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ETF oder Einzelaktien ? und wie wichtig sind Aktions ETF ?

hseiling
Autor ★
9 Beiträge

ich bin seit 1999 an der Börse, habe hier viel gelesen und möchte nun auch ein wenig was preis geben von meinen Erfahrungen vor allem deshalb weil viele Anfänger händeringend nach Informationen suchen.

Immer wieder lese ich hier, die TOP ETF die man bei Comdirect gebührenfrei besparen kann, seien belanglos, die Gebühren seien langfristig  unbedeutend und zum Beweis werden Charts dargeboten, deren Herkunft mir persönlich schleierhaft sind. Sie zeigen einen langen Zeithorizont und suggerieren, das es völlig egal ist ob man Gebühren zahlt oder nicht.

In diesem Zusammenhang wird dann auch darauf verwiesen ,dass andere Parameter wie Tracking Differences TER usw. wichtiger seien.

Meine Antwort an die Anfänger lautet:

Benutzt Euren Menschenverstand und lasst Euch nichts erzählen. Wenn ich den gleichen Index gebührenfrei kaufen kann, dann mache ich das, also wechsel ich auch den ETF wenn er Gebührenfrei angeboten wird. Dies ist die einzige Grösse die mann als Anleger überhaupt beeinflussen kann !Es ist auch nicht klar, das eine schlechte Tracking Difference (die langfristig wirklich grausam ist) einen Fonds dauerhaft begleitet. Und selbverständlich kaufe ich keinen Index für 1,5 % wenn ich ihn auch für 0% haben kann.

Wenn ich also den MSCI World kaufen will und Comdirect die passenden  Aktions ETF alle 2 Jahre ändert, dann wechselt einfach ! Es ist auch gar nicht schlimm, wenn man am Ende 10-15 ETF im Depot hat. Nichts daran ist von Nachteil- gar nichts! Von Vorteil ist hingegen, das ihr in unregelmässigen Abständen gezwungen seid Euch Gedanken darüber zu machen, welchen Index ihr bespart und womöglich hilft Euch das bei der Diversifikation. Womöglich entdeckt Ihr dabei , das ihr Euch anderen Themen zuwenden wollt bzw. anderen Indizes. Das Angebot an  Aktions ETfs auf Comdirect ist ja gradezu eine Aufforderung dazu, sich neu zu orientieren.

 Und nun zum Thema ETF oder Aktien.

 

Da gibt es kein rumeiern und die Antwort ist wissenschaftlich belegt wenn sie auch der gesamten Finanzpornografie nicht gefällt. Wenn es einzig und allein nur um Rendite geht, sind breite diversifizierte ETF nicht zu schlagen. Niemand schlägt über 20 Jahre hinweg den S&P 500 oder den MSCI World , wirklich niemand. Zu erläutern warum das so ist, führt hier zu weit und dieser Zustand muss auch nicht so bleiben, denn es gibt inzwischen mehr Indizes als Aktien und wenn irgendwann alle nur noch ETFs kaufen,funktioniert der Markt so nicht mehr.  Nur in  ETFs anzulegen hat auch einen deutlich geringeren Spassfaktor ! Wer also an eine bestimmte  Aktie glaubt, der möge sich davon bitte nicht abhalten lassen, denn die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite kann nur auf diesem Weg gewahrt werden. Wer sich irrt, bleibt allerdings hinter dem "Index" zurück.

Ihr müsst nur entscheiden, ob Ihr Vermögen bilden oder zocken wollt und ob Ihr glaubt, Ihr könntet eine Aktie besser bepreisen als Milliarden Marktteilnehmer.

Und wahr ist auch, wer ETFs kauft, der kauft auch eine Menge Schrott und zwar immer. In jedem ETF ist eine Menge Schrott, wirklich in jedem. Denn nur eine geringe Zahl an Firmen hat Anteil an dem langfristig steigenden Aktienmarkt. Der Vorteil allerdings ist, das die Indexanbieter den Schrott irgendwann rauswerfen, worum sich der passive Anleger dann nicht kümmern muss. Dies kostet eine Gebühr, die der Anleger einer Einzelaktie allerdings nicht berappen muss. der Anleger von Einzelaktien hält an schlechten Entscheidungen häufig fest; kauft sogar nach, weil er sich Irrtümer nicht eingestehen kann.

 

Meine Empfehlung lautet ganz klar: Kauft breite diversifizierte ETfs und mit einer kleineren Menge Geldes die Aktien der eigenen Firma. Dann kann nichts schief gehen.

33 ANTWORTEN

marsupi_l
Experte ★
207 Beiträge

Hallo, und vielen Dank für solch einen ersten Beitrag. Da bin ich mal gespannt was noch so kommt. Schöne Feiertage noch für ät all

Marin
Mentor ★
1.170 Beiträge

Hallo hseiling und herzlich Willkommen in der Community. Vielen Dank für deinen ausführlichen ersten Beitrag den ich größtenteils einfach mal so stehen lasse. Aber zwei Dinge muss ich dann doch anmerken:

- Es gibt genug Beispiele, in denen der breite Markt geschlagen wurde. Einfach mal nach "Medallion Fund" googlen, wer direkt den unangefochtenen Champ sehen will.

- Erst breit diversifizierte ETFs empfehlen – okay. Aber warum stumpf die Aktien des eigenen Arbeitsgebers kaufen? Was soll das bringen?

 

Ansonsten finde ich alles sehr schwarz-weiß gedacht. Es gibt durchaus Privatanleger, die ziemlich genau wissen was sie tun, damit sehr erfolgreich sind und keine der dir genannten Fehler (mehr) begehen. Von daher sind mir doch ein paar zu viele Pauschalisierungen in deinem Post zu finden. Aber schön, dass du nach über 20 turbulenten Jahren noch dabei bist und deinen persönlichen Anlagestil gefunden hast.

hseiling
Autor ★
9 Beiträge

vielen Dank für Deine Antwort !

ich gebe zu bedenken, das ich mich ausdrücklich an die Anfänger wende. Wer sich tief in die Materie eingegraben hat, der möge sich bitte nicht angesprochen fühlen.

Was nun die Tatsache angeht, das einzelne Leute den Index schlagen, wirst Du mir Recht geben, das hier der Zeithorizont entscheidend ist.  Selbst der viel gepriesene Buffet hat den S& P 500 seit mehreren Jahren underperformt. Du hast Recht das mein Statement viele Pauschalisierungen beeinhaltet, denn auch das Alter des Investors und sein Zeithorizont spielen eine Rolle. Das alles kann ich nicht berücksichtigen denn dies sind Faktoren die ich nicht kenne. Aber es bleibt dennoch Fakt, das es niemanden gibt der in einem sehr langen Zeithorizont bspw. den S& P 500 schlägt und zugleich nachweisen kann, das dies nicht mehr als Zufall ist. Hingegen gibt es sehr viele Beispiele von gehypten Star- Managern, die anschliessend tief gefallen sind. Es macht darum aus meiner Sicht mehr Sinn, etwas zu verallgemeinern und die Anfänger nicht dazu zu ermuntern mit ihrem Geld zu zocken.

Was nun die Aktien der eigenen Firma betrifft, da bin ich in der Tat sehr ungenau. Ich ziehe das zurück.

Die Kritik, mein Beitrag sei prinzipiell zu schwarz-weiss gedacht, kann ich nicht nachvollziehen.

Marin
Mentor ★
1.170 Beiträge

Ich stimme dir zu, dass viele institutionelle Anleger dem Markt hinterherhinken. Aber diese Tatsache wird aus meiner Sicht oft ein bisschen überbewertet. Die meisten Fondsmanager müssen ihre Fonds aus Sicherheitsgründen mit Anleihen, Zertifikaten o.ä. absichern und sich sich durchaus bewusst, dass sie damit immer eine Bremse im Portfolio haben. Von daher sollte man immer schauen, welches Ziel wirklich explizit ausgegeben wurde. Und Leuten wie Warren Buffett ist es wohl ziemlich egal, wie sie im Gegensatz zum Markt perforent. Das wird nur gerne von der Presse als Aufhänger benutzt. Aber ja: Vor allem die meisten deutschen Anleger müssen definitiv noch lernen, wie und wo man "richtiges" Börsenwissen erlangt und wie man es richtig einsetzt.

 

Im Prinzip hätte in den letzten Jahren ein wohl 0815-Depot aus Apple, Microsoft und VISA gelangt, um den Markt locker zu schlagen...

hseiling
Autor ★
9 Beiträge

lass mich bitte folegndes dazu anmerken:

Die Leute die sich hier mit Fragen zu Wort melden sind Anfänger, sonst würden sie nicht fragen. Sie kennen nicht den Unterschied von Institutionellen Anlegern und ihrem Risk-Management und privaten Anlegern. Sie hatten ihr Geld bisher auf einem Sparbuch und wollen mit möglichst wenig Risiko ihr Geld vorsichtig in den Aktienmarkt stecken. In diesem Sinne bringt es nichts wenn wir hier beide fachsimpeln. Wer das will, hat auf you tube jede Menge Finanz Channels die alles bieten. Ich möchte nur vermitteln, das die Sache nicht kompliziert und völlig simpel zu handeln ist. Das ist natürlich nicht sehr differenziert und einfach (also schwarz weiss)

Marin
Mentor ★
1.170 Beiträge

Doch, es bringt sehr wohl etwas zu fachsimpeln! Denn nur so können Anfänger dazulernen.

 

Hier im Forum melden sich ständig Leute mit den von dir beschrieben Problemen. Die meisten von ihnen sind sehr wissbegierig, nehmen gerne den Input von erfahreneren Anlegern auf und wollen eben nicht nur stumpf ihr Geld in einem ETF stecken sondern über alle Chancen, Risikien und Strategien aufgeklärt werden. Wenn man sich danach trotzdem entscheidet, einfach einen Welt-ETF zu besparen – auch gut. Aber direkt von Anfang an alle Leute mit der Aussage "Bringt es nichts!" abzufertigen macht die Aktienkultur in Deutschland nicht wirklich besser.

hseiling
Autor ★
9 Beiträge

Die Aussage "Bringt es nichts!" gab es von mir nicht, so undifferenziert war mein Beitrag nun auch nicht. So richtig gelesen haste den Beitrag dann wohl doch nicht.

Ich bleibe im Übrigen dabei, ... die Sache ist nicht kompliziert. Geldanlage ist einfach,.

MSCI World ETF und gut ist. Wer es spezieller mag, kann auf You Tiube alles finden und sich gegbenenfalls entweder um sein Geld bringen oder reich werden. Viel komplizierter muss man es nicht machen.

Listener
Experte ★★
311 Beiträge

Auch wenn die Aussage, man solle Aktien des eigenen Arbeitgebers kaufen, inzwischen zurückgezogen wurde, möchte ich davor (erneut) warnen. Die meisten Menschen haben in ihren Einkommensströmen ein absolutes Klumpenrisiko auf der nichtselbständigen Arbeit bei eben diesem Arbeitsgeber. Wenn ich mir dann zusätzlich Aktien des Unternehmens ins Depot lege, erhöhe ich meinen Klumpen nur. 

Das macht wirklich nur in Ausnahmen Sinn und selbst dann sollte man es wirklich nicht übertreiben. Ich habe von dieser Option bisher Abstand gehalten, obwohl mein Arbeitgeber auch in diversen Sternenlisten auftaucht. 

hseiling
Autor ★
9 Beiträge

nun dieses Problem haben wir schon abgeräumt, und ja, das Klumpenrisiko gibt es !

Aber eine Warnung ist nur dann angebracht, wenn der Mitarbeiter zu viel investiert. Immerhin gibt es die Mitarbeiteraktien häufig verbilligt. Das Chance -Risiko Verhältnis ist somit besser als bei nahezu allen anderen Einzel-Investments. Noch dazu kommt, das der Mitarbeiter zumindest interne Einsichten hat, die er bei nahezu allen anderen Firmen nicht hat. (das ist ein unbestreitbarer Vorteil den Sie völlig negieren). Allein das Klumpenrisiko zu betoenen ist etwas kurzsichtig.