02.03.2025 09:47 - bearbeitet 02.03.2025 09:51
Die Eingangsfrage von @Shane 1 war "Allianz-Aktie, solide Langfristanlage oder Spekulation?
Nun muss man vielleicht den Zeitraum einer Langfristanlage vereinbaren. Ich setze mal 10 Jahre. Und so gesehen war die Allianz eine sehr solide Anlage und keine Spekulation. Auch noch ein paar Jahre darüber hinaus. Ob die nächsten 10 Jahre so weiterlaufen? Hängt sicherlich auch von der Gesamtperformance der Märkte ab.
Abseits der Diskussion zur Allianz-Aktie tauchte die Frage nach der Langzeitperformance der Märkte insgesamt auf.
Und @Shane 1 hat es kurz noch einmal kurz kommentiert. Nur wenige Börsentage sind für die langfristige Gesamtrendite entscheidend.
Aber nach meiner Kenntnis liegt die Wahrheit dazwischen.
Im Guten aber auch im Schlechten. Denn auch die schlechstens 10 Tage sind recht entscheidend für eine Rendite nach unten. Das wird versucht mit MM auszugleichen. Soweit ich aber lese oft mit geringen Erfolg. Denn die besonders guten Performancetage sind oft sehr zeitnah mit den sehr schlechten verknüpft. Auf fulminate Korrekturen folgen in der Regel entsprechende Gegenreaktionen. Hier Tage nachträglich zu extrahieren ist nicht unbedingt zielführend.
So gesehen scheint langfistig weder BuyandHold noch MM mit Stoppkurse das entscheidende für den Privatanleger zu sein, sondern Langfristigkeit mit Diversifikation. ETFs oder ein umfangreiches Einzelaktienportfolio.
Börsen sind in der Regel volatil, aber langfristig betrachtet kehren sie stets zum Aufwärtstrend zurück. Aber auch hier ist vor allem Diversifikation wichtig, denn einige Einzelaktien, nicht selten auch die Outperformer der Vergangenheit bleiben beim nächsten Aufwärtstrend zurück.
Nur kurz zum ETF, auch wenn das weit vom Thema Allianzaktie entfernt ist.
ETFs sind dabei oft im Hinblick auf Diversifikation einfacher zu organisieren, vor allem auch
für Anleger mit weniger Kapital. Mit einem Core-Sateliten ETF Portfolio lässt sich das nach m.E. aktiv am besten optimieren.
Was m.E. nicht unbedingt notwendig ist, sind ETFs mit 1000 und mehr Aktien im Portfolio. Denn das meiste davon ist im Promillebereich und für die Gesamtperformance völlig unbedeutend. Auch hier im guten und schlechten Zeiten. Die Top 10-50 bestimmt den Kurs.
ETFs mit 50-150 Einzelsktien dürften völlig ausreichend sein. Für BasisETFs, aber auch Themen/ Branchen ETFs.
Und der Global Titans 50 ETF zeigt das mit einer über Jahren besseren Performance als ein ETF zum MSCI World, also auch in einer sog. "Breite".
Aber dazu wird jeder seine eigene Einschätzung und Erfahrungen haben.
02.03.2025 12:56 - bearbeitet 02.03.2025 20:41
02.03.2025 12:56 - bearbeitet 02.03.2025 20:41
Hallo,
@tobiaskh schrieb:Wir sind hier nur Telnehmer an einem Forum und keine akademische Anstalt, die über Papers grübelt.
https://www.bwl.uni-mannheim.de/news/warum-stockpicking-eine-verliererstrategie-ist/
Dazu habe ich eine sehr unverblümte Meinung:
Das ist kein Grund, hier Unfug von sich zu geben.
Und dies auch dann nicht, wenn sich ein einzelner Professor findet, der sich etwas zu salopp formulierend etwas zu weit aus dem Fenster lehnt.
Aber nun bin ich nicht weiter gewillt, hier in diesem Thread zur Allianz Aktie die Grundlagenthemen Stock picking und Markttiming fortzusetzen.
Mal mit ‘n bisschen Humor:
Entsetzt stelle ich fest, dass weder die berühmte South Sea Company, in die Sir Isaac Newton etwa 1720 zweimal investiert hatte (einmal mit und einmal ohne Erfolg -> South Sea Company bubble) noch die ebenso spektakuläre Mississippi Company, mit derJohn Law ebenfalls um 1720 eine der größten Finanzbetrügereien der Geschichte aufgesetzt hatte, heute nicht mehr existieren.
Wer in diese investiert war, hat also ohne Markttiming alles verloren.
Spinnen wir den Gedanken kurz philosophisch ins Extreme durch, dann begrenzt sich der mögliche Vermögensaufbau von „Buy & Hold“ Anlegern auf die noch nicht verschwundenen Werte, die aus den Dividenden der verschwundenen und bestehenden Werte gekauft werden konnten.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...