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Alternative zu World ETFs

Phil804
Autor ★
11 Beiträge

Hallo zusammen,

 

Ich würde mich über Eure Meinungen zum Thema World ETFs freuen. 

 

Ganz kurz zu mir, ich bin 37 Jahre, vor kurzem Vater geworden und gerade damit beschäftigt eine langfristige Anlageidee zu finden um über die nächsten 15 bis 20 Jahre monatlich etwa 100 Euro für meinen Sohn zu investieren. Ich habe etwas Erfahrung mit ETFs, da ich seit Jahren in ETF Sparpläne für verschiedene Zwecke investiere.

 

  • In Depot A bespare ich den SPDR MSCI ACWI ETF (A1JJTC) um im Alter über ein zusätzliches Renteneinkommen zu verfügen - diesen Sparplan halte ich komplett separat von anderen Investments/Sparplänen in einem separaten Depot 
  • In Depot B bespare ich 4 weitere Sparpläne - einer davon ist der Lyxor MSCI World ETF (ETF110). Anteil am Gesamtdepot B ca. 42%. Die restlichen Pläne sind der Lyxor Nasdaq 100 ETF (LYX05V) mit ca 31%, den Lyxor MSCI World Health Care (LYX0GM) mit ca. 17% und den DWS XTrackers CSI300 ETF (DBX0M2) mit ca 9%. Dieses Depot dient dem langfristigen Vermögensaufbau.

Ich überlege nun einen weiteren Sparplan anzulegen um regelmäßig und langfristig für meinen Sohn Geld in einem separaten 'Depot C' zu investieren. 

 

Mir gehts konkret um die Frage, inwieweit Ihr es sinnvoll findet wieder Geld in einen weltweiten ETF anzulegen. Wie oben erwähnt bespare ich schon 2 globale ETFs und ich frage mich ob es empfehlenswert wäre einen weiteren World ETF für die 'Kind-Anlage' als Basis Investment oder sogar als 1-ETF Depot zu verwenden? Die oben genannten World ETFs decken natürlich unterschiedliche Länder ab und sind nicht identisch von der Struktur, Kosten, Performance etc, jedoch stellen sie im Prinzip zwei ähnliche Anlageformen als Basis Investment dar. 

 

Wie sinnvoll ist es hier nun in einen dritten globalen ETF zu investieren (nicht diesselben wie oben natürlich) um ein weiteres Anlageziel zu erreichen? Grundsätzlich ziehe ich World ETFs vor um langfristig (15-20 Jahre) zu investieren, da hier eine maximale Streuung mit nur einem einzigen ETF gegeben ist (was wiederum auch die Kosten klein hält). Ich könnte natürlich auch versuchen meinen eigenen 'globalen Sparplan' zu erstellen, indem ich verschiedene Regionen/Branchen ETFs zu einem Sparplan zusammenwerfe um eine ähnliche Streuung zu erhalten. Das halte ich aber bei 100 Euro pro Monat für wenig sinnvoll und auch zu umständlich.

 

Welche anderen ETFs bieten eine ebenfalls große regionale und inhaltliche Diversifikation, um eine Alternative zu den World ETFs darstellen zu können? Würde ich ein zu großes Risiko mit einem dritten World ETF eingehen (unabhängig vom Anbieter) - auch wenn ich diese getrennt halte und für die Erfüllung von unterschiedlichen Zwecken betrachte?

 

Wie viele (nicht identische) globale ETFs im Gesamtvermögen sind eurer Meinung nach zu viele oder seid Ihr der Meinung das diese als Basis Investment auch mehrfach (z.B. für Kind, Rente, Haus etc.) im Gesamtvermögen auftauchen dürfen? Ich habe noch keinen konkreten dritten World ETF ausgewählt, sondern stelle hier eine mehr allgemeine Frage.

 

Ich freue mich auf Eure Meinungen. 

6 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Phil804 

Da es sich bei "Depot C" ja um ein Junior-Depot (oder zumindest dem Junior zugedachtes Depot) handelt, würde ich das nicht als dritten sondern als einzigen Welt-ETF betrachten. Deine beiden anderen haben aus meiner Sicht damit nämlich nichts zu tun.

Ein solches Depot sollte aus meiner Sicht jedenfalls so langweilig wie möglich sein, so dass ich hier den Welt-ETF als gesetzt betrachten würde.

 

Falls (!) dir drei quasi-identische ETFs zu langweilig sind, dann würde ich eher den Lyxor in Deinem "Depot B" zur Disposition stellen. Abgesehen von dieser eher emotional getriebenen Einschätzung sehe ich aber keine sachlichen Notwendigkeiten die gegen drei solche ETFs sprächen. Wenn Du Dich damit wohl fühlst, dann kannst Du das absolut so machen.

Phil804
Autor ★
11 Beiträge

@GetBetter 

 

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich sehe dass so ähnlich wie Du - das Junior-Depot (C) möchte ich so stabil and diversifiziert wie möglich halten - daher meine Überlegung die 100 Euro monatlich auch nur in einen einzigen Welt-ETF zu investieren. Mir wären also 3 fast identische Welt-ETFs in keinem Fall zu langweilig, sondern potenziell genau der richtige Schritt langfristig solide Depots für verschiedene Zwecke aufzubauen. 

 

Meine Frage zielte vor allem darauf ab ob 3 fast identische Welt-ETFs risikotechnisch sinnvoll und zu verkraften sind. Stürzen diese Welt ETFs ab (weil die meisten ja recht gleich sind), habe ich mit allen drei Depots schlechte Karten und muss eventuell massive Schwankungen im Gesamtvermögen hinnehmen. Da ich aber einen langen Anlagehorizont annehme, dürfte sich das Risiko wohl auch in Grenzen halten. 

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Phil804  schrieb:

Meine Frage zielte vor allem darauf ab ob 3 fast identische Welt-ETFs risikotechnisch sinnvoll und zu verkraften sind. Stürzen diese Welt ETFs ab (weil die meisten ja recht gleich sind), habe ich mit allen drei Depots schlechte Karten und muss eventuell massive Schwankungen im Gesamtvermögen hinnehmen. Da ich aber einen langen Anlagehorizont annehme, dürfte sich das Risiko wohl auch in Grenzen halten. 


Zunächst ist es ja mal so, dass die angesprochenen Welt-ETFs eine breitestmögliche Diversifikation haben. Abstürze einzelner Unternehmen, Regionen oder Branchen kriegst Du also gedämpft bis gar nicht mit, das unsystemmatische Risiko ist also weitestgehend eliminiert.

 

Um die Abhängigkeit noch weiter zu reduzieren müsstest Du auch noch das systemmatische Risiko (Marktrisiko) minimieren. Das klappt aber nicht mehr durch noch weitere Diversifikation innerhalb der gleichen Assetklasse sondern nur noch durch Hinzunahme weiterer Assetklassen (Immobilien, Rohstoffe, Anleihen etc.).

 

Grundsätzlich kann man das natürlich machen, allerdings sollte man dann vorher für sich die Frage beantworten ob man das will.

Das hat auch mit der generellen Aufteilung der Depots zu tun.

 

Den Lyxor rauszuschmeissen um ihn durch andere Assetklassen zu ersetzen kann zwar ggf. dem Gesamtkunstwerk gut tun, allerdings ist dann Depot B nicht mehr gänzlich autark.

Umgekehrt kann man Depot B durch die genannten weiteren Klassen anreichern und für sich betrachtet etwas ausbalancieren. Auf das Gesamtvermögen wird das aber dann wiederum nur einen geringeren Einfluss haben.

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

@Phil804  schrieb:

Meine Frage zielte vor allem darauf ab ob 3 fast identische Welt-ETFs risikotechnisch sinnvoll und zu verkraften sind. Stürzen diese Welt ETFs ab (weil die meisten ja recht gleich sind), habe ich mit allen drei Depots schlechte Karten und muss eventuell massive Schwankungen im Gesamtvermögen hinnehmen. Da ich aber einen langen Anlagehorizont annehme, dürfte sich das Risiko wohl auch in Grenzen halten. 


Bevor wir hier im Detail weitermachen: Über welche Risiken sprechen wir bzw. welche beschäftigen Dich? 

 

Geht es um zwischenzeitliche Schwankungen, hast Du Recht, da schaffst Du natürlich keine weiteren Vorteile durch den 2., 3. oder 8. Welt-ETF. 

Andererseits, wenn wir ohnehin von langen Anlagehorizonten sprechen, was kümmert uns dann die Schwankung zwischendurch? 

Das Kind, das mit 18 ein stattliches Depot erbt, wird nich traurig davon, wenn es irgendwann erfährt, dass das Depot mal tiefrot war, als das Kind früher mal 9 war 😉

 

Andere Risiken wären ein komplettes Ausfallrisiko, das Risiko, irgendwo die beste Rendite zu verpassen, das Risiko, ein zu langweiliges Depot für den eigenen Spieltrieb zu haben... 

 

Also: Über welche Risiken sprechen wir bzw. welche beschäftigen Dich? 

Phil804
Autor ★
11 Beiträge

@t.w. 

 

Danke fürs Nachfragen - mir gehts vor allem um das Ausfallrisiko. Ich kenne mich nicht genug aus um zu sagen inwieweit ein tatsächliches Ausfallrisiko bei den am Markt angebotenen Welt-ETFs besteht. Die ETFs bilden so viele Unternehmen und Regionen ab, dass ein kompletter Ausfall wohl eher gering ist. Ich weiß auch dass die ETFs nicht statisch sind und sich im Laufe der Jahre verändern können - immerhin bilden sie ja einen spezifischen Index ab der sich entsprechend verändern kann. Obwohl ich ein 'Fan' von Welt-ETFs bin und diese grundsätzlich als ein gutes Basis Investment sehe um langfristig Vermögen aufzubauen, habe ich doch im Hinterkopf den Gedanken, dass ich mein Geld in 3 potenziell sehr ähnliche ETFs stecke. 

 

Ich sehe das genauso wie Du - zwischenzeitliche Schwankungen machen mir nichts aus. Ich frage mich nur ob ich mich einem zu großen Ausfallrisiko aussetze wenn alle meine Depots mehr oder weniger auf sehr ähnliche Welt ETFs basieren. Mein Depot A und (Junior) Depot C wären 1-ETF Depots - also bestehen jeweils nur aus einem Welt ETF. 

 

Würde es Sinn machen, wie @GetBetter gesagt hat (danke dafür), diese durch weitere Anlageklassen (Anleihen, Rohstoffe) zu diversifizieren oder rechtfertigt ein relativ geringes Ausfallrisiko von Welt-ETFs das nicht unbedingt?

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Phil804 

Ich will @t.w.  nicht vorgreifen, aber ein Ausfallrisiko besteht nur dahingehend, dass der gesamte Markt nachgibt und der Wert der ETFs (also der zugrundliegenden Unternehmen) auf breiter Front fällt.

Zeitweilige Rückgänge selbst in der Größenordnung von 50% sind da durchaus möglich. Das ist das, was ich oben als Marktrisiko bereits erwähnt hatte.

 

Ein noch größerer Rutsch bis hin zum quasi-Totalausfall des ETFs (also der weltweiten Gesamtwirtschaft) setzt dann schon sehr massive Einschnitte voraus. Ab dem Moment ist Dein Depot aber ohnehin nicht mehr das eigentliche Problem.

 

 


@Phil804  schrieb:

Mein Depot A und (Junior) Depot C wären 1-ETF Depots - also bestehen jeweils nur aus einem Welt ETF. 


Sie bestehen nicht aus jeweils nur einem ETF sondern aus mehreren tausend Aktien.

Das wäre die eigentlich richtige Sichtweise.