am 17.10.2019 19:18
@dg2210 schrieb:
@t.w. schrieb:
Ich bin daher weiter dafür, Einsteigern eine einfache Lösung an die Hand zu geben, mit der sie eine ordentliche Durchschnittsrendite erzielen können,
Warren Buffet (ja, DER Warren Buffet) rät zu einer Anlage in einen S&P 500 Fonds (90%) und kurzlaufende Staatsanleihen (10%). Das reicht aus.
Ebenfalls ein gangbarer Weg - viele Wege führen nach Rom!
Nur ist es halt in Fall der Wertpapiere generell so, dass halt keine Richtung und keine Entfernung auf dem Schild steht und manche Wege Sackgassen sind.... Ach ja: die Karte die man dabei hat ist zudem veraltet...
Juhu!
Gruß Crazyalex
am 17.10.2019 20:26
@dg2210 schrieb:
@t.w. schrieb:
Ich bin daher weiter dafür, Einsteigern eine einfache Lösung an die Hand zu geben, mit der sie eine ordentliche Durchschnittsrendite erzielen können,
Warren Buffet (ja, DER Warren Buffet) rät zu einer Anlage in einen S&P 500 Fonds (90%) und kurzlaufende Staatsanleihen (10%). Das reicht aus.
Weit davon entfernt sind wir ja hier nicht mit der Empfehlung: Ausreichend Puffer auf Tagesgeld + weltweiten ETF. Ausschließlich auf die USA zu setzen, wenn es um Anlagehorizonte bis zu 30 Jahren oder sogar länger geht, halte ich für zu kurz gegriffen. Wer weiß, was in dieser Zeit alles auf der Welt passiert?
am 17.10.2019 21:17
Mir ist die USA Gewichtung mit gut 62% im MSCI World auch aufgefallen.
Ist man also mit einem von @t.w. vorgeschlagenen All World eurer Meinung nach wirklich breiter aufgestellt?!
Es geht um diesen:
A1JX52 Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing
USA: 52%...
Generelle Frage noch, die sich mir bei der Suche von einem für mich geeigneten ETF stellt:
Bei den MSCI World und All World ETF, die ich mir angesehen habe, steht in den Kundeninformationen eine Risikoeinstufung von "5". Ich stufe mich als recht passiver und unerfahrener Anleger, der mehr als die aktuell 0% Tagesgeldzinsen erwirtschaften möchte, eher im mittleren Risikobereich ein. Zwischen 1 und 7 also eher eine 4. Klar, weniger Risiko = weniger Ertrag... Was wäre da euer Tipp? Bin ich bei den ETF falsch?? Oder bin ich da zu ängstlich?
17.10.2019 22:32 - bearbeitet 17.10.2019 22:32
17.10.2019 22:32 - bearbeitet 17.10.2019 22:32
Die Risikoeinstufungen sind eine gesetzliche Vorgabe (wenn mich nicht alles täuscht) und äußerst rigoros. Die meisten Aktien (zumindest Large-Caps) haben eine Einstufung von 5, manche (vor allem auch "kleinere" Firmen) auch 6.
Ein ETF ist m.E. deutlich risikoärmer als eine einzelne Aktie, aber die Vorgabe lässt keine andere Einstufung zu. Diese Angabe sollte man nicht zu ernst nehmen, wenn du mich fragst.
Es gibt z.B. auch diverse Zertifikate, die eigentlich überhaupt nicht übermäßig riskant sind, die aber auf 7 eingestuft sind...
Natürlich gibt es auch Papiere auf 7, bei denen fünf Sekunden nach Kauf der Totalverlust winken kann. Da ist die Einstufung dann schon gerechtfertigt 😉
baha
am 17.10.2019 22:59
Ein Risiko vorübergehend auch mal -50% im Depot stehen zu haben ist auch bei breit diversifizieren ETFs durchaus realistisch und sogar sehr wahrscheinlich. Das Risiko für Dich kannst du am einfachsten damit steuern, wie viel Geld Du hier investierst und wie viel Du „sicher“ auf einem Tages- oder Festgeldkonto parkst.
am 17.10.2019 23:04
Hallo @ehemaliger Nutzer,
ich denke, es kommt darauf an, wie deine persönliche Finanzsituation aussieht. Um die Juristen zu bemühen: Es kommt darauf an. Amerikanische Aktien sind in den letzten elf Jahren im Schnitt stärker gelaufen als die "Schwellenländer".
Der Vorteil eines ETFs kommt bei geringem Investitionsvolumen zu tragen: One fits all. Ansonsten könntest du dir eine Kombination aus A12CX1 und A1JX51 überlegen, um die Mischung zwischen Industrienationen und Schwellenländern selbst zu bestimmen.
Bist du ein Anleger mittleren Risikos würde ich auch Anleihen beimischen. So verringerst du in Bezug auf dein Depot genauso die USA-"Übergewichtung"; die Anleihen reduzieren zudem die Gesamtvolatilität, also die Schwankungen. Magst du noch weniger Risiko, ersetzt du einen Teil durch Tages-/Festgeld.
Ich vermute, du wirst dich an die Mischung, die dir ein gutes Gefühl und ruhigen Schlaf verleiht, herantasten müssen. 60 % Aktien-ETF(s), 20 % Anleihen-ETF(s), 20 % Tages-/Festgeld wäre eine beispielhafte Kombination.
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 17.10.2019 23:14
Danke für die tollen Antworten! Da es nur ein Baustein meiner Anlage ist, werde ich wohl (vorerst) bei einem World ETF bleiben. Welcher auch immer von den ausschüttenden... Mal schauen.
am 18.10.2019 01:17
Auch wenn die ursprüngliche Frage geklärt ist gebe ich noch kurz meinen Senf zum Thema ETF vs. Aktie ab: Für mich ein klares sowohl als auch.
Zwischen "ich will den Markt schlagen" (@Shane 1) und "ich habe keine Ahnung, keine Lust und/oder keine Zeit" (namentlich nicht genannte Anleger) gibt es eben viele Graustufen.
Eigentlich bin ich mit der Performance meiner ETFs ganz zufrieden, andererseits machen Einzelaktien tatsächlich mehr Spaß. Allerdings nur solange wie man damit ruhig schlafen kann. Und genau deswegen will ich nicht auf ETFs verzichten da sie das vergleichsweise sichere Polster bilden das mir zwar kein Marktrisiko nimmt aber immerhin eine möglicherweise ungünstige Unternehmensauswahl abfedert.
Christian W. Röhl, unbestritten ein Aktien-Experte, hat mal in einem sehr empfehlenswerten Podcast-Duell mit Gerd Kommer gesagt, er habe von asiatischen Firmen keine Ahnung und decke diesen Markt daher mit einem enstprechenden ETF ab. Auch er ist also nicht blütenweiß sondern leicht gräulich unterwegs.
Ich habe deutlich weniger Ahnung von Aktien und daher folgerichtig einen höheren ETF-Anteil. Ich fühle mich mit meinem grau-grün aber ganz wohl.
Die Motive ETFs einzusetzen sind also durchaus unterschiedlich – aber immer legitim.
am 18.10.2019 05:47
@GetBetter schrieb:Auch wenn die ursprüngliche Frage geklärt ist gebe ich noch kurz meinen Senf zum Thema ETF vs. Aktie ab: Für mich ein klares sowohl als auch.
Zwischen "ich will den Markt schlagen" (@Shane 1) und "ich habe keine Ahnung, keine Lust und/oder keine Zeit" (namentlich nicht genannte Anleger) gibt es eben viele Graustufen.
Eigentlich bin ich mit der Performance meiner ETFs ganz zufrieden, andererseits machen Einzelaktien tatsächlich mehr Spaß. Allerdings nur solange wie man damit ruhig schlafen kann. Und genau deswegen will ich nicht auf ETFs verzichten da sie das vergleichsweise sichere Polster bilden das mir zwar kein Marktrisiko nimmt aber immerhin eine möglicherweise ungünstige Unternehmensauswahl abfedert.
Du hast es auf den Punkt gebracht!
Und das läst sich jetzt noch fablich abstufen und einsortieren:
Für Anfänger ist eine schwarz/weiß-Denkweise nicht falsch.
Für den fortgeschrittenen Anfänger und langjährigen Laien gibt's schon grau-Töne
Und für die Experten - achtung, haltet euch fest! - gibt's Farben!
(und manche in der Community sehen/hören und riechen den ganzen Tag Farben...)
Gruß Crazyalex
am 18.10.2019 07:24
@ehemaliger Nutzer
Bei dieser Frage ist eventuell der Thread Ihr braucht KEINE Emerging Markets! hilfreich. Wie dort bereits dargestellt halte ich es für einen Fehler, auf die Schwellenländer im Depot komplett zu verzichten.
Viele Grüße
Weinlese