am 08.11.2021 18:09
Liebe Bastler (m/w),
ich muss hier mal kurz was ganz schrecklich Dummes posten und Euch wertvolle Lebenszeit rauben. An anderer Stelle habe ich gerade mal wieder über einen Fehler beim Ordern berichtet: eine fehlerhaft programmierte trailing-Stop-Loss-Order hat meinen Gewinn mit den Rosenheim-Zertifikaten übel beschnitten. Solche Fehler passieren mir andauernd. Der finanzielle Schaden ist jeweils unterschiedlich; der Knall, wenn meine Faust auf den Schreibtisch haut, ist variabel.
Ich bin auch so jemand, der weiß, auf welcher Seite der Lötkolben heiß wird. Was mir manchmal so durch meinen Kopf geht: Der Schaden, der bei Unfällen mit Geld auftritt, ist vergleichbar mit dem Unheil, wenn es einen elektrotechnischen Unfall gibt. Da kommt die Stromspannung (höhö) ins Spiel. Paar Beispiele:
Im Idealfall verliert man dank Stopkurs nur wenig Geld. Wenn bei einem Unfall an der Börse 6 Euro verloren gehen oder wenn man sechs Euro in den Brunnen vor dem Tore wirft, denkt man sich: mit den sechs Euro hätte man zwar was kleines kaufen können, aber der Verlust schmerzt nicht. Und wenn ich eine Taschenlampenbatterie mit 6 Volt habe, kann man was kleines damit betreiben, zum Beispiel eine Taschenlampe, aber es tut nicht weh, wenn man hinfasst.
Wenn ein normaler Stopkurs ausgelöst wird, kann schon mal ein Verlust von 230 Euro entstehen. Das kracht dann schon, aber das Leben geht weiter. In der Steckdose sind 230 Volt, und wenn ich da einen isolierten Draht reinschiebe (Lebensgefahr, nicht nachmachen!!!), gibt es einen Knall, die Sicherung fliegt raus (hoffentlich), aber danach geht es weiter. Habe ich erst letzte Woche erlebt, als ich in der Küche an meinem kleinen chinesischen Steckdosen-Nachlicht am winzigen Schaltnetzteil mit einem digitalen Voltmeter gemessen habe, während es an die Wand angeschlossen war. Ich wollte mal sehen, ob man da auch eine Batterie anschließen kann und wieviel Volt die dann haben muss. Es waren 400 Volt -- ganz kurz. Den Knall hat man noch im Westflügel meiner Latifundien gehört. Mir ist aber nichts passiert. Nur eine kleine Drosselspule ist explodiert. Jetzt habe ich halt ein sonst baugleiches Batterienachtlicht für 10 Euro bei Amazon gekauft. Geht ja auch.
Ich habe auch schon Börsenunfälle erlebt, wo man (literally!) auf einen Schlag 15 000 Euro in den Sand setzt. An der Terminbörse Eurex geht das sehr schnell, sozusagen in wenigen Minuten, wenn es schlecht läuft. In meinem Fall anno 2002. Der zumindest gedankliche Knall, den man da verspürt, ähnelt einem Knall, den vielleicht einige von Euch von einem Kurzschluss in der Oberleitung der Bahn kennen: Da fließen 15 000 Volt, und der Knall ist extrem laut. Das merkt man einige Stunden lang in den Ohren und auch in der Luft.
Vor den richtig großen Unfällen ist man hoffentlich geschützt, wird sie hoffentlich nie erleben. Das gilt für die Börse wie auch für Elektrizität. Wenn - warum auch immer - Euer gesamtes Portfolio verloren geht, sagen wir mal 380 000 Euro, dann tut das einen Schlag, den Ihr Euer Leben lang nicht mehr vergesst und der im Zweifel auch lebenslange Schäden verursacht. Und wenn jemand eine Eisenstange vom Flugzeug aus auf eine Hochspannungsleitung wirft (380 000 Volt, zu erkennen daran, dass die Leitungen vierfach und die Isolatoren dreifach ausgelegt sind), dann wird man den Knall einige Kilometer weit hören, und vermutlich geht in mindestens einer Großstadt für einige Stunden das Licht aus. Übrigens gibt es an jedem Hochspannungsmast Ringe aus Metall um die Isolatoren. Die heißen allen Ernstes Korona-Ringe!
Die Leitungen mit der höchsten Spannung gibt es in Kasachstan, da fließen 1 150 000 Volt. Einen finanziellen Schaden von 1 150 000 Euro haben vermutlich die wenigsten von uns jemals erlebt, wenn man mal den Nachbarn von @huhuhu ausklammert.
Wie gesagt: Dies hier ist ein völlig nutzloses, dümmliches Posting, und es sind auch keine Aktienempfehlungen enthalten. Also, fast keine. Wer im Bereich Volt investieren will, hat die Wahl zwischen Generac (A0YGR4), die stellen Notstromaggregate her (war ein toller Tipp von @Pramax ), oder Littelfuse (893593), die haben tatsächlich die Schmelzsicherung erfunden. Das sind natürlich klare Käufe, ebenso wie mein monolithisches Weihnachtsgeschenk letztes Jahr. Natürlich gibt es auch noch diverse Versorgeraktien. Aber wenn, wie man hört, künftig ständig der Strom ausfällt, dann wird irgendwann jeder Bedarf nach Notstrom haben, und damit es nur ganz kurz wehtut, wenn man hinlangt, braucht man Sicherungen.
Hiermit endet dieser überflüssige, einfach nur ärgerliche Beitrag. Ich danke für Eure geschätzte Aufmerksamkeit. Ich werde jetzt in die Steckdose fassen und mal schauen, ob die noch funktioniert.
Beste Grüße aus München
Die Techniker aus dem
nmh-Team
am 08.11.2021 18:24
Hallo nmh!
Immer schön für Spannung sorgen und wir Leser stehen unter Strom 😉
Gruß Crazyalex
08.11.2021 18:31 - bearbeitet 08.11.2021 18:33
@nmh schrieb:Liebe Bastler (m/w),
ich muss hier mal kurz was ganz schrecklich Dummes posten und Euch wertvolle Lebenszeit rauben. An anderer Stelle habe ich gerade mal wieder über einen Fehler beim Ordern berichtet: eine fehlerhaft programmierte trailing-Stop-Loss-Order hat meinen Gewinn mit den Rosenheim-Zertifikaten übel beschnitten. Solche Fehler passieren mir andauernd. Der finanzielle Schaden ist jeweils unterschiedlich; der Knall, wenn meine Faust auf den Schreibtisch haut, ist variabel.
Ich bin auch so jemand, der weiß, auf welcher Seite der Lötkolben heiß wird. Was mir manchmal so durch meinen Kopf geht: Der Schaden, der bei Unfällen mit Geld auftritt, ist vergleichbar mit dem Unheil, wenn es einen elektrotechnischen Unfall gibt. Da kommt die Stromspannung (höhö) ins Spiel. Paar Beispiele:
Im Idealfall verliert man dank Stopkurs nur wenig Geld. Wenn bei einem Unfall an der Börse 6 Euro verloren gehen oder wenn man sechs Euro in den Brunnen vor dem Tore wirft, denkt man sich: mit den sechs Euro hätte man zwar was kleines kaufen können, aber der Verlust schmerzt nicht. Und wenn ich eine Taschenlampenbatterie mit 6 Volt habe, kann man was kleines damit betreiben, zum Beispiel eine Taschenlampe, aber es tut nicht weh, wenn man hinfasst.
Wenn ein normaler Stopkurs ausgelöst wird, kann schon mal ein Verlust von 230 Euro entstehen. Das kracht dann schon, aber das Leben geht weiter. In der Steckdose sind 230 Volt, und wenn ich da einen isolierten Draht reinschiebe (Lebensgefahr, nicht nachmachen!!!), gibt es einen Knall, die Sicherung fliegt raus (hoffentlich), aber danach geht es weiter. Habe ich erst letzte Woche erlebt, als ich in der Küche an meinem kleinen chinesischen Steckdosen-Nachlicht am winzigen Schaltnetzteil mit einem digitalen Voltmeter gemessen habe, während es an die Wand angeschlossen war. Ich wollte mal sehen, ob man da auch eine Batterie anschließen kann und wieviel Volt die dann haben muss. Es waren 400 Volt -- ganz kurz. Den Knall hat man noch im Westflügel meiner Latifundien gehört. Mir ist aber nichts passiert. Nur eine kleine Drosselspule ist explodiert. Jetzt habe ich halt ein sonst baugleiches Batterienachtlicht für 10 Euro bei Amazon gekauft. Geht ja auch.
Ich habe auch schon Börsenunfälle erlebt, wo man (literally!) auf einen Schlag 15 000 Euro in den Sand setzt. An der Terminbörse Eurex geht das sehr schnell, sozusagen in wenigen Minuten, wenn es schlecht läuft. In meinem Fall anno 2002. Der zumindest gedankliche Knall, den man da verspürt, ähnelt einem Knall, den vielleicht einige von Euch von einem Kurzschluss in der Oberleitung der Bahn kennen: Da fließen 15 000 Volt, und der Knall ist extrem laut. Das merkt man einige Stunden lang in den Ohren und auch in der Luft.
Vor den richtig großen Unfällen ist man hoffentlich geschützt, wird sie hoffentlich nie erleben. Das gilt für die Börse wie auch für Elektrizität. Wenn - warum auch immer - Euer gesamtes Portfolio verloren geht, sagen wir mal 380 000 Euro, dann tut das einen Schlag, den Ihr Euer Leben lang nicht mehr vergesst und der im Zweifel auch lebenslange Schäden verursacht. Und wenn jemand eine Eisenstange vom Flugzeug aus auf eine Hochspannungsleitung wirft (380 000 Volt, zu erkennen daran, dass die Leitungen vierfach und die Isolatoren dreifach ausgelegt sind), dann wird man den Knall einige Kilometer weit hören, und vermutlich geht in mindestens einer Großstadt für einige Stunden das Licht aus. Übrigens gibt es an jedem Hochspannungsmast Ringe aus Metall um die Isolatoren. Die heißen allen Ernstes Korona-Ringe!
Die Leitungen mit der höchsten Spannung gibt es in Kasachstan, da fließen 1 150 000 Volt. Einen finanziellen Schaden von 1 150 000 Euro haben vermutlich die wenigsten von uns jemals erlebt, wenn man mal den Nachbarn von @huhuhu ausklammert.
Wie gesagt: Dies hier ist ein völlig nutzloses, dümmliches Posting, und es sind auch keine Aktienempfehlungen enthalten. Also, fast keine. Wer im Bereich Volt investieren will, hat die Wahl zwischen Generac (A0YGR4), die stellen Notstromaggregate her (war ein toller Tipp von @Pramax ), oder Littelfuse (893593), die haben tatsächlich die Schmelzsicherung erfunden. Das sind natürlich klare Käufe, ebenso wie mein monolithisches Weihnachtsgeschenk letztes Jahr. Natürlich gibt es auch noch diverse Versorgeraktien. Aber wenn, wie man hört, künftig ständig der Strom ausfällt, dann wird irgendwann jeder Bedarf nach Notstrom haben, und damit es nur ganz kurz wehtut, wenn man hinlangt, braucht man Sicherungen.
Hiermit endet dieser überflüssige, einfach nur ärgerliche Beitrag. Ich danke für Eure geschätzte Aufmerksamkeit. Ich werde jetzt in die Steckdose fassen und mal schauen, ob die noch funktioniert.
Beste Grüße aus München
Die Techniker aus dem
nmh-Team
Och weißt Du mein Freund, ich glaube bei solch einer Summe müsste auch der arrogante Sack von nebenan Schlucken,
und er würde 4-5 Tage nur noch Nudeln mit Soße verspeisen
...Pasta mit Mista kennt der ja nicht.
Und wenn ich jetzt schon wieder diese Festbeleuchtung zu seiner Hütte sehe,
wird mir ganz schlecht...1 158 000 EURO müsste er mal versenken,
DAS wäre ein Spaß 😁
Nein, ich bin nicht scheelsüchtig
Grüße
P.....
UPS... Entschuldigung
ich glaube DAS war jetzt falsch Zitiert 😇
am 08.11.2021 18:44
Wir weisen darauf hin, dass gemäß DGUV Vorschrift 15 dieser Beitrag Expositionsbereich frei von elektromagnetischen Feldern ist und bedenkenlos betreten werden kann ⚡
am 08.11.2021 19:26
Na, da gab es doch mal diesen Franzosen mit den 100.000 Volt:
Gilbert Bécaud:
Bonsoir, Pramax
am 08.11.2021 19:28
am 08.11.2021 19:42
@nmh schrieb:
Die Leitungen mit der höchsten Spannung gibt es in Kasachstan, da fließen 1 150 000 Volt. Einen finanziellen Schaden von 1 150 000 Euro haben vermutlich die wenigsten von uns jemals erlebt, wenn man mal den Nachbarn von @huhuhu ausklammert.
Die Leitungen hängen doch ein einer Höhe von 6 Metern, damit betrüge der Schaden für einen Anleger auf dem Boden ca 10 Mio Voltmeter, oder?
am 08.11.2021 19:45
Aua, Aua, was für ein Kalaua!😎
Gruß, Pramax
am 08.11.2021 21:01
😄 sher gut erklärt. Deswegen spiele ich nur am Elektrozaun herum.
am 08.11.2021 21:27
Erinnert an die Tage, als man einen Freund bei der Hand nahm und den Weidezaun* anpackte um zu sehen ob Strom drauf ist 😄
MPS wanderte dieses Jahr ins Depot, bin sehr zufrieden. Also doch gute Empfehlungen und doch nicht ganz so sinnlos dieser Beitrag.
Als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator** stimme ich @GordonLegacy zu. Trotzdem wurden luftige Höhen erwähnt und ich melde meinem Auftraggeber @nmh hiermit, dass auf das Tragen einer PSA nicht zu verzichten ist. Der Rest der Auflagen dann an deine Anwälte. Ist ja bald Weihnachten und die müssen auch noch mal Geld für Geschenke verdienen. Bleiben eh alle im Hafen von China hängen, aber das ist ein anderes Thema.
Gute Nacht!
______________________
*= kennen das die Stadtkinder überhaupt? Dieser Nervenkitzel dabei? Nicht, ne? Habt ihr echt was verpasst
**=Zertifiziert, mit Stempel und so