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Geldanlagefrage evtl. etwas "verzwickt"

triple
Autor ★★★
56 Beiträge

Liebe Community,

 

habe eine zumindest für mich spannende Frage, bei dir ich irgendwie nicht weiter weiß...

 

Folgende Situation: Wohne mit Family in einem Haus (70er Jahre), welches ganz gut in Schuss ist (Kredit läuft safe in 5-7 Jahren aus, 2 Autos auch relativ neu) - was jedoch an Reparaturen kommt ist folgendes:

 

- 2023 (nach 30 Jahren): Heizung => in diesem Jahr, es sei denn sie fällt früher aus, läuft aber sehr stabil => Kosten ca. 20.000€

- "irgendwann" in den nächsten 0-10 Jahren: neues Dach => ebenso rechne ich mit Kosten ca. 20.000€

 

Nun zu den ganzen Fragen:

 

- habe auf dem Tagesgeld 50.000€ - welches ich für die o.g. Sachen einplane; es liegt jedoch dort zu 0,000 ...% - ihr wisst schon. Ich bräuchte eine Anlage, die zu 95% sicher (oder aufwärts) ist, und im Fall der Fälle, ich das Geld relativ schnell (innerhalb von 2-4 Wochen verfügbar hätte) ... Gibt es da was (Anleihen, etc.?)?

 

- die anderen 30.000€ sind derzeit in Aktien/ETFs angelegt; hier würde ich sagen, die Hälfe ruht in "mittelriskanten" Dingen wie MSCI World, ComStage Vermögensstrategie, Nestle. Die anderen 15.000€ in auch größeren Playern wie Alibaba, Tencent, Baidu, JD.com, AMD, Intel, Infineon ... und ein Minibetrag, glaube 3.000€ in riskanteren Aktien...

 

Vielleicht hat jemand eine ähnliche Situation und könnte mir zumindest für den Tagesgeld-Teil ein paar Tipps geben...


Danke und einen schönen Vatertag!

 

10 ANTWORTEN

maline
Experte ★
147 Beiträge

@triple

 

Idee kurz vor dem Mittagessen ...

 

Warten kostet Geld - das macht kein Spass ..

 

Nehme die 40.000 € (ich würde 50,000 € nehmen) oder so und gehe in solide Dividendenaktien, gerne auch Dollar - der Dollar steigt - sagen die Profis .... und ein Herr T. aus der USA. Und warte hier auf die Heizung - so macht warten spass ...

 

Dann hast Du 80.000 € im Depot und kannst davon 40,000 € jederzeit - nicht erst in ein paar Wochen - wenn Du es brauchst beleihen - zu einem Zins von 3,9 % - oder dein Depot ist so gut gelaufen - das du ohne Nachteile verkaufen kannst - wahrscheinliche Variante.

 

Und wenn Du mich noch direkt anschreibst - ist doch erlaubt, oder, verrate ich Dir noch einen comdirekt konformen Geheimtip - aber nur Dir, sorry für die Anderen 🙂

 

Rieche schon das Essen, das geht leider vor ....

 

Hier der Comdirekt - link:

 

https://www.comdirect.de/kredit/wertpapierkredit.html#Vorteile

 

 

 

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@triple:  Als Festgeld-Ersatz (Tagesgeldkonto) empfehle ich Dir Deep-Discount-Zertifikate, die kannst Du heute bei comdirect sogar gebührenfrei kaufen (und auch an Fronleichnam wieder). Wie es funktioniert, habe ich hier kurz beschrieben. Die kannst Du auch jederzeit wieder verkaufen, oder einfach auf Einlösung bei Fälligkeit warten.

 

Ich habe relative große Summen auf diese Weise in sehr vielen Zertifikaten angelegt, die Obergrenzen reichen bei mir von 10.000 bis 13.000 Punkte.

 

Außerdem solltest Du über zwei Wertpapiere nachdenken, die Du findest, wenn Du die WKN 522994 (Bertelsmann Genüsse, zahlen jedes Jahr Mitte Mai 15 Prozent) oder A0RKY1 (Andante-Fonds, eine Black Box, aber er funktioniert gut und ist völlig gebührenfrei zu handeln) in die Suchmaske der Community (!) eingibst. Beide wurden hier schon intensiv diskutiert.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Shane 1
Mentor ★★
1.920 Beiträge

@triple

Hallo triple, ich habe mir deine Anfrage gewissenhaft, ebenso wie die beiden Antworten durchgelesen. Es ist aber nicht einfach, ohne dich zu kennen, dir ein durchdachtes Anlagekonzept zu unterbreiten, zumal das gründlich überdacht sein sollte und uns deine persönliche Risikobereitschaft unbekannt ist.

 

Unbestreitbar ist, dass Tagesgeld, Bausparverträge oder Sparbuch zwar eine sichere Geldanlage darstellen, jedoch hier jedem Bordmitglied nicht einmal ein müdes Lächeln entlocken können.

 

Nun @maline rät zu dividendenstarken Aktien. Diese sind etwas schwankungsärmer, zum Nachteil der geringeren Kurssteigerungen. In deinem Depot befinden sich allerdings auch nicht gerade die solidesten Aktien, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf (ich vermute, maline hat das bewußt so diskret formuliert).

 

Und unsere gute Bordseele @nmh rät zu Deep-Discount Zertifikaten und Genußscheinen. Genußscheine sind eine feine Sache (wer pocht schon auf Stimmrecht usw.), so ein Mittelding zwischen Aktie und Anleihe und wer sich für hochprozenter interessiert, stolpert irgendwann über diesen Schein. Bertelsmann ist ein solider Emittent, aber die 15% gibt es nicht umsonst. Kennst du dich mit Genußscheinen aus? - hier gibt es eine riesige Spielwiese bis zu Hybridanleihen, welche ich selbst übrigens auch schon seit Jahren halte.

 

Deep Bonus Zertifikate erscheinen mir für dein Problem der Kurzeitanlage (also, falls man überraschend Geld benötigt) am geeignesten zu sein, denn sie versprechen deutlich mehr Sicherheit als klassische Bonusprodukte, da sie einen größeren Puffer zur Absicherung haben.
Sie zeichnen sich durch einen besonders großen Puffer zwischen dem aktuellen Kurs des Underlying und der Barriere aus – häufig 20 Prozent und mehr. Zudem kannst du die Laufzeit ideal deinen Vorstellungen anpassen.

Und falls du dich mit den Zertifikatstypen etwas auskennst, die Variante Plus, bzw. vom Plus zum Pro erscheint mir für den Anleger noch wesentlich attraktiver oder sicherer zu sein.

 

Nun ich rate dir deshalb dazu, die hier eintreffenden Ratschläge gut anzusehen, einige Tage zu überdenken, eine Vorauswahl zu treffen und abschließend noch deinen Berater bei der Hausbank damit zu konsultieren (z.B. Auswahl der Zertifikate - je nach deinem eigenen Kenntnisstand).                                             

 

Für den Betrag, welcher zur Anlage ansteht, muss man schließlich ganz schön lange stricken und durchdacht sein und sollte keinesfalls davon abhängen, dass man heute oder an Fronleichnam einige Euros oder Depotgebühren sparen kann.

Ich hoffe, ich konnte dir auch etwas weiterhelfen.

Grüßle - Shane

 

 

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

@triple

... Es ist aber nicht einfach, ohne dich zu kennen, dir ein durchdachtes Anlagekonzept zu unterbreiten, zumal das gründlich überdacht sein sollte und uns deine persönliche Risikobereitschaft unbekannt ist.

 ...

Für den Betrag, welcher zur Anlage ansteht, muss man schließlich ganz schön lange stricken und durchdacht sein und sollte keinesfalls davon abhängen, dass man heute oder an Fronleichnam einige Euros oder Depotgebühren sparen kann.

 

Ich weiß nicht @triple, ob Du alles was hier vorgeschlagen worden ist, leicht nachvollziehen kannst. Ich konnte es zumindest nicht und ich würde auch meine monetären Entscheidungen von gewisser Größenordnung zumindest nicht nur auf der Grundlage von hier erlangten Informationen treffen.

Deshalb habe ich einige eher allgemeine Ausführungen von Shane, die ich wiederum gut nachvollziehen konnte und die ich für sehr wichtig halte, hervorgehoben.

Viel Glück.

LG Chairman 

 

 


 

maline
Experte ★
147 Beiträge

@chairman_1 hat Recht - da hier ist als Impuls gedacht - allerdings ist hier alles intressenlos - das wirst du bei Banken nicht so einfach finden.

 

Mein guter Rat ist immer - ein Jahr Finanztest lesen - das macht sich wirklich bezahlt.

 

Noch ein Zitat zum Abschluss:

 

Phantasie, Ideen, Impulse und Tatkraft sind das Brennholz für ein feurig gelebtes intensives Leben.

krokodil1
Experte ★★
462 Beiträge

Hallo triple,

 

den Vorschlag, Discount-Zertifikate mit extrem niedrigen Basispreis zu kaufen, halte ich für nicht sinnvoll. 

 

Die Rendite dieser Zertifikate liegt bei etwa 0,4 - 5 % p.a. - wenn es denn gutgeht - andernfalls sind herbe Verluste drin. Auch ein Index, wie der DAX kann innerhalb Jahresfrist 50 % und mehr verlieren (vgl. DAX-Chart von 1/00 - 8/00 (von 10.000 auf 2.500); 9/07 - 3/09 (von 8.000 auf 4.000).

 

Zu diesen Zeiten - und solche Zeiten werden wieder kommen! - hättest Du mit solchen Papieren ganz und gar keine Freude. Wobei anderfalls - Du zu Zeiten investiert hättest, wo der DAX so richtig loslegte, Du dann eben mit der oben angegebenen Mini-Rendite zufrieden hättest sein müssen. 

 

Sinnvoller hielte ich eher die Strategie, in einen DAX-ETF anzulegen und ggf. Put-OS auf den DAX zu kaufen (mit rel. niedrigem Basispreis, damit dies nicht zu teuer wird). Sollte der DAX dann ordentlich einknicken, kommst Du durch Deine Puts mit einem blauen Auge davon. Die Spekulation (Anlage) zielt aber darauf hinaus, dass die Puts "hoffentlich" verfallen. "Hoffentlich" ist der ETF (DAX) stärker gestiegen, als der Verlust der Put-OS beträgt.

 

https://www.wallstreet-online.de/indizes/dax#t:max||s:lines||a:abs||v:month||ads:null

 

Der Bertelsmann-Genussschein schüttet 15 % Zinsen aus - aber auf den Nennwert (nicht Kurswert!). Vom Risiko her ist dieser eher eine Aktie zuzuordnen. (Sollte Bertelsmann in Schwierigkeiten kommen, fällt die Zinszahlung aus und der Schein rauscht in den Keller. Wer's mag, soll sich daran erfreuen.

 

Ein Teil des Geldes (nicht alles!) in ein gut gestreutes Aktien-Portfolio (ggf. auch

mit dem Bertelsmann-Genussschein), ob mit Puts abgesichert oder nicht, halte ich für eine sinnvollere Alternative.

 

Du schreibst ja sowieso, dass der Kredit bald ausläuft (und Du dann schuldenfrei bist?): Insofern kannst Du ja dann Geld anspraren (was Du bislang noch nicht konntest). Vielleicht brauchst Du Deine JETZIGEN Ersparnisse für die Heizung im Jahr 20XY gar nicht? Vielleicht finanziert Du die Heizung mit den neuen Ersparnissen?

 

Gruß

kroko

 

 

 

 

triple
Autor ★★★
56 Beiträge

Vielen Dank euch allen für die in verschiedene Richtungen laufenden Tipps! Muss noch einmal mit meiner Frau reden (=konservativ) 😉 was am Besten ist...

Euch ein schönes Wochenende!

Lg

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

interessante Frage @triple.

 

Zunächst: Ich bin wahrscheinlich bei weitem nicht so erfahren wie alle anderen hier, bin erst seit 2015 an den Börsen dabei.

 

Ich würde das Geld, was du sicher benötigst auf einem Tagesgeldkonto lassen. Es ist ja nicht so, dass du garnicht an der Börse aktiv bist. Die Absicherung der Ausgaben würde für mich Prio 1 darstellen.

 

Alternative: Du nimmst die 50.000 EUR und investierst diese in renditestarke Wertpapiere. Zur Absicherung setzt sollte ein Stop-Loss gesetzt werden, damit dein Portfolio immer mindestens 40.000 EUR wert ist. Die Art von Strategie hat @nmh in seiner Strategie Money Management beschrieben. hier und hier steht etwas darüber. Oder du sicherst dir die Verluste mit OS, davon habe ich aber keine Ahnung. So kannst du maximal 10.000 EUR verlieren, aber Erträge aus 50.000 EUR generieren, falls diese eintreten.

 

Eine Nachfrage zum Bertelsmann-Genussschein. Kann Bertelsmann diesen Schein kündigen? Ich meine 15 % sind ganz schön viel und wenn dieser gekündigt wird werden nur 100 % ausgezahlt. Ich hoffe, dass es den Anlegern nicht so geht, wie demjenigen, der die DB Anleihe gekauft hat, welche vor kurzem gekündigt wurde. Bei einer Kündigung dieses Genussscheines ist der Verlust noch viel größer.

 

Grüße aus Miami (letzter Tag)

Sonni

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Meeeensch, @ehemaliger Nutzer, wenn Bertelsmann kündigen könnte, würde ich Euch doch den Schein nicht empfehlen!!!

 

Zitat:

"Der Bertelsmann Genussschein 2001 hat aus Sicht des Unternehmens keine feste Laufzeit. Er lässt sich damit vereinfacht als unbefristetes Papier charakterisieren. Eine Beendigung des Investments kann grundsätzlich jederzeit über die Börse zum aktuellen Börsenkurs erfolgen. [...] Anleger können zudem erstmals zum Jahr 2017 ihre Genussscheine kündigen. [...] Das Unternehmen kann die Genussscheine nicht kündigen."

 

Quelle: https://www.bertelsmann.de/investor-relations/genussscheine/merkmale/

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.