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am 03.09.2019 09:50
@akonkret schrieb:1,8% p.a. sind nicht viel, wenn man zB die E-Wende und die Dieselprobleme im Kfz-Markt richtig einschätzt. Der Index an sich ist erstmal dumm. Ich halte es nicht für ausgeschlossen dauerhaft einen Index zu schlagen. Schwierig wird es, wenn eh immer alles steigt. Da würde ich vielleicht auch ETFs bevorzugen. Aber wir sind uns ja alle einig, dass irgendwann irgendeine Korrektur kommen muss. Je deutlicher die ausfällt, desto höher ist die Chance für gutes Fondsmanagement den Index hinter zu sich zu lassen.
Wenn man Dinge immer richtig einschätzt (sowohl in deren Umfang als auch bzgl. des Zeitpunktes), dann ist alles einfach. Das Problem steckt im "wenn". Das ist nämlich offensichtlich graue Theorie da in der Praxis selbst die Profis regelmäßig scheitern.
Im Endeffekt ist es ja nichts anderes als die Vorhersage der Kursziele einzelner Unternehmen. Welche Erfolgsquote die Analysten da haben kannst Du bei der comdirect sehr schön nachvollziehen. Oft ist das nur unwesentliches besser als der Zufall.
Außerdem widersprichst Du Dir selber:
Du hälst es für möglich den Index "dauerhaft" zu schlagen, aber so wirklich eigentlich nur während Korrekturen. "Irgendeine" davon käme "irgendwann".
Mir wäre es recht, wenn diese Korrektur eben nicht dauerhaft wäre sondern nach wenigen Monaten wieder zu Ende wäre.
Danach müsste der Markt ja wieder steigen. Dann sei es aber schwierig für den Fonds weswegen sogar Du für diesen Fall evtl. ETFs bevorzugen würdest.
Wo ist jetzt das "dauerhaft" in der Geschichte? Ich find's nicht.
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am 03.09.2019 13:27
zuerst muss ich mich korrigieren: Wir reden nicht über 1,8% sondern nur über 1,3-1,5%, da die ETFs auch Verwaltungskosten haben. (Lyxor 0,3 und iShares 0,5%)
Die 3-4% Überrendite kaufe ich Dir noch nicht ab, weil die für die Beantwortung der Frage unerheblich sind. Es ging um die Frage ob man den Index schlagen kann. Es ging nicht um die Frage nach der Überrendite ab der sich dann ein Wechsel lohnt. @nmh hatte doch letztens ein Zertifikat vorgestellt, dass saisonale Investments abbildet und welches auch eine Überrendite zum statischen Index hatte. Das beweist doch nur, dass Abweichungen vom Index dauerhaft zur Überrendite führen können. Dabei reden wir noch nicht über Stockpicking (Investmentperlen/ Rohrkrepierer) an die man als Fondsmanager zwischenzeitlich glaubt. Wirecard ist ein gutes Beispiel, weil es da auch unterschiedlichste Meinungen zu gibt.
Als der Dieselskandal bei VW einschlug gab es für Anleger drei Entscheidungsoptionen (hold/sell/buy). Es ist Aufgabe der Researcher und Analysten herauszubekommen wie das (interne) CRV ist. So volatil wie die Kurse in dieser Zeit waren sind 1,3-1,5% p.a. nicht viel. Die Crux ist halt, dass die meisten nicht wissen wie sie die Nachrichtenlage einschätzen sollen (man will auch nicht negativ auffallen und sich rechtfertigen müssen). Und da trennt sich gutes vom schlechten Fondsmanagement, wenn die guten Gesellschaften sich Informationen erarbeiten, die im Markt noch nicht bekannt sind. Die Kosten für das Management müssen natürlich wieder reingeholt werden - das gilt für jeden Beteiligten im Team und für jeden Unternehmensbesuch. Ich muss meiner Arbeitgeberin auch gelegentlich erklären, dass ich für sie eine Top-Investition bin.
Wie immer gilt: Abgerechnet wird zum Schluss, und da zählt in beide Richtungen nur das Ergebnis. Im Nachhinein lässt sich alles relativieren. Wichtig ist wie man heute entscheidet. Nicht zu entscheiden ist eine auch eine Entscheidung. Viel Glück @t.w. , der lieber ungebremst den Hang hinunterfährt anstatt zu steuern und selbst Verantwortung für sein Investment zu übernehmen.
Beim konkreten Fonds ist die Historie noch zu kurz. Aber dieser Fonds ist wenigstens schonmal gut ins Rennen gekommen. Kann ja auch nicht jeder von sich behaupten. Mal sehen wo er in 5 Jahren steht. Vielleicht bereuen wir es dann heute weiter in den MSCI World investiert zu haben.
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am 03.09.2019 13:37
@akonkret schrieb:Viel Glück @t.w. , der lieber ungebremst den Hang hinunterfährt anstatt zu steuern und selbst Verantwortung für sein Investment zu übernehmen.
Oh, ich wusste nicht, dass Buy and Hold zwangläufig bedeutet, dass man keine Verantwortung übernimmt. Ich muss unbedingt Verwantwortung für meine Partnerwahl übernehmen und mich von meiner Frau trennen, eine neue suchen, mich dann auch von der trennen... Warte, jetzt fällt mir auf, dass man sogar eigenverantwortlich Buy and Hold betreiben kann und damit historisch betrachtet ganz ansehnliche Ergbnisse erreicht. Gerade noch mal Glück gehabt.
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am 03.09.2019 13:37
Hi @GetBetter
man muss nicht die Kursziele vorhersagen um gute Kaufentscheidungen zu treffen. Es reicht vollkommen aus zu erkennen in welchem Trend ein Einzelwert steckt und auszusteigen, wenn der Trend sich umkehrt. Glaubst Du, dass @nmh s Portfolio bessert renditiert als der MSCI World? Für ihn sind die Kursziele nicht wichtig.
Zum Widerspruch: mit "dauerhaft" meine ich "langfristig" und nicht "ständig, permanent" und ich denke das ergibt sich aus dem Kontext.
Bei einem Einbruch sinkt der Index und steigt hoffentlich bald wieder. Ein Manager kann sein Portolio absichern oder vorher selektiv handeln. Seit wann sind Handlungsoptionen eigentlich per sé nachteilig?
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am 03.09.2019 13:46
@t.w. schrieb:
@akonkret schrieb:Viel Glück @t.w. , der lieber ungebremst den Hang hinunterfährt anstatt zu steuern und selbst Verantwortung für sein Investment zu übernehmen.
Oh, ich wusste nicht, dass Buy and Hold zwangläufig bedeutet, dass man keine Verantwortung übernimmt. Ich muss unbedingt Verwantwortung für meine Partnerwahl übernehmen und mich von meiner Frau trennen, eine neue suchen, mich dann auch von der trennen...
Warte, jetzt fällt mir auf, dass man sogar eigenverantwortlich Buy and Hold betreiben kann und damit historisch betrachtet ganz ansehnliche Ergbnisse erreicht. Gerade noch mal Glück gehabt.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
@t.w. schrieb:
@haxo schrieb:Bergab dagegen bin ich nicht gern mit einem Auto ohne Bremsen unterwegs.
Was aber, wenn man ohne Bremsen und mit Geduld und Augen zu sicher ans Ziel kommt, durch falsches Bremsen allerdings böse ins Schleudern geraten kann?
Wir werden es wohl erst in einigen Jahren herausfinden, ob dieser Fonds die große Ausnahme ist, die dauerhaft outperformen kann.
Ich bezog mich auf dieses Statement von Dir indem Du Dich ganz klar pro Passivität positionierst. Der eine ist passiv und lässt die Dinge geschehen und ein Zweiter versucht das Beste aus der Situation zu machen und übernimmt damit aktiv Verantwortung für sein Investment, während der Erste sich immer zurücklehnen und sagen kann, dass 2018 halt wegen dem Trump ein schlechtes Jahr war und der Markt "eben nicht lief" und "man sowas aussitzen müsse".
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am 03.09.2019 13:48
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am 03.09.2019 13:51
@akonkret schrieb:
Ich bezog mich auf dieses Statement von Dir indem Du Dich ganz klar pro Passivität positionierst. Der eine ist passiv und lässt die Dinge geschehen und ein Zweiter versucht das Beste aus der Situation zu machen und übernimmt damit aktiv Verantwortung für sein Investment, während der Erste sich immer zurücklehnen und sagen kann, dass 2018 halt wegen dem Trump ein schlechtes Jahr war und der Markt "eben nicht lief" und "man sowas aussitzen müsse".
Völlig richtig, ich habe mich sehr deutlich für die passive Anlage entschieden. Dass das allerdings bedeutet, dass ich keine Verantwortung dafür übernehme, sehe ich anders.
Wie ist das eigentlich bei dem aktiven Fonds? Ist das eigenverantwortlich? Schließlich entscheidet ja der Fondsmanager darüber, wie investiert wird...
Begrifflichkeiten hin oder her, ich denke, wir alle hier investieren eigenverantwortlich, sonst wären wir nicht hier. Ob nun durch aktives Traden oder durch langfristiges Buy and Hold ist ja zum Glück jedem selbst überlassen und für beide Seiten gibt es in dieser Community einen Platz.
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am 03.09.2019 14:41
@akonkret schrieb:Zum Widerspruch: mit "dauerhaft" meine ich "langfristig" und nicht "ständig, permanent" und ich denke das ergibt sich aus dem Kontext.
Ich auch. Es bleibt aber ein Widerspruch in sich solange Korrekturen und Crahes verglichen mit mit normalen Phasen eher kurzzeitig sind und nach Deiner Aussage eine Überrendite der Fonds vor allem in Abwärtspahsen erzielt werden kann.
@akonkret schrieb:Ein Manager kann sein Portolio absichern oder vorher selektiv handeln. Seit wann sind Handlungsoptionen eigentlich per sé nachteilig?
Sind sie nicht. Aber er muss rechtzeitig absichern und hier stellt sich wieder die Frage was denn rechtzeitig ist. Mr. Dax (um mal einen prominenten Absicherungspapst anzuführen) prognostiziert den Crash seit Jahren, er mag aber einfach nicht so recht kommen. Scheint also gar nicht so leicht vorhersagbar zu sein.
Und dauerhaft funktioniert eine solche Absicherung leider nicht (bzw. nur zu Lasten der Rendite).
@akonkret schrieb:Und da trennt sich gutes vom schlechten Fondsmanagement, wenn die guten Gesellschaften sich Informationen erarbeiten, die im Markt noch nicht bekannt sind.
Wo kommen die her?
Die wachsen ja nicht auf den Bäumen, zumindest nicht, falls die Ideen der Markteffizienzhypothese tatsächlich real sind.
Im übrigen bin ich kein strenger Verfechter einer passiven Anlagenstrategie. Ich habe nur etwa 25% meines Depots in ETFs, weitere 30% in aktiv gemanagten Fonds (noch).
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am 04.09.2019 03:17
@akonkret schrieb:Die 3-4% Überrendite kaufe ich Dir noch nicht ab, weil die für die Beantwortung der Frage unerheblich sind. Es ging um die Frage ob man den Index schlagen kann. Es ging nicht um die Frage nach der Überrendite ab der sich dann ein Wechsel lohnt.
Die Frage, ob eine Überrendite möglich ist, ist schnell beantwortet: ja. Ich denke, da wird hier auch niemand widersprechen. Mathematisch ist eine Überrendite einiger Marktteilnehmer sogar zwingend notwendig, weil sich der Marktdurchschnitt immer durch alle Under- und alle Outperformer ergibt.
Viel entscheidender ist doch trotzdem, ob ein Fonds nach Kosten eine bessere Rendite erzielt oder nicht. Was bringt mir ein Fonds, der regelmäßig 2% über dem Markt abschneidet, dann nach Kosten aber wieder im Minus liegt?
Ebenso problematisch ist, diese Fonds im Vorhinein zu identifizieren. Fondsgesellschaften haben nicht ohne Grund dutzende ähnliche Fonds in ihrer Produktpalette. So kann man jedes Jahre einige dieser Fonds präsentieren, die besonders gut oder besser als die Konkurrenz abgeschnitten haben. Über den langfristigen Erfolg sagt das allerdings nicht viel aus.
Ich habe es oben schon geschrieben, wer sich der Renditeproblematik bewusst ist, der soll halt in aktiv gemanagte Fonds anlegen, wenn er die Strategie für gut befindet. Aus den oben genannten Gründen ist für mich ist die Wahrscheinlichkeit höher einen Fonds zu erwischen, der langfristig schlechter abschneidet als der Markt, als einen besser abschneidenden. Aus dem Grund meide ich aktive Fonds so gut es geht und nehme alle Kauf- und Verkaufentscheidungen auf meine eigene Kappe. Auch wenn sich dann später niemandem die Schuld zuschieben lässt, sollte es schief gehen.
Viele Grüße
Weinlese
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am 04.09.2019 16:25
@Weinlese schrieb:
Ebenso problematisch ist, diese Fonds im Vorhinein zu identifizieren. Fondsgesellschaften haben nicht ohne Grund dutzende ähnliche Fonds in ihrer Produktpalette. So kann man jedes Jahre einige dieser Fonds präsentieren, die besonders gut oder besser als die Konkurrenz abgeschnitten haben. Über den langfristigen Erfolg sagt das allerdings nicht viel aus.
Dieses Problem haben wir alle - unabhängig von der Wertpapierart. Das ist kein fondstypisches Problem.
Bei den ETFs geht das über dieses Überangebot an Indizes. Da kann man auch (in der Rückwärtsbetrachtung etwas rauskramen was ganz toll lief. Das Argument hinkt, weil ja niemand nach einem Fidelity- oder Deka-Fonds sucht. Man identifiziert seinen Fonds ja meist nach Zielmärkten und filtert dann anhand von Renditen (relativ zum Vergleichsindex), Größe, Alter, Strategie etc.
@Weinlese schrieb:
Aus den oben genannten Gründen ist für mich ist die Wahrscheinlichkeit höher einen Fonds zu erwischen, der langfristig schlechter abschneidet als der Markt, als einen besser abschneidenden.
<Erbsenzählen>
Genau genommen schneiden ETFs immer schlechter als der Markt ab, weil sie den Markt abbilden und Gebühren verursachen. Aktive Fonds schneiden nur meistens schlechter ab als der Markt.
</Erbsenzählen>
