04.04.2018 20:08 - bearbeitet 04.04.2018 20:15
Liebe Diesel-Fahrer (m/w),
in Zeiten wie diesen, wenn die meisten Euer Lieblingsaktien müde, traurig und verprügelt in der Ecke liegen, dann suchen wir Instrumente, die wenig Korrelation zum breiten Aktienmarkt aufweisen und die auch jetzt noch im Aufwärtstrend liegen.
Und da habe ich etwas für Euch gefunden, das möglicherweise noch nicht jeder kennt. Es geht um Kohlendioxid-Emissionsrechte. Ich zitiere die Wikipedia: "Der Emissionsrechtehandel ist ein Instrument der Umweltpolitik mit dem Ziel, Schadstoffemissionen mit möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten zu verringern."
Unternehmen müssen also CO2-Emissionsrechte kaufen, wenn sie mehr Kohlendioxid in die Luft blasen möchten. Da umweltfreundliche Unternehmen häufig weniger CO2-Emissionsrechte benötigen, als sie zugeteilt bekommen, andere Unternehmen jedoch deutlich mehr Rechte brauchen, können die Emissionsrechte an speziellen Börsen gehandelt werden. Diese Zertifikate gibt es in der EU seit 2005; damals wurden freilich viel zu viele davon ausgegeben, was zu einem Preisverfall geführt hat. Der Markt wurde förmlich mit Emissionsrechten geflutet.
Inzwischen hat allerdings das Niveau der Emissionsrechte einen Boden gefunden, und seit Jahresanfang steigen die CO2-Zertifikate deutlich. Der CO2-Preis im EU-Emissionsrechtehandel kletterte im Januar 2018 seit Herbst 2012 erstmals wieder über 9 Euro pro Tonne; inzwischen gut 13 Euro.
Die EU-Kommission und im Februar 2018 das Parlament haben nun beschlossen gegenzusteuern und das wichtigste Instrument ihrer Klimapolitik zu reformieren. Neue Zertifikate werden jetzt seltener ausgegeben, um die Emissionsrechte zu verknappen: die EU hat ein "Abschmelzen" der CO2-Gesamtemissionen ab 2021 jährlich um gut 2 % beschlossen. Ein weiterer Grund für den Preisanstieg ist die sogenannte Marktstabilisierungsreserve, die zum 1. Januar 2019 erst noch in Kraft tritt: Bis zu 25 % der Zertifikate können dadurch aus dem Markt genommen werden. Daß die Maßnahmen nachhaltig wirken sieht man an der Preissteigerung der letzten Monate. Und die europäische Wirtschaft befindet sich auf Wachstumskurs. Das erhöht den Energieverbrauch und somit auch die Nachfrage nach den Emissionsrechten. Viele Industriebetriebe, die ursprünglich auf fallende CO2-Preise gesetzt haben, mußten jetzt Zertifikate nachkaufen, als sie feststellten, dass die Preise nach oben gehen, wie beispielsweise die "Energie & Management"-Nachrichten melden. Die von einigen Politikern geforderten CO2-Preise in Höhe von 30 Euro pro Zertifikat und Tonne werden allmählich realistisch.
Nicht nur die betroffenen Unternehmen handeln Emissionsrechte. Auch Hedgefonds, Investmentbanken, die nmh-Gruppe und andere mehr oder weniger üble Zocker sind dabei.
Je nun, und Ihr könnt jetzt auch mitspielen. Ein Zertifikat der Commerzbank mit der WKN CV3Q5L ist seit Herbst 2017 am Markt und in dieser Zeit von 1,50 Euro auf 8 Euro gestiegen. Ein gesunder (trotz Abgasen) Aufwärtstrend, immer wieder unterbrochen durch leichte Korrekturen - so wie heute: minus 3 Prozent.
Das Endlos-Zertifikat setzt mit einem leichten Hebel von 1,8 auf den ECX-EUA-Future an der Intercontinental Exchange (übrigens ein Unternehmen der nmh-Gruppe). Ein echtes Trendinvestment, das nicht zum Aktienmarkt korreliert ist. Der Spread ist mit etwas über 1 % fair für ein solches eher exotisches Produkt. Wenn Ihr ein wenig Spielgeld in diese Zertifikate investiert und den Stopkurs nicht vergesst, dann sehe ich gute Chance für Gewinne.
Übrigens ist das Commerzbank-Zertifikat im Rahmen der 3,90 Euro-Aktion bei comdirect handelbar.
Ich wünsche Euch, dass dieses Zertifikat Eure nächsten Diesel-Tankfüllungen finanziert. Indes: ich war heute das erste Mal dieses Jahr wieder emissionslos (emotionslos?) mit dem Rad im Büro - ein echter Gutmensch halt, jawohl, das bin ich!
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
14.09.2018 08:28 - bearbeitet 14.09.2018 08:29
14.09.2018 08:28 - bearbeitet 14.09.2018 08:29
Guten Morgen @nmh,
mein Plan ist leider nicht aufgegangen. Ich wurde bei 12,43 ausgestoppt.
Viele Grüße und einen guten Start ins Wochenende
Max
am 14.09.2018 08:44
Ich auch. Mir hat es jetzt das zweite Drittel bei 12,48 ausgestoppt. Ein Drittel habe ich noch. Dicke Gewinne! So exciting! (Trump-Modus aus)
nmh
am 31.10.2018 13:36
Vielleicht könnt Ihr mir Eure Meinung bzw. Wissen zu diesem Thema mitteilen.
Ich habe mir ein anderes Zertifikat hierzu (ohne Hebel) zugelegt. Der Wert ist in den letzten Tagen stark gefallen, womit ich nicht gerechnet habe. Ich habe Nachrichten hierzu gesucht und gelesen, und keine Erklärung für den "Absturz" gefunden. Ich lese einen von der Politik geforderten Mindestpreis bei CO2 in der EU. Das Thema Klima ist jeden Tag in den Medien. Die Unternehmen, die auf alte Technik setzen, dass die über den Preisanstieg nicht erfreut sind, war schon klar. Aber das sollte doch den Grund liefern für den Umstieg auf umweltfreundliche Technologien.
Welche Meinung habt Ihr zu CO2 und den zugehörigen Zertikaten? Lohnt es sich oder besser die Finger hiervon lassen?
Vielen Dank im Voraus!
am 31.10.2018 14:38
Irgendwo oben hatte ich es schon ausführlicher geschrieben, langfristig sollten diese Zertifikate mit Unterstützung der Politik immer weiter steigen. Nur langfristig ist eben nicht kurzfristig. Kurzfristig sind da extreme Schwankungen mit drin. Man kann nun in den Medien nach Ursachen für die Korrektur suchen, nur weiß man dann am Ende doch nicht, ob das die wahren Gründe waren oder nicht. Oder man könnte auch die Gegenfrage stellen, warum die Kurse denn vorher überhaupt so extrem nach oben geschossen sind. Ich würde mich auf den langfristigen Trend konzentrieren, diese kurzfristigen "Zappeleien" lenken doch nur vom Wesentlichen ab (außer du willst traden).
Viele Grüße
Weinlese
am 12.11.2018 17:10
Die Hust-Papiere bewegen sich ja wieder (nach oben).
am 14.11.2018 15:58
Ich bin wieder raus. Beobachte weiter. Ich würde bei Schwäche wieder einsteigen. Danke und Gruß
am 05.01.2019 14:46
In der aktuellen Ausgabe 1/19 der Börse online wird das CO2-Zertifikat zum Kauf empfohlen. Die beiden alten Papiere CV3Q5L und CA020X sind inzwischen nicht mehr erhältlich, aber es gibt ein weiteres Nachfolgeprodukt mit der WKN CJ4XRB. Die Börse online gibt dafür ein Ziel von 19 Euro und einen Stopkurs bei 8,90 Euro vor.
Viele Grüße aus einem stark verschneiten München
nmh
am 06.01.2019 00:00
Aber ide beiden Zertifikate werden doch noch im Informer angezeigt.
06.01.2019 00:17 - bearbeitet 06.01.2019 00:18
06.01.2019 00:17 - bearbeitet 06.01.2019 00:18
am 06.01.2019 00:31
Ich danke Dir, dann kann ich die aus meiner WL rauswerfen.