24.11.2021 16:58 - bearbeitet 24.11.2021 16:59
Hallo Investmentfreunde,
inwiefern ist die Festlegung einer Sicherungsmaßnahme überhaupt sinnvoll? Wie wahrscheinlich ist es, dass die Kurse von "guten Unternehmen" auf 0 gehen und man sozusagen "alles" verliert?
Danke für die Antworten und Erklärungen im Voraus!
Viele Grüße
Aktienfreund
24.11.2021 17:02 - bearbeitet 24.11.2021 18:38
Hallo @Aktienfreund,
dass Unternehmen (fast) wertlos werden, passiert natürlich. Dafür sind Limitorders wie Stop Loss und Co. aber nicht unbedingt oder ausschließlich da.
Wenn Du Dich nicht als Buy and Hold Anleger verstehst, sondern etwas aktiver handeln willst, können Dich solche Stops vor größeren Verlusten schützen, als Du bereit bist, in diesem Papier zu akzeptieren. Ein guter Einstieg in die Thematik bietet beispielsweise das Money Management von @nmh.
Viel Spaß bei Deinen ersten Aktienerfahrungen.
am 24.11.2021 17:14
Viele Menschen haben Wirecard auch für ein gutes Unternehmen gehalten.
Irren ist menschlich. Und wenn Emotionen im Spiel sind ist's sowieso ganz fatal für Entscheidungen.
Sicherungsmechanismen helfen Emotionen auszuschalten. So etwas wie "Ach die kommt schon wieder" ist dann einfach nicht.
Am besten nicht nur das gute Money Management Thema von @nmh lesen, sondern alles aus diesem Inhaltsverzeichnis. Naja, fast 😉
Die Beiträge zu "Grundwissen" auf jeden Fall. Vor allem Warnung vor Tieffliegern und Anlegerpsychologie sind sehr interessant um zu verstehen, wofür diese Mechanismen noch dienen.
Viel Spaß 🙂
am 24.11.2021 17:29
am 24.11.2021 18:35
@Aktienfreund schrieb:Hallo Investmentfreunde,
inwiefern ist die Festlegung einer Sicherungsmaßnahme überhaupt sinnvoll? Wie wahrscheinlich ist es, dass die Kurse von "guten Unternehmen" auf 0 gehen und man sozusagen "alles" verliert?
Die Wahrscheinlichkeit ist praktisch null. Im schlimmsten Fall fällt die Aktie auf einstellige Cent-Beträge und bleibt lange genug dort, damit man die Papiere noch normal verkaufen kann. Erst viel später wird die Aktie komplett wertlos.
am 24.11.2021 19:16
Man muss gar nicht kriminelle Vorgänge wie Wirecard ins Rennen werfen, es langt auch ein Blick auf das einst wertvollste Unternehmen der Welt, General Electrics. Der Laden hat sich aus freien Stücken wirtschaftlich hingerichtet und mal schlappe 90% des Börsenwertes verloren. Wenn Du früher gesagt hättest GE steht in paar Jahren kurz vor dem Exitus wärst Du auch ausgelacht worden. In der persönlichen Wahrnehmung dürfte dann der Unterschied zwischen "90% verloren" und "alles verloren" eher gering sein.
25.11.2021 14:08 - bearbeitet 25.11.2021 14:56
Hallo,
@Aktienfreund schrieb:inwiefern ist die Festlegung einer Sicherungsmaßnahme überhaupt sinnvoll?
irgendeinen Mechanismus zur Bewertung der Aktien in Deinem Depot solltest Du haben. @digitus und ich haben da 'mal recht erschöpfend drüber nachgedacht (Das Rosinenpicker-Dilemma).
Die stop loss Orders kannst Du als einen passiven solchen Mechanismus auffassen, der im money management zusammen mit langfristigen Trendaktien auch sinnig funktioniert. Bei kurzfristigeren Trends funktionieren sie nicht mehr so super, geben aber immer noch einen Katastrophenschutz her.
Du kannst die Werte in Deinem Depot auch aktiv bewerten. Das tue ich z.B. normalerweise (Hypes und erkennbare Blasen ausgenommen, da verwende ich ggf. auch Stop Loss).
Passiv oder Aktiv - Das Spiel besteht nicht allein im Befüllen, sondern auch im Pflegen des bestehenden Portfolios.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...