Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Bayer - Mein Problemkind

Rockhoven
Autor ★
9 Beiträge

Hallo Leute,
vielleicht zu Anfang mal etwas zu mir und meiner Anlage. Ich bin noch ziemlicher Börsenneuling und habe im Oktober 2018 mein erstes Depot eröffnet.
Gestartet bin ich mit dem üblichen MSCI World und MSCI China A ETF im ungefähren Verhältnis von 60:40.
Alles war schön, die Fonds entwickelten sich sehr gut. Dann gab es in China den ersten Einbruch und der Stoppkurs der China-Aktien wurde bei 3,08 € erreicht. Kein Problem, ich ging immer noch mit rund 20 Cent Gewinn/Aktie raus. Trotzdem ärgerlich, wenn ich heute sehe, das der Kurs inzwischen um 5 €/Aktie liegt, aber **piep**  happens.
Dann habe ich mir für das freigewordene Kapital meine ersten Einzelaktien gekauft, Bayer. Ich komme aus der Chemiebranche und war mir eigentlich sicher, dass die, nach der mehr als Halbierung des Kurses von 140 € auf 64 €, gutes Potential haben und stark unterbewertet sind, weil eine Einigung im Rechtstreit um Monsanto sehr wahrscheinlich war.
Nach meiner Erfahrung mit dem China ETF habe ich bei Bayer bewusst keinen Stoppkurs gesetzt und bekomme langsam graue Haare damit.
Ich weiß, dass man eigentlich fallende Aktien nicht zu lange halten und besser frühzeitig abstossen soll, bei Bayer scheint mir aber doch jetzt der Boden erreicht und auch alle Anaysten raten ja (seit einiger Zeit) zum Kauf. Ich habe deshalb schon die Absicht, sie noch länger zu halten und habe einen Verkaufskurs von 64 € im Sinn.
Haltet ihr das für realistisch?
Und noch eine Frage: Ich habe seit Kurzem noch einen kleinen Posten Lyxor Index Fund Robotics & AI in meinem Depot, den ich für sehr zukunftsträchtig halte.
Wir seht ihr den?
Schon mal im Vorraus vielen Dank für eure Antworten.
Bleibt alle gesund und kommt gut durch die Zeit!

20 ANTWORTEN

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

dann automatisiere das mit dem Nachziehen: nennt sich "Trailing Stop Loss" oder TSL

tsl.jpg

Rockhoven
Autor ★
9 Beiträge

Vielen Dank, das kannte ich noch gar nicht! Sehr hilfreiches Tool!

ae
Mentor ★★★
2.961 Beiträge

@Rockhoven  schrieb:

Danke für den Tipp! Eigentlich würde ich lieber etwas in Zukunftstechnologien investieren, wie z. B. den Lyxor Index Fund Robotics&AI ETF oder Lyxor New Energy ETF.
Wie ist Deine Meinung dazu?

 


Wurde zwar nicht angesprochen, dennoch hier meine Meinung,

 

Die beiden von Dir genannten ETF's sind  Branchenwetten, m. M nur als geringe Beimischung fürs Depot geeignet (den Robotics&AI hast Du ja schon)

Das Problem bei "Zukunftstechnologie" ist leider die Unwissenheit was die Zukunft bringt. 
Ich muss hier an der Stelle darauf hinweisen, kein großer Freund von Branchen ETF's zu sein.

Die beiden Werte , welche @nmh erwähnt hat, haben über Jahre (-zehnte) Erfolge vorzuweisen, sowohl was das Geschäftsmodell, Management usw. betrifft.

Und wer sagt denn das die Chemie Branche keine Zukunft hat, im Gegenteil, die wird immer wichtig sein. Gleiches gilt für Pharmaindustrie (da es ja hier auch um Bayer geht…)

Nur bei Bayer würde ich nicht lange fackeln, wenn ich ein für mich geeignetes Investment gefunden habe. Anregungen gibt es hier in der Community zuhauf 😉

 

gruss ae

 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Thorsten_
Legende
3.825 Beiträge

Nobka
Mentor
791 Beiträge

Wir schreiben den 12.08.2021:

 

Die Story zu Bayer scheint nicht zu enden. Für mich ist das Unternehmen verbrannt die kommen aus der Sache mit Monsanto, nicht mehr raus. Es ist zu einen Milliardengrab geworden. Ich hoffe es war anderen Unternehmen in Deutschland eine Lehre in America irgend welche Unternehmen zu kaufen. Ich glaube Bayer wird das nicht überleben. Wie denkt Ihr darüber?

Okkulele123
Experte ★★
317 Beiträge

Von Bayer und Monsanto auf sämtliche andere Unternehmen und Übernahmen von Deutschland in Amerika zu schließen halte ich dann doch für arg übertrieben. 

Nobka
Mentor
791 Beiträge

noch ein Beispiel: Deutsche Bank und faule Immobilien Kredite, schön auf die NAse gefallen. In Amerika war es schon vorbei aber den Dumme Deutschen konnten sie noch schön Weiter verkaufen. 

 

noch ein Beispiel: VW Abgasskandal. VW haben sie den Pelz über die Ohren gezogen. Deutsche Autobesitzer gingen fast Lehr aus. 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

@Nobka das sind aber unterschiedliche Dinge.

 

Bayer hat Monsanto am 07.06.2018 übernommen. Das, obwohl noch kurz zuvor das Monsanto-Tribunal stattfand und kurz davor wegen Pflanzenschutzmitteln ein Bauer zu einer Entschädigung kam (das Produkt war "Lasso"). Die Übernahme war dumm.

Juli 2018 war dann schon die Klagewelle wegen "Roundup" - einen Monat nach Übernahme. Ob Bayer von den Gefahren gewusst hat? Bestimmt, aber das Risiko war wohl geringer eingeschätzt worden. Vielleicht wegen der einen Klage bezüglich "Lasso"? Wer weiß.

Das hat also was mit einem Kauf von Unternehmen in Amerika zu tun. Und zwar dem Kauf eines Unternehmens, welches Probleme hat. Dafür kann Bayer nur insofern etwas, als dass sie so dumm waren ein problematisches Unternehmen zu kaufen. Gäbe es die Probleme nicht, die Bayer ja nicht erzeugt hat oder an denen Bayer selber Schuld hat, dann wäre es ein Erfolg gewesen. Tja, hätte hätte Fahrradkette. Das war eine Fehlentscheidung.

 

Deine anderen Beispiele sind aber völlig anderer Natur.

 

Deutsche Bank und faule Immobilienkredite: völlig von der Realität losgelöste Zockerei. Hierfür verantwortlich das Investmentgeschäft der Amerikaabteilung der Deutschen Bank. Mit "dummer Deutscher" hat das nichts zu tun. Und dies ist ein Fall von "es haben alle gemacht, wir machen mit um uns diese fetten Gewinne nicht entgehen zu lassen". Eine dumme Entscheidung? Erst als es krachte. Davor? Nein. Dafür verantwortlich? Die amerikanische Investmentabteilung der Deutschen Bank. Was hat das mit einem Kauf eines amerikanischen Unternehmens zu tun?

 

VW und Abgasskandal: Hier hat VW weltweit betrogen. Im großen Stil. Die Manager haben dennoch ihre Millionen-Boni bekommen, während überall Kosten gespart wurden und Werke geschlossen. Aber dies ist eine Entscheidung des Konzerns gewesen und hat NICHTS mit Amerika zu tun. Auch in Europa wurde betrogen. Und nicht nur von VW und deren Marken, sondern auch von Daimler oder BMW. Dass in Amerika die Gesetzeslage etwas anders ist als in Deutschland hat nichts mit Unternehmensübernahmen in Amerika zu tun. 

 

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen und dann mit Tomaten. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Nobka
Mentor
791 Beiträge

Ich danke dir erstmal für dein Ausführliches Statement, was sich auch eine Menge Zeit gekostet hat. Ja du hast schon Recht das ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Habe aber immer noch das Subjektive Gefühl das Deutsche immer in Amerika auf die Nase fallen, gerade wenn es vor Gericht geht. Genauso verhält es sich mit China, von meiner Auffassung.  Für mich ist ein Gutes Geschäft wenn beide Parteien profitieren. 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Da mag ich dir nicht widersprechen @Nobka , aber das liegt meines Erachtens eigentlich nur an den unterschiedlichen Gesetzeslagen. 

In Amerika konnte McDonalds verklagt werden, weil auf den Bechern nicht stand, dass der frisch gebrühte Kaffee heiß ist.

In Deutschland ginge sowas zum Beispiel nicht.

 

Das bedeutet eigentlich nur, dass Unternehmen in Amerika nicht so "dumm" agieren dürfen (wie z.B. der Kauf einer Firma, die schon mit Schmutz beworfen wurde, oder der massenhafte Betrug an Verbrauchern). Dagegen existieren aber auch Chancen, die es anderswo nicht gibt. Das muss das Unternehmen eben abschätzen, und da wird wohl noch gelernt werden müssen. Da gebe ich dir Recht.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD