@longtrader schrieb:Hat irgend jemand gestern abend auch ZDF Zoom, die Reportage über die Umstände bzw. Hintergründe des Ausbruchs der Finanzmarktkrise 2008 gesehen? Im Kern wurde das bestätigt, was ich in meinem Beitrag vom 07.09. an dieser Stelle gesagt habe. Es ist erschütternd so etwas direkt von kompetenter Seite vor Augen geführt zu bekommen. Heute weiss man, dass Ackermann und die Deutsche Bank mit Auslöser der seinzerzeitigen Finanzkrise waren. Die hatten intern eine Vorstandssitzung in der der Zusammenbruch in 1-2 Jahren prognostiziert wurde. Man hat sich aber entschieden, nicht auszusteigen. Ansonsten wäre man von der 3. größten zur 12. größten Bank der Welt abgestiegen. Und Ackermann wollte unbedingt Nr 1 werden. Erschreckend war die Aussage des aktuellen Chef-Volkswirtes. Er hält den Eintritt einer zweiten noch heftigeren Krise in den nächsten Jahren für wahrscheinlich. Die Summe der im Umlauf befindlichen Derivate und auch der Verschuldungsstand von Ländern und Banken ist deutlich höher als 2008. Amerikanische Banken haben aktuell ein Verhältnis von 35 Schulden zu 1 Eigenkapital. In der Finanzkrise war die Eigenkapitalausstattung deutlich besser zu den Schulden. Unfassbar! Und insbesondere die Vorstände der US-Banken verdienen 3-stellige Millionenbeträge im Jahr. Da ist selbst eine Zetsche ein armer Schlucker… Also zieht Euch warm an, die Wolken verdunkeln sich.
Danke für den Hinweis @longtrader,
liebe Community!
Einen Teil davon habe ich auch gesehen. Bin aber der Meinung, dass die Deutsche Bank (WKN: 514000) im Vergleich zu vielen anderen der Marktteilnehmer zu schlecht weggekommen ist.
Ausgangspunkt war ja ein unglaubliches Wachstum im amerikanischen Wohnungsbau, bei dem so mancher Kreditgeber nicht mehr so genau hinschaute.
Und dann braucht in einer Region (wie Detroit) nur ein großer Arbeitgeber zusammenbrechen und schon gibt es eine deftige Arbwärtsspirale. 
Presseartikel dazu? Sehr gerne!
https://money.cnn.com/2009/06/01/news/companies/gm_bankruptcy/
Quelle: CNN Web-Angebot, Artikel vom Juni 2009
Sicherlich waren sie in einer Art Zwickmühle: Ziehen sie die Notbremse zu früh, so hat die Bank unnötig Werte vernichtet. Ist es zu spät, so kann im Extremfall eine Konkursverschleppung daraus werden.
Hier den "richtigen" Zeitpunkt zu erwischen ist sehr schwierig.
Allerdings war die Kritik an überhöhten Boni berechtigt. Diese hätten ja letztendlich die Eigenkapital-Basis gestärkt, wenn sie nicht gezahlt worden wären.
Und die Kursverluste für die Privatanleger und die "Bail Out"-Zahlungen des Steuerzahlers hätten geringer sein können.
Du schreibst von der Möglichkeit einer noch heftigeren Krise in den nächsten Jahren: Die sehe ich noch nicht, allerdings eine längere Abwertung des USD gegenüber den asiatischen Währungen.
Auf alle Fälle bleibt es aber spannend.
Liebe Grüße
Glücksdrache
