Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

ETF-Sparplan

Bd71
Autor
10 Beiträge

Hallo Leute,

 

wie ihr sehen könnt, bin ich neu hier in der Community.

 

Ich bespare seit Oktober 2017 einen ETF-Sparplan mit monatlich 250,- €.

Ich habe mich damals für Vanguard-ETFs entschieden (günstig, ausschüttend).

Die Raten sind folgendermaßen aufgeteilt:

- A1JX52 (All-World) -  75,-

- A1T8FS (Europa)    -  70,- 

- A1JX53 (USA)          -  55,-

- A1JX51 (EM)            -   25,-

- A1T8FU (Japan)     -   25,-

 

Vor gut einem halten Jahr habe ich dann in einer Zeitschrift von einem ETF-Mix (3 Aktien-ETF + 2 Anl.-ETF) gelesen, der monatliche Ausschüttungen erzeugt u. daraufhin meinen o. g. Sparplan auf zweimonatliche Einzahlung umgestellt und den neuen Sparplan ebenfalls auf zweimonatliche Einzahlung angelegt.

Die Aufteilung ist hier folgendermaßen:

- 935926 (iShares Stoxx Europe 50)                            -  50,-

- A0F5UH (iShares Stoxx Global Dividend 100)       -  50,-

- A1T8FV (Vanguard All-World High Dividend)         -  50,-

- A143JM (Vanguard USD Corporate Bond)              -  50,-

- A143JQ (Vanguard USD EM Government Bond)   -  50,-

 

Ich möchte nun gerne von euch wissen

- was haltet ihr grundsätzlich von den beiden Sparplänen?

- ist meine Diversifizierung in Sparplan I zu übertrieben?

- wäre nur ein Sparplan sinnvoller?

- vorhandenes Sparbuchguthaben i. H. v. 5.000,- wie anlegen?

 

Die Sparpläne sollen noch gut 15 Jahre laufen u. dann etwas zur Rente beitragen 🙂

Tagesgeldkonto, betriebl. AV u. kleine Riester-Rente sind vorhanden.

 

Ich bin kritikfähig und auch für Änderungen offen, also äußert bitte euro Meinungen!

Danke.

 

 

17 ANTWORTEN

dg2210
Legende
7.785 Beiträge

@Bd71  schrieb:

 

Der Vanguard All-World High Dividend Yield ist doch ein weltweiter ETF und umfasst doch rund 1500 Positionen, unter anderem z. B. Johnson & Johnson, Nestle, Procter & Gamble, Royal Dutch Shell, etc.

Wieso sollte der ein so hohes Risiko darstellen?

 


Nur wenige Branchen zahlen hohe Dividenden, d.h. ein High-Dividend-ETF kann nur in  diesen Branchen anlegen und ist zwangsläufig wenig diversifiziert:

Johnson & Johnson (Konsum), Nestle (Konsum), Procter & Gamble (Konsum), Royal Dutch Shell (Energie)

 

Sobald eine Branche aus der Anlegergunst fällt (z.B. Banken im Jahr 2008), wird ein High-Dividend-Fonds stärker fallen als ein normaler, breit diversifizierter Fonds.

 

Zusätzlich reagieren Hoch-Dividenden Werte sehr stark auf angekündigte Dividendenkürzungen (schau dir mal den Chart von Kinder Morgan an, die im Herbst 2015 eine Dividenenkürzung angekündigt haben, oder den von Owens&Minor, die das im letzten Jahr gemacht haben)

 

 

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Bd71
Autor
10 Beiträge

Hallo GetBetter,

 

auch dir ein herzliches Dankeschön für deine ehrliche Antwort.

 

Du hast meine Planung genau richtig verstanden:

--> monatl. Div.-Ausschüttungen als Zubrot zur Rente in 15-18 Jahren

Wie ich bereits as-1984 geantwortet habe, stammt die Idee mit den beiden Anl.-ETFs als Grundstock (beide mtl. ausschüttend, Welt bzw. EM) aus der Zeitschrift "FocusMoney".

Was würde gegen ein Depot mit den beiden Anl.-ETFs u. dem normalen Vanguard All-World, ggf. noch mit dem Stoxx Europe 600/Vanguard Europe, sprechen?

 

Danke dir im Voraus für deine Antwort.

as-1984
Experte ★★
358 Beiträge

@Bd71  schrieb:

Was würde gegen ein Depot mit den beiden Anl.-ETFs u. dem normalen Vanguard All-World, ggf. noch mit dem Stoxx Europe 600/Vanguard Europe, sprechen?


Relativ sichere Anleihen bringen kaum Rendite, High Yield-Anleihen bringen zwar gute Rendite, sind aber vom Chancen-Risiko-Profil IMHO uninteressant.

Coyote38
Experte ★★
278 Beiträge

@Bd71  schrieb:

Hallo Coyote38,

 

auch Ihnen erstmal vielen Dank für deine Antwort.

 

Würden Sie sich bitte meine Antwort an dg2210 durchlesen u. mir dann noch mal antworten, was Sie von meiner geplanten Umstrukturierung halten?

Danke schon mal im Voraus.


Hallo @Bd71 ,

zunächst einmal besteht kein Grund, dass wir uns "Siezen". Das ist hier ein zwangloses Online-Forum ... auch, wenn der Gegenstand unserer Unterhaltung durchaus ernsthaft ist ...

 

Also ... ich habe mittlerweile zumindest verstanden, warum Du mit "zig" ETF's "hantierst" ... trotzdem glaube ich (und da muss ich @GetBetter noch einmal Recht geben), dass Du mit Deiner Strategie "von der falschen Seite kommst".

 

Der Beweggrund für ein Investment kann doch nicht singuär "eine monatliche Ausschüttung" sein. Nur deswegen legt man sich doch kein Klumpenrisiko, Sparten- oder Branchen-ETF's oder "Substanzvernichter" ins Depot ...

Das Beispiel mit dem DAX-ETF, was hier irgendwo kam, fand ich sehr passend: 25% des Index sind Schrott, weitere 60% haben Probleme. Aus dem ganzen DAX fällt mir mit Mühe eine Handvoll brauchbarer Titel ein. Da nützt mir eine passende Dividendenausschüttung alleine herzlich wenig ...

 

Ich würde es sehr simpel halten:

Such Dir einen schönen All World (z.B. von Vanguard) oder eine schicke MSCI World/EM-Kombo, vielleicht noch einen S&P 500 dazu (z.B. den Klassiker von SPDR) ... und dann hast Du ein breit gestreutes und perspektivisch "berechenbares" Portfolio ... ohne Klumpen, ohne Leichen im Keller, mit substanziellen und fundierten Dividenden ... und vor allem hast Du Indices im Depot liegen, die schon mal eine verlässliche Historie vorzuweisen haben.

 

"High Yield" alleine ist nicht "seligmachend", wenn Du in 15 Jahren (+) tatsächlich "Substanz" im Depot haben willst, die etwas zu Deinem Ruhestand beitragen soll.

GetBetter
Legende
8.093 Beiträge

@Bd71  schrieb:

Was würde gegen ein Depot mit den beiden Anl.-ETFs u. dem normalen Vanguard All-World, ggf. noch mit dem Stoxx Europe 600/Vanguard Europe, sprechen?


@as-1984  hat eigentlich schon alles Wesentliche dazu gesagt.

Anleihen (auch entsprechende ETFs und Rentenfonds) sollen eigentlich Stabilität ins Depot bringen und das Risiko reduzieren. Dafür sind allerdings die Renditeaussichten geringer als bei Aktien (bzw. entsprechenden ETFs und Fonds).

In der aktuellen Niedrigzinsphase ist allerdings mit Anleihen nichts zu verdienen so dass Du nach Abzug der Inflation sogar ein reales Minus einfährst.

Einziger Ausweg wären ETFs mit Bezeichnungen wie "High Yield" o.ä. die ihre Renditen aber meist mit Staats- und Unternehmensanleihen auf Ramschniveau erzielen. Das Risiko ist entsprechend hoch so dass Du eigentlich gleich in Aktienanlagen bleiben kannst.

 

Da Du von den Ausschüttungen und nicht vom Anteilsverkauf leben willst ist für Dich die Stabilität der Erträge wichtiger als der stabile Kurs.

Zur Verdeutlichung: Guck Dir mal die Situation während der Finanzkrise vor 10 Jahren an. Damals gab es haufenweise Unternehmen deren Kurs massiv eingebrochen ist, deren Dividendenausschüttungen aber dennoch weiterhin jährlich erhöht wurden.

Wenn das auf gesunde Art passiert und nicht auf Pump, dann ist das für Dein Szenario ideal.

 

Wo findest Du sowas? Gute Frage. Entweder als speziellen Dividenden ETF (Stichwort "Dividend Aristocrats") oder in möglichst breit gestreuten ETFs.

Beide dürften aktuell in etwa die gleiche Ausschüttungsquote haben, die der Aristokraten wird aber in Krisenzeiten tendenziell stabiler sein.

Ob man Europa übergewichtet ist Geschmackssache, da gibt es kein richtig oder falsch.

 

Noch zu Empfehlungen in "Fachmagazinen":

Bitte immer hinterfragen ob das wirklich das Richtige für einen selber ist. Was für einen 20-jährigen tipptopp ist kann für einen 50-jährigen mit bösen Erwachen enden. Außerdem ist meine Erfahrung, dass solche Hefte (oder wie es der Finanzwesir gerne nennt: "Finanzpornografie") einen Hang zum Verkomplizieren haben. Wahrscheinlich ist es nicht gut für die Auflage wenn man schreibt dass ein einzelner ETF prinzipiell ausreichend ist.

Bd71
Autor
10 Beiträge

Hallo Coyote38,

 

erstmal vielen Dank für deine guten Nerven ....

 

Zu deiner Antwort:

Du schreibst einen All-World (z. B. Vanguard) oder Kombi MSCI World/MSCI EM.

Was würdest du von einer Dreier-Kombi  mit Vanguard All-World, einem Europa-ETF (Stoxx Europe 600 o. Vanguard Europe) u. einem EM-ETF halten?

Mein Denkweise wäre hier, dass im Vanguard-ETF ca. 55% USA-Werte enthalten sind und Europa etwas untergewichtet ist. Ich würde daher gerne noch etwas Europa u. EM dazunehmen. Aufteilung 150/60/40 Euro.

Oder reicht der EM-Anteil im All-World? Dann vielleicht nur eine Aufteilung All-World u. Europa (75:25?)

Danke im Voraus.

Bd71
Autor
10 Beiträge

Hallo GetBetter,

 

auch dir vielen Dank für deine Geduld ...

 

Ich bin aber jetzt soweit, dass ich meine beiden Sparpläne in dieser Art u. Weise nicht weiter besparen werde.

Ich werde auf eine Zweier- (Welt/EM) o. max. Dreier-Kombi (Welt/EM/Europa) umstellen.

Ist bei einem ca. 20%igem EM-ETF egal ob Vanguard oder MSCI (wg. Korea)?

 

Danke für deine Antwort.

GetBetter
Legende
8.093 Beiträge

@Bd71 

Der Entschluss die Sparpläne in ihrer aktuellen Form so nicht weiter zu besparen ist definitiv richtig. Bliebe die Frage wie die neue Struktur aussehen soll.

 

Ich gehe vorab mal kurz auf Deine Frage an @Coyote38 nach der optimalen Aufteiung ein. Die Frage wird Dir nämlich niemand zuverlässig beantworten können. Wir sind alle keine Hellseher sondern stellen lediglich Überlegungen an die richtig aber leider auch völlig falsch sein können. Frage 5 Leute und Du kriegst 7 Meinungen.

Wenn Du der Meinung bist, dass Europa in den kommenden 15 Jahren besser läuft als der Rest der Welt, dann solltest Du tatsächlich einen zusätzlichen ETF auf den Stoxx 600 einplanen. Und wenn Du der Meinung bist, die Musik spielt zunehmend in den Emerging Markets, dann packe einen EM-ETF drauf.

 

Persönlich glaube ich das für Europa nicht wirklich.

Für die EM schon, aber nicht in dem Maße wie es die 70:30-Fraktion immer darstellt. Folglich habe ich aktuell einen EM-Anteil von knapp 20%.

Wer Recht hat wissen wir in der Zukunft.

 

Da Du von den Ausschüttungen profitieren willst solltest Du nicht (nur) an die mögliche Kurs- sondern auch an die zu erwartende Dividendenentwicklung denken. Das ist u.a. ein Grund warum ich in den EM nicht so aktiv bin da ich mir nicht vorstellen kann dass sich dort in den kommenden Jahren eine entsprechende Kultur ergibt die auch nachhaltig ist (Stichwort Wechselkursrisiken etc.).

 

 


@Bd71  schrieb:

Ist bei einem ca. 20%igem EM-ETF egal ob Vanguard oder MSCI (wg. Korea)?

Sowohl Vanguard wie auch MSCI haben Südkorea in ihren Indizes, allerdings in unterschiedlichen. Wenn Du mit Deiner ETF-Kombi Industrie- und Schwellenländer abdecken und dabei Südkorea nicht vernachlässigen willst, dann solltest Du sortenrein bleiben (beide ETFs aus dem MSCI- oder FTSE-Universum, keinen Mix). Sauberer ist das, kriegsentscheidend aber sicher nicht.