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03.06.2019 11:30 - bearbeitet 19.01.2020 08:57
Hallo zusammen,
ich habe in meinem familiären Umfeld kürzlich folgenden Bericht und Bitte um Mithilfe erhalten.
Die Geschichte
Protagonistin ist eine Mitte 70 Jährige, abgezahltes Eigenheim und etwas Geld auf der hohen Kante. Bislang mit einem 5-stelligen Betrag einem gut verzinsten Sparbuch bei einem örtlichen Finanzinstitut wird unsere Protagonistin telefonisch gebeten, möglichst noch heute in besagtes Institut zu kommen, um eine tolle Möglichkeit wahrnehmen zu können, allerdings ist Eile geboten. Ziel der Geldanlage: 50% sollen in den kommenden Jahren verkonsumiert werden, 50% sollen quasi open end angelegt werden, auch das Vererben des Depots ist gern gesehen.
Das Ergebnis der Beratung
Das komplette Sparbuch wurde aufgelöst und die gesamte freigewordene Summe wie folgt angelegt:
- 25% DK0NRN DekaBank Express-Zertifikat Relax 01/2024 bezogen auf den EURO STOXX 50
- 25% DK1A48 Deka-Nachhaltigkeit Renten
- 50% 980142 WestInvest InterSelect
Anschließend folgt die Verunsicherung der Kundin, allerdings kann das Investment laut Berater erst 2024 wieder verändert werden.
Überlegungen und Fragen
- Was soll man für eine Langfristanlage mit einem Expresszertifikat? Wäre nicht ein ETF die viel bessere Lösung?
- Was ist von dem Rentenfonds zu halten? Mit Anleihen kenne ich mich bekanntermaßen überhaupt nicht aus.
- Der einzige übrige größere Vermögensgegenstand ist ein abgezahltes Eigenheim -> Wieso dann 50% in einen Immobilienfonds?
- Gibt es tatsächlich einen Grund, alle Anlagen bis 2024 halten zu müssen?
Detailfragen kann ich gern beantworten, die Verträge liegen mir allesamt vor.
Ich würde am liebsten raten: Die zu verkonsumierenden 50% auf's Tagesgeld, die restlichen 50% in einen Aktien-ETF und fertig.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Viele Grüße
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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Fonds
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am 07.06.2019 13:39
Ich unterschreibe alles was Du schreibst. Ein Hauptübel der heutigen Geschäftswelt (nicht nur bei Banken, auch bei Telekommunikation, Versorgern, Versicherungen u.a.) hast Du schön zusammengefasst:
@Glücksdrache schrieb:Dein Beitrag tut mir wirklich weh, weil hier die langjährige Stammkunden-Treue wohl nicht zu einem guten Angebot geführt hat. Sondern eher zum Gegenteil.
@Glücksdrache schrieb:Fahrt doch unabhängig davon zur Commerzbank, holt Euch das kostenlose Girokonto und nach ein paar Monaten das Begrüßungsgeld. Die Buchung der 100 Euro funktioniert tatsächlich.
Unternehmen sind idiotischerweise jederzeit bereit für Neukunden einen hohen (auch finanziellen) Aufwand zu treiben, Stammkunden aber schlechter zu behandeln.
Der früher übliche Bonus den man als langjähriger Kunden genossen hat hat sich heute ins Gegenteil verkehrt. Für mich ist das alles nicht mehr nachvollziehbar.
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am 07.06.2019 13:57
Das ganze Thema fällt vermutlich in die Thematik "Prämiensparen" (ausgehend von den angegebenen ungefähren 2% Zins). Die entsprechenden Banken versuchen dort ja schon seit längerm Kunden aus den Verträgen zu schieben (siehe diverse Pressemitteilungen
https://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/nicht-rausdraengen-lassen---
)
Vor einem vorschnellen Verkauf würde ich mich erst einmal bei einer Verbraucherzentrale beraten lassen und, wie schon empfohlen, das Beratungsprotokoll prüfen lassen. Ggf. stimmt ja die Einschätzung der Kenntnisse der Kundin schon gar nicht, womit solche Produkte überhaupt nicht hätten verkauft werden dürfen. BAFIN wurde ja auch schon genannt.
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am 07.06.2019 14:05
In der Rheinischen Maurer-Baubranche, und unter den Brücken sagt man;
...et jitt kein größere Verbrescher un Drecksäck, als wi de Banke un Versischerunge.
...es gibt keine größeren Räuber und unangenehme Zeitgenossen,
...als wie Finanzinstitute
...natürlemo die Codi ausgeschlossen Schleim Schleim
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am 30.06.2019 17:25
@t.w. schrieb:Hallo zusammen,
da ihr alle tatkräftig mitgeholfen habt, möchte ich euch die Entscheidung natürlich nicht vorenthalten.
Die Depotinhaberin hat sich nach einem langen Gespräch und (möglichst) objektiver Betrachtung der Lage dafür entschieden, aus den bestehenden Investments auszusteigen und das freigewordene Geld nicht erneut langfristig anzulegen, sondern einfach auf dem Konto zu lassen.
Der Vollständigkeit halber, hier die Geschichte, wie es weiter ging
Beim Termin der Kundin bei ihrer Bank wurde mitgeteilt, dass die größte Position (der Immobilienfonds) leider leider erst in zwei Jahren verkauft werden kann, die restlichen Positionen wurden sofort und ohne Widerspruch veräußert.
Daraufhin wurde ich gebeten, ein Gespräch zu begleiten, um zu klären, warum ein offener Immobilienfonds angeblich nicht verkaufbar wäre. Es stellte sich heraus, dass man ihn durchaus erst in zwei Jahren an die Gesellschaft zurück geben kann. Der Kundin jedoch die Möglichkeit eines Verkaufs an der Börse zu verschweigen, finde ich schon sehr bedenklich. Die Position wird jetzt natürlich börslich verkauft dann haben wir endlich das Ziel erreicht, dass die Kundin aus allem raus ist.
Allerdings hat sie in mehreren langen Gesprächen mit mir Gefallen an der Idee gefunden, einen kleinen Sparplan auf einen MSCI World ETF einzurichten, damit sie auch "irgendwas" macht, ohne ihre bisherigen Ersparnisse zu gefährden. So wurde jetzt ein 50 Euro Sparplan eingerichtet und die Dame ist zufrieden.
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am 30.06.2019 17:40
@t.w. schrieb:Es stellte sich heraus, dass man ihn durchaus erst in zwei Jahren an die Gesellschaft zurück geben kann. Der Kundin jedoch die Möglichkeit eines Verkaufs an der Börse zu verschweigen, finde ich schon sehr bedenklich.
Das ist nicht bedenklich, das ist eine Unverschämtheit!

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