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ETF-Rentenfond vs. normaler ETF-Sparplan

Knappe
Autor ★
7 Beiträge

Hallo liebe Community,

ich habe mich zuletzt viel über ETFs informiert, vor allem hier über das Forum. Die zahlreichen Forenbeiträge (u.a. thesaurierend vs. ausschüttend; TER; Top-ETF; Diversifikation etc.) und auch die sauber und verständlich aufbereiteten ETF-FAQ haben mir hier sehr geholfen. Vielen Dank dafür schon mal! Auch die grundlegende Theorie, z.B. Kommersche Methode (70 % Merging und 30 % Emerging Markets) habe ich gelesen. Auch ich bin der Meinung, dass ich als (kleiner) Privatsparer keine große Diversifikation benötige, wenn ich z.B. einen MSCI World bespare.

 

Ich habe dennoch noch 2-3 Fragen und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Im Forum habe ich hierzu ad hoc nichts gelesen.

 

1. Hauptfrage: Mein Versicherungsberater hat mir ein neues Produkt vorgestellt, das nun auch auf ETF basiert, da die alten RV-Produkte nicht mehr die gewünschte Rendite bringen. Hier gibt es verschiedene Varianten (z.B. 50 % Fondsanteil und 50 % Sicherheit oder auch 75 % Fondsanteil und 25 % Sicherheit). Als Beispiel nehme ich mal die Variante 100 % Fondsanteil und 0 % Garantiebaustein (Link zum Basisdatenblatt), damit es vergleichbar ist zu einem normalen risikobehafteten ETF-Sparplan. Der ETF heißt "Debeka Global Shares" und besteht seit 2016. Es soll "so ähnlich" sein wie der "MSCI World". Das aktuelle Datenblatt findet ihr hier und weitere Informationen hier. Da der Fonds intern ist und die Debeka eigentlich eher für andere Produkte bekannt ist (insbes. Krankenversicherung), bin ich etwas skeptisch. Vorteile des ETF-Rentenprodukts seien eine günstigere Besteuerung.

Was mir schwer fällt sind vor allem zwei Dinge: Erstens ein Vergleich der Kosten des Debeka-Fonds mit den Kosten eines normalen ETF (TER + Transaktionskosten) und zweitens der grundsätzliche Vergleich des Debeka-Fonds mit einem normalen MSCI World.

 

Kosten Debeka-GSFond.JPG

Das hier sind die ausgewiesenen Kosten.

 

Würdet ihr mir hiervon eher abraten und auf klassische ETF setzen? Ich denke, die Debeka ist ja nicht der einzige Anbieter von solchen ETF-Rentenprodukten. Der Nachteil ist natürlich, dass der Zugriff begrenzter ist als bei normalen ETF-Anlagen wegen der Anlagedauer (Rentenprodukt). Darum geht es mir aber erstmal nicht, sondern um die o.g. Fragen.

 

2. Reinvestieren im Comdirect-Depot: Ich habe nun einen VL-Sparvertrag bei ebase (über Comdirect). Dort werden etwaige Ausschüttungen automatisch wieder reinvestiert. Ist dies im Comdirect-Depot auch möglich oder muss ich nach Ausschüttung den Ausschüttungsbetrag über eine einmalige Sparplanänderung wieder reinvestieren?

 

3. Top-ETFs: Da die Top-ETFs ständig wechseln können, halte ich die Produkte für ziemlich verwirrend, gerade für jemanden wie mich der neu anfängt. Wenn man langfristig investieren möchte mit ETFs (passive Strategie), dann möchte man ja nicht jedes Jahr von einem Top-ETF zum anderen wechseln, um Transaktionskosten zu sparen. Würdet ihr mir also zustimmen, dass man sich unabhängig vom Typus Top-ETF und Normal-ETF ein ETF auswählt, das einem gefällt und dann konstant spart?

 

4. Verschiedene 5-Jahres-Entwicklungen: Um ETFs (hier MSCI World oder FTSE World) zu vergleichen, habe ich zuletzt immer ExtraETF oder JustETF herangezogen. Nun wollte ich mal bei Comdirect schauen und habe festgestellt, dass hier andere Werte ausgewiesen werden (5-Jahres-Entwicklung), hier mal exemplarisch:

 

A1JX52:

Comdirect 5 Jahre: +39,7 %

ExtraETF 5 Jahre: +55,85 %

 

A1XEY2

Comdirect 5 Jahre: +40,6 %

ExtraETF 5 Jahre: +56,25 %

 

ETF110

Comdirect 5 Jahre: +47,6 %

ExtraETF 5 Jahre: +56,31 %

 

Den A1C9KK gibt es glaube ich erst seit kurzem bei comdirect, dennoch finde ich es komisch, dass die 5-Jahres-Entwicklung nicht trotzdem dargestellt wird. Die Unterschiede sind schon erheblich, ich denke aber, dass ich irgendwas falsch verstehe.

 

Was ich auch gelesen habe, letztlich ist es nach einhelliger Meinung fast egal welchen MSCI World man bespart, da die Performance marginal abweicht. Man sollte sich vorher nur überlegt haben, ob thesaurierend oder auschüttend Sinn ergibt. Und der ETF sollte etwa 100 Mio. € Fondsvolumen aufweisen und länger als 5 Jahre gelistet sein.

 

Der MSCI World, der sich auf Information Technology konzentriert, scheint mir auch ganz gut zu laufen (z.B. XTrackers A113FM).

 

Ich hoffe, ich langeweile euch mit meinen Fragen nicht und freue mich über (auch kurze) Antworten.

 

Viele Grüße!

32 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.310 Beiträge

@Knappe  schrieb:

Muss ich dann einen Dauerauftrag von meinem Girokonto auf das Verrechnungskonto einrichten, damit die monatliche Sparrate gedeckt ist und überwiesen/eingezogen werden kann?


Besser ist das Smiley (zwinkernd)

Bitte daran denken, dass das Geld 3 Bankarbeitstage vor Sparplanausführung auf dem VK sein muss!

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Das ist jetzt entweder die ganz hohe Mathematik oder schlichtweg vollkommen falsch.

Das sind natürlich markige Worte, die mir nicht wie eine Huldigung erscheinen.

Entsprechend habe ich oben in meinem Originalbeitrag eine ausführliche Ergänzung hineineditiert.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

GetBetter
Legende
7.310 Beiträge

@KWie2 

Respekt, da hast Du richtig Aufwand betrieben und die Grundlagen auch vollkommen richtig dargestellt (wobei ich jetzt nicht jede Zahl einzeln kontrolliert habe).

Nur am Rande sei erwähnt, dass es meiner Meinung nach übersichtlicher gewesen wäre, dies in einem eigenen Beitrag zu tun da dadurch der Diskussionsverlauf transparenter gewesen wäre

 

Wir haben auch völlige Einigkeit darin, dass die laufenden Kosten optimiert werden sollten. Dissens besteht aber in einem wesentlichen Punkt:

Du scheinst zu glauben, dass die TER ein Synonym für laufende Kosten ist.

Das ist es aber grundlegend falsch.

 

Was in der TER enthalten ist (und was vor allem nicht enthalten ist) lässt sich problemlos nachlesen. Damit wird schnell klar, dass die Angabe der TER zwar vorgeschrieben, eigentlich aber ziemlich witzlos ist.

 

Wenn man also die wahren Kosten vergleichen will, dann muss man auf die Tracking Differenz schauen oder die ETF-Performance direkt vergleichen.

Dabei wird man feststellen: Langfristig gibt es zwischen den einzelnen ETFs keine erkennbaren Unterschiede, selbst wenn die TER sich deutlich unterscheidet.