04.04.2019 15:14 - bearbeitet 04.04.2019 15:15
Hallo zusammen,
seit Anfang dieses Jahres habe ich mich etwas mit dem Thema Aktien und ETF beschäftigt. Kurz zu mir, ich habe etwas Geld auf der Seite und habe jeden Monat etwas Geld über, das ich gerne ansparen würde. Ein ETF erschien mir hier die beste Wahl. Ich bin vermutlich eher etwas risikoscheu und bin mir auch bewusst, dass bei Aktien generell nichts zu 100% sicher ist, trotzdem bin ich der Meinung, dass man mit einem global ausgerichteten ETF wenig falsch machen kann. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege 😉
Ich habe hier und auf anderen Seiten schon einiges gelesen und weiß daher schon, dass für mich ein ausschüttender ETF sinnvoller ist, da ist meinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft habe. Das ausgeschüttete Geld, muss ich dann ein paar Mal im Jahr durch eine einmalige Erhöhung der Sparrate wieder anlegen, richtig?
Desweiteren würde ich mir gerne einen oder mehrere ETF aussuchen, ich denen ich monatlich Geld einzahle (eventuell auch mal Einmalzahlungen, das sollte ja möglich sein?). Ich will hier keinen großen Aufwand betreiben oder häufig wechseln, sondern mich einfach für einen soliden ETF entscheiden und das Geld dort über einige Jahre/Jahrzehnte liegen lassen.
Ich tendiere aktuell dazu entweder den MSCI World + MSCI EM (70/30) zu nehmen oder einen ETF der direkt global ist. Dies müsste ja dann der MSCI ACWI oder FTSE All World sein richtig? Bei dem MSCI ACWI gibt es aber so wie ich gelesen habe keinen ausschüttenden, sodass nur der FTSE All World in Frage kommt. Oder gibt es hier noch bessere Alternativen?
Zum aktuellen Zeitpunkt würde ich monatlich zwischen 150€ und 200€ sparen können. Da ich jedoch auch häufig gelesen habe, dass ein ETF mit unter 100€ monatlich wenig Sinn macht, weil der Betrag dann sehr klein ist, fällt ja theoretisch die Variante MSCI World und MSCI EM weg, da ich dafür ja dann monatlich 333€ sparen müsste (100€ MSCI EM und 233€ MSCI World) oder?
Daher bleibt ja theoretisch nur die Variante mit dem MSCI ACWI oder FTSE All World oder macht es aus eurer Sicht auch Sinn dann nur den MSCI World zu besparen? Generell würde ich die EM schon mit reinnehmen und finde den Anteil bei den globalen mit 89/11 sogar zu gering, aber auch hier würde mich eure Meinung/Einschätzung interessieren. Gibt es denn zudem noch einen ETF, der bereits eine Mischung aus MSCI World und MSCI EM ist? Also quasi wie der MSCI ACWI nur mit einer anderen Verteilung als 89/11?
Meine letzte Frage wäre noch, ob ich den ETF irgendwie bei der Einkommensteuererklärung berücksichtigen/angeben muss oder ob dies solange er ausschüttend ist, nicht notwendig ist?
Sorry für die vielen Fragen und bereits vorab vielen Dank für die Antworten. Finde es toll, dass es hier in der Community so viele hilfsbereite Menschen gibt. Dickes Lob dafür!
am 12.04.2019 11:31
@Zilli schrieb:Habe jetzt auf jedenfall errechnet, dass ich bei meiner Bank nur ca. 4% Rendite erhalte. Was ja dann quasi nur die Hälfte ist.
4% oder 4% p.a.?
Für eine 12-jährige sichere Anlage? Wäre mal interessant Detail zu kennen.
Für eine sichere Anlage im Sinne Festgeld wirst Du keine 4% p.a. erwarten dürfen. 4% könnte sein, das entspräche aber dann einer Jahresrendite von nur knapp 0,33%.
Für ein Fonds-basiertes Konstrukt sind natürlich auch 4% p.a. drin wobei Du den Airbag im Sinne wie eine Versicherungsprämie natürlich selber zahlst. Stellt sich die Frage Du man das will und wie der Ausgang aussieht. Bist Du beispielsweise auf Gedeih und Verderb von der Situation an einem bestimmten Bewertungstag abhängig oder kann man vorher aussteigen?
am 12.04.2019 13:46
@Zilli schrieb:Danke für den Link. Das hilft mir schon mal, auch wenn ich nicht genau weiß, welche der Zeilen jetzt wichtig sind bzw. ich ausfüllen muss und was ich dort eintragen muss 😄
Kann ich bei meinem FTSE All-World auch von ca. 8% ausgehen oder ist der niedriger?
Habe jetzt auf jedenfall errechnet, dass ich bei meiner Bank nur ca. 4% Rendite erhalte. Was ja dann quasi nur die Hälfte ist.
Ich bin jetzt echt sehr am schwanken. Zum einen müsste ich natürlich wissen, ob ich das bei der Bank überhaupt kündigen und neu anlegen kann, zum anderen bin ich halt ein Aktien/ETF-Neuling und so schön sich das alles anhört auch noch etwas vorsichtig.
Von dem was ich bisher so gelesen habe, ist das ja eigl. eine sehr sichere Sache, wenn ich mein Geld nur lang genug dort liegen lasse und es nicht zum falschen Zeitpunkt entnehme (es sei denn natürlich unsere komplette Wirtschaft ändert sich usw.). Trotzdem hat man natürlich Angst, sein ganzes Erspartes in den gleichen Topf zu schmeißen und der ist dann irgendwann nichts beziehungsweise nur noch einen Bruchteil wert...
Vielleicht kann mir ja hier einer von euch nochmal etwas die Angst nehmen 🙂
Hallo @Zilli
Dann versuche ich mal, Dir "nochmal etwas die Angst zu nehmen" ... 🙂
Ich kenne das von Dir beschriebene Gefühl, "sein ganzes Erspartes in den gleichen Topf zu schmeißen und der ist dann irgendwann nichts beziehungsweise nur noch einen Bruchteil wert", nur zu gut. Den exakt gleichen Gedanken hatte ich auch.
Zunächst einmal solltest Du wirklich nur das Geld investieren, was Du wirklich "über" hast. Ganz schlecht ist immer eine Situation, wo Du eine unvorhergesehene Ausgabe nicht mehr bestreiten kannst, weil all Deine "flüssigen Mittel" irgendwo angelegt sind. Wenn Du dann "auf Zwang" verkaufen musst - unabhängig von der momentanen Marktlage - dann wirst Du zum "Getriebenen Deines eigenen Investments" ... das sollte man also vermeiden.
Wenn das dann also schon mal geklärt ist, dann kannst Du mit großer Gelassenheit auf Deine Depotwerte schauen, auch wenn die vielleicht mal ein halbes Jahr "durch den Keller wandern".
Faktisch machst Du so lange keine "Verluste", wie Du Deine Anteile nicht mit Verlust verkaufst. Also wirklich "weg" ist Dein Geld nicht ... Du darfst nur nicht nervös werden. Deine Anteilsscheine sind "da", die Gegenwerte für die Anteilsscheine (nämlich die Unternehmensaktien) sind auch "da". Und wenn Du ausschüttende ETF's gewählt hast, dann sind ebenfalls die Dividenden und Ausschüttungen "da".
Insofern ist all das Geld, das Du investiert hast, unverändert "da" ... es wird halt nur temporär etwas weniger "bewertet".
Aber wie gesagt: Das braucht Dich nicht nervös zu machen, so lange Du unverändert genug flüssige Mittel hast. um Dein Leben so wie bisher zu finanzieren und ggf. ein paar unvorhergesehene Ausgaben (Reparatur Auto, neue Waschmaschine etc) finanzieren zu können, ohne auf Dein Investment zurückgreifen zu können.
Und im Zweifelsfall hilft - zumindest mir - immer ein Blick auf den langfristigen Chart meiner ETF's ... und der geht stetig nach oben ... 🙂