Hey @Zilch ,
gutes Thema, welches allgemein viel zu kurz kommt.
Allerdings halte ich mich hier im Forum meist auch eher mit diesem zurück, da es, wie SMT_Erik sagt, hohes emotionales Potential hat und schnell mal ungewollter Unfrieden entstehen kann. Im "normalen" Leben handhabe ich das anders.
Aber wenn explizit nach Meinungen gefragt wird äußere ich mich gerne mal.
Ich kann mich aber leider da nicht explizit auf Pharma beziehen, also sorry für leichtes offtopic.
Sorry mein lieber Nachbar @huhuhu und manche anderen, ich bin da diesmal komplett anderer Meinung.
Ich habe im "echten" Leben einige Prinzipien und es frustriert mich, dass diese nur äußerst schwer, ja fast unmöglich beim Investieren/Anlegen einzuhalten sind.
Das ist neben früherem eher Desinteresse der Hauptgrund dafür, dass ich mich so lange nicht durchringen konnte überhaupt mal irgendwie anzufangen.
Es ist ständig eine Abwägung, wie ich anlegen kann, möglichst meinen ethischen/moralischen Vorstellungen entsprechend, und auf der anderen Seite kein zu großes Risiko (z.B. zu geringe Streuung) einzugehen.
So habe ich ja als Basisinvest den All World, in dem jeder Mist mit vertreten ist.
Ich hatte schlicht zu viel Angst Bedenken und zu wenig Ahnung um mir vielleicht etwas besseres zusammenzubauen. Bei dem Basisinvest geht es mir vor allem um Altersvorsorge und da wird das Unbehagen bei jedem zusätzlichen vermeidbaren Risiko schnell größer.
Mit meinem jetzigen Wissensstand hätte ich wenigstens mit einem World SRI starten können und könnte nach meiner heutigen Mindset-Verfassung genauso ruhig schlafen.
Was mich noch einigermassen mit dem Invest in Ruhe leben lässt ist einfach, dass man damit einfach passiv möglichst viel vom Weltmarkt abbildet, ohne sich für oder gegen bestimmte Branchen, Länder und Unternehmen zu entscheiden. Man schwimmt renditemäßig einfach mit dem Weltmarkt mit und das wars.
Trotzdem macht man es sich so natürlich einfach und so ganz habe ich meinen Frieden daher noch nicht damit gefunden.
Wenn man sich jetzt aber bewusst für bestimmte Branchen, Länder oder Unternehmen entscheidet, sieht das Ganze aber m.M.n. nochmal ganz anders aus.
Ich entscheide mich eben aktiv für etwas bestimmtes. Und da wird es sehr schwierig wenn man bestimmte, im Vergleich strenge, Kritierien hat. Hier muss man wieder abwägen und selten kann man sich komplett an alles halten.
Aber man kann wenigstens das schlimmste weg lassen.
Ich habe mich schon gegen viele gefundene oder empfohlene Papiere rein aus moralischen und/oder ethischen Gründen entschieden, obwohl sonst alles für ein Invest gesprochen hat.
Aber so what?! Dann nehm ich halt ein anderes, auch gutes.
Schade finde ich auch immer, genau wie im "echten" Leben auch so oft, wenn man einfach gar nix macht, weil man nur wenig tun könnte.
"Wenn ich nicht das billiste Billig-T-Shirt für 3€ kaufe, das Sklavenarbeiter in einer übelsten Fabrik zusammenschustern mussten, dann kauft es halt ein anderer."
Beim Investieren eben: "Wenn ich nicht die Aktie von Umweltzerstörer- oder Menschenausbeuter-Firma XY habe, hat sie halt ein anderer."
Mir ist das zu einfach. Und ich glaube auch nicht, dass es gar keinen Einfluss hat, ob solche Papiere gekauft werden oder nicht. Nicht unmittelbar natürlich. Aber alle Entscheidungen haben Auswirkungen, so auch am Finanzmarkt.
Dass man als einzelner erstmal nur wenig bewirken kann, das ist immer so.
Und das mag am Aktienmarkt nochmal eine Nummer weniger sein als beim Konsumverhalten. Aber gar nicht? Null? Glaube ich nicht.
Und was ich echt nicht nachvollziehen kann, ist, im normalen Leben Produkte bewusst nicht zu kaufen oder Dienstleistungen etc. nicht zu nutzen, weil man ethische/moralische oder sonstige Einwände hat, dann aber in diese Firmen zu investieren und somit zu hoffen (im Prinzip hoffen zu müssen), dass diese möglichst viel von diesen dann an alle anderen verscherbeln.
Für mich ist das ein so großer Widerspruch, ich könnte mich da gar nicht über gute Rendite freuen, weil der Laden den ich nicht mag ja dann Erfolg hat.
Schwierig wirds wieder bei ETFs. Ich kann Branchen ausschliessen, aber in jeder Branche wird es auch die "bösen Buben" geben.
Wieder mal eine Abwägung. Wenn mir eine Branche als insgesamt ganz i.O. erscheint, kommt für mich erstmal ein Invest infrage. Ansonsten müsste ich mit dem Anlegen an der Börse komplett aufhören, da mir ein reines Einzelaktienportfolio einfach zu riskant ist.
So gibt es wie so oft kein schlichtes Schwarz oder Weiss, sondern viel Grau, in dem ich versuche akzeptable Lösungen zu finden.
Aber einfach alles völlig ignorieren und mir einfach keine Gedanken über mein Handeln zu machen kann ich nicht, in keinem Lebensbereich.
So, ich hoffe niemand fühlt sich auf den Schlips getreten, denn so ist mein Beitrag nicht gemeint.
Ich bin hier nicht als Missionar unterwegs, was meine eher Zurückhaltung zu solchen Themen in anderen Threads auch zeigen sollte.
Es wurde schlicht nach Meinungen gefragt, und das ist nunmal meine. 
Viele Grüße vom Rhein,
KM
Sorry mein lieber Nachbar @huhuhu und manche anderen, ich bin da diesmal komplett anderer Meinung.
DAS ist doch alles OK so...nur bin ich der Meinung;
dr Ton mätt de Musik, oder
Es wurde schlicht nach Meinungen gefragt, und das ist nunmal meine.
und so soll es doch auch sein
Viele Grüße vom Rhein,
KM
ebenso
us däm Höhnerwald
Schönen Abend
P.
