Finger weg von Fußballaktien
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am
03.09.2019
11:03
- zuletzt bearbeitet am
03.09.2019
12:32
von
SMT_Chris
Finger weg von Fußballaktien
Weltweit finden Fußballfreunde an den internationalen Börsen rund 30 Fußballvereine, davon allein 12 Clubs aus 7 Ländern in Europa, in welchen sie ihr Geld investieren können. Als Börsenpionier gilt dabei der legendäre englische Verein Tottenham Hotspur (inzwischen erfolgte aber wieder ein Delisting), da er im Jahr 1983 als erster Fußballclub in Europa Aktien herausgab. Es gibt noch einige weitere wie z. B. Besiktas Istanbul, jedoch kann diese Aktien nur erwerben, wer eine türkische Steuernummer besitzt.
Ein Fußballverein ist ein Wirtschaftsunternehmen, das seine Erlöse aus verschiedenen Einnahmequellen generiert. So sehr diese Sportart auch weltweit ihre Anhänger begeistert, sollten sich Aktionäre immer bewusst sein, dass es bei einem börsennotierten Fußballverein immer nur um sportliche Ziele und nicht um wirtschaftliche Erfolge geht.
Natürlich spielen neben dem Verkauf von Eintrittskarten Fanartikel, Sponsor Verträge und die Vermarktung von Fernsehrechten auch eine bedeutende Rolle. Für die Wertentwicklung der Aktien europäischer Clubs - und darauf konzentrieren wir uns hier - kommt es entscheidend auf deren sportliche Performance an. Der Grund dafür liegt in der für die Vereine äußerst lukrativen Teilnahme an internationalen Wettbewerben.
Insbesondere die UEFA Champions League bedeutet für die mitspielenden Clubs einen wahren Geldsegen. Außerdem sind die Eintrittskarten für die Spiele in der Champions League sehr gefragt und erzielen dementsprechend hohe Preise. Auch der Transfer hochkarätiger Spieler kann sich als wertsteigernder Faktor auf den Kursverlauf einer Fußballaktie auswirken. Der Wechsel Christiano Ronaldos zu Juventus bescherte dem Verein eine schöne Nebeneinnahme durch den Verkauf unzähliger Trikots mit seinem Namen.
Nebenbei darf ich noch erwähnen, dass kein Verein in den letzten Jahren mehr Geld in Spieler investierte, wie die alte Dame Juventus (rund 600 Millionen Euro).
Der neueste Coup erwartet nun der Manager vom Drittligist Unterhaching, welcher sich mit dem Geld der Fans und Anleger durch seinen Börsengang goldene Zeiten erhofft. Doch wann darf so ein Verein überhaupt an die Börse?
Die 50+1-Regel
Über die Frage, ob ein Fußballclub an die Börse darf oder nicht, entscheidet nicht der Club selbst, sondern die nationalen Verbände, für die Bundesliga also der DFB. Jedes Land regelt die Bestimmungen für den Börsengang eines Fußballclubs anders. In Deutschland darf ein Bundesligateam zwar als Kapitalgesellschaft aus dem Verein ausgegliedert werden, allerdings nur unter Befolgung der 50+1-Regel.
Diese Regel besagt, dass der Verein nach der Ausgliederung 50 Prozent der Stimmrechte plus einen weiteren Anteil der Kapitalgesellschaft besitzen muss. Ein e.V. muss also immer die Stimmmehrheit an der ausgegliederten Profifußballabteilung behalten.
Organisiert sich die ausgegliederte Profiabteilung nicht als Aktiengesellschaft (AG), sondern als kaum verbreitete Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGAG), darf der Stimmanteil des Vereins unter 50 Prozent fallen. Beispiel für eine KgaA ist Borussia Dortmund: Der Verein hält lediglich 5,53 Prozent der Anteile seiner Kapitalgesellschaft. Diese Mischform wird aus Haftungsgründen gewählt (Kommanditist und Komplementäre), spielt jedoch hier keine Rolle.
Die 50+1-Regel soll also verhindern, dass der Verein die Kontrolle über seine Profimannschaft vollständig an Großunternehmen oder andere Kapitalgeber abgibt und auf diese Weise der sportliche Erfolg vor dem wirtschaftlichen Erfolg in den Hintergrund rückt. Da sich das Kapital, das die Kapitalgesellschaft erwirtschaftet, allerdings mehrheitlich in privatem Besitz befinden darf, werden Engagements wie das des Großunternehmers Dietmar Hopp(SAP) bei der TSG 1899 Hoffenheim oder das Red Bulls beim RasenBallsport Leipzig e.V. möglich.
Nun zu den Fakten
Fakten sind eigentlich Märchen von Journalisten, welche durchs Land ziehen um diese dann
als Tatsachen zu verkaufen (bitte um Nachsicht, dass ich jetzt nicht einige bekannte Medienhefte hier zitiere, man weiß nie, wer das alles so liest und sich auf den Schlips getreten fühlt).
Tatsache aber ist, dass die meisten Vereine unter ihrem Ausgabepreis notieren. Nicht die Kleinanleger verdienen mit ihrem Investment Geld, sondern die Spieler, Manager und Vereine mit ihren stetig ausufernden Dimensionen.
Beispiel: Die Borussia Dortmund Aktie
Ich kann jungen Männern in kurzen Hosen und gelb-schwarzen Strümpfen stundenlang beim Spielen zusehen, weniger erbaut bin ich jedoch über offene Kommentare meiner Ehefrau (wie süß, die sehen ja alle aus wie die Biene Maya)
Ein gutes Beispiel für die geringe Kursstabilität von Fußballaktien bietet die BVB Aktie. Beim Börsengang im Oktober 2000 kostete die Aktie elf Euro. Nach dem Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2002 blieb der sportliche Erfolg allerdings aus und die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA stand in den Jahren 2004 und 2005 kurz vor der Pleite. Der Kurs der BVB Aktie stürzte in dieser Zeit auf unter zwei Euro – ein Wertverlust von rund 85 Prozent. Heute, fast 20 Jahre später steht der Kurs unter seinem Ausgabepreis. Verdient haben die Käufer der Aktien nichts, wenn man vom Mitleid absieht.
Bei Fußballaktien vertrauen Käufer ausschließlich auf die sportlichen Erfolge des jeweiligen Clubs verlassen. Eigentlich kann nur der FC Bayern München kontinuierlich nationale und internationale Erfolge vorweisen, der Verein steht auch wirtschaftlich sehr gut da und ist kaum verschuldet und somit einer der finanziell gesündesten Clubs der Welt. Die Bayern Aktie kann man jedoch nicht kaufen, denn sie wird nicht an der Börse gehandelt. Stattdessen hat die FC Bayern München AG neben dem e.V., der die Mehrheit der Aktien hält, drei Hauptaktionäre: Audi, Adidas und Allianz SE.
Würde nun der Verein – ähnlich wie Paris Saint Germain für einen Spieler wie Neymar 222 Millionen Euro auf den Tisch legen, würde auch Bayern an seine Grenzen kommen. Diese Summen sind sowieso mit normalem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbar und spiegeln bestimmt nicht die Lebensleistung eines Spielers wieder.
Der gelernte Maler und mir persönlich sehr sympathische Trainer Otto Rehhagel hat einmal gesagt, Geld schießt keine Tore. Festhalten können wir jedoch, nur Tore bringen Geld.
Aber sogar Karl-Heinz Rummelfliege (kleiner Buchstabenspass) hatte bei seiner Anreise aus München bei einem Vortrag vor Wirtschaftsstudenten in Pforzheim einen guten Rat im Gepäck. „Kaufen sie sich keine Fußballaktien, und wenn sie welche haben, weg damit!“ Ob Hr. Hoeneß bei seinen Aktiendeals auf Fußballaktien setzte, hat er nicht verraten, nur dass Montags sein Investitionstag ist (aha, erfahrene Börsianer kaufen also immer Montags, das müssen wir uns merken!!)
Wer also in der Sportbranche investieren will, sollte Fußballaktien meiden wie der Teufel sein ungeliebte Weihwasser. Es gibt nämlich tatsächlich lukrative Alternativen dazu. Denken wir einfach mal über deren Sportbekleidung nach, denn hier warten mit Adidas, VF. Corporation oder Nike interessantere Konzerne auf uns. Diese haben in der Vergangenheit schon ausgiebig bewiesen, dass sie ihr Geschäft verstehen.
Wer jedoch unbedingt seine Verbundenheit zu seinem Verein offenbaren will, für den habe ich auch einen Rat. Kauft euch eine einzige Aktie, rahmt sie ein und hängt sie an die Wand. Damit zeigt ihr eure Vereinsliebe, die moralische Unterstützung und erfreut euch mit jedem Blick darauf.
Euer sauer erspartes Geld jedoch, investiert lieber in solide Konzerne.
Grüßle - Shane
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am 03.09.2019 11:27
@Shane 1 schrieb:Wer jedoch unbedingt seine Verbundenheit zu seinem Verein offenbaren will, für den habe ich auch einen Rat. Kauft euch eine einzige Aktie, rahmt sie ein und hängt sie an die Wand. Damit zeigt ihr eure Vereinsliebe, die moralische Unterstützung und erfreut euch mit jedem Blick darauf.
Euer sauer erspartes Geld jedoch, investiert lieber in solide Konzerne.
Kann ich evtl. toppen. Je nach dem, wie heruntergewirtschaftet kreativ euer irrationales-macht-mich-noch-mal-wahnsinnig-warum-tue-ich-mir-das-an-Hobby Verein ist, gibt es sowas:
Hängt bei mir über dem Schreibtisch. Ist das Geldanlage? Nee ... S.o. "Finger weg von ...". Aber zum Henker, andere geben hunderte Piepen für'n Kunstmaler mit merkwürdigen Farbexplosionen aus, da kann ich ja wohl ...!
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03.09.2019 12:38 - bearbeitet 03.09.2019 12:40
@Shane 1 Grundsätzlich stimme ich dir zu allerdings gibt es auch Gegenbeispiele, nämlich mich 😉
ich bin BVB Fan und bin vor 3 Jahren mit einem (sehr) niedrigen 4-stelligen Betrag in die BVB Aktie eingestiegen. Ich habe weder etwas nachgekauft, noch etwas verkauft und habe das auch erstmal nicht vor. Die Aktie liegt rein aus Fan-Gründen in meinem Depot und ich habe mir von Anfang an gedacht, dass dieses Papier außer Konkurrenz laufen wird. Ich möchte einfach nur Teilhaber meines Vereins sein.
Ich schwanke mit meinem BVB-Investment zwischen +70% und +100% und ich könnte mir nicht vorstellen, wie ich da noch ins Minus rutschen könnte. Bei einem theoretischen Abstieg wäre das vielleicht möglich. Die Tendenz geht ja zumindest auch weiterhin eher nach oben. Höhere Fernsehgelder, höhere Prämien, höhere Transfereinnahmen usw.
Also grundsätzlich würde ich sagen: Riskant? Ja. Volatil? Ja. Und ich würde die Aktie auch nicht als Basis-Investment oder Geldanlage empfehlen. Aber als kleine Beimischung mit ausreichend Geduld ist es mehr als nett 😉
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am 03.09.2019 15:08
Also, mein lieber bisher hochgeachteter Shane
...über diese gelb schwarze Ansammlung seltsamer Menschen,
die sich da nennen Präses....Geschäftsführer...oder Weichei Reus,
lassen WIR und jetzt mal nicht aus, Pasta
Unser, in der gaaaaaanzen Welt beliebter Geißbock Verein,
gibt schon seit Jahren Anleihen heraus,
...aber holla die Waldfee
...zwischen 4 % u. 5 %
...noch irgendwelche Fragen ?
... abgesehen davon gab es für 1948.- eine
LEBENSLANGE Mitgliedschaft
...das ist doch wohl eine unschlagbare Rendite.
Unsere jüngsten haben ein leben lang ausgesorgt.
Hipp Hipp
bzw.
huhu huhu

am 03.09.2019 18:05
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am 03.09.2019 18:05
@Shane 1 schrieb:Finger weg von Fußballaktien
würde ich auch unter Berücksichtigung Deiner hochgeschätzen Meinung so pauschal nicht folgen können. Der Kurs der BVB hat sich in den letzten 10 Jahren gewaltig nach oben bewebt. Hätte man heute vor Zehn Jahren gekauft (0,95 €) wäre die Kommastelle für den Bestand im Depot tatsächlich um eine Stelle nach rechts gerutscht. Hinzu käme noch eine Dividende von jährlich 6 Cent. Der DAX hat sich im selben Zeitraum gerade mal etwas mehr als verdoppelt. Leider habe ich die Aktie nicht im Bestand, weil ich seinerzeit mit ähnlichen Vorbehalten zu Fußballaktien belastet war, wie im obigen Beitrag genannt.
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am 03.09.2019 19:55
hallo Norior, da teilen wir beide die gleiche Leidenschaft und ich kann dein Verhalten Argumente voll verstehen. Und wenn man weiß, dass man hier aus Liebe zum Verein investiert, ist das auch gut so und deine Argumente in Ordnung. Hätte natürlich auch den AS Rom oder Ajax Amsterdam anführen können, aber da der BVB nunmal das einzige Schwergewicht in Deutschland ist, einfach diesen ausgewählt.
süss und liebenswert, hier schreibt die typisch Rheinländische Frohnatur. Jeder Kölner hat ein Schloß an der Hohenzollernbrücke und 4711 auf dem Nachttisch. Sie trinken am liebsten Kölsch und Köln ist das größte Dorf am Rhein. Mehr Vorurteile fallen mir auf die schnelle nicht ein, vielleicht noch einen, Kölner würden am liebsten das ganze Jahr Karneval feiern.
Sie lieben den FC, verbringen in der ersten Bundesliga jedoch nur ihren Kurzurlaub. Dauerkarten sind also eine riskante Angelegenheit (deswegen Hände weg von Fußballaktien).
Nein mein lieber huhuhu, ich habe einen Kollegen, welchen die Liebe von Köln zu uns ins Badische verschlagen hat. Ein wirklich umgänglicher und liebenswerter Kollege, welchem wir in jahrelanger Zusammenarbeit die deutsche Sprache beigebracht haben (wenn du wüßstest, welchen Spass mir das macht, dich so ärgern zu können)!
@ehemaliger Nutzer
Es freut mich immer, wenn wir hier im Bord diskutieren können. Vor 10 Jahren dachte ich mir auch, Aktien des Vereins bei den Spottpreisen zu erwerben, zumal ich mir sicher war, der Verein hat eine zu gute Struktur, er wird nicht Pleite gehen.
Ich habe trotzdem nicht gekauft, einfach weil es eine Bauchentscheidung gewesen wäre und keine durchdachte Investition.
Die Aktie (mit 11 Euro Ausgabepreis) steht heute bei 9,15 Euro bezahlt wenige Cent dividende (0,6% Rendite) und ein Käufer müßte 51 Jahre ausharren, bis sich seine Investition amortisieren würde.
Wer also euhorisch bei der Ausgabe zugeschlagen hat, sitzt trotz Dividenden seit Jahren noch auf Verlusten.
Deine Berechnung ist rechnerisch zwar korrekt, doch ich kann objektiv nicht den Tiefpunkt einer Aktie als Kaufzeitpunkt ausloben, und dann auf den heutigen Stand hochrechnen. Mit einer EMC2 hättest du mit so einem Ansatz inzwischen bestimmt 20.000 % verdient und kannst wahrscheinlich hunderte von Beispielen anführen.
Es geht ja auch nicht um das erwähnte Beispiel BVB, sondern allgemein um Fußballaktien und da zeigen die Charts zum Großteil keine befriedigende Entwicklung. Der Aktionär schreibt öfters von Chancen dieser Aktien, ich finde aber, sie bergen mehr Risiken.
Und warum sollten wir, wenn wir schon bereit sind ein höheres Risiko für mehr Gewinn zu tragen, dann noch zusätzlich ein unnötig höheres Risiko eingehen.
Da halte ich mich dann (je nach Anlegermentalität) lieber an eine hier öfters gepostete Sternenliste, in welchen erstklassige Werte genannt werden.
Natürlich kann man auch einmal Glück haben, aber die Aktie, welche unter den Spitzenwerten votiert, darfst du mir gerne hier zeigen.
Ein Depot ist ja mehr oder weniger wie eine Fußballmanschaft an zu sehen und wir sind dafür die Trainer. Dort gewinnt letztendlich das Team, auch wenn mal ein Spieler ausgewechselt wird.
Wenn du also einen guten Stürmer auf der Ersatzbank hast, her damit, wenn er das Endergebnis verbessern kann, bin ich immer offen.
Aber danke für die Beiträge, ich finde es gut, wenn wir uns hier offen und fair austauschen können.
Gruß an alle - Shane
03.09.2019 20:21 - bearbeitet 03.09.2019 20:26
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03.09.2019 20:21 - bearbeitet 03.09.2019 20:26
Finde diesen Beitrag auch äußerst Interessant.
Ich selber bin auch großer BVB-Fan. Und wollte mir eigentlich direkt zur Depoteröffnung die Aktie holen, habe dann aber auch erstmal abgewartet und sie ist bis jetzt nicht ins Depot gewandert, eben weil es doch bessere Investitionen gibt als diese Aktie.
Und so sehr hier alle auch Recht haben die versuchen Shane zu konterkarieren, so haben er und seine Gedanken den längeren Atem. Klar es wird immer Aktien geben die von Tiefflieger-Fängern aufgefangen werden wollen und die dann mit ihrem Gewinn prallen (im Nachhinein ist man immer schlauer), die Leute die ganz am Anfang aber beim BVB eingestiegen sind warten immer noch auf ein Rendite Plus.
Und genau da liegt auch der Haken, Fussball-Aktien sind für ihre Gewinnchancen viel zu Volatil und Risikobehaftet und zwar soweit das man eigentlich keinen Einfluss darauf hat bei der Auswahl.
Lustigerweise gibt die BVB Aktie gerade das perfekte Beispiel dafür:
Dortmund hat jetzt ggn Union EIN Spiel verloren und rawums, schießt die Aktie nach unten (von 9,78 auf 9,05), das sind über 7% Verlust bei einem Unternehmen welches weiterhin solide gearbeitet hat, sich gut für die Zukunft aufstellt und positive Zahlen schreibt. Aber ein schlechtes Spiel und die Aktie reist es nach unten und das wird die Ganze Saison so gehen (je nach Verlauf).
Also ich habe mich auch davon verabschiedet den BVB in mein Depot zu holen und es als Investment meines Geldes zu sehen. Ich werde meine 3,90€ Trading-Gebühr, die ich als Neukunde noch habe (hehe), irgendwann nutzen und einen 3 stelligen Betrag, der noch übrig ist, investieren, einfach wegen der emotionalen Verbundenheit. Ich gehe dann nicht davon aus, dass sich dieses Geld rentieren wird. Wenn doch, umso schöner.
PS: Übrigens wer die Juvetuns Aktie im Depot hat, setzt mal lieber nen striken Stopkurs, ich gehe davon aus das es sportlich unter Sarri nicht bergauf geht und Ronaldo nach dieser Saison weg ist. Lustig wie der Zukauf und Verkauf eines Spielers so einen Einfluss auf ein Unternehmen haben kann.
//Edit EINE positive Sache fällt mir jetzt doch noch ein die ein großes Plus für Fussball-Aktien sind. Sie verhalten sich Anti-zyklisch, oder aber mit relativer Stärke in Zeiten wo es dem Aktienmarkt nicht gut geht, da es den Fussball nicht interessiert ob Trump Zölle auf Chinesische Aktien raushaut, oder Boris Johnson den harten Brexit durchzieht. Das sieht man sehr schön sowohl an Juventus, als auch an Dortmund die in den letzten 3 Monaten ziemlich konstant geblieben sind (Juve seitwärts, Dortmund positiv).

03.09.2019 20:56 - bearbeitet 03.09.2019 20:59
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03.09.2019 20:56 - bearbeitet 03.09.2019 20:59
Also ich hatte auch nie an Fußballaktien gedacht, bis die BVB-Aktie in einer der von @nmh herausgegebenen Listen auftauchte, wobei die relative Stärke das entscheidende Selektionskriterium war (Aktien mit relativer Stärke: Neue Liste vom 12.1.2019).
Schaut man sich die gegenwärtige Entwicklung an, ist die Entwicklung der BVB-Aktie tatsächlich nicht mehr so berauschend. Mit einem Kauf am 14.1.2019, also am Handelstag nach Erscheinen der Liste, wären wir aktuell knapp über 4 % im Plus - etwas schlechter als der DAX (+ 9,4 %). Bis Anfang März wäre man jedoch auch noch durch ein Tal des Leidens gegangen. Da schloss die Aktie bei 7,01 € (- 20 %) woraus sie sich bis heute wieder hoch arbeitete.
Also @Shane 1, ich bleibe ebenfalls beim BVB skeptisch. es gibt wahrlich bessere Branchen. Vielen Dank für das von Dir eröffnete Thema.
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am 03.09.2019 23:53
Mit der Erwähnung des BVB habe ich unbewußt ins Wespennest gestochen, zeigt es doch, wie schwer es fällt, als Anhänger eines Vereins objektive Urteile zu fällen.
Doch genau solche Fehler verhindern den dauerhaften Erfolg.
Eigentlich wollte ich genau darauf hinaus, was @ehemaliger Nutzer mit seinen letzten Satz anspricht, nämlich die Branchenselektierung.
Es gibt etwa ein Dutzend solider Branchen, aus denen wir hunderte von guten Qualitätsaktien herauspicken können.
Warum sollten wir unser Geld in eine riskante, volatile Branche wie Fußballaktien investieren, egal ob diese nun unter dem Mantel eines ETF, Fond, Index oder Zertifikat daherkommen, zumal wir heutzutage durch das Internet so leicht an eine Fülle von Informationen gelangen können?
Und wenn wir schon die ausgetretenen Pfade verlassen wollen, warum denken wir nicht über Wasser nach. 97% der Erde besteht aus Wasser und nur 3% davon ist Trinkwasser, wovon noch 1% Schmutzwasser ist. Das wäre für mich eine zukunftsträchtige Branche, in welcher von den Konzernen heute bereits prächtig verdient wird.
Oder die inzwischen schon abartig ausufernde Vermenschlichung der Tiere. Für Tier- und Futterbedarf werden in Deutschland inzwischen von Herrchen und Frauchen Unsummen ausgegeben und das hat in den Staaten schon unglaubliche Ausmaße erreicht. Dort leben rund 90 Millionen Hunde und 94 Millionen Katzen. Die Amerikaner geben dieses Jahr geschätzte 75 Milliarden Dollar für ihre tierischen Mitbewohner aus (zuerst kommt der Hund, dann der Mensch).
Hier im Bord wurde bereits von Zooplus und Zoetis geredet (beide nicht unbedingt kaufenswert), sogar Bayer hat mit Tierfutter einen Umsatz von 5% erwirtschaftet, was mir bisher nicht bekannt war.
In den Staaten wurde vor kurzem Blue Buffalo - der sechstgrößte Anbieter von Tierbedarf - für 8 Milliarden Dollar geschluckt. Ich nenne jetzt keinen Namen, einfach weil ich dort investiert habe und keine Werbung machen will, aber das sind Branchen, auf welche wir schauen sollten und Fußball eben als das betrachten, was es ist und bleiben wird:
die schönste Nebensache der Welt!
Grüßle - Shane
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am 04.09.2019 13:26
@Shane 1 schrieb:hallo Norior, da teilen wir beide die gleiche Leidenschaft und ich kann dein Verhalten Argumente voll verstehen. Und wenn man weiß, dass man hier aus Liebe zum Verein investiert, ist das auch gut so und deine Argumente in Ordnung. Hätte natürlich auch den AS Rom oder Ajax Amsterdam anführen können, aber da der BVB nunmal das einzige Schwergewicht in Deutschland ist, einfach diesen ausgewählt.
süss und liebenswert, hier schreibt die typisch Rheinländische Frohnatur. Jeder Kölner hat ein Schloß an der Hohenzollernbrücke und 4711 auf dem Nachttisch. Sie trinken am liebsten Kölsch und Köln ist das größte Dorf am Rhein. Mehr Vorurteile fallen mir auf die schnelle nicht ein, vielleicht noch einen, Kölner würden am liebsten das ganze Jahr Karneval feiern.
Sie lieben den FC, verbringen in der ersten Bundesliga jedoch nur ihren Kurzurlaub. Dauerkarten sind also eine riskante Angelegenheit (deswegen Hände weg von Fußballaktien).
Nein mein lieber huhuhu, ich habe einen Kollegen, welchen die Liebe von Köln zu uns ins Badische verschlagen hat. Ein wirklich umgänglicher und liebenswerter Kollege, welchem wir in jahrelanger Zusammenarbeit die deutsche Sprache beigebracht haben (wenn du wüßstest, welchen Spass mir das macht, dich so ärgern zu können)!
@ehemaliger Nutzer
Es freut mich immer, wenn wir hier im Bord diskutieren können. Vor 10 Jahren dachte ich mir auch, Aktien des Vereins bei den Spottpreisen zu erwerben, zumal ich mir sicher war, der Verein hat eine zu gute Struktur, er wird nicht Pleite gehen.
Ich habe trotzdem nicht gekauft, einfach weil es eine Bauchentscheidung gewesen wäre und keine durchdachte Investition.
Die Aktie (mit 11 Euro Ausgabepreis) steht heute bei 9,15 Euro bezahlt wenige Cent dividende (0,6% Rendite) und ein Käufer müßte 51 Jahre ausharren, bis sich seine Investition amortisieren würde.
Wer also euhorisch bei der Ausgabe zugeschlagen hat, sitzt trotz Dividenden seit Jahren noch auf Verlusten.
Deine Berechnung ist rechnerisch zwar korrekt, doch ich kann objektiv nicht den Tiefpunkt einer Aktie als Kaufzeitpunkt ausloben, und dann auf den heutigen Stand hochrechnen. Mit einer EMC2 hättest du mit so einem Ansatz inzwischen bestimmt 20.000 % verdient und kannst wahrscheinlich hunderte von Beispielen anführen.
Es geht ja auch nicht um das erwähnte Beispiel BVB, sondern allgemein um Fußballaktien und da zeigen die Charts zum Großteil keine befriedigende Entwicklung. Der Aktionär schreibt öfters von Chancen dieser Aktien, ich finde aber, sie bergen mehr Risiken.
Und warum sollten wir, wenn wir schon bereit sind ein höheres Risiko für mehr Gewinn zu tragen, dann noch zusätzlich ein unnötig höheres Risiko eingehen.
Da halte ich mich dann (je nach Anlegermentalität) lieber an eine hier öfters gepostete Sternenliste, in welchen erstklassige Werte genannt werden.
Natürlich kann man auch einmal Glück haben, aber die Aktie, welche unter den Spitzenwerten votiert, darfst du mir gerne hier zeigen.
Ein Depot ist ja mehr oder weniger wie eine Fußballmanschaft an zu sehen und wir sind dafür die Trainer. Dort gewinnt letztendlich das Team, auch wenn mal ein Spieler ausgewechselt wird.
Wenn du also einen guten Stürmer auf der Ersatzbank hast, her damit, wenn er das Endergebnis verbessern kann, bin ich immer offen.
Aber danke für die Beiträge, ich finde es gut, wenn wir uns hier offen und fair austauschen können.
Gruß an alle - Shane
Mein lieber Freund Shane,
Süss, OK ...das ist nun mal so in unserer Toleranten Stadt ...hühühü
Die Schlösser an der HZB gehören leider zu dem breit gefächertem Vermögen eins Herrn TsG aus dem ehemaligen Zentrum der Macht.
4711/Nachttisch ....DAS gebe ich mal so weiter, ca.580mtr. Leitlinie
Dauerkarte ?? bitte, .... Logge sage ich nur
Rheinisch - Badische Verbindung.......warum nicht...schmeckt ganz gut
Ärgern = RZB
Trotz allem
Schönen Tag
und gute Geschäfte
hhh
