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Lang & Schwarz Exchange - Kurse spielen verrückt?!

24 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@PoliniMaster 

 

Ich freue mich, dass Du meinen Empfehlungen folgst. Daher noch folgendes:

 

Diese fehlerhaften Kursstellungen bei L&S sind sogenannte "Mistrades", also "nicht marktgerechte" Preisstellungen. Das kann man reklamieren, und zwar beim Broker (comdirect). Bei comdirect hatte ich noch nie Schwierigkeiten: Von gut 100 Mistrades bei L&S in den letzten Jahren wurde bei mir nur ein einziger nicht storniert, und da hat comdirect für mich aus Kulanz den Schaden übernommen.

 

Aber

1. bezweifle ich, dass Du bei Trade Republic überhaupt jemanden erreichen wirst, der mit Dir redet und Deine Reklamation an die richtige Stelle bei L&S weitergibt,

2. es gibt für eine solche Reklamation strenge Fristen von teilweise nur einer Stunde. Auch hier bezweifle ich, dass TR sich für Dich einsetzen kann oder will.

 

Ich will nicht raunen und spekulieren. Aber es muss schon einen Grund geben, dass TR nicht den Handel mit anderen Partnern erlaubt, sondern nur mit L&S. Irgendwie müssen sich die günstigen Provisionen ja finanzieren - und das geht nicht nur durch Verzicht auf jeglichen Kundenservice.

 

Ich habe auch gute Kontakte zu L&S. Dort hat man mir hinter vorgehaltener Hand mal erzählt, dass sie die Kurse mit einem Excel-Sheet stellen, und dass durch einen Fehler in diesem Excel-Sheet diese komischen Ausschläge entstehen. Wenn das wirklich wahr ist ... Jedenfalls ist es eine Tatsache, dass das bei L&S ständig passiert, bei Baaaaaaaaaaaader selten und bei Societe Generale (bisher) nie. Daher bitte Stopkurse nur bei SocGen, wenn das nicht geht bei Baaaaader und nur im Notfall bei L&S. Und Mistrades sofort (!) telefonisch (!) bei comdirect (!) reklamieren!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Thorsten_
Legende
4.659 Beiträge

@nmh  schrieb:

Aber

1. bezweifle ich, dass Du bei Trade Republic überhaupt jemanden erreichen wirst, der mit Dir redet und Deine Reklamation an die richtige Stelle bei L&S weitergibt,

2. es gibt für eine solche Reklamation strenge Fristen von teilweise nur einer Stunde. Auch hier bezweifle ich, dass TR sich für Dich einsetzen kann oder will.

 

Ich will nicht raunen und spekulieren.


Du willst nicht spekulieren, aber tust es trotzdem 😉

 

Ich kann aus eigener (mehrfacher) Erfahrung berichten, dass vermeintliche Mistrades vom Trade-Republic-Kundenservice zur Prüfung an L&S weiter gegeben und diese dann (sofern es sich um Mistrades handelt) rückabgewickelt werden.

Was als Mistrade gilt, ist geregelt in den "Hinweisen zu den Handelsplätzen", abrufbar in der App unter Einstellungen -> Deine Unterlagen.

 

Somit unterscheidet sich das hier nicht vom Handel bei der Comdirect: ob ein Trade als Mistrade anerkannt wird, entscheidet der Handelsplatz, der vom Broker kontaktiert wird.

 

Allgemein bekommt man beim Kundenservice von TR (wenn auch nur per E-Mail) schnell gute Hilfe. Was man vom Kundenservice der gelben Marke aus Quickborn schon seit längerer Zeit nicht mehr behaupten kann 🤷

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

in der Praxis mag es oft keinen Unterschied ausmachen, aber:

Macht es Euch etwas aus, zwischen dem unregulierten OTC (Over The Counter) Händler L&S (hier im Livetrading) und dem der Aufsicht unterliegenden regulierten LS Exchange an der Hamburger Börse zu unterscheiden?

Bei einem Mistrade der LS Exchange kann man sich auch an die Börsenaufsicht wenden. LS Exchange/L&S wird dem im Falle einer berechtigten Beschwerde vermutlich regelmäßig zuvorkommen wollen, ist aber nicht die letzte Instanz.

 

Im hier gezeigten ganz konkreten Beispiel hat es aber (ich glaube den Zahlenwerten in der Tabelle "Kursdaten" in der Chartansicht einmal) einen Trade gegeben, der sich bei dem extrem geringen Handelsvolumen der Lotus Bakeries ganz genau so nach den Regeln des Marktes korrekt ereignet haben kann. Wer daran nun wieder zweifelt, hier z.B. der Verkäufer des einen Stück Lotus Bakeries (WKN: 877480), kann sich an die Börsenaufsicht wenden.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

marcus_mit_c
Experte ★
196 Beiträge

Aus diesem Grund habe ich harte Stoppkurse nur da gesetzt, wo ich mit einem sehr engen Stopp sowieso bald aus der Aktie raus will. Für die allermeisten Papiere habe ich Kurs-Alarme gesetzt, etwas über meinem Stoppkurs. Ich verkaufe dann von Hand, im Live Trading. Ich habe zwar nicht die Bildschirmzeit von Profis wie @nmh, aber einmal am Tag schaue ich schon rein. Bisher fahre ich gut mit dieser Technik.

 

Nur gestern gab es das Problem, dass WD-40 über Nacht um 12% gefallen ist und mein Alarm am Morgen dann zu spät kam. Glücklicherweise hat sich das Papier bei Öffnung der US-Börsen wieder auf meinen ursprünglichen Stopp-Kurs erholt, wo ich dann wie geplant verkaufen konnte.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

die hier im Eingangsthread gezeigte Lotus ist wegen des hohen Kurswertes und des daraus resultierenden sehr geringen Handelsvolumens auch das perfekte Beispiel für eine fast nicht abzusichernde Aktie.

 

Ein vollkommen anderes Beispiel aus meiner Erfahrung:

Ich hatte ETSY (A14P98) zum Quartalsbericht scharf abgesichert, aber Minuten nach Börsenschluss in USA ging sie runter. Das müssen asiatische Handelsplätze gewesen sein und da greift mein in Europa gesetztes Limit naturgemäß nicht. Ich konnte über Nacht die Order streichen, sonst wär' sie zu einem vernichtend schlechten Kurs weg gewesen...


Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Speedy85
Autor ★★★
55 Beiträge

Nun bin ich etwas verwirrt: 

Ich bin jemand, der nicht jeden Tag ins Depot guckt und sich keine Kurs-Alarme setzt, sondern gern "scharfe" Stopps einstellt. Bisher habe ich das über einen "normalen" Stopp-Loss gemacht, d.h. ohne Limit.

 @nmh schreibt in seinem Artikel "Ich kann Euch daher nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen, Stop-Orders im Livetrading mit Limit bei L&S zu platzieren."

 

D.h. solange ich Stopp-Loss-Orders ohne Limit im Live-Trading nutze, bin ich auf der sicheren Seite? 

 

Sorry für die vielleicht blöde Nachfrage. Beschäftige mich erst seit einem halben Jahr mal mehr, mal weniger mit Aktien und bin immer noch am Lernen.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,


@Speedy85  schrieb:

Sorry für die vielleicht blöde Nachfrage.


Die Nachfrage ist alles andere als blöd.

LT Lang&Schwarz (unreguliert, OTC) ist der einzige market maker der regulierten LS Exchange an der Hamburger Börse.

Technisch ist das also der gleiche Quark. Bei LS Exchange kann man sich allerdings an die Börsenaufsicht wenden, die durchaus einen noch größeren Eindruck auf L&S machen dürfte, als bloß die Marktmacht der Comdirect als großer Broker.

Genaueres zu @nmh's Beiträgen sollte dann allerdings @nmh selbst erläutern.

Mein Tipp: Wenn es bei einem Handelspartner notorisch Probleme gibt, nun: Es gibt auch andere Handelspartner.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@Speedy85 

 

Deine Frage ist überhaupt nicht dumm! Das ist ein Misverständnis. Der Begriff "Limit" ist leider doppeldeutig. Daher nochmal unmissverständlich:

 

Ich empfehle, möglichst keine Stop Loss-Orders über L&S zu erteilen - weder mit noch ohne Limit. Das gilt sowohl für Livetrading als auch für Inlandsorder mit dem sogenannten "Börsenplatz" LS Exchange. @KWie2  hat zwar recht, dass man sich bei "Inlandsorder" theoretisch an die Handelsüberwachung wenden kann, aber darauf würde ich es nicht ankommen lassen, wo es doch im Livetrading andere Handelspartner gibt.

 

Meine Empfehlung: Stop Loss-Orders bitte nur im "Livetrading mit Limit" erteilen, (also nicht als "Inlandsorder"), und zwar am besten über Societe Generale. Wenn das nicht möglich ist, dann über Baader, und nur L&S, wenn es gar nicht anders geht.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Speedy85
Autor ★★★
55 Beiträge

Danke für die Antwort! Ich glaube, ich habe den Punkt verstanden.

 

Vielleicht recht speziell, aber dennoch noch eine Nachfrage: Weiß eventuell jemand, ob es für andere Broker (und damit verbundene andere Handelsplätze) ähnliche Empfehlungen für oder gegen einen bestimmten Handelsplatz gibt? Ich denke da an Tradegate oder Quotrix. Ist einer der beiden Handelsplätze besonders empfehlenswert bzgl. des oben genannten Problems?

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@Speedy85 

 

Die Computer-Handelsplätze Quotrix, Gettex und Tradegate (in allen drei Fällen als "Inlandsorder", also nicht Livetrading) sind durchaus empfehlenswert. Dort habe solche Kursspitzen wie bei L&S noch nie gesehen. Aber Inlandsorder kostet halt etwas mehr Gebühren als z.B. Livetrading mit SocGen oder Baaaaaaaader.

 

Du hast schon recht: Manche Aktien sind im Livetrading nur bei L&S handelbar. In so einem Fall gehe ich inzwischen dazu über, Stop Loss über eine der drei Computerbörsen (Inlandsorder) zu erteilen und nicht im Livetrading. Das entscheide ich im Einzelfall. Ich schau mir vorher den Kerzenchart (!) der betreffenden Aktie in den letzten drei oder sechs Monaten an. Wenn man keine Zacken sieht, ist L&S in Ordnung, andernfalls Inlandsorder.

 

Und wie gesagt: Normalerweise akzeptiert L&S den eigenen Fehler und storniert die komischen Geschäfte "aus Kulanz". Aber man muss halt immer ein paar Stunden lang zittern.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.