Es ändert sich nichts an der grundsätzlichen Aussage: Das Wesentliche ist Handelsstrategie und Zeithorizont.
@Cash_Chriese schrieb:
Mich beschäftigt das Thema aber immer noch, da ich zwar die (positiven) Entwicklungen in meinem Depot mit extremer Freude zur Kenntnis nehme, mich aber dennoch frage, ob es sinnvoll wäre, jetzt etwas abzuschöpfen.
Wenn Du für die nächsten 20 Jahre mit Trendfolgestrategie anlegst, tust Du gar nichts. Es läuft erst hoch, dann runter, dann wieder hoch ... und im Schnitt mehr hoch als runter (wobei sehr schlechte Werte durch Stops aussortiert werden), und deswegen kommst Du am Ende positiv dabei raus. Jedes manuelle Eingreifen wird (über die 20 Jahre) Deinen Ertrag schmälern.
Etwas völlig anderes ist
@Cash_Chriese schrieb:
Insbesondere, weil demnächst eine etwas größere Investition ansteht, überlege ich, einen Teil des Depots jetzt zu verkaufen - wahrscheinliche Aktien, die momentan 40-50% im Plus sind.
das hier. Du möchtest Geld aus Deinem Depot abziehen, und fragst Dich, wann der günstigste Zeitpunkt ist. Legitime Frage, aber dadurch hat sich gerade Deine Strategie geändert.
Dazu ein paar Gedanken.
- Die Aktien, die am höchsten stehen, sind die, die am besten laufen.
Nun ist vergangene Performance nur bedingt korreliert mit zukünftiger Performance, aber trotzdem: Du verkaufst Dein bestes Pferd im Stall. Wenn, würde ich eher die am schlechtesten gelaufenen Aktien verkaufen. (Edit: Einzige Ausnahme! - Parabolische Fahnenstange à la Tesla.)
- Wir haben gerade die statistisch besten Börsenmonate.
Auch das muss nichts heißen, aber ebenso wie oben: Wenn möglich, würde ich eher bis Juni warten ("Sell in May ...").
- Beides kann, offensichtlich, total daneben gehen.
Wenn Dich der Gedanke an Statistiken und Wahrscheinlichkeiten tröstet: es war dann trotzdem eine rationale Entscheidung nach bestem Wissen. Alternativ bleibt Dir noch, ein paar Aktien enger abzusichern (z.B. unter ein markantes, jüngeres Tief), und Dich damit beim nächsten, etwas größeren, Rücksetzer ausstoppen zu lassen.
