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Allianz-Aktie (Solide Langfristanlage oder Spekulationspapier?)

Shane 1
Mentor ★★★
2.023 Beiträge

Allianz  (Solide Langfristanlage oder Spekulationsaktie?)

 

In nachfolgendem Beitrag wurden Charts oder Grafiken entnommen von Bloomberg und Börse ARD, Bilder aus dem Web, Textzeilen oder einzelne Passagen bei Finanznachrichten, The Motley Fool, dem Allianz Geschäftsbericht sowie techn. Daten von Onvista übernommen. Keine der nachfolgenden Informationen entstammen beitragspflichtigen Börsenbriefen und sind bei nachhaltigem Suchen alle frei im Internet auffindbar.   

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Die Konzerngeschichte

Die Allianz SE mit Hauptsitz in München ist, sowohl nach Marktkapitalisierung als auch nach Umsatz, der größte Versicherungskonzern der Welt. So betreut das Unternehmen weltweit über 80 Mio. Kunden in mehr als 70 Ländern. Seit 1988 ist der Konzern im DAX vertreten.

 

Gegründet wurde die heutige Allianz bereits im Jahr 1889 in München. Die Gründung wurde dabei von zahlreichen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie des Vorstands der Münchener Rück vorangetrieben. Seit 1895 wurde dann die Aktie erstmals an der Börse Berlin gehandelt.
Zur ersten großen Bewährungsprobe kam es dann im Jahr 1906 infolge des verheerenden Erdbebens in San Francisco. Aber auch der Untergang der Titanic im April 1912 traf das Unternehmen sehr hart. Denn in beiden Fällen musste man hohe Entschädigungszahlungen leisten.

Als großer Fehlschlag der jüngeren Zeit erwies sich die Übernahme der Dresdner Bank im Jahr 2001. Sowohl diese Übernahme als auch die Anschläge vom 11. September führten schließlich zum ersten negativen Ergebnis in der Geschichte des Konzerns. Infolge der Börsenbaisse im Jahr 2002 brachten die Milliardenabschrebungen für die Dresdner Bank und Anteile an weiteren Aktienbeteiligungen zusammen, mit den Folgen der Terroranschläge vom 11. September die Allianz fast ins Wanken: der Gewinn stürzte ab und 2002 schrieb der Konzern rote Zahlen. Das Eigenkapital sank in zwei Jahren um 40 Prozent und der Aktienkurs brach ein.

 

Im Jahr 2008 erfolgte dann endlich die Trennung von der Dresdner Bank durch Verkauf an die Commerzbank, die sich bis heute noch mit den entsprechenden Altlasten herumschlagen muss. Das Konzept des Allfinanz-Konzerns muss damit als gescheitert angesehen werden, zumal sich der Konzern seit der Rückbesinnung auf sein Kerngeschäft „Versicherungen“ wieder auf einem sehr guten Weg befindet, wie wir gleich noch sehen werden.

 

(Ab hier sollten jetzt immer passend aktuelle Charts, GrafikenTabellen usw. erscheinen, welche jedoch mit einer normalen Einfügeoption leider nicht übernommen werden . Probieren wir es eben mit normalem Text).  

 

Rund 50 Prozent hatte die Allianz-Aktie im Jahre 2008 verloren, seit dem Allzeithoch (441,16 Euro / 45,40 Euro) war der Kurs des Münchner Versicherers um über 80 Prozent eingebrochen. Die Finanzkrise hinterließ im Aktienkurs deutliche Spuren. Heute allerdings steht die Allianz besser da als viele andere Finanzunternehmen. Nachdem es endlich gelungen war, einen Käufer für das Dauersorgenkind Dresdner Bank zu finden – das Institut ging für zehn Milliarden Euro an die Commerzbank –, ist der Konzern den Klotz am Bein los und kann sich wieder auf das Versicherungsgeschäft konzentrieren.

 

Kunde der Allianz möchte ich nicht sein, Aktionär dagegen schon

Eigentlich leidet die Allianz SE unter der aktuellen Niedrigzinspolitik der international führenden Notenbanken. Denn wie soll ein Konzern wie die Allianz ihren Kunden noch Lebensversicherungen verkaufen, wenn man diesen kaum mehr Zinsen versprechen kann. Hinzu kommt, dass man die hohen Zinsversprechen aus Altverträgen erwirtschaften muss, wenngleich der Garantiezins zwischenzeitlich mehrfach gesenkt wurde.

Andererseits gelingt es dem Unternehmen wohl immer noch, wie ein Blick auf die Geschäftsentwicklung zeigt, attraktive Geldanlagen zu finden. Daher gilt für die Allianz  wohl der alte Kostolany-Spruch „Kunde der Allianz möchte ich nicht sein, Aktionär dagegen schon”. Denn das Geld, das die Allianz bei den Kunden einspart, zahlt sie, dank der Dividendenerhöhung, an ihre Aktionäre aus.

 

Chance und Risiko
Ein beeindruckende Marktkapitalisierung von über 89 Mrd. Euro, ein Gewinnwachstum von 6,8%, eine günstige Bewertung von 11,8 sowie eine Dividendenrendite von aktuell 4,2% (nur um ein paar Zahlen zu nennen), das alles spricht für einen Kauf der Aktie der Allianz SE. Dass das Geschäftsmodell funktioniert beweist dabei nicht nur die lange Existenz des Unternehmens, sondern auch die Tatsache, dass im Geschäftsjahr 2001 erstmals überhaupt in der Geschichte des Konzerns ein Verlust anfiel (nach mehr als 110 Jahren!).
Dies gilt umso mehr, da der Konzern sowohl die Weltwirtschaftskrise ab Ende der 1920er Jahre sowie zwei Weltkriege überstanden hat. Daher ist die Aktie der Gesellschaft auch zu Recht im DAX notiert und zählt somit zu den absoluten Bluechips in Deutschland (der Begriff kommt tatsächlich aus den Spielcasinos, ebenso wie Redchips für qualitativ minderwertigere Aktien).

 

Neben dem stets vorhandenen Aktienmarktrisiko halte ich das Risiko bei der Allianz Aktie somit für überschaubar. Somit eignet sich die Aktie, insbesondere dank der fürstlichen  Dividendenzahlungen sicherlich nicht nur für wachstumsorientierte oder spekulative Anleger, sondern auch für konservative langfristig denkende Investoren. Trotz allem wird eine stete und konsequente Beobachtung wie bei allen Aktien nicht schaden.

 

Meine Beweggründe                                                                                                              

Für Investoren wie mich sind Dividendenaktien ein wichtiger Bestandteil ihres Depots, weil sie kontinuierliche Einnahmen lieben. Möglicherweise weil sie ihre Rente damit aufbessern möchten. Vielleicht aber auch, um das freiwerdende Kapital in andere Anlageklassen zu investieren, beispielsweise in die Immobilienwirtschaft (Gebäude), Edelmetalle (Gold) oder in die Kunst (Gemälde oder Oldtimer). Uns Anlegern ist es ebenfalls besonders wichtig, dass sie sich auf eine stabile Dividende verlassen können.

 

Das Geschäftsmodell                                                                                                     Wenn Anleger auf regelmäßige Dividendenerträge angewiesen sind, sollten sie zunächst prüfen, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens dauerhaft hohe Ausschüttungen ermöglicht. Die Allianz ist wie Eingangs erwähnt einer der größten Versicherer der Welt. Da die meisten Versicherungen mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte laufen, ist die Gefahr, dass die Einnahmen aus Beitragszahlungen von einem Jahr aufs andere einbrechen, sehr gering.

Die Prämien, die nicht zur Schadensregulierung benötigt werden, legen die Konzerne an. Die daraus resultierenden Zinsen sind die zweite wichtige Einnahmequelle von Versicherungen. Trotz Niedrigzinsphase konnte die Allianz 2015 über 22 Milliarden Euro an Zinseinnahmen generieren, das sind 4,5 % mehr als 2014. In meinen Augen ist das ein Beleg dafür, dass die Allianz auch in diesem schwierigen Umfeld ihr Geld gewinnbringend anlegen kann.

Mit den langfristig gesicherten Einnahmen aus Beitragszahlungen und den erwirtschafteten Zinseinnahmen dürfte das Geschäftsmodell der Allianz auch zukünftig hohe Ausschüttungen erlauben.

 

Der Gewinn und der Cashflow                                                                                             Ob sich die Allianz ihre hohen Ausschüttungen auch tatsächlich leisten kann, zeigt ein Blick auf die Gewinne und Cashflows der letzten Jahre. Und die waren fast immer so hoch, dass nach Investitionen und ausbezahlter Dividende etwas übrig blieb.

Der Cashflow zeigt im Gegensatz zum Gewinn, welche Bewegungen tatsächlich am Firmenkonto stattgefunden haben. In Bezug auf die Liquidität ist der Cashflow somit der aussagekräftigere Wert. Ist der Free Cashflow positiv, erzielte das Unternehmen nach Abzug aller Investitionen und Finanzierungstätigkeiten, zu denen auch die Auszahlung der Dividenden gehört, einen Gewinn.

 

Mit Ausnahme des Jahres 2013 war das bei der Allianz in den letzten sechs Jahren immer der Fall. Damit steht fest: Die Allianz erwirtschaftete genug Cashflow, um sich ihre Dividende auch ohne Schuldenaufbau leisten zu können. Für Anleger, die auf kontinuierliche Dividendenausschüttungen angewiesen sind, ist das ein gutes Zeichen. Denn nur wenn die Dividende dauerhaft aus tatsächlich erwirtschafteten Erträgen gezahlt wird, ist sie auch nachhaltig.

Der Gewinn und der Cashflow deuten also ebenso wie das Geschäftsmodell darauf hin, dass die Allianz auch zukünftig in der Lage sein wird, eine hohe Dividende an die Aktionäre auszuschütten.

Die Ausschüttungsquote                                                                                                    Der letzte Punkt des Dividendenchecks bezieht sich zum Verhältnis der Ausschüttung zum erwirtschafteten Gewinn. Dieses Verhältnis bezeichnet man als Ausschüttungsquote.                                                                Bei einer Ausschüttungsquote von 100 % würde der gesamte Gewinn an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Das hört sich vielleicht im ersten Moment toll an, ist meiner Meinung nach aber mit Vorsicht zu genießen. Denn wenn der komplette Gewinn ausgeschüttet wird, bleibt nichts mehr für Investitionen übrig.

Um langfristig erfolgreich zu sein, sind Investitionen aber notwendig. Daher bevorzuge ich Unternehmen, die etwa 50 % ihres Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Bei der Allianz lag die Ausschüttungsquote in den letzten Jahren mit einer Ausnahme immer in diesem Kriterium.

 

  2010

  2011

  2012

  2013 

  2014

  2015

Ergebnis je Aktie (in Euro)

 10,20

  5,74

 11,56

 13,23

 13,71

 14,56

Dividende je Aktie (in Euro)

   4,50

  4,50

   4,50

   5,30

   6,85

   7,30

Ausschüttungsquote

 40,2 %

 78,4 %

 38,9 %

 40,1 %

 50,0 %

 50,1 %

(Quelle: Geschäftsbericht Allianz 2015)

  

Die Dividende der Allianz ist daher grundsolide finanziert und erlaubt es dem Unternehmen trotz hoher Ausschüttungen gleichzeitig in die Zukunft zu investieren. Außerdem bietet eine niedrigere Ausschüttungsquote einen Puffer für schlechtere Jahre, wie beispielsweise 2011. Trotz einbrechender Gewinne musste die Dividende nicht gesenkt werden. Für Anleger, die auf diese angewiesen sind, ein Beleg für die Sicherheit der Dividende.     

    

Mein Fazit zur Allianz-Aktie                                                                                                Ein durch langfristige Verträge gesichertes Geschäftsmodell, hohe Cashflows und eine vernünftige Ausschüttungspolitik machen die Allianz-Aktie in meinen Augen zu einem Titel, dessen Dividende auch in den nächsten Jahren sicher erscheint. Wer also neben steigenden Kursen auch kontinuierliche Einnahmen aus Dividendenausschüttungen bevorzugt, kann meiner Meinung nach also durchaus einen Blick auf die Allianz-Aktie werfen.                                                                                Es sieht leider fast so aus, als hätten die deutschen Anleger kein Vertrauen in unsere Wirtschaft und in die Allianz Aktie, denn lediglich 37,8 % der Papiere liegen noch in deutschen Händen. Doch wahrscheinlich liegt die Erklärung weniger in dem mangelnden Vertrauen in die hier ansässigen deutschen Unternehmen, als vielmehr in der deutschen Abneigung gegen die Aktie als Anlageinstrument.

Die Allianz-Aktie ist inzwischen auf den höchsten Stand seit Mitte 2002 gestiegen. Auch mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf sind sie mit einem Plus von über 20 Prozent unter den Favoriten im deutschen Leitindex.                                                                

Die 200-Euro-Marke ist geknackt, geht es nun wieder abwärts?                            Auch der Versicherungskonzern Allianz ist von den Stürmen und Erdbeben in diesem Sommer getroffen worden, allerdings weniger stark als befürchtet. Das stimmt die Konzernführung zuversichtlich.

Die Schadensbilanz aus den Naturkatastrophen dieses Sommers beläuft sich nach Allianz-Angaben auf 529 Millionen Euro. Dadurch sank das operative Ergebnis des Münchner Konzerns auf 2,5 Milliarden Euro, nach 3,0 Milliarden im dritten Quartal des Vorjahres. Damit fällt die Belastung aber niedriger aus als erwartet.

                                                  

Neues Aktienrückkaufprogramm                                                                                        

Nun jedoch noch kurz zum Aktienrückkaufprogramm der Allianz, der eigentlichen Anfrage eines Lesers an mich in einem anderenThread.                                                    Vom überschüssigen Kapital will die Allianz weitere zwei Milliarden Euro an die Aktionäre weitergeben. Das zweite Aktienrückkaufprogramm in der Geschichte des Konzerns soll Anfang 2018 starten und in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 durchgeführt werden. Der Konzern wird die gekauften Aktien einziehen. Nach meinen soeben durchgeführten Ermittlungen hat die Allianz seit Beginn diesen Jahres 410.898.700 Aktien vom Markt genommen.

Dabei hatte Vorstandschef Oliver Bäte eigentlich erkennen lassen, dass er für das Geld lieber Unternehmen kaufen würde. Später fügte er aber hinzu, die Allianz könne sich beides zugleich leisten - Zukäufe und Aktienrückkäufe. Einzige Voraussetzung für das neue Programm ist eine ausreichende Kapitaldecke – und diese ist bei der Allianz vorhanden.

 

Über einen regen Meinungsaustausch, eigene oder fremde Ansichten, Ideen oder Informationen zu der Allianz-Aktie würde ich mich freuen.                                               Über die Vor-und Nachteile eines Aktienrückkaufs für uns Börsianer werde ich demnächst sicherlich in einem eigenen Thread Stellung nehmen.

Ich hoffe, ich konnte den Lesern mit diesem Beitrag einige interessante Perspektiven der Aktie aufzeigen.

 

Grüßle an alle Leser - Shane

                           

421 ANTWORTEN

tobiaskh
Experte ★
140 Beiträge

1. Ich habe es polemisch zugespitzt. Das soll niemanden angreifen, sondern nur verdeutlichen

2. Ich habe selbst ein paar Aktien - als Hobby! - die ich genau im Auge habe. Ich verstoße also selbst gegen mein Postulat. 😀 Ich weiß auch, daß Alkohol schädlich ist, aber ich trinke ab und zu auch mal ein Bier...

infosearch
Autor ★★★
74 Beiträge

so steht es natürlich in einem anderen Licht da.... danke Dir 😎

Antonia
Mentor ★★★
3.059 Beiträge

@tobiaskh  schrieb:

Zurück zur Ursprungsfrage... Mal etwas ganz Grundsätzliches...

Jede Aktie ist ein Spekulationspapier und keine Langfristanlage!

Ein hoher Anteil von Aktien verschwindet (aus verschiedenen Gründen) nach n Jahren.

Es kann morgen etwas "Böses" bei der Allianz passieren und das Ding fällt um 1/3.

Meine "Lessons learnd" aus 30 Jahren Kapitalmarkterfahrung ist weltweite Diversifikation. Das ist mit Einzelaktien nicht leistbar, nur mit ETFs. Über die Diversifikationskriterien kann man sicher streiten, keine Frage, trotzdem ist das eher nebensächlich.

Die Entscheidung für Einzel-Aktien ist der Gier und der Anmaßung geschuldet, man sei schlauer als andere. Auch ein Spieltrieb spielt eine Rolle. Nur: Hobbies kosten Geld! Sagen wir so: Wer es sich leisten kann oder jung ist, kann etwas spielen

Ich bin Privatier und klarer Anhänger des "passiven" Investierens (siehe Beck und Kommer). Ich hasse das Risiko, weil ich aus meinem Vermögen leben muß.


Die Beantwortung der Ursprungsfrage ist dir, wie auch sonst in der Community, genau nicht gelungen @tobiaskh !

 

Viel heiße Luft ohne Aussagekraft zur Aktie in diesem Thema.

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

KWie2
Mentor ★★
1.610 Beiträge

Hallo,

 

das bedeutet, dass Du eher John C. Bogle folgst und eher nicht Warren Buffett, Peter Lynch oder Benjamin Graham.

All diese Ansätze sind hinlänglich bekannt, sagen aber nichts zur (rhetorischen) Ursprungsfrage aus.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

tobiaskh
Experte ★
140 Beiträge

Stockpicking und Market timing funktionieren auf lange Sicht nicht. Das ist erwiesen.

Alles, was ich zum Thema geschrieben habe, paßt auf das Ur-Thema "Allianz-Aktie (Solide Langfristanlage oder Spekulationspapier?)"

 

Klimaaprima
Mentor ★★
1.726 Beiträge

Die Allianzaktie hat sich, nach einer längeren Durststrecke, wieder zu einem soliden Topwerte mit Dividende entwickelt und eine Trendwende geschafft. In den schwachen Jahren entschädigte ein wenig die stets gute Dividende. In den vergangenen 10 Jahren hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt  mit einer Rendite von 8,2% p.a.. Über 90€ Dividende kamen in 10 Jahren noch dazu. Der Total Return liegt dann sogar über 11%. p.a..

 

Leider war die Aktien in den vergangenen Jahren auch von empfindlichen Rücksetzern begleitet. Meines Erachtens ist auch hier zielführend die Versicherungsbranche mit Diversifikation ins Portfolio zu holen und statt zu viel auf eine Aktie zu setzen, den Betrag auf mehrere zu verteilen. Noch im Blick Munich Re,  Hannover Rück, Axa  Progressive, Scor, Züricher Insurance, Swiss Re und.a. oder einen ETF (iShares STOXX Europe 600 Insurance IS.S.E.600 INSUR.U.ETF A.(A0H08K)), sollte man kleinere Beträge zur Verfügung haben.

 

 

 

KWie2
Mentor ★★
1.610 Beiträge

Hallo,

 


@tobiaskh  schrieb:

Stockpicking und Market timing funktionieren auf lange Sicht nicht. Das ist erwiesen.


Stock picking und Market timing gehen sicher in den seltensten Fällen gut und wieviele angeblich erfolgreiche Investoren sind dies nur, weil sie nicht genau genug unter Berücksichtigung aller Details nachrechnen?

Bewiesen wäre es aber nur, wenn es erwiesenermaßen unmöglich wäre, mit Stockpicking und Market timing netto den Markt zu schlagen.

Wollen wir Peter Lynch fragen? Mit dessen Überperformance hätte der nämlich auch im Deutschen Steuersystem den Markt geschlagen.

In meinen Experimenten ist es mir über ein gewisses Zeitfenster auch gelungen, netto nach Steuern den Markt zu schlagen, aber nicht die über der Marktperformance liegenden Renditen der 2-fach Hebel. Entsprechend habe ich mit den Aufwand in der Größenordnung eines Halbtagsjobs dann gespart.

Die Aussage, dass es erwiesen wäre, dass die Ansätze Markttiming und Stockpicking nicht funktionieren würden, kann ich auch beim allerbesten Willen nicht nachvollziehen.

Das hatten selbst Malkiels berühmte Affen (Burton Malkiel: A Random Walk Down Wall Street) geschafft!

Birger Schäfermeier lebt davon (wenn auch im Futures Markt und nicht im Aktienmarkt). Wollen wir den auch mal fragen?

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

CurtisNewton
Legende
3.809 Beiträge

Die Affen haben Fama French gelesen. Im Vergleich zu einem nach Markkapitalisierung gewichteten Index wichtet man bei einer zufälligen Aktienwahl automatisch die Small Caps und Value Werte höher. Die Affen investieren Equal Weight.

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

Shane 1
Mentor ★★★
2.023 Beiträge

Erstaunlich wie auf einen unbewiesenen knappen Satz so viele Antworten hier eingestellt werden. Schon allein der Satzbau Markttiming und Stockpicking taugen auf lange Sicht nichts, dieses wäre erwiesen sind sogenannte totschlagargumente, welche jede Diskussion zum Erliegen bringen.

Hier hat @KWie2 natürlich recht, etwas ohne Nachweis zu behaupten ist eben auch recht einfach.

 

Hätte@tobiaskh etwa formuliert, dass seine ETFs einfacher zu händeln sind und dennoch mit beachtlicher Performance aufwarten, könnte der Leser einen Mehrwert davon haben.

z.B. der Hinweis dass eine Studie der Wells Fargo Bank (das ist die Bank, welche in den Western immer wieder überfallen wurde) zeigt, dass Zeitraum wichtiger wie der Zeitpunkt eines Kaufes.

 

Denn diese Studie zeigt, dass in einem Zeitraum von 30 Jahren der S+P500 im Schnitt 8,5% ohne Markttiming erwirtschaftet hat. Wer jedoch während der 10 besten Tage nicht investiert war, hat nur eine Rendite von 5,8% verdient. Und wer die besten 20 Tage verpasst hat, hat nur eine Rendite von 3,9%. Verfehlte man beim rein und raus jedoch die besten 30 Tage, kommt man nur noch auf magere 2,4% Rendite in dieser Zeit.

 

Bei der Allianz handelt es sich aber um ein deutsches Basispapier (es kann auch ersetzt werden durch die Telekom, Siemens oder Beiersdorf), was nichts mit einem Hype oder Trend , Markttiming oder Stockpicking zu tun hat, sondern einfach um einen Konzern, welcher seit Jahrzehnten unter Beweis stellt, dass er sein Handwerk versteht und den Aktionär am Gewinn beteiligt, und somit als Aktie für den Langzeitanleger bezeichnet werden kann. 

 

Aktien sind eben für Kapitalanleger nachweislich die lukrativste Sparform, sofern diese mit schwankenden Kursen umgehen können. 

Ein paar Zahlen verdeutlichen, dass mit zunehmendem Anlagehorizont auch die Sicherheit steigt:

 

52 Prozent aller Börsentage sind positiv, 48 Prozent negativ. Wer also auf einzelne Tage spekuliert, der hat quasi die Chance eines Münzwurfes. Monatlich betrachtet liegt die Gewinnchance aber schon bei 62 Prozent. Denkt man quartalsweise, so sind immerhin 68 Prozent der Zeitabschnitte positiv.                                                                                                                                                                                                                           Je langfristiger man denkt, desto eher wird man mit einem Gewinn abschneiden. 71 Prozent der Jahre enden im Plus, 88 Prozent aller 5-Jahres-Zeiträume sind positiv und wer 20 Jahre zugrunde legt, der hat bisher immer zu 100 Prozent gewonnen – die „Kaufen und Liegenlassen“- Strategie funktioniert also weiterhin, lassen wir uns also von den Möchtegernfachleuten nicht einreden – buy and hold ist out!

 

Dass es natürlich wesentlich bessere Aktien gibt, steht ja nicht zur Debatte, das ist unbestritten. Aber mit einem ETF erwartet auch niemand ernsthaft den Markt outperformen zu können.

Aber es geht in diesem Thread ja darum, dass die Allianz eine sorgenfreie Langzeitanlage mit schöner Dividende ist, und kein Spielball der Spekulanten, und kaum jemand welcher sich am Allianzkonzern beteiligt, hier auf eine Kursrakete hofft oder erwartet.

Grüßle - Shane

 

 

 

tobiaskh
Experte ★
140 Beiträge

Der Hinweis, daß Zeitraum wichtiger ist wie der Zeitpunkt eines Kaufes (market timing) ist völlig richtig und wichtig!

Man muss immer investiert sein!

Sie vermischen hier aber den Gesamt-"Markt" und Einzelaktien.

Es ist eben nicht so, daß die "Allianz eine sorgenfreie Langzeitanlage mit schöner Dividende ist". Sie ist nur eine beliebige Aktie, deren langfristriges Schicksal völlig ungewiss ist.

 

Die grössten Unternehmen des Jahres 1980:

RankCompanyIndustryMarket cap (billion EUR)Market cap (inflation adj.)
1IBMTechnology€32.29€119.55
2AT&TTelecommunications€31.17€115.41
3ExxonOil & Gas€30.70€113.68
4Standard OilOil & Gas€19.13€70.83
5ShellOil & Gas€18.38€68.07
6MobilOil & Gas€17.92€66.35
7General MotorsAutomotive€17.64€65.31
8TexacoOil & Gas€17.54€64.96
9DuPontChemicals€15.02€55.63
10Gulf OilOil & Gas€14.09€52.18

 

Es gibt unzählige Studien, die belegen, daß Stockpicking und market-timing hinter dem Markt zurückbleiben.

Wir sind hier nur Telnehmer an einem Forum und keine akademische Anstalt, die über Papers grübelt.

https://www.bwl.uni-mannheim.de/news/warum-stockpicking-eine-verliererstrategie-ist/

 

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