kritische Zeit. In den meisten Fällen bringt ein Investment über diesen Zeitraum ein positives Resultat, es gibt aber Ausnahmen.
am 19.08.2019 17:13
Nachdem ich mich bei Nutzer 84639023 vollkommen unbeliebtr gemacht habe mit meiner wenig diplomatischen Art schließe ich mich hier einfach @baha an und denke auch: weniger ist mehr.
Einen / max. zwei ETF(s). Normal ist ja bei einem ETF nicht zwingend ein Stopkurs von Nöten. Aber wenn das Geld relativ kurzfristig verfügbar sein muss würde ich das mit einem Stopkurs absichern. Einfach so eng gesteckt wie man damit leben kann und dann müsste das schon passen. Wenn man das richtig macht und am Anfang (!) nicht schief geht hat man eigentlich nichts zu verlieren.
Gruß Crazyalex
am 19.08.2019 18:07
bei dem winzigen Gesamtbetrag -
nichts machen - alles so lassen!
In Zukunft sich mit weniger ETF begnügen, bei diesen niedrigen Beträgen am besten nur einen All-Country-Welt-ETF...
Oder das ganze sportlicher angehen und einen Nasdaq-ETF nehmen. Nach dem Motto, wer wenig hat, muss (kalkuliertes) Risiko eingehen...
am 19.08.2019 18:20
Sooo wenig sind 300 € pro Monat jetzt auch wieder nicht.
am 19.08.2019 18:33
Relativ gesehen schon. Die Wahrheit kann weh tun, ist aber notwendig. Ein wesentlicher Grund dafür, dass wir ETS wählen, ist doch, dass wir relativ wenig Geld haben und trotzdem diversifizieren wollen. Und das können wir auch. Aber eben nicht mit 10 ETFs bei 1000 Euro sondern mit nur einem. Ansonsten können wir gleich Aktien kaufen oder gemanagte Fonds und Stock-picking und Market-timing und all die anderen Fehler machen. Am besten noch zum Bank-Berater gehen...
Wer wenig Geld hat, sollte sich auf einen ETF beschränken. Und 300 Euro ist nunmal wenig, da kann ich auch nichts dran ändern.
am 19.08.2019 18:39
@TimTim schrieb:Hallo zusammen,
vor ca. 3 Monaten gab's Gehaltserhöhung - ich wusste nicht wohin damit und da war doch was: ETF
Ich sag's einfach ehrlich und offen: Zu wenig informiert und es sollte "einmal um den Globus investiert sein". Prozente oder Anteile nenne ich nun einfach mal nicht - die meisten werden mit 25€, manche mit 50€ bespart - auch mal 75€. Ich hab das immer mal wieder wilkürlich umgestellt. Es sind alles Aktions-Sparpläne der Comdirect - mein Plan war den ETF zu wechseln, wenn er aus der Aktion fällt.
Das ist der Salat, wo 900€ investiert sind:
Amundi Index MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF - EUR (C) A2DR4M Amundi MSCI World UCITS ETF - EUR (C) A2H59Q iShares Automation & Robotics UCITS ETF A2ANH0 iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF USD (Acc) A142N1 iShares Edge MSCI Europe Minimum Volatility UCITS ETF A1J783 iShares MSCI Canada UCITS ETF (Acc) A0YEDS iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (Acc) A1C1HV Lyxor DAX (DR) UCITS ETF EUR LYX0AC Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF - EUR (C) A2H58J
Eigentlich finde ich das ganze bislang für nicht all zu beknackt.
Ich will noch immer "breit gestreut über den Globus" investieren - nur der MSCI World ist mir zu USA-lastig.
Schlussendlich würde mich einfach mal eure Meinung interessieren:
Sollte man wirklich so viele ETF's mit geringen Beträgen besparen - oder doch lieber nur 1-3 mit 100-300€/Monat?
Wenn ich umstelle: Die Leichen im Keller lassen - oder verkaufen?
Wie siehts mit den Steuern aus, speziell ausländisch theausierend?
Außerdem:
Das Geld soll mal für den Hausbau dienen: ~ 10 Jahre
Kurz und knapp:
Das "Sammelsurium" braucht man mit 300€ pro Monat so dringend wie ein "drittes Bein" ...
Die ganzen Sparten-, Branchen- und Regional-ETF's würde ich rigoros "rausschmeißen". Für "einmal rund um die Welt" hätte der A2H59Q gereicht. Wenn Du die Schwellenländer mitnehmen willst, dann nimm noch den A2H58J dazu. Damit hast Du "quer über'n Daumen" rund 85-90% der weltweiten Marktkapitalisierung im Depot und bist maximal breit diversifiziert. Dann noch World/EM etwa 70/30 bis 80/20 mit Blick auf die monatliche Rate portionieren und "gut ist".
Das dürfte für die von Dir beabsichtigte "relativ" kurze Laufzeit von "nur" 10 Jahren die beste Renditeaussicht bringen.
Viel Erfolg bei Deinem Investment ... auch wenn Dein Anfang meiner Meinung nach etwas "rumpelig" war ... ![]()
Beste Grüße vom freundlichen Coyoten
am 19.08.2019 20:31
@GetBetter schrieb:Sooo wenig sind 300 € pro Monat jetzt auch wieder nicht.
Doch, ich gehe jetzt mal ein wenig Off Topic ![]()
Hausbau 10 Jahre
300*12*10=36000
Das reicht doch gerade für Gebühren incl. Umzug und vielleicht Raufaser
mattweiß. Wenn er Glück hat und die ETF nicht tiefer stehen.
Wenn er darüber nachdenkt, ein Haus zu erwerben oder zu bauen, dann sollte er mal anfangen, sich an die monatlichen Raten zu gewöhnen. Das kann er 10 Jahre trainieren, dann ist das mit dem Haus alles einfacher.![]()
am 19.08.2019 23:41
Ich sage ja auch nicht, dass man mit 300 € Millionär wird, aber Attribute wie "winzig" gehen mir dann doch etwas zu weit. HIer lesen schließlich auch Leute mit deren Sparrate teilweise bei 100 € oder sogar darunter liegt. Sollen wir denen dann überhaupt noch zum Investieren raten oder sollten die das Geld besser für die eigene Beerdigung zurücklegen?
Falls allerdings die 300 € den Grundstock für den Hausbau bilden sollen, dann gebe ich DIr Recht. Die Aussage, er habe nicht gewusst wohin mit der Gehaltserhöhung, hört sich aber nicht so an.