Korrektur von Steuerabrechnung
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am 29.09.2020 22:40
Liebe comdirect-Community,
vielleicht hat hier jemand eine Idee, wie das folgende Problem mit einer offensichtlich falschen Steuerabrechnung zu lösen ist.
Ich habe zu Beginn des Jahres Anteile eines Aktien-Fonds (WKN A143XD) verkauft. Bei der Abrechnung wurde keine Teilfreistellung berücksichtigt. Im März erfolgte dann eine rückwirkend zum November 2019 gültige Teilfreistellung von 30% (wie es bei einem Aktienfonds ja auch sein sollte – Blackrock hatte vorher nur nicht die Mindestaktienquote per Prospekt garantiert – soweit alles richtig). Dies hatte rege Aktivität in meiner Postbox zur Folge, unter anderem erreichten mich eine gestundete Bemessungsgrundlage (auch richtig) und verschiedene Storno- und Korrekturbuchungen zum Verkauf. Bei diesen Korrekturen hat sich offensichtlich leider der Steueralgorithmus der comdirect „verschluckt“, weshalb seitdem angeblich ein größerer Freistellungsauftrag in Anspruch genommen wurde als überhaupt verrechnete Erträge vorhanden sind. Nur dadurch bin ich im Sommer auf den Fehler aufmerksam geworden.
In meiner Steuerübersicht steht aktuell
Gewinne/Verluste Sonstige (Verrechnungssaldo): 221 Euro
In Anspruch genommener Freibetrag: 337 Euro
Verbleibender Freibetrag: 74 Euro
Alle anderen Zeilen sind 0
Bei einem ersten Anruf bei der Hotline im Juni wurde mir mit vielen Worten erklärt, dass das alles schon so stimme. Auf eine E-mail hin erreichten mich viele Textbausteine, die allerdings keinen Bezug auf den konkreten Fall nahmen. Erst bei einem erneuten Anruf bei der Hotline hat sich eine nette und kompetente Mitarbeiterin aus dem Reklamations-Team dem Problem angenommen, und anerkannt, dass da ein Fehler vorliegt, und diesen auf die Buchungen zur WKN A143XD eingekreist. Dies hat sie mir ein paar Tage später auch schriftlich bestätigt, konnte mir jedoch nicht sagen, wann die Fachabteilung dazu komme, den Fehler zu beheben. Das ist nun drei Monate her. Seitdem wurde ich jeden Monat telefonisch darüber informiert, dass es leider kein Datum gebe, bis zu dem der Fehler behoben werde, da die Fachabteilung überlastet sei und zur Zeit (September 2020) immer noch damit beschäftigt sei, fehlerhafte Steuerabrechnungen aus 2019 (!) zu bearbeiten.
Bisher hatte ich mit der comdirect überhaupt keine Probleme und mir wurde auch immer zügig und freundlich bei allen Anliegen weitergeholfen. Und ich habe auch kein Problem damit, dass solche Fehler passieren und es mag auch noch OK sein, dass dieser Nicht-Standardfall nicht jedem Mitarbeiter auffällt, aber dass es so lange dauern soll, um eine solche Kleinigkeit zu beheben, verstehe ich nicht. Die paar falschen Buchungen zu stornieren kann doch kein Aufwand sein, zumal der Fehler ja bereits identifiziert ist.
Unabhängig davon, dass es mich stört, wenn solche Übersichten falsch sind: Bei der nächsten größeren Ausschüttung nächste Woche wird der Fehler zur Folge haben, dass die comdirect mehr Steuern einbehält als rechtens wäre (weil der angeblich bereits in Anspruch genommene FSA-Betrag zu hoch ist). Zudem droht sich die Erstellung der Steuerbescheinigung für 2020 zu verschieben (wenn die Korrektur wie bei anderen Kunden erst spät im Folgejahr erfolgt), was ich aufgrund der nächsten privaten Steuererklärung mit einer erwarteten Rückerstattung unbedingt vermeiden möchte.
Hatte hier vielleicht jemand ähnliche Probleme und Erfahrungen gemacht oder eine Idee, wie man die Fachabteilung dazu bringen könnte, diese Kleinigkeit baldmöglichst zu beheben, ohne gleich die BaFin einzuschalten? Ich will ja nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Besten Dank!
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Fonds

am 30.09.2020 08:30
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am 30.09.2020 08:30
Kann dir nicht helfen, aber projiziere dein Ärger doch weniger auf die Comdirect als auf die Politik.
1. Komplexes Steuerrecht als Grundprinzip
2. Regelmäßige, auch kurzfristige Änderungen
3. Unklare Gesetze
4. Prozesszeiten von leicht 10-20 Jahren bis zur juristischen Klärung der Unklarheiten

30.09.2020 09:32 - bearbeitet 30.09.2020 12:43
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30.09.2020 09:32 - bearbeitet 30.09.2020 12:43
@Yosemite schrieb:In meiner Steuerübersicht steht aktuell
Gewinne/Verluste Sonstige (Verrechnungssaldo): 221 Euro
In Anspruch genommener Freibetrag: 337 Euro
Verbleibender Freibetrag: 74 Euro
Alle anderen Zeilen sind 0
Wenn diese Zahlen mehrere "Storno- und Korrekturbuchungen" beinhalten, dann ist es nicht verwunderlich, dass diese Zahlen augenscheinlich keinen Sinn ergeben. Deshalb müssen sie aber nicht falsch sein.
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am 30.09.2020 14:28
@Yosemite schrieb:da die Fachabteilung überlastet sei und zur Zeit (September 2020) immer noch damit beschäftigt sei, fehlerhafte Steuerabrechnungen aus 2019 (!) zu bearbeiten.
Die JStB aus 2019 wurden ja teilweise erst im Juli (oder später) zur Verfügung gestellt. D.h. bei Reklamationen können die auch jetzt erst bearbeitet werden.
, aber dass es so lange dauern soll, um eine solche Kleinigkeit zu beheben, verstehe ich nicht. Die paar falschen Buchungen zu stornieren kann doch kein Aufwand sein, zumal der Fehler ja bereits identifiziert ist.
Der Storno ist sicherlich nicht das Problem. Aber es muss ja auch eine Neuabrechnung stattfinden. Und hier braucht es die Identifikation des genauen "Fehlers" im Buchungsprogramm. Das dann angepasst werden muss. Um anschließend neu zu buchen. Das klingt nicht nach Kleinigkeit.
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am 30.09.2020 18:18
Ich kann zwar nichts substanzielles beitragen, das Problem wirkt auf mich aber wirklich komplex, mein Beileid. Ich wünsche dir viel Erfolg, hoffentlich kriegt die CoDi das alles vernünftig hin.
Ich verteidige eigentlich gerne die Politik, aber ich muss @ehemaliger Nutzer schon recht geben. Das Steuerrecht könnte man besser organisieren …
Liebe Grüße
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am 18.11.2020 16:28
Danke für die im September erwähnten Punkte. Ja, ich stimme zu, die eigentliche Ursache bei dem Problem ist in der Politik und der zu komplizierten und schwer umzusetzenden Steuergesetzgebung zu suchen. Und auch ja, guter Punkt, dadurch ist die Bereinigung von Fehlern im Buchungsprogramm vielleicht nicht soo trivial wie zunächst gedacht. Allerdings ist die korrekte Abrechnung von Wertpapierverkäufen auch Brot- und Butter-Geschäft einer Bank wie der comdirect...
Anfang Oktober hat die Fachabteilung dann nach einer etwas "formelleren" E-mail einen Bereinigungsversuch unternommen: Die gute Seite ist, dass nun Gewinne und in Anspruch genommener Freistellungsauftrag konsistent sind. Die schlechte Seite ist, dass sich am eigentlichen Problem (Erträge wurden doppelt bei den Gewinnen berücksichtigt) nichts geändert hat, und darüber hinaus sind nun die Gewinne von noch zwei weiteren Fondsverkäufen doppelt berücksichtigt (also mit und ohne Teilfreistellung bzw. mit und ohne Vorabpauschale). Bei über 1800 Buchungsvorgängen und zahlreichen Rückrechnungen bei der Steuerübersicht blicke ich nun auch nicht mehr durch.
Der Kundenservice hat mir telefonisch bestätigt, dass hier nun weitere Probleme entstanden sind. Was ich überhaupt nicht verstehe: Anstatt dass nun umgehend ein weiterer Bereinigungsversuch erfolgt, soll sich der Vorgang nun wieder komplett hinten anstellen. Die Werte in der Steuerübersicht (inkl. zu viel abgeführte Kapitalertragssteuer) sind weiter falsch - Abstimmung der genutzten Freistellungsaufträge mit anderen Banken völlig unmöglich. Wann das Problem gelöst wird oder auch nur die nächsten Schritte folgen konnte mir niemand sagen, seit mehr als 4 Wochen herrscht wieder Funkstille - dabei besteht der Fehler seit März. Unglaublich wie eine Bank Fehler so lange bestehen und Kunden so lange im Limbo lassen kann. Es ist zum Mäuse melken.

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