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Biotechnologie#Zukunft und Chancen in der Pharmabranche#Wertpapiere im Fokus#

Klimaaprima
Mentor ★
1.385 Beiträge

Guten Morgen Community 

 

Die Biotechnologie ist die "KI" in der Gesundheits/ Pharmabranche, Segen, Innovation, Hype, Chance und Risiko zugleich.


In der Breite überzeugten die aussichtsreichen und wachstumsstarken Aktien der Biotechbranche im lfd. Jahr noch nicht.

Die starke Kursperformance der Nasdaq, angetrieben von den Aussichten der KI Technologie, konnten bisher diesen Sektor nicht beflügeln, obwohl die Biotechbranche in vielen Bereichen mit einer KI- Entwicklung eng verbunden sein wird.

 

Einzelaktien zeigten oft eine fulminate Outperfomance, sobald Studien erfolgreich oder Übernahmen von großen Pharmakonzernen verkündet werden. Grundsätzlich aber belasten und bremsen aktuell noch die gestiegenen Zinsen besonders Biotech-Unternehmen bei der Kapitalaufnahme für Investitionen.

 

Eli Lilly und Novo Nordisk sind zwei BiotechPharmazieunternehmen die sich mit Hilfe der Biotechnologie und entsprechender Übernahmen in die erste Reihe gebracht hat. AbbVie hängt aktuell kurstechnisch noch etwas zurück, hat sich aber vielversprechend positioniert.


Im Blick halten sollte man, dass Biotechnologie zunehmend mit den Möglichkeiten, welche KI bereithalten wird, rasante Entwicklungen starten und umsetzten könnte. Denn so wie es ausschaut, für die Medikamentenentwicklung wird KI- Technologie immer bedeutsamer.

Künstliche Intelligenz und digitales Lernen mithilfe von Algorithmen sind in der Medikamentenentwicklung in zunehmend bedeutsam. Zum einen können damit Moleküle für die klinische Entwicklung zeit- und kostensparender ausgewählt oder auch variiert werden. Zudem lassen sich mit Hilfe von KI klinische Studien optimieren, den Zeitraum für die kinischen Phasen, und damit entsprechend das Risiko von Fehlschlägen und Kosten reduzieren.

 

In den nächsten Jahren dürfte sich dann zeigen, wie vielversprechend Medikamente mithilfe künstlicher Intelligenz weiterentwickelt werden.

Zwei Unternehmen, die auf KI-Verfahren zurückgreifen, Relay Therapeutics (A2P9AA) und Black Diamond Therapeutics (A2PYWB), die auf Medikamente bzw. Therapien im Bereich der Onkologie spezialisiert sind. 


Ein weiterer aussichtsreicher Treiber für Biotechnologie-Unternehmen sind die innovativen Produkte, die mit dem menschliche Erbgut (Genom) oder Peptiden/Prozessen der Synthese an der Zelloberfäche korrespondieren. Insbesondere die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten auf der Basis von Messenger-RNA (mRNA) ist immer noch ein großes Thema sowohl bei kleineren innovativen Biotechunternehmen als auch etablierten großen Pharmakonzernen.

 

BioNTech(A2PSR2) setzt auf die m-RNA Technologie. Neue Wirkstoffe im Bereich der Onkologie sind zu erwarten. Die Aktie scheint eine Bodenbildung um 100-90€ zu entwickeln. Dem Allzeithoch von über 300€ aus der Coronazeit folgte eine 1,5 Jahre andauernde Kurskorrektur auf fast 90€. Das Unternehmen hat einen Marktwert von 25 Mrd. €, gleichzeitig aber einen Cashbestand von mindestens 14 Mrd. € . Zudem hat das Unternehmen einige aussichtsreiche Wirkstoffe im Portfolio, deren Zulassung anstehen könnten.

 

Ähnlich sieht es bei Moderna (A2N9D9) aus.

 

Ein oft genanntes Biotech-Unternehmen mit sehr innovativer Technologie ist CRISPR Therapeutics (A2AT0Z), das sich auf die Entwicklung von Therapien für genetische Erkrankungen spezialisiert hat. Die Firma nutzt dabei die CRISPR/Cas-Technologie, um Gene zu bearbeiten und somit die Ursachen von Erkrankungen zu bekämpfen.
(Notiz aus Börse.online)

 

Entsprechend setzt ARK-Chefin Cathie Wood auf zwei Unternehmen, die in diesen Anwendungsbereich neue Medizinprodukte entwickelt. Verve TheraTherapeutics (A3CSHT) und Intellia Therapeutics (A2AG6H).

 

Morphosys (663200), ein Biotechunternehmen, welches sich auf die Herstellung von menschlichen Antikörper spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet Partnerschaften mit einigen der größten Pharmakonzernen und hat damit eine Produktpalette mit über 90 Medikamenten in unterschiedlichen Entwicklungsphasen aufgebaut. 
Nach einem zwei Jahre andauernden Kursabsturz von 120€ auf 12€, hat sich die Aktie von Morphosys im lfd. Jahr mehr als verdoppelt (aktuell auf 30€) und sich damit aktuell sowohl an die TecDAX- als auch die SDAX-Spitze katapultiert. 

 

Amgen (867900) nach einer starken Hausse 2022 auf über 280€, setzte im November letzten Jahres ein Kurskorrektur auf aktuell 200€. Eine Bodenbildung könnte sich bei diesem Niveau erreicht werden und für einen ersten Einstieg sorgen. Der GD 50 wurde diese Woche wieder überschritten.
Zudem als Dividendentitel interessant, zurzeit 4%. Amgen ist ein US-amerikanisches Biotechnologie-Unternehmen, das sich mit der biotechnologischen bzw. molekularbiologischen Entwicklung von Arzneimitteln auf Basis von menschlichen Proteinen, kleinen Molekülen und Antikörpern befasst und zu den Pionieren der Branche zählt. (aus der aktionär)

 

Wer das hohe Risiko einer Einzelaktie meiden möchte, kann auch in diesem Sektor auf ETFs oder Fonds zurückgreifen. Die Auswahl ist allerdings nicht sehr umfangreich. Neben sehr speziellen ETFs noch die beiden Biotech ETFs wie der iShares bzw. der invesco Nasdaq US Biotechnology ETF (A2DWAW/A12CCJ).

Die beiden ETFs bildet den Nasdaq Biotechnology Index ab und bieten dem Anleger in einer gewissen Breite Zugang zu ca. 270 Aktien aus der Biotechbranche, die an der Nasdaq gelistet sind. Zu den Top-Positionen gehören Aktien wie Amgen, Vertex, Regeneron Pharmaceuticals, Moderna, Astrazeneca, Biogenund Illumina.

Die beiden ETFs generierten im lfd. Jahr bisher ein Minus von 5,5% verglichen mit dem A1JX52, der im gleichen Zeitraum fast 11% Kurszuwachs erreichte.

 

Der Polar Capital Biotechnology Fund (A1W7OF) zeigte bisher im lfd. Jahr ein Minus von 2,5% und kann zunächst mit seiner Kursentwicklung bei der 5 Jahresperformance mit 55% solide überzeugen.

Vertex Pharmaceuticals 6,8% /Seagen 4,8%/ Regeneron 5,7% / Incyte 4% / Biogen 4,7% / Astra Zeneca 4% / Xenon 3,8% z Exelixis 3%
(Angaben aus extraetf.com 30.4.2023)

BB Biotech (A0NFN3) ist eigentlich weniger eine Einzelaktie sondern aufgrund seiner Beteiligen an anderen Biotechunternehmen eine Art "Fond".
Unter den Top-10-Positionen befinden sich vorwiegend börsennotierte Unternehmen.
Argenx 11,7%, Alnylam 5,8%, Incyte 5,7%, Intra- Celluar Therapies 6,9%, Ionis 13,3% Moderna 6,2%, Neurocrine 8,5%, Sage 5% Vertex 10,4%
Small Caps machen einen kleineren Anteil des Portfolios aus.
Vor über zwei Jahren konnte BB Biotech noch im März 2021 einen Kurs von über 90 CHF erreichen. Seitdem ein Kursrückgang unter 40 CHF. Anhang Juli zeigte sich wieder ein vorsichtiger Anstieg auf aktuell 45 CHF.
Im ersten Halbjahr schnitt BB Biotech schlechter als der Branchenindex (NASDAQ Biotech Index) ab. 


Nach UN-Berechnungen wird sich der Anteil der über 60-Jährigen bis 2050 auf 21,5 % (2,1 Milliarden) erhöhen. Heute liegt er zwischen 12 und 13%.
Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) geht mittlerweile davon aus, dass die Gesundheitskosten von 6 % auf 9,5% des Bruttoinlandsprodukts anwachsen werden. 

 

Gleichzeitig besteht aber das Risiko, dass die komplexen Produkte in der Entwicklung zu teuer und dann noch in ihrer Wirksamkeit enttäuschen. Nach Angabe der interpharma.ch gelingt es von zehn klinischen Versuchen nur einer einzigen Substanz alle Tests zu überstehen und kommt schließlich als Medikament auf den Markt. So gesehen sind 90% teure Sackgassen in der Entwicklung.

 

In Deutschland waren 2022 in der medizinischen Biotechnologie insgesamt 135 Unternehmen tätig, die eigene Medikamente entwickeln und teilweise auch vermarkten – das ist ein Anstieg um 3,8 % gegenüber dem Vorjahr (2021: 130). Die Zahl der Beschäftigten wuchs deutlich um 8,7 % auf ca. 50.000.
Im vergangenen Jahr lag der Anteil von Biopharmazeutika bei den Neuzulassungen mit 59 Prozent so hoch wie nie zuvor. 2021 waren es noch 46 Prozent, wie der Verband der forschenden Pharmaunternehmen vfa mitteilte.

 

Biotechunternehmen werden m.E. trotz der Risiken einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung innovativer Therapien, Medikamente bzw. Wirkstoffe bereitstellen und entsprechend am Markt mit ihren Produkten (oder auch Übernahmen) kurstechnisch performen.

 

Biotechnologie beschränkt sich jedoch nicht nur auf Medizin. Auch in der Landwirtschaft, bei der Energiegewinnung oder in der Industrie können neue Anwendungsmöglichkeiten mit Hilfe von Biotechnologie generiert werden. So können beispielsweise mit Hilfe biotechnischer Entwicklungen Biomasse, gewonnen aus Stärke, Zellulose und Öle, als Ausgangssubstanz für die Produktion von Biokraftstoffen der 3. Generation dienen oder ein enzymstisches Recycling von verschiedene Abfallstoffen entwickelt werden (beispielsweise Novozymes A/S von Novo Nordisk in Kooperation mit Carbios) die immer passgenauer angepasst werden.

 

Die nächsten Jahre werden spannend.....


Grüße

12 ANTWORTEN

haxo
Mentor ★★★
3.471 Beiträge

Ein sehr schöner Artikel, Respekt!

 

Warum kommentiert hier niemand?  Ich fürchte fast, aus demselben Grund aus dem auch die Biotech-Sparte Schwierigkeiten haben wird sich wie Phoenix aus der Asche zu erheben: Bio-Tech rockt nicht.

 

Der durchschnittliche Anleger ist dumm, ignorant und furchtbar simpel gestrickt. Bei Samsung und Apple genügt eine Umstellung auf "runde Ecken" um den Kurs steigen zu lassen, ich denke, wenn sich ebenso viele Menschen mit der gleichen Energie mit der Erforschung von Parkinson befasst hätten, wie mit diesem Weltproblem, hätten wir jetzt eine schlimme Krankheit weniger.

 

Zwischenschritte versteht der Anleger nicht, die Anzahl der Displays in einem Tesla kann er nachzählen, das zeichnet ihn dann schon zu einem Experten der Elektromobilität aus. :cat-frustrated:

 

Big-Pharma ist ein Liebling an der Börse, aber nicht wegen der Produkte, sondern weil sie ein unverschämtes Schweinegeld machen, aber auch hier denke ich: Die Spitze ist langsam erreicht, bei bspw 200.000USD für eine Krebsbehandlung. Irgendwann wird das System der aufgeblähten Preise implodieren und der Aktienanreiz ist weg.

 

Meine Große studiert Biologie mit Schwerpunkt Genetik, super-spannend und hoffentlich ein Feld, welches das Ende der Menschheit noch so gerade verhindern wird, aber als Anleger schaue ich (momentan) lieber von außen zu.

 

Aber wer weiß, vielleicht gibt es bald wieder ein Anlass, dass bestimmte Bio-Aktien durchs Dorf getrieben werden, Corona lässt grüßen... 

 

Nachdenkenswert auf jeden Fall.

 

hx.

 

 

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hvd
Mentor ★★★
2.049 Beiträge

Richtig, ein toller Bericht.

Richtig, Biotech Aktien rocken nicht. 

Warum? Weil die Kurse nicht von der Stelle ? Bekanntlich kommt das Publikum, wenn die "Musik" spielt. 

 

Ich habe schon sehr lange Amgen. Der Kurs stieg in den ersten Jahren sehr gut, dann ging es aber seitwärts bzw. abwärts.

Der aktuelle Kurs ist nicht weit entfernt vom Jahrestief . Fundamental ist die Aktie sehr günstig . KGV 13 , Rendite 3,6%

 

Ich hatte auch mal Gilead, die hier nicht erwähnt wird. Dass das Unternehmen das teuerste Medikament herstellt, hatte mich gereizt. 

Aber die Kursentwicklung hat mich enttäuscht, so dass ich die Aktie verkauft habe.

 

Viel Spaß macht mir aber Novo Nordisk . Da nehme ich auch die dänische Quellensteuer in Kauf .

 

Zuletzt ist der Kurs von Abbvie tief gefallen. Für mich war das Anlass, die Aktie massiv zu kaufen.

 

Für mich gehören Biotech Aktien ins Depot . Ich kaufe sie, bevor die Musik kommt. 

 

 

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.859 Beiträge

Der Beitrag ist mir irgendwie durch die Timeline gerutscht.

 

Zunächst einmal halte ich Biotechnologie, zusammen mit KI, für eine der Schlüsseltechnologien des aktuellen Jahrhunderts

Wir hatten das Zeitalter de Industrialisierung, die Epoche der Petrochemie, die Informationstechnologie und irgendwann zieht die technische Entwicklung weiter.

 

Trotzdem halte ich sinnvolle Invests in dieser Branche für schwierig. Börse besteht ja nicht nur aus Fakten, sondern auch aus Spekulation, Erwartungen, Phantasien und Ängsten.

Da kommen bei Biotechnologie für mich drei Dinge zusammen.

 

a.) Biotechnologie ist für viele (oder fast alle) nicht greifbar.

IT hat jeder in Form seines Smartphones und seines PC zuhause, ChatGPT läuft in der Suchmaschine integriert, das Auto fährt (inzwischen) mit Strom aus der Steckdose.

Wer ist in der Lage mit der Genschere die Wachstumsgene seines Mammutbaumes in sein Zwergkaninchen einzusetzen? Niemand hier im Forum, und vermutlich auch niemand in der Stadt in der ich wohne.

Ok, nehmen wir es was einfacher. Wer kann im Detail verstehen und beschreiben wir ein mRNA Impfstoff hergestellt wird oder wie die Fett-Weg Spritze von Novo funktioniert. Mit Google im Gepäck kann man sich vielleicht noch mit Halbwissen rausreden, aber damit eine Bewertung machen welches Unternehmen jetzt besser ist, Modern, BioNTech oder doch Curevac wie Phoenix aus der Asche? Nee, das kann kein Fondsmanager oder Anleger mehr

 

 

b.) Biotechnologie macht Angst und spaltet,

Vor 120 Jahren haben Herr Beqeurel und das Ehepaar Curie den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität bekommen.

Was hat uns das Ganze gebracht? 

Die CT Untersuchung z.B. die jeden Tag vielen Menschen das Leben rettet. Da werden viele (oder fast alle) sagen: Tolle Sache, weiter so.

Die Atombombe z.B.. Da werden viele (oder fast alle) sagen: Keine tolle Sache, hätte man besser nicht erfunden.

Das Atomkraftwerk z.B.. Da wird es schon interessant. Die Diskussion darüber ob ein AKW jetzt eine Erfindung des Teufels ist, oder eine sinnvolle Ergänzung, oder einfach eine Übergangstechnologie die man mal gebaut hat und dann wieder vergessen kann: langt an einem durchschnittlichen Stammtisch schon für fliegende Bierkrüge.

 

Zurück zur Biotechnologie: Die Atombombe der Biotechnologie ist noch nicht erfunden, aber sie wird erfunden werden und sie wird Menschenleben kosten. Wer den letzten Bond mit Daniel Craig gesehen hat weiß:

 

Spoiler
Der Superheld stirbt nicht durch schöne Frauen oder durch die Kugel vom Blomfeld, sondern durch Biotechnologie.

 

Und natürlich wird  sehr vielen Menschen das Leben durch Biotechnologie gerettet werden, und unter dem Strich zählt nur ob mehr Menschen profitieren oder Schaden nehmen.

Ich bin sicher die positiven Seiten werden überwiegen, aber so funktioniert die öffentliche Wahrnehmung nicht. Wer gesehen hat wie seit Jahrzehnten friedlich nebeneinander lebende Nachbarn wegen einer Corona Impfung zu Todfeinden geworden sind: 

Biotechnologie ist vor allem dort akzeptiert wo sie für Erika Mustermann nicht sichtbar ist.

Biotechnologie kommt gleich nach Waffen, Tabak und Erdöl.

 

c.) Die Kuh fliegt nicht.

Die  Kuh fliegt, mit wenigen Ausnahmen wie Novo, nicht.

Vor 30 Jahre hieß in 10 Jahren haben wir mit Biotechnologie Krebs besiegt, vor 20 Jahren hieß es in 10 Jahren haben wir mit Biotechnologie den Krebs bewegt, heute heißt es….

Die mRNA Technologie mit der Firmen wie Moderna und BioNTech Milliarden verdient haben war zu diesem Zeitpunkt schon Jahrzehnte alt. Das verdeutlicht wie lange man auf den Durchbruch warten muss, und selbst jetzt sagen viele Investoren: Eintagsfliege.

Und wer hätte auf diese Firmen gesetzt? Die meisten hätten wohl auf die etablierten Player gesetzt, JNJ, AstraZeneca oder Sanofi. 

 

Wer sich vor Corona gesagt hat, Biotechnologie ist toll, ich kaufe mal Moderna und BioNTech  hatte zwar ein sehr erfolgreiches Investment, ist aber auch irgendwie aus der Art geschlagen 🙂

Ich vermute, die langfristigen Gewinner werden nicht die heutigen Unternehmen sein, das Establishment ist für disruptive Technologien viel zu träge. Wäre es anders, würden wir heute bei Neckermann bestellen und nicht bei Amazon.

 

Da ja schon der Hinweis kam dass Biotech nicht nur Medizin ist:

 

- Man hat inzwischen Kühen die Milchgene ausgeschnitten und in Mikroorganismen eingesetzt, in Dänemark entsteht momentan eine Anlage die mit Bottichen tausende von Kühen ersetzten soll

- in den USA wurde, als zweites Land nach Singapur, Fleisch aus dem Reagenzglas zugelassen.

 

Die beteiligten Unternehmen sind, soweit ich das recherchieren konnte, aber noch nicht mal börsennotiert.

 

Wie also investieren? Ich tendiere zu einen ETF oder Fond, ich halte es einfach nicht für möglich in so einer disruptiven Technologie die zukünftigen Gewinner als Privatperson rauszusuchen. 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

hvd
Mentor ★★★
2.049 Beiträge

Die Frage ist: Muss man alles verstehen, was ein Unternehmen macht?

Meine Antwort: Nein. 

 

Ich investiere sicherlich in keine Aktien , deren WKN ich durch Zuruf bekomme, die ich nur vom Chart kenne. 

Ich versuche schon, das Geschäftsmodell zu verstehen. Bei Konsumwerten wie Pepsico, MCD oder PG ist das einfach. 

Auch bei Apple, Amazon, Microsoft ist das nicht schwer. 

 

Bei Biotech Unternehmen fällt das schwer.

Durch Lesen von Geschäftsberichten erhält man schon gute Einblicke. 

Für mich sind Umsätze und Gewinne wichtig. Steigen diese Jahr für Jahr , ist das für mich ein gutes Zeichen, dass der Vorstand gute Arbeit leistet. Auch die Bruttorendite, Umsatzrendite, Eigenkapitalrendite sind wichtige Indices, ebenso Free cashflow und Eigenkapitalquote  geben Sicherheit.

 

Ich halte viel von Dividendenaristokraten, Dividendenkönigen, die über eine lange Zeit die Dividenden erhöhen. 

Das geht nur, wenn das Unternehmen gut wirtschaftet und über lange Zeit die Dividenden steigert. 

 

Jede Aktie ist risikobehaftet. Deshalb muss man als Anleger gut diversifizieren.

Durch ETFs , Fonds oder durch ein breit struktuiertes Depot.

Meine Biotech Aktien haben nur einen kleinen Anteil an meinem Depot. 

 

Ich habe festgestellt , dass mein Depot sich in den letzten Tagen sehr ordentlich entwickelt hat. 

Nur RTX, mein Favorit für den Dow, hat heute einen ordentlichen Dämpfer bekommen. -10%.

Da war für mich Handeln in Form von Kaufen angesagt. Mal sehen , ob das Kauflimit greift.

Wenn nicht, ist auch nicht schlimm.

 

Ja, die alten Motoren von Pratt &Whitney müssen zurück ins Werk und repariert werden. Das kostet und nimmt Schaden an der Marke.

 

 

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Danke @Klimaaprima und @CurtisNewton für das Aufgreifen einer sehr spannenden Sparte. 
Leider gehöre ich zu der „dummen, ignoranten und simpel gestrickten“ Schar, wie @haxo es unnachahmlich schön formuliert hat. 
Ist aber auch kompliziert : Gene werden mit einer Schere aus einem Genom geschnitten um in einem Zielgenom ein defektes/unerwünschtes/unpassendes Gen zu ersetzen mithilfe eines Klebers. Oder anders ausgedrückt, Desoxyribonukleinsäure wird aus einer Helix mittels Enzymen herausgelöst und mit Hilfe anderer Enzyme in eine weitere Helix eingefügt. 
Sicher sehr einfach ausgedrückt, simpel halt, für mich hört es sich teuflisch kompliziert an. Und wer diese Technologie am besten beherrscht ist dann der „Kini“. 
Zum Kini (bairisch König) wird man dann auch nicht automatisch, wenn man die Technik perfekt drauf hat, es kommen noch Faktoren dazu wie Vermarktung, Firstmove, Glück  usw. Plus eine gute Portion Risikobereitschaft und eine Prise Skrupellosigkeit. 
Biotechnologie ist mit Sicherheit noch viel mehr als ich Simpel hier versucht habe zu beschreiben. Mir reicht das jedoch um zu wissen dass ich keine Ahnung habe 😅

Ich glaube selbst ein Fachmann (m,w,d) wird an der Frage verzweifeln wer die Gewinner der Zukunft  im Biotech Sektor sind. 

Edit: @hvd man muss nicht alles verstehen was eine Firma macht, hilfreich ist es dennoch. Es bewahrt einen vor unangenehmen Überraschungen. 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Klimaaprima
Mentor ★
1.385 Beiträge

 

Hallo @hvd 


Der Wirkstoff ist Remdesivir zur Behandlung von COVID-19, war für Gilead ein Satzball. Jedoch hatte die WHO schon im November 2020 ihre Empfehlung zur Behandlung von COVID-19-Patienten mit dem Medikament Remdesivir widerrufen.


Die Kernkompetenz des Unternehmens ist die Entwicklung von therapeutischen Lösungen für die Behandlung von lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Dabei enzwickeln und kommerzialisiert Gilead Therapien zur Behandlung von beispielsweise HIV, Hepatitis B und Influenza (mit Tamiflu).

 

Nach einem deutlichen und zeitweise rasanten Anstieg 2022 lief die Aktie in den letzten Monaten stets abwärts. Mit der Aktie habe ich mich auch bisher noch nicht weiter beschäftigt.

 

Grüße

 

hvd
Mentor ★★★
2.049 Beiträge

Edit: @hvd man muss nicht alles verstehen was eine Firma macht, hilfreich ist es dennoch. Es bewahrt einen vor unangenehmen Überraschungen. 

 

Wie ich gerade feststelle, verstehst du ja viel mehr von der Branche als ich. 

Richtig, man sollte mehr als WKN und Chart von einer Aktie wissen, wenn man investiert. 

 

Ich beschäftige mich ja viel mit einem Unternehmen, will aber nicht genau wissen, wie Amgen ihre Produkte entwickelt. 

Überinformiertheit, sagt man, soll ein Anfängerfehler sein. 

 

Wie beschrieben, suche ich meine Aktien nach fundamentalen Gesichtspunkten aus. 

Investieren erfordert Mut zum Risiko und benötigt natürlich auch Kapital. 

Um Risiko zu mindern nehme ich immer die Big Caps der Branche , kaufe sie zu tiefen Kursen und achte auf breite Diversifikation. 

 

Jetzt habe ich eine große Portion Abbvie gekauft, die andere verkauft haben bzw. zum Verkauf raten.

Mal sehen, was daraus wird! Ich bin zuversichtlich , sonst hätte ich die Aktie nicht gekauft. 

 

Viel weiß ich auch nicht über die einzelnen Medikamente, nur dass das Erfolgsprodukt Humira den Patentschutz verliert.

Ich denke,dass ich genug zu diesem Thema gesagt habe.

An der Börse gibt es viele interessante Branchen  und Unternehmen, mit denen ich mich beschäftige. 

haxo
Mentor ★★★
3.471 Beiträge

Lieber @ae , ich wollte dich jetzt als Anleger (d,i,s :cat-wink:) wirklich nicht beleidigen.  Als durch das Studium meines Nachwuchs' neu Erleuchteter der neuerdings beim Abendessen über die Vorteile des "Golden Rice" oder CRISPR-Cas9 informiert wird (und sich die jeweiligen Firmen raussucht) gehöre ich zu der gefährlichen Gilde der Konvertierten. Ex-Raucher, die über die Gefahr von Lungenkrebs schwadronieren.

"Ja, seht ihr das denn nicht???" Nein, die anderen Anleger sehen das nicht, interessieren sich nicht dafür und kaufen die Aktie auch nicht.

 

Da stimme ich @hvd komplett zu: Überinformiertheit ist ein Fehler, was nützt es schlauer zu sein als die anderen, wenn die anderen die Preise (mit-)bestimmen?

 

Wichtig ist, dass die Bude den Anlagezeitraum überhaupt überlebt, insofern reicht es m.E. aus, das Basisgeschäft und unternehmerische Mindestkennzahlen zu verstehen, die "Raketen" vor dem Start anhand von Fachkenntnis zu erkennen ist für uns Laien eigentlich unmöglich. Da würde ich auch eher einen breiter gefächerten ETF oder Bio-Fonds nehmen.  Oder rechtzeitig Informationen ergattern, die eben über diesen Start berichten. Mir persönlich zu kompliziert.

Platzhirsche zu wählen ist auch meine Strategie, da gehe ich mit dem alten Halunken ganz konform. :cat-tongue:

 

Biotechnologie ist sooo spannend, aber, wie eine der Lieblingsband meines Nachwuchs heißt: "Leider geil." :cat-tongue:

 

hx.

 

 

 

 

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Du hast den Nagel einfach auf den Kopf getroffen, deswegen alles gut, keiner ist beleidigt😊 

Ich finde die Technologie dahinter spannend, leider beschränken sich meine Kenntnisse darüber auf solche aus Berichten oder Dokus. Da hast Du einen kleinen Vorteil 😉

Bin in dieser Sache vorbehaltlos und ohne Vorurteile und sehe mehr Chancen als Risiken. 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
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