31.12.2019 17:01 - bearbeitet 06.01.2022 18:23
Liebe Börsenfreunde!
@Karatevater und @Chrissel und vor längerer Zeit @haxo, aber auch einige andere bitten um Erläuterungen, wie man Discount-Zertifikate richtig auswählt, um beispielsweise vergünstigt in Aktien einzusteigen. Da die Erklärungen von allgemeinem Interesse sind, hier ein neuer Thread dazu.
Lasst mich vorausschicken, dass ich seit dem Jahr 1999 Discount-Zertifikate handle und schon knapp 1600 unterschiedliche davon gekauft habe. Alleine am heutigen Tag wurden mal wieder 25 solche Zertifikate in meinem Depot fällig. Ich weiß also genau, wovon ich spreche, habe sehr gute Erfahrungen mit Discount-Zertifikaten gemacht, und das Handling ist wesentlich einfacher als bei Bonus-Papieren. Wer sich für Bonuszertifikate interessiert, klickt bitte hier. Dort habe ich ausführliche Tips dazu gegeben.
Discount-Zertifikate sind wahre Alleskönner. Man kann sie einsetzen, um kostengünstig in Aktien einzusteigen. Wählt man eine niedrige Obergrenze (sogenannte Deep-Discount-Zertifikate), so eignen sich die Papiere als Festgeld-Ersatz. Man bekommt dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine vernünftige Rendite. Mehr dazu lest Ihr weiter unten.
Was ist ein Discount-Zertifikat? Für alle, die es noch nicht kennen, hier eine ganz kurze Erklärung der Funktionsweise. Ein Discount-Zertifikat ist ein eigenes Wertpapier mit einer WKN und einigen "Ausstattungsmerkmalen". Jedes Discount-Zertifikat hat folgende Merkmale, durch die es sich von anderen Zertifikaten unterscheidet:
- Basiswert (Underlying, z.B. eine Aktie oder der DAX)
- Obergrenze (Cap): Ihr profitiert von Gewinnen im Basiswert bis zu dieser Grenze
- Laufzeit (Datum der Fälligkeit)
- Emittent (Bank, die das Zertifikat aufgelegt hat)
- Ausübungsart (nur Barausgleich, oder ggf. auch physische Lieferung des Basiswertes)
- Bezugsverhältnis ("BZV", meistens 1:1 für Aktien und 100:1 für DAX)
Wenn Ihr kauft, gilt folgende Regel: Das Discount-Zertifikat wird am Fälligkeitstag zu einem Wert eingelöst, der dem Wert des Basiswertes an diesem Tag entspricht, jedoch maximal die Obergrenze. Dafür, dass Ihr die Obergrenze in Kauf nehmt, erhaltet Ihr das Discount-Zertifikat etwas billiger als der Basiswert. Diesen Unterschied nennt man "Discount", daher der Name.
Eine anderer, seltener Name lautet "BLOC-Zertifikat", das steht für "Buy Low Or Cash".
Zwei aktuelle Beispiele:
1. DAX-Discount-Zertifikat
WKN: PZ3V10
Underlying: DAX (WKN 846900)
Laufzeit: 21.05.2020
Obergrenze: 12000 Punkte im DAX
Bezugsverhältnis: 100:1
Emittent: BNP Paribas
Ausübung: nur Barausgleich
aktueller Preis des Zertifikates: EUR 118,76
Dieses Zertifikat wird am 21.05.2020 eingelöst. Ihr bekommt an diesem Tag den Stand des DAX geteilt durch 100 (= Bezugsverhältnis), maximal jedoch 120 Euro. Falls also der DAX am 21.05.2020 bei 11.000 Punkte steht, wird das Zertifikat zu 110 Euro eingelöst, und Ihr macht einen Verlust von 8,76 Euro. Steht der DAX jedoch bei 12.000 oder höher, gibt es die maximale Auszahlung von 120 Euro, was einer Rendite von 2,65% p.a. entspricht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch, und die Rendite ist viel besser als bei Festgeld. Anmerkung Januar 2022: Das Zertifikat wurde im Mai 2020 wegen Corona "nur" zu 104,09 Euro eingelöst. Der DAX stand damals bei 10409 Punkten.
2. Aktien-Discount-Zertifikat
WKN: CL152U
Underlying: Deutsche Pfandbriefbank ("PBB", WKN 801900), Kurs: 14,57 EUR
Laufzeit: 26.06.2020
Obergrenze: 15 Euro
Bezugsverhältnis: 1:1
Emittent: Commerzbank
Ausübung: physische Lieferung oder Barausgleich
aktueller Preis des Zertifikates: EUR 13,70
Anmerkung Januar 2022: Wegen Corona hat auch das nicht richtig geklappt. Das Zertifikat wurde im Juni 2020 in PBB-Aktien umgetauscht, die im Corona-Crash auf damals ca. 7 Euro gefallen waren. Heute steht die PBB-Aktie bei knapp 11 Euro. Kein Beinbruch!
Das ist ein Zertifikat, das ich vor wenigen Tagen gekauft habe. Dieses Zertifikat wird am 26.06.2020 eingelöst. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Falls die PBB-Aktie an diesem Tag höher als 15 Euro steht, gibt es "nur" die Barauszahlung von 15 Euro. Ihr habt dann einen Gewinn von 1,30 EUR gemacht, das entspricht einer Rendite von 19,2% p.a. Stark! Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es so kommt, ist hoch, denn die PBB-Aktie notiert bereits bei 14,57 Euro. Anmerkung Januar 2022: Nein, leider kam im Februar 2020 Corona. Siehe oben.
Falls die Aktie nicht so weit steigt und bei Fälligkeit noch unter 15 Euro notiert, wird das Zertifikat gebührenfrei im Verhältnis 1:1 in die Aktie umgetauscht. Dann bin ich billiger in die Aktie eingestiegen, weil das Zertifikat aktuell fast 1 Euro weniger kostet als die PBB-Aktie. Anmerkung Januar 2022: Und genau das ist passiert.
Mir geht es in diesem Fall eher um die Maximalrendite als um die Aktienlieferung, denn ich besitze bereits PBB-Aktien. Aus diesem Grund habe ich mich für ein Zertifikat mit eher etwas niedrigem Cap entschieden. Und das führt gleich zum nächsten Punkt:
Wie wähle ich mein Discountzertifikat aus?
Die Auswahl von Discountzertifikaten ist eigentlich ganz einfach. Ich habe auch hier schon einiges dazu geschrieben (bitte nachlesen). Bitte beachtet die neun Punkte der Checkliste im verlinkten Beitrag genau!
Zunächst: Die beiden Zertifikate CA42MG und CA42MH, die @Karatevater genannt hat, scheinen beide "ausverkauft" zu sein. Jedenfalls gibt es heute (Silvester) keine Briefkurse. Daher fällt es mir schwer, ihre Attraktivität zu beurteilen.
Ich gehe davon aus, dass @Karatevater in die BASF-Aktie einsteigen will, ohne die normale Provision zu bezahlen. Leider eignen sich die beiden genannten Zertifikate dazu nicht, weil ihr Cap zu niedrig ist. CA42MG hat einen Cap bei 67 Euro und CA42MH hat einen Cap bei 69 Euro. Die BASF-Aktie kostet aber jetzt bereits 67 Euro (Stand 30.12.2019). Bei den beiden Zertifikaten ist also die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass man bei Laufzeitende keine BASF-Aktien bekommt, sondern "nur" eine Barabfindung von 67 oder 69 Euro.
@Karatevater fühlt sich "erschlagen" von der Vielzahl der Zertifikate. Ich habe in meiner Datenbank viele Millionen Zertifikate, aktuell sind knapp 190.000 Discount-Zertifikate aktiv handelbar. Aber das sollte Euch nicht beunruhigen. Wer Discounter nutzen will, um günstig (= reduzierte Provision oder gebührenfrei, und evtl. mit einem kleinen Kurs-Discount) in eine Aktie einzusteigen, der geht einfach so vor wie in meinem oben verlinkten Beitrag empfohlen. Dort steht auch, wie man die Filter anwendet. Bitte nachlesen!
Wichtig: Um zu prüfen, ob physisch geliefert oder nur in Bar abgegolten wird, verlasst Ihr Euch bitte nicht auf die Angaben auf Fremdwebsites wie z.B. ariva.de, sondern Ihr prüft dies bitte ausschließlich auf der Website der Emittenten, denn nur dort ist es juristisch verbindlich und korrekt. Meiner Erfahrung nach sind die Angaben auf Fremdwebsites nicht immer richtig.
Die besten Discount-Zertifikate gibt es von der Commerzbank und von BNP. Beide sind bei comdirect für die vergünstigte Provision von 3,90 Euro handelbar. Die Websites haben folgende Adressen:
https://www.zertifikate.commerzbank.de/
https://www.derivate.bnpparibas.com/startseite
Anmerkung Januar 2022: Commerzbank bietet keine Zertifikate mehr an. Das Geschäft hat am 30.03.2020 die Societe Generale übernommen. An der Qualität hat sich aber nichts geändert. Ich empfehle die SocGen ausdrücklich. Das ist die Website:
https://www.sg-zertifikate.de/
Anmerkung Januar 2022: Auch die Zertifikate der Citigroup oder von Morgan Stanley sind empfehlenswert, aber hier muss man genau darauf achten, ob es nur Barauszahlung oder auch physische Ausübung gibt.
Nun also konkret zur BASF-Aktie. Wir gehen folgendermaßen vor:
Bitte nutzt die Discount-Zertfikate-Suche im comdirect-Informer. Dort bitte als Zertifikate-Typ "Discount" wählen, und als Basiswert die WKN BASF11. Bitte aktiviert außerdem das Kästchen "3,90 Euro Aktion", damit Ihr in den Genuss einer vergünstigten Provision kommt. Bedeutsam sind dann vor allem zwei Parameter: Einmal die Obergrenze (Cap Basiswert) und dann die Laufzeit.
Als Laufzeit stelle ich immer ein "6 Monate bis endlos". Warum? Erfahrungssache. In diesem Bereich (6 bis 12 Monate) ist der Discount am attraktivsten. Man kann das auch mathematisch begründen, aber das führt hier zu weit.
Als Cap (Obergrenze) wählt Ihr einen Kurs, der etwas höher liegt als Euer Kursziel für den gewählten Zeitraum. Hier müsst Ihr also realistisch abschätzen, wo der BASF-Kurs in einem halben Jahr steht. Ich persönlich halte es für realistisch, dass BASF im Juni 2020 bei etwas weniger als 80 Euro steht. Also wähle ich eine Obergrenze (Cap) von Null bis 80 Euro.
Als Ergebnis werden mir jetzt noch etwas mehr als 200 Zertifikate angezeigt. Die lasse ich mir auflisten. Bitte nicht nach der Seitwärtsrendite sortieren (die ist nicht wichtig), sondern nach der Maximalrendite p.a.
Eines der obersten Papiere in der Liste hat die WKN CL1NV6 und die höchste Maximalrendite, nämlich über 30% p.a. Das würde ich zum Kauf empfehlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man nicht "nur" mit der Maximalrendite von 30% in Bar abgefunden wird, sondern tatsächlich BASF-Aktien erhält, ist sehr hoch. Und in diesem Fall hat man nicht nur die normale Provision für den Kauf reduziert (3,90 Euro statt 10 Euro, und an manchen Tagen sind Discount-Zertifikate sogar gebührenfrei erhältlich), sondern man erhält sogar noch einen feinen Discount von 4,9 Prozent.
Noch kurz zum Thema Deep-Discount-Zertifikate und Festgeld-Ersatz: Dazu eignen sich beispielsweise folgende Discount-Zertifikate auf den DAX:
WKN PP9KTL (Cap 11.000, Laufzeit 24.12.2020), Rendite: 1,9% p.a.
WKN PZ3V10 (Cap 12.000, Laufzeit 21.05.2020), Rendite: 2,7% p.a.
WKN CU3RXB (Cap 12.000, Laufzeit 24.07.2020), Rendite: 3,0% p.a.
WKN CJ7MU5 (Cap 13.000, Laufzeit 26.06.2020), Rendite 6,4% p.a.
Anmerkung Januar 2022: Auch das war wider Erwarten ein Teufelsritt. Wegen Corona stand der DAX im Mai 2020 bei gut 10500 Punkten und im Juli 2020 bei etwa 13000 Punkten.
Ihr sehr also: je höher die Obergrenze, desto höher auch die maximal mögliche Rendite, desto höher aber auch das Risiko. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX über 11.000 bleibt ist viel höher als die Wahrscheinlichkeit, dass er über 13.000 klettert. Anmerkung Januar 2022: Denkste! Siehe Corona im Februar 2020.
Und bei der Gelegenheit kann man noch mit einigen Gerüchten aufräumen.
1. Bei Zertifikaten spekuliert Ihr nicht gegen den Emittenten!
Der Emittent gewinnt nicht, wenn Ihr verliert, und er verliert nicht, wenn Ihr gewinnt. Stattdessen sichert sich der Emittent an der Terminbörse Eurex ab, sobald Ihr Zertifikate kauft. Dort bildet er eine Gegenposition ab, die genau dem Zertifikat entspricht. Wenn Ihr beispielsweise ein Discount-Zertifikat kauf, dann sichert sich der Emittent ab, indem er die Aktie kauft und gleichzeitig an der Eurex einen Call auf die Aktie verkauft. Denn hinter einem Discount-Zertifikat steckt nichts anderes als ein gedeckter Short Call, so nennt man das. Die Prämie, die man für den Call erhält, entspricht dem Discount. Und falls das Papier so stark steigt, dass der Basispreis des Calls überschritten wird, müsst Ihr die Aktie abgeben. Auf diese Weise wird die Obergrenze realisiert.
Der Emittent verdient ausschließlich am Spread (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis der Zertifikate) und daran, dass er die Einzelkomponenten des Zertifikates am Großmarkt (Eurex) etwas billiger bekommt als es dem Preis des Zertifikates entspricht.
Der Emittent hat sogar ein Interesse daran, daß Ihr mit Zertifikaten Gewinne macht. Denn nur zufriedene Anleger kaufen auch in Zukunft Zertifikate.
2. Ihr könnt Zertifikate jederzeit verkaufen.
Man kann zwar manche Zertifikate nicht mehr kaufen (siehe oben, sie sind "ausverkauft"), aber man kann sie immer an den Emittenten zurückverkaufen. Die Emittenten (Bank, die das Zertifikat aufgelegt hat) stellen während der Laufzeit der Zertifikate stets faire Geld- und Brief-Kurse -- und zwar im außerbörslichen Handel ("Livetrading") und auch an der Börse Stuttgart oder Frankfurt. Einerseits sind sie dazu verpflichtet (Emissionsprospekt). Andererseits würde es sich schnell rumsprechen, wenn ein Emittent keine fairen (!) Verkaufspreise ("Geldkurse") mehr stellt, und er könnte sein Zertifikategeschäft zusperren. Während der Laufzeit kann man also alle Zertifikate jederzeit verkaufen. Am Ende der Laufzeit werden Zertifikate vollautomatisch (bei comdirect gebührenfrei) eingelöst.
Mit anderen Worten: Der Handel an der Börse wird nicht dauerhaft "eingestellt". Es kommt zwar gelegentlich (selten) vor, dass man höchstens einige Stunden/Tage lang bestimmte Zertifikate nicht handeln kann; dafür gibt es unterschiedliche Gründe (die mit der jeweiligen Aktie zu tun haben). Aber eben nicht dauerhaft.
Aus juristischer Sicht habt Ihr übrigens als Inhaber eines Zertifikates einen Anspruch gegen den Emittenten, dass er Euch das Zertifikat zu einem fairen Preis abkauft -- ggf. mit einer Kündigungsfrist. Genaueres regelt der jeweilige Emissionsprospekt, der rechtlich verbindlich ist.
Risiko: Wenn der Emittent pleite geht (Lehman Brothers anno 2008), ist das im Zertifikat investierte Geld weg. Entscheidet selbst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine große (!) Bank pleite geht, und was in so einem Fall an der Börse los wäre. Dann wäre Euer Zertifikat das geringste Problem. Trotzdem sollte man wegen dieses Risikos nicht sein ganzes Geld in Zertifikate investieren.
Und der Vollständigkeit halber: Wer Discount-Zertifikate kauft, verzichtet auf die Dividende, die die jeweilige Aktie während der Laufzeit der Zertifikate bezahlt. Diese Dividende ist jedoch bereits im Preis des Discounters eingerechnet, sie dient also dazu, das Zertifikat noch billiger zu machen. Mit anderen Worten: statt Dividende bekommt Ihr einen höheren Discount.
Die gelieferten Aktien sind aber "normale" Aktien mit vollem Dividendenanspruch. Ihr verzichtet also nur während der Laufzeit des Zertifikates, nicht danach.
Hier noch paar kurze Nachträge, die mir gerade einfallen:
1. Bei Aktien aus Frankreich, Italien und USA gibt es meistens keine physische Ausübung, sondern nur Barausgleich. Grund sind steuerliche Besonderheiten (Italien, Frankreich) und die Währungsumrechnung (USA).
2. Wenn bei uns in Deutschland die Finanztransaktionssteuer kommt, wird es aus eben diesem Grund vermutlich auch keine physische Ausübung mehr geben. Schade.
3. Die Fälligkeit der Discount-Zertifikate ist meistens konzentriert am 31.03., 30.06., 30.09. oder 31.12. Das hängt mit den großen Verfalltagen an der Eurex zusammen, an der sich die Emittenten - wie beschrieben - absichern. Zertifikate mit anderem Verfall als (ungefähr) diese Tage sind sehr selten. Weiter aber kein Problem.
4. Bei Discount-Zertifikaten auf ausländische (vor allem USA) Aktien gibt es eine Variante "Quanto" (steht für "quantity adjusted option" = abgesichert gegen Währungsschwankungen). Dieser Zusatz bedeutet also, dass sich das Zertifikat am Kurs der Originalaktie in Originalwährung (USD) orientiert, also nicht in Euro umgerechnet wird. Mit anderen Worten, "Quanto" bedeutet, es gibt weder die Chance auf Währungsgewinne noch das Risiko von Währungsverlusten. Wer mit einem schwachen US-Dollar rechnet, sollte also Quanto-Zertifikate kaufen.
5. Aufpassen bei der Obergrenze auf US-Aktien: Manchmal sind die in USD angegeben, manchmal in EUR. Achtung: Ich habe auch schon beobachtet, dass Fremdwebsites den Cap ohne Währungsangabe zeigen, oder fälschlicherweise sogar einen USD-Cap mit der Währung "Euro". Also immer die Original-Websites der Emittenten prüfen!!!
Für alle Anleger in Discount-Zertifikaten gilt: Bitte während der Laufzeit regelmäßig (z.B. jedes Wochenende) die restliche Maximalrendite prüfen. Falls die (ja nach Basiswert) kleiner als z.B. 4% p.a. geworden ist, hat das Discount-Papier sein Maximum bereits frühzeitig (vor Laufzeitende) erreicht. Dann bitte sofort verkaufen und ggf. in ein neues Discount-Papier umschichten (das nennt man "Rollen"). Ich benutze zu diesem Zweck Spezialsoftware, da ich eine hohe Anzahl Discount-Zertifikate (derzeit genau 91 verschiedene) halte.
Ich hoffe, damit einige drängende Fragen zu Discount-Zertifikaten beantwortet zu haben. Als großer Fan dieser Papiere würde ich mich freuen, Euch dafür erwärmt zu haben. Probiert es einfach mal aus -- viele Papiere sind günstig zu kaufen (Provision nur 3,90 Euro). Bitte beachtet: die günstige Provision gilt nur, falls Ihr für im Livetrading mindestens 1000 Euro kauft.
Anmerkung Januar 2022: Es bleibt trotz Corona-Crash bei meiner Empfehlung: Discountzertifikat sind und bleiben ein wunderbares Werkzeug für intelligente Anlegerinnen und Anleger.
Viele Grüße und einen guten Jahreswechsel aus München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 09.06.2021 12:47
@nmh und die anderen
Vielen Dank an Euch, die Anregungen geben mir aktuell wieder sehr viel Input! Danke!
am 03.07.2021 17:59
Für treue Leser meiner Beiträge: Hier ist eine Liste aller Discount- und Bonuszertifikate, die ich in den letzten Tagen und Wochen gekauft habe. Die DAX-Discount-Zertifikate nutze ich zum Parken von Bargeld. Achtung: Dies ist keine Kaufempfehlung. Nicht alle Zertifikate sind für Einsteiger geeignet, und die Discount-Zertifikate können seit meinem Kauf in der Zwischenzeit weniger attraktiv geworden sein.
Schöne Grüße aus einem sonnigen München
nmh
WKN Instrument
----------------------------
KA6XTB Fresenius Disk.-Zt.
KE31GU Netflix Disk.-Zt. CA
KE36NG Kering Disk.-Zt. CAP
KE4021 Allianz Disk.-Zt. CA
PF0FK8 DAX Disk.-Zt. CAP=90
PF1A6T DAX Disk.-Zt. CAP=13
PF1BFK DAX Disk.-Zt. CAP=12
PF1BML DAX Disk.-Zt. CAP=14
PF1BM9 DAX Disk.-Zt. CAP=15
PF2190 Draegerwerk Vz Disk-
PF22A5 Morphosys Disk.-Zt.
PF4VAZ Soc.Generale Disk.-Z
PF6CCU Novartis Disk.-Zt. C
PF6U6X Disney Disk.-Zt. CAP
PF6U97 Barrick Gold Disk.-Z
PF6VAE Barrick Gold Disk.-Z
PF9GN5 Fraport Disk.-Zt. CA
PF9GQV Salzgitter Disk.-Zt.
PF9H0C Hann.Rueck Disk.-Zt.
PF9JCL Amer.Express Disk.-Z
PH2CNR Boeing Disk.-Zt. CAP
PX6X3Q Fresenius Disk.-Zt.
PX6X49 K+S Disk.-Zt. CAP=14
PX6X9R FMC Disk.-Zt. CAP=75
PX6X98 Beiersdorf Disk.-Zt.
PX71W4 Danone Disk.-Zt. CAP
PX714B Veolia Envir. Disk.-
PX72E4 ENEL Disk.-Zt. CAP=1
PX72FE Bco.Santander Disk.-
SB0C84 DAX Disk.-Zt. CAP=13
SB3E6M Royal Dutch Shell A
SB48NX DAX Disk.-Zt. CAP=14
SD1N0N Coca-Cola Disk.-Zt.
SD10JE Fuchs Petrolub Vz Di
SD10QH Suedzucker Disk.-Zt.
SD150P Traton Disk.-Zt. CAP
SD2AE2 DAX Disk.-Zt. CAP=11
SD2B25 Dt.Euroshop Disk.-Zt
SD2DHQ BHP Group Disk.-Zt.
SD2KGZ Evonik Disk.-Zt. CAP
SD2LMZ Vonovia Disk.-Zt. CA
SD2SC5 BP plc Disk.-Zt. CAP
SD2SN3 Krones Disk.-Zt. CAP
SD2SPA Norma Disk.-Zt. CAP=
SD2UEY Covestro Disk.-Zt. C
SD2ZBB Duerr Disk.-Zt. CAP=
SD2091 Vodafone Disk.-Zt. C
SD2181 Commerzbank Disk.-Zt
SD24Z5 Dt.Pfandbriefbank Ca
SD249F AstraZeneca Disk.-Zt
SD2579 Cancom Disk.-Zt. CAP
SD3DA5 Unilever plc Disk-Zt
SD3MKK eBay Disk.-Zt. CAP=7
SD3NN6 Gilead Scie. Disk.Zt
SD3QJB Cisco Disk.-Zt. CAP=
SD3QKE Johnson & Johnson Di
SD3ZRP LPKF Disk.-Zt. CAP=3
SD367W BNP paribas Disk.-Zt
SD37BX TUI Disk.-Zt. CAP=5.
SD4B13 ING Grp. Disk.-Zt. C
SD4GMG OMV Disk.-Zt. CAP=48
SD4HN5 Deut.Bank Disk.-Zt.
SD4HPG Raiffeisen Bk Intl.
SD4N8B Telefonica Disk.-Zt.
SD4QNR BMW Disk.-Zt. CAP=92
SD4UFH GlaxoSmithKline Disk
SD4498 Compugroup Disk.-Zt.
SD4654 Lenzing Disk.-Zt. CA
SD5D09 AXA Disk.-Zt. CAP=26
SD5EQG Aroundtown Disk.-Zt.
SD5MSR Pfizer Disk.-Zt. CAP
SD5NHC IBM Disk.-Zt. CAP=16
SD5284 freenet Disk.-Zt. CA
SE8NAR Siemens Disk.-Zt. CA
SF0DCG Vinci Disk.-Zt. CAP=
SF0DGJ Gerresheimer Disk.-Z
SF0EF2 Orange Cap.Bon.Zt. B
SF0GM9 Intesa SanPaolo Cap.
SF0Q4L HHLA Disk.-Zt. CAP=2
SF0Q4R Hugo Boss Disk.-Zt.
SF0WWH Citigroup Disk-Zt. C
SF04HU Airbus Disk.-Zt. CAP
SF1G5F Aixtron Disk.-Zt. CA
SR899A DAX Disk.-Zt. CAP=12
SR899L DAX Disk.-Zt. CAP=12
SR9AAG DAX Disk.-Zt. CAP=80
SR9ABN DAX Disk.-Zt. CAP=10
am 04.07.2021 14:33
Hallo,
vielen herzlichen Dank für die sehr ausführliche Aufstellung. Da ist die eine oder andere Anregung auch für mich dabei. 🙂
Was machst Du mit den Dax-Discountern, die Du zum Geldparken hast, wenn sich der Basiswert in die falsche Richtung entwickelt? Verkaufst Du dann oder sitzt Du es aus?
Viele Grüße in den Süden
ZertiGirl
04.07.2021 16:08 - bearbeitet 04.07.2021 16:11
04.07.2021 16:08 - bearbeitet 04.07.2021 16:11
Eine sehr schwierige Frage. Beim DAX traue ich mir (anders als bei Einzelwerten) eine grobe Einschätzung zu, wo er zum Laufzeitende der Discounter stehen wird. Auf dieser Basis entscheide ich von Fall zu Fall, ob ich verkaufe (selten) oder durchhalte (meistens). Zum Glück habe ich die Deep-DAX-Discount-Parkplätze in der Coronaphase ab Februar 2020 behalten. Aber Du kannst Dir vorstellen, dass ich damals ziemlich ins Schwitzen gekommen bin. Für solche ungewöhnlichen Ereignisse sind die Deep-Discount-Zertifikate nicht gemacht, sie häufen dann extrem hohe Verluste an. Bisher (die letzten 15 Jahre) ist es aber in aller Regel gut ausgegangen.
Die Überlegung: Falls es wirklich einen Crash gibt, generiere ich durch Stop-Loss bei Aktien so extrem viel Bargeld, dass die Verluste auf den Parkplätzen nicht weh tun. Wenn ein DAX-Discounter dann fällig wird, kaufe ich einfach neue Papiere ("rollen").
Aus diesem Grund bei DAX-Discount-Zertifikaten bitte Laufzeiten (zwischen 6 und 18 Monaten) und CAPs (zwischen 8000 und 15000 Punkten) mischen! Je mehr unterschiedliche Zertifikate, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Laufzeit nicht gerade in einem Crash endet. Ich besitze aktuell über 20 unterschiedliche DAX-Discount-Papiere als Parkplätze.
nmh
27.08.2021 15:03 - bearbeitet 27.08.2021 15:04
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit in das Zertifikat SF2ZQM investiert. Dieses Discount-Zertifikat auf ASML hat einen Cap von 700 € mit einer Laufzeit bis Juni 2022.
Der Basiswert nähert sich ja mittlerweile langsam aber sicher dem Cap an. @nmh hat ja in seinem Eingangspost darauf hingewiesen, dass man das Zertifikat verkaufen sollte, wenn die Maximalrendite kleiner 4 % p.a. geworden ist.
Verstehe ich es richtig, dass die Maximalrendite stand jetzt noch bei rd. 15 % p.a. steht, weil die Laufzeit noch relativ lange ist?
Und: Wenn der Basiswert ab sofort auf gleichem Niveau bleiben sollte, wird die Maximalrendite immer weniger, je näher wir dem Ende der Laufzeit kommen?
Viele Grüße
am 27.08.2021 15:14
- Verkaufen wenn Maximalrendite unter ca. 4 Prozent gefallen ist: korrekt!
- Maximalrendite 15% weil Laufzeit noch recht lang: korrekt, außerdem ist der Cap mit 700 Euro recht hoch, also hat das Zertifikat auch noch ein hohes Risiko, das mit der hohen Rendite belohnt wird (Risiko: die Aktie fällt nächste Woche vielleicht auf 400 Euro, das Zertifikat dann auch). Merke: Je höher der Cap, je tiefer der Aktienkurs und je länger die Restlaufzeit, desto höher die maximale Rendite.
- Maximalrendite sinkt, wenn die Laufzeit abnimmt: korrekt (aber nur, falls die Aktie nicht fällt), das ist ja das schöne an Discount-Zerfikaten; wenn die Aktie stark steigt, wird die Maximalrendite schneller kleiner, weil das Zertifikat im Kurs stark steigt. Es kann aber nie über 700 Euro (Cap) steigen.
Wenn die Aktie ab sofort seitwärts läuft, sind mit dem Zertifikat 15 Prozent p.a. drin.
nmh
am 29.08.2021 12:07
@nmh: "Maximalrendite 15% weil Laufzeit noch recht lang".
Warum ist die Maximalrendite von der Laufzeit abhängig? Bei der comdirect wird die Maximalrendite immer p.a. angegeben. Wenn alle anderen Parameter gleich sind, so müsste die Maximalrendite p.a. bei größerer Laufzeit eher kleiner werden (statt größer), da der Zeitwertverfall der zugrunde liegenden Call Option bei kleinerer Laufzeit größer ist.
Gruß,
morphyencore
am 10.09.2021 11:29
Ich glaube, die Aussagen widersprechen sich doch gar nicht...natürlich ist Maximalrendite p.a. gemeint. Und das die Laufzeit noch relativ lang ist/war, war hier halt noch eine relativ hohe Rendite möglich, auch wenn der Cap fast erreicht war (aufgrund der Möglichkeit evtl. Kursverluste im langen Zeitraum bis Laufzeitende).
am 10.09.2021 19:36
Lieber @nmh,
hättest Du bzw. Dein Computersystem freundlicherweise für folgende Aktien Discount-Zertifikat? Würde mich sehr freuen.
Sartorius Vz.
MSCI Inc.
Microsoft
Herzlichen Dank und ein schönes Wochenende!
V.
am 10.09.2021 19:53
@morphyencore schrieb:
Warum ist die Maximalrendite von der Laufzeit abhängig? Bei der comdirect wird die Maximalrendite immer p.a. angegeben.
Nur so als Beispiel (DAX-Discounter 13000)
Kurze Laufzeit: 0,20 % p.a., lange Laufzeit: 2,81 % p.a.