am 08.04.2019 19:14
@Zilli schrieb:Alles klar, vielen Dank euch!
Hab wieder mal neue Fragen:
- Unter "Persönlicher Bereich -> Verwaltung -> Meine Daten". Steht als "Auszahlungskonto" noch mein Girokonto der anderen Bank. Geht es hier darum wo meine Ausschüttungen hinkommen oder geht es dabei um etwas anderes?
- Unter "Verwaltung -> Steuerübersicht" dort kann ich meinen Freistellungsauftrag für 2019 hinterlegen und darunter für 2020. Muss ich das jährlich machen oder reicht es wenn ich bei dem für 2019 angebe dass er unbegrenzt gültig ist. Ja oder?
- Darunter gibt es noch den Punkt "Steuerbescheinigung beantragen". Sollte ich das machen bzw. wann und für was genau brauche ich das?
Gibt es sonst noch irgendwas, dass ich für den Anfang beachten muss oder noch erledigen sollte, das wichtig ist, wie z.B. der Freistellungsauftrag oder habe ich jetzt alles wichtige erledigt?
Hallo @Zilli
Einfache Antwort ...
Ja, wenn das Auszahlungskonto Dein Girokonto ist, dann kommen genau DA Deine Ausschüttungen hin.
Ja, Du kannst den Freistellungsauftrag für 2020 auch schon vormerken ... bringt aber momentan nichts. Und das gilt allemal dann, wenn Du den 2019er eingerichtet hast mit dem Zusatz "bis Sie anderweitige Weisung von mir bekommen".
Ja, die Steuerbescheinigung solltest Du beantragen, weil Du das für Deine "Lohn-/Einkommensteuererklärung" brauchst. Und die "Dinger" solltest Du auch aufbewahren, um beim Verkauf Deiner ETF's in ein paar Jahren nicht doppelt besteuert zu werden und Dir Deine versteuerten Ausschüttungserlöse angerechnet werden.
am 08.04.2019 19:18
08.04.2019 23:23 - bearbeitet 08.04.2019 23:30
08.04.2019 23:23 - bearbeitet 08.04.2019 23:30
@Coyote38 hat schon das wesentliche geschrieben, von mir nur noch kurz was zur Klarstellung:
@Zilli schrieb:- Darunter gibt es noch den Punkt "Steuerbescheinigung beantragen". Sollte ich das machen bzw. wann und für was genau brauche ich das?
Hinter "Steuerbescheinigung beantragen" gibt es ja eigentlich drei Punkte:
Jahressteuerbescheinigung, Erträgnisaufstellung und Verlustbescheinigung.
Die Jahressteuerbescheinigung erhälst Du ohnehin jedes Jahr Februar/März für das Vorjahr als pdf in die PostBox . Falls Du ein Original der Bank brauchst kann Du dieses hier bestellen, ist aber seit einigen Jahren nicht mehr nötig da das FA mittlerweile auch eigene Ausdrucke akzeptiert.
Wie weiter oben schon geschrieben wir die Abgeltungssteuer direkt von der comdirect abgeführt. Daher musst Du im Regelfall die Kapitalerträge auch nicht mehr in der Steuererklärung angeben und brauchst somit üblicherweise auch die Jahressteuerbescheinigung nicht einreichen.
In einem Punkt muss ich der Antwort von @Coyote38 aber widersprechen: Die Jahressteuerbescheinigung hilft Dir beim späteren Verkauf Deiner ETFs nicht wirklich weiter. Es sind nämlich nur die Jahressummen aufgeführt, man kann aber nicht ersehen, welche konkreten Positionen in welcher Höhe besteuert wurden. Das kannst Du eigentlich nur anhand der Steuermitteilungen machen die Dir jeweils bei einem Verkauf und einer Ausschüttung in die PostBox gestellt werden (alternativ mir der Erträgnisaufstellung, die kostet aber). Aufheben solltest Du natürlich beides: Jahressteuerbescheinigungen und sämtliche Einzelmitteilungen. Eine Verlustbescheinigung benötigst Du, falls Du in einem Jahr mal Verluste eingefahren haben solltest und die steuerwirksam werden lassen möchtest. Im Normalfall werden diese nämlich in unterschiedlichen Töpfen gesammelt und ins Folgejahr vorgetragen.Wenn Du also beispielsweise in 2019 ETF-Anteile für 250 € weniger verkaufst als Du beim ursprünglichen Kauf (wann immer der war) dafür gezahlt hast, dann wandern diese 250 € in einen sogenannten Verlusttopf Sonstige". Machst Du anschließend bei einem Verkauf 2.000 € Gewinn, dann wird steuertechnisch zunächst der Verlusttopf von 250 € gegengerechnet (bleiben Gewinne von 1.750 €), dann der Freistellungsauftrag (z.B. seien noch 500 € verfügbar) und nur der Rest von dann 1.250 € wird der Abgeltungssteuer unterworfen.
Die Stände der Verlusttöpfe werden nach derzeitigen Recht unbegrenzt ins nächste Jahr weitergegeben. Du kannst aber eine Bescheinigung anfordern und die 250 € Verlust bei der Steuererklärung geltend machen. Der Topf wird dann natürlich auf Null zurückgesetzt.
@Zilli schrieb:Gibt es sonst noch irgendwas, dass ich für den Anfang beachten muss oder noch erledigen sollte, das wichtig ist, wie z.B. der Freistellungsauftrag oder habe ich jetzt alles wichtige erledigt?
Der Freistellungsauftrag ist das einzig wirklich wichtige. Und der Sparplan natürlich ![]()
am 09.04.2019 14:11
Alles klar, danke euch. Dachte nur ich frag lieber genau nach, bevor ich was falsch mache 😉
Hab jetzt mein Auszahlungskonto geändert und den Freibetrag angepasst. Wenn ich die Steuerbescheinigung auch so 1x jährlich bekomme brauche ich das ja erstmal nicht extra anfordern. Bleiben die ganzen Nachrichten in der PostBox eigl. dauerhaft da oder löschen die sich nach einem bestimmten Zeitraum?
am 09.04.2019 14:23
Die Nachrichten bleiben dauerhaft in der PostBox. Ich kann beispielsweise noch sämtlichen Nachrichten bis zurück ins Jahr 2003 abrufen.
Ich rate Dir trotzdem die alle runterzuladen und in einer geeigneten Orderstruktur auf der Festplatte zuspeichern. Mit wachsender Anzahl wird die Postbox schnell unübersichtlich.
am 10.04.2019 15:03
Kennt ihr eine gute Seite, auf der ich mir übersichtlich die Performance also Rendite pro Jahr anschauen kann? Beziehungsweise im besten Fall die ca. Durschnitts-Rendite der letzten Jahre ansehen kann? Denn es schwankt ja schon mal öfter und mit einem Durschnittswert kann man etwas besser planen...
Das müsste ja dann die Brutto-Rendite sein, richtig? Wie kann ich dann von dieser die Netto-Rendite errechnen? Also abzüglich aller Kosten und Steuern? Muss ich die Inflation dafür ebenfalls abziehen? Im Prinzip würde ich einfach gerne wissen, was die wichtigen Werte sind mit denen ich rechnen kann 🙂
am 10.04.2019 19:02
Um die Frage beantworten zu können müsstest Du zunächst definieren wovon die Rendite berechnet werden soll:
Dann wird es erst so richtig interessant denn es gibt nicht die Performance:
Brutto oder netto? Für netto musst Du natürlich selber aktiv werden und z.B. Excel oder Portfolio Performance bemühen.
Mit Zeitgewichtung oder ohne? Was hilft es DIr beispielsweise wenn der ETF im Januar super läuft, Du aber 11/12 Deiner Jahresrate erst später einzahlst?
Das ist leider alles gar nicht so eindeutig wie es auf den ersten Blick scheint. Schau mal beispielsweise hier.
am 11.04.2019 13:39
@GetBetter schrieb:Um die Frage beantworten zu können müsstest Du zunächst definieren wovon die Rendite berechnet werden soll:
- Index? welcher? (Zahlen für den FTSE All-World)
- ETF? welcher? (Kurse des A1JX52 zum Download)
- Oder konkret Dein Investment?
Dann wird es erst so richtig interessant denn es gibt nicht die Performance:
Brutto oder netto? Für netto musst Du natürlich selber aktiv werden und z.B. Excel oder Portfolio Performance bemühen.
Mit Zeitgewichtung oder ohne? Was hilft es DIr beispielsweise wenn der ETF im Januar super läuft, Du aber 11/12 Deiner Jahresrate erst später einzahlst?
Das ist leider alles gar nicht so eindeutig wie es auf den ersten Blick scheint. Schau mal beispielsweise hier.
Danke für die Links. Ich will das ganze auch nicht zu wissenschaftlich angehen, mir würde quasi grobe Kennzahlen zur Veranschaulichung reichen. Beispielsweise, dass man mit dem A1JX52 im Schnitt mit einer Rendite von 6% p.a. rechnen kann. Dann wäre meine Frage ob ich hier noch irgendwelche Kosten abziehen muss um zu wissen, was mein Depot mit z.B. 1000€ in 10 Jahren Wert wäre.
Um genau zu sein geht es mir darum, dass ich letztes Jahr Geld bei der Bank über 12 Jahre angelegt habe. Hier habe ich die Garantie, das Geld nach den 12 Jahren zu 100% zurück zu bekommen mit der Chance, wenn es gut läuft eben am Ende Summe X zu erhalten. Und hier hätte ich nun gerne gegen gerechnet, was ich rein theoretisch hätte, wenn ich das Geld statt dessen in den ETF gesteckt hätte.
am 11.04.2019 14:35
Ich glaube ich antworte am besten wieder mit einem Link ![]()
Die Seite zinsen-berechnen.de ist anscheinend genau das was Du suchst.
Historisch betrachtet liegt die Performance des MSCI World und FTSE Developed World bei rd. 8%. Darin sind sowohl Kursgewinne wie auch Ausschüttungen enthalten.
Ein ETF weicht üblicherweise leicht nach unten ab (Tracking Difference), die 0,05% gehen aber im Rauschen unter da die 8% auch nur ungefähr sind.
Abzuziehen sind natürlich aber noch Deine persönlichen Steuern aber auch die können vom Rechner ja berücksichtigt werden.
Und falls Du das Ganze auch noch in Kaufkraft umgerechnet haben willst müsstest Du die Inflation abziehen, aber die wird bei der 100%-Garantie der 12-jährigen Anlage ja wahrscheinlich auch nicht berücksichtigt.
am 12.04.2019 11:14
Danke für den Link. Das hilft mir schon mal, auch wenn ich nicht genau weiß, welche der Zeilen jetzt wichtig sind bzw. ich ausfüllen muss und was ich dort eintragen muss 😄
Kann ich bei meinem FTSE All-World auch von ca. 8% ausgehen oder ist der niedriger?
Habe jetzt auf jedenfall errechnet, dass ich bei meiner Bank nur ca. 4% Rendite erhalte. Was ja dann quasi nur die Hälfte ist.
Ich bin jetzt echt sehr am schwanken. Zum einen müsste ich natürlich wissen, ob ich das bei der Bank überhaupt kündigen und neu anlegen kann, zum anderen bin ich halt ein Aktien/ETF-Neuling und so schön sich das alles anhört auch noch etwas vorsichtig.
Von dem was ich bisher so gelesen habe, ist das ja eigl. eine sehr sichere Sache, wenn ich mein Geld nur lang genug dort liegen lasse und es nicht zum falschen Zeitpunkt entnehme (es sei denn natürlich unsere komplette Wirtschaft ändert sich usw.). Trotzdem hat man natürlich Angst, sein ganzes Erspartes in den gleichen Topf zu schmeißen und der ist dann irgendwann nichts beziehungsweise nur noch einen Bruchteil wert...
Vielleicht kann mir ja hier einer von euch nochmal etwas die Angst nehmen 🙂