am
12.11.2017
13:04
- zuletzt bearbeitet am
04.12.2018
15:23
von
SMT_Chris
Allianz (Solide Langfristanlage oder Spekulationsaktie?)
In nachfolgendem Beitrag wurden Charts oder Grafiken entnommen von Bloomberg und Börse ARD, Bilder aus dem Web, Textzeilen oder einzelne Passagen bei Finanznachrichten, The Motley Fool, dem Allianz Geschäftsbericht sowie techn. Daten von Onvista übernommen. Keine der nachfolgenden Informationen entstammen beitragspflichtigen Börsenbriefen und sind bei nachhaltigem Suchen alle frei im Internet auffindbar.
------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Konzerngeschichte
Die Allianz SE mit Hauptsitz in München ist, sowohl nach Marktkapitalisierung als auch nach Umsatz, der größte Versicherungskonzern der Welt. So betreut das Unternehmen weltweit über 80 Mio. Kunden in mehr als 70 Ländern. Seit 1988 ist der Konzern im DAX vertreten.
Gegründet wurde die heutige Allianz bereits im Jahr 1889 in München. Die Gründung wurde dabei von zahlreichen Mitgliedern des Aufsichtsrats sowie des Vorstands der Münchener Rück vorangetrieben. Seit 1895 wurde dann die Aktie erstmals an der Börse Berlin gehandelt.
Zur ersten großen Bewährungsprobe kam es dann im Jahr 1906 infolge des verheerenden Erdbebens in San Francisco. Aber auch der Untergang der Titanic im April 1912 traf das Unternehmen sehr hart. Denn in beiden Fällen musste man hohe Entschädigungszahlungen leisten.
Als großer Fehlschlag der jüngeren Zeit erwies sich die Übernahme der Dresdner Bank im Jahr 2001. Sowohl diese Übernahme als auch die Anschläge vom 11. September führten schließlich zum ersten negativen Ergebnis in der Geschichte des Konzerns. Infolge der Börsenbaisse im Jahr 2002 brachten die Milliardenabschrebungen für die Dresdner Bank und Anteile an weiteren Aktienbeteiligungen zusammen, mit den Folgen der Terroranschläge vom 11. September die Allianz fast ins Wanken: der Gewinn stürzte ab und 2002 schrieb der Konzern rote Zahlen. Das Eigenkapital sank in zwei Jahren um 40 Prozent und der Aktienkurs brach ein.
Im Jahr 2008 erfolgte dann endlich die Trennung von der Dresdner Bank durch Verkauf an die Commerzbank, die sich bis heute noch mit den entsprechenden Altlasten herumschlagen muss. Das Konzept des Allfinanz-Konzerns muss damit als gescheitert angesehen werden, zumal sich der Konzern seit der Rückbesinnung auf sein Kerngeschäft „Versicherungen“ wieder auf einem sehr guten Weg befindet, wie wir gleich noch sehen werden.
(Ab hier sollten jetzt immer passend aktuelle Charts, GrafikenTabellen usw. erscheinen, welche jedoch mit einer normalen Einfügeoption leider nicht übernommen werden . Probieren wir es eben mit normalem Text).
Rund 50 Prozent hatte die Allianz-Aktie im Jahre 2008 verloren, seit dem Allzeithoch (441,16 Euro / 45,40 Euro) war der Kurs des Münchner Versicherers um über 80 Prozent eingebrochen. Die Finanzkrise hinterließ im Aktienkurs deutliche Spuren. Heute allerdings steht die Allianz besser da als viele andere Finanzunternehmen. Nachdem es endlich gelungen war, einen Käufer für das Dauersorgenkind Dresdner Bank zu finden – das Institut ging für zehn Milliarden Euro an die Commerzbank –, ist der Konzern den Klotz am Bein los und kann sich wieder auf das Versicherungsgeschäft konzentrieren.
Kunde der Allianz möchte ich nicht sein, Aktionär dagegen schon
Eigentlich leidet die Allianz SE unter der aktuellen Niedrigzinspolitik der international führenden Notenbanken. Denn wie soll ein Konzern wie die Allianz ihren Kunden noch Lebensversicherungen verkaufen, wenn man diesen kaum mehr Zinsen versprechen kann. Hinzu kommt, dass man die hohen Zinsversprechen aus Altverträgen erwirtschaften muss, wenngleich der Garantiezins zwischenzeitlich mehrfach gesenkt wurde.
Andererseits gelingt es dem Unternehmen wohl immer noch, wie ein Blick auf die Geschäftsentwicklung zeigt, attraktive Geldanlagen zu finden. Daher gilt für die Allianz wohl der alte Kostolany-Spruch „Kunde der Allianz möchte ich nicht sein, Aktionär dagegen schon”. Denn das Geld, das die Allianz bei den Kunden einspart, zahlt sie, dank der Dividendenerhöhung, an ihre Aktionäre aus.
Chance und Risiko
Ein beeindruckende Marktkapitalisierung von über 89 Mrd. Euro, ein Gewinnwachstum von 6,8%, eine günstige Bewertung von 11,8 sowie eine Dividendenrendite von aktuell 4,2% (nur um ein paar Zahlen zu nennen), das alles spricht für einen Kauf der Aktie der Allianz SE. Dass das Geschäftsmodell funktioniert beweist dabei nicht nur die lange Existenz des Unternehmens, sondern auch die Tatsache, dass im Geschäftsjahr 2001 erstmals überhaupt in der Geschichte des Konzerns ein Verlust anfiel (nach mehr als 110 Jahren!).
Dies gilt umso mehr, da der Konzern sowohl die Weltwirtschaftskrise ab Ende der 1920er Jahre sowie zwei Weltkriege überstanden hat. Daher ist die Aktie der Gesellschaft auch zu Recht im DAX notiert und zählt somit zu den absoluten Bluechips in Deutschland (der Begriff kommt tatsächlich aus den Spielcasinos, ebenso wie Redchips für qualitativ minderwertigere Aktien).
Neben dem stets vorhandenen Aktienmarktrisiko halte ich das Risiko bei der Allianz Aktie somit für überschaubar. Somit eignet sich die Aktie, insbesondere dank der fürstlichen Dividendenzahlungen sicherlich nicht nur für wachstumsorientierte oder spekulative Anleger, sondern auch für konservative langfristig denkende Investoren. Trotz allem wird eine stete und konsequente Beobachtung wie bei allen Aktien nicht schaden.
Meine Beweggründe
Für Investoren wie mich sind Dividendenaktien ein wichtiger Bestandteil ihres Depots, weil sie kontinuierliche Einnahmen lieben. Möglicherweise weil sie ihre Rente damit aufbessern möchten. Vielleicht aber auch, um das freiwerdende Kapital in andere Anlageklassen zu investieren, beispielsweise in die Immobilienwirtschaft (Gebäude), Edelmetalle (Gold) oder in die Kunst (Gemälde oder Oldtimer). Uns Anlegern ist es ebenfalls besonders wichtig, dass sie sich auf eine stabile Dividende verlassen können.
Das Geschäftsmodell Wenn Anleger auf regelmäßige Dividendenerträge angewiesen sind, sollten sie zunächst prüfen, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens dauerhaft hohe Ausschüttungen ermöglicht. Die Allianz ist wie Eingangs erwähnt einer der größten Versicherer der Welt. Da die meisten Versicherungen mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte laufen, ist die Gefahr, dass die Einnahmen aus Beitragszahlungen von einem Jahr aufs andere einbrechen, sehr gering.
Die Prämien, die nicht zur Schadensregulierung benötigt werden, legen die Konzerne an. Die daraus resultierenden Zinsen sind die zweite wichtige Einnahmequelle von Versicherungen. Trotz Niedrigzinsphase konnte die Allianz 2015 über 22 Milliarden Euro an Zinseinnahmen generieren, das sind 4,5 % mehr als 2014. In meinen Augen ist das ein Beleg dafür, dass die Allianz auch in diesem schwierigen Umfeld ihr Geld gewinnbringend anlegen kann.
Mit den langfristig gesicherten Einnahmen aus Beitragszahlungen und den erwirtschafteten Zinseinnahmen dürfte das Geschäftsmodell der Allianz auch zukünftig hohe Ausschüttungen erlauben.
Der Gewinn und der Cashflow Ob sich die Allianz ihre hohen Ausschüttungen auch tatsächlich leisten kann, zeigt ein Blick auf die Gewinne und Cashflows der letzten Jahre. Und die waren fast immer so hoch, dass nach Investitionen und ausbezahlter Dividende etwas übrig blieb.
Der Cashflow zeigt im Gegensatz zum Gewinn, welche Bewegungen tatsächlich am Firmenkonto stattgefunden haben. In Bezug auf die Liquidität ist der Cashflow somit der aussagekräftigere Wert. Ist der Free Cashflow positiv, erzielte das Unternehmen nach Abzug aller Investitionen und Finanzierungstätigkeiten, zu denen auch die Auszahlung der Dividenden gehört, einen Gewinn.
Mit Ausnahme des Jahres 2013 war das bei der Allianz in den letzten sechs Jahren immer der Fall. Damit steht fest: Die Allianz erwirtschaftete genug Cashflow, um sich ihre Dividende auch ohne Schuldenaufbau leisten zu können. Für Anleger, die auf kontinuierliche Dividendenausschüttungen angewiesen sind, ist das ein gutes Zeichen. Denn nur wenn die Dividende dauerhaft aus tatsächlich erwirtschafteten Erträgen gezahlt wird, ist sie auch nachhaltig.
Der Gewinn und der Cashflow deuten also ebenso wie das Geschäftsmodell darauf hin, dass die Allianz auch zukünftig in der Lage sein wird, eine hohe Dividende an die Aktionäre auszuschütten.
Die Ausschüttungsquote Der letzte Punkt des Dividendenchecks bezieht sich zum Verhältnis der Ausschüttung zum erwirtschafteten Gewinn. Dieses Verhältnis bezeichnet man als Ausschüttungsquote. Bei einer Ausschüttungsquote von 100 % würde der gesamte Gewinn an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Das hört sich vielleicht im ersten Moment toll an, ist meiner Meinung nach aber mit Vorsicht zu genießen. Denn wenn der komplette Gewinn ausgeschüttet wird, bleibt nichts mehr für Investitionen übrig.
Um langfristig erfolgreich zu sein, sind Investitionen aber notwendig. Daher bevorzuge ich Unternehmen, die etwa 50 % ihres Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Bei der Allianz lag die Ausschüttungsquote in den letzten Jahren mit einer Ausnahme immer in diesem Kriterium.
|
|
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
2014 |
2015 |
|
Ergebnis je Aktie (in Euro) |
10,20 |
5,74 |
11,56 |
13,23 |
13,71 |
14,56 |
|
Dividende je Aktie (in Euro) |
4,50 |
4,50 |
4,50 |
5,30 |
6,85 |
7,30 |
|
Ausschüttungsquote |
40,2 % |
78,4 % |
38,9 % |
40,1 % |
50,0 % |
50,1 % |
(Quelle: Geschäftsbericht Allianz 2015)
Die Dividende der Allianz ist daher grundsolide finanziert und erlaubt es dem Unternehmen trotz hoher Ausschüttungen gleichzeitig in die Zukunft zu investieren. Außerdem bietet eine niedrigere Ausschüttungsquote einen Puffer für schlechtere Jahre, wie beispielsweise 2011. Trotz einbrechender Gewinne musste die Dividende nicht gesenkt werden. Für Anleger, die auf diese angewiesen sind, ein Beleg für die Sicherheit der Dividende.
Mein Fazit zur Allianz-Aktie Ein durch langfristige Verträge gesichertes Geschäftsmodell, hohe Cashflows und eine vernünftige Ausschüttungspolitik machen die Allianz-Aktie in meinen Augen zu einem Titel, dessen Dividende auch in den nächsten Jahren sicher erscheint. Wer also neben steigenden Kursen auch kontinuierliche Einnahmen aus Dividendenausschüttungen bevorzugt, kann meiner Meinung nach also durchaus einen Blick auf die Allianz-Aktie werfen. Es sieht leider fast so aus, als hätten die deutschen Anleger kein Vertrauen in unsere Wirtschaft und in die Allianz Aktie, denn lediglich 37,8 % der Papiere liegen noch in deutschen Händen. Doch wahrscheinlich liegt die Erklärung weniger in dem mangelnden Vertrauen in die hier ansässigen deutschen Unternehmen, als vielmehr in der deutschen Abneigung gegen die Aktie als Anlageinstrument.
Die Allianz-Aktie ist inzwischen auf den höchsten Stand seit Mitte 2002 gestiegen. Auch mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf sind sie mit einem Plus von über 20 Prozent unter den Favoriten im deutschen Leitindex.
Die 200-Euro-Marke ist geknackt, geht es nun wieder abwärts? Auch der Versicherungskonzern Allianz ist von den Stürmen und Erdbeben in diesem Sommer getroffen worden, allerdings weniger stark als befürchtet. Das stimmt die Konzernführung zuversichtlich.
Die Schadensbilanz aus den Naturkatastrophen dieses Sommers beläuft sich nach Allianz-Angaben auf 529 Millionen Euro. Dadurch sank das operative Ergebnis des Münchner Konzerns auf 2,5 Milliarden Euro, nach 3,0 Milliarden im dritten Quartal des Vorjahres. Damit fällt die Belastung aber niedriger aus als erwartet.
Neues Aktienrückkaufprogramm
Nun jedoch noch kurz zum Aktienrückkaufprogramm der Allianz, der eigentlichen Anfrage eines Lesers an mich in einem anderenThread. Vom überschüssigen Kapital will die Allianz weitere zwei Milliarden Euro an die Aktionäre weitergeben. Das zweite Aktienrückkaufprogramm in der Geschichte des Konzerns soll Anfang 2018 starten und in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 durchgeführt werden. Der Konzern wird die gekauften Aktien einziehen. Nach meinen soeben durchgeführten Ermittlungen hat die Allianz seit Beginn diesen Jahres 410.898.700 Aktien vom Markt genommen.
Dabei hatte Vorstandschef Oliver Bäte eigentlich erkennen lassen, dass er für das Geld lieber Unternehmen kaufen würde. Später fügte er aber hinzu, die Allianz könne sich beides zugleich leisten - Zukäufe und Aktienrückkäufe. Einzige Voraussetzung für das neue Programm ist eine ausreichende Kapitaldecke – und diese ist bei der Allianz vorhanden.
Über einen regen Meinungsaustausch, eigene oder fremde Ansichten, Ideen oder Informationen zu der Allianz-Aktie würde ich mich freuen. Über die Vor-und Nachteile eines Aktienrückkaufs für uns Börsianer werde ich demnächst sicherlich in einem eigenen Thread Stellung nehmen.
Ich hoffe, ich konnte den Lesern mit diesem Beitrag einige interessante Perspektiven der Aktie aufzeigen.
Grüßle an alle Leser - Shane
am 06.05.2020 21:52
@TeePee schrieb:
@Zilch schrieb:
Was soll ich sonst Anfang 30 mit den Dividenden machen außer in meinen nächsten Aktienkauf (muss nicht Allianz sein, halt der nächste Kauf allgemein) zu integrieren und somit zu reinvestieren? Vorschläge werden gern entgegengenommen und zumindest in Betracht gezogen 😉Flieg nach Sansibar. Oder nach Vietnam. Oder auf die Seychellen. Ist nett da
Stichwort Sansibar: https://www.youtube.com/watch?v=2Z6xtLcyNm0
am 06.05.2020 22:08
@haxo schrieb:@Shane 1 , danke, genauso habe ich die Frage auch gemeint, "Jungs (m,w,d), wie macht ihr das so?"
Dass man sich über eine schöne fette Dividende freut und sie vielleicht wieder sofort wieder in entsprechende Aktien steckt (wie hier gelesen) und/oder die Aktie danach fälschlicherweise als Schnäppchen sieht und zugreift ist eben irrational aber menschlich.
Da mir ziemlich wumpe ist wann die Steuer abgezogen wird, werde ich vielleicht dementsprechend die Aktie vorher kaufen oder, ganz tricky, einen KO-Schein über die Ex-Zeit. Noch nie gemacht, muss ich doch mal ausprobieren.
Und: Schön mal wieder Corona-frei zu plaudern, da hast du recht
hx.
...iNFO: Vergiss das mit den KO-Scheinen, das wird durch Anpassungen der Emis ausgebremst, da sind schon 1000 Leute vor Dir auf die Idee gekommen (:-)
06.05.2020 22:21 - bearbeitet 06.05.2020 22:21
@N[...]...iNFO: Vergiss das mit den KO-Scheinen, das wird durch Anpassungen der Emis ausgebremst, da sind schon 1000 Leute vor Dir auf die Idee gekommen (:-)
@Noxx , mir geht es nicht um den "Effekt" der durch den Preisverfall durch die Dividende entsteht, dass das eingepreist ist, ist mir auch klar.
Es geht mir um das "Juhu" direkt nach der Auszahlung, was der Emi gar nicht ein- oder auspreisen kann, weil kein Mensch weiß ob nicht doch der Katzenjammer überwiegt.
Trotzdem würde ich gern wissen, wie das bei KO-Scheinen funktioniert, denn außer Spread und Aufgeld gibt es keine Stellschrauben und der Verlauf ist streng mathematisch vorgegeben.
Egal, so groß ist mein Wissensdurst nun auch nicht....
am 06.05.2020 22:40
...ich kann dir das leider nicht mathematisch erklären, ich weiß nur, dass KO-Puts, die ja durch den Dividendenabschlag automatisch hohe Gewinne generieren würden ausgebremst werden
...frag Google wie
am 06.05.2020 22:53
Es gibt viele Gründe, die für Dividenden-Aktien sprechen. Für mich liegt der größte Vorteil bei Dividenden-Aktien in einer regelmäßigen Rendite, die tatsächlich ausgezahlt wird und über die sofort verfügt werden kann. Bei Aktien ohne Dividenden stecken die Dividendenzahlungen im Aktienkurs. Hierbei liegt es jedoch an dem notwendigen Glück und Geschick die Gewinne auch zu realisieren, um eine Rendite zu erhalten. Die Auszahlung von Dividenden gibt mir die Möglichkeit zu entscheiden, ob ich die Einnahmen zu privaten Konsumzwecken nutzen möchte oder wieder in Aktien reinvestiere. Insbesondere beim regelmäßigen Reinvestieren in neue Aktien stellt sich langfristig ein Effekt ähnlich zum Zinses-Zins ein, da auch neue Aktien wieder Dividenden auszahlen werden.
In Deutschland zählt die Mürü zu den hartnäckigsten Dividendenzahlern. In über 20 Jahren haben die Münchner ihre Ausschüttung 17 mal erhöht und nie gesenkt. Von umgerechnet 0,68 Euro für 1995 stieg die Dividende nun auf 9,80 Euro.
Wer Mürü kauft, kauft wahrscheinlich wegen der Dividende. Wer auf Aktien von Unternehmen setzen will, die zum einen eine hohe Dividende ausschütten und zum anderen über eine hohe Dividendenkontinuität verfügen kommt an der Munich Re nicht vorbei. Der weltgrößte Rückversicherer hat seit dem Jahre 1969 die Dividende nie gesenkt (wenn ich das jetzt richtig gesehen habe). Findest du das nun so entscheidend, ob man jetzt den besten Einstiegspunkt und damit unbedingt den letzten Cent herausholen muss?
Der Konzern ist ein traditionsreiches Unternehmen, das auf eine 140-jährige Gescichte zurückblickt. Seine Anfänge nahm es 1880 mit Gründer Carl von Thieme als Familienunternehmen. Am 21. März 1888 wurde die Aktie an der Börse München zu einem Kurs von 700 DM eingeführt und lag bereits 10 Jahre später (1898) bei einem Kurs von 2.435 Mark. Vielleicht für dich als Aktionär interessant, mit dem Erdbeben von San Franciscoim April 1906 registrierte die Gesellschaft die bis zum heutigen Tag höchste finanzielle Schadensbelastung aus einer Naturkatastrophe.
Aber auch durch Covid-19 begründet gab der Konzern inzwischen bekannt, dass das geplante Gewinnziel in Höhe von 2,8 MRD dieses Jahr nicht zu erreichen sein wird.
Grüße - Shane
06.05.2020 23:30 - bearbeitet 06.05.2020 23:32
06.05.2020 23:30 - bearbeitet 06.05.2020 23:32
@Shane 1
Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Aber vielen Dank für deinen sehr informativen Beitrag.![]()
Mir ging es dabei nicht darum den besten Einstiegspunkt zu finden. Ich habe Münchner Rück, Hannover Rück und Allianz aktuell auf der Liste, da ich noch keine Versicherung im Depot habe und fand es interessant zu beobachten. Ich hatte grundsätzlich eher vermutet, dass die Aktie wieder schnell steigt (das kann ja auch noch werden) und war deshalb leicht überrascht, dass es in die andere Richtung ging.
Also einfach eine Beobachtung und kein Versuch eines ausgebufften Market Timings. ![]()
So richtig weiter bin ich bei meiner Auswahl aber noch nicht gekommen. Es sind alles drei spitzen Werte, am Ende muss wohl der Dartpfeil entscheiden. ![]()
am 07.05.2020 01:15
Wäre schade, es einem Dartpfeil zu überlassen, aber wahrscheinlich ist jeder der drei Konzerne sein Geld wert.
Über Nikolaus von Bomhard hatte ich mich nur einmal geärgert, als er einmal öffentlich sinnierte, der Kurs wäre seiner Meinung nach zu hoch.
Auch ohne selbst Aktionär und betroffen gewesen zu sein, äußert man als CEO solche Aussagen nicht über seinen Arbeitgeber.
Letzendlich ist so ein Mann auch nur ein hoch dotierter Angestellter der Aktionäre.
Grüß - Shane
am 07.05.2020 08:04
@Shane 1 schrieb:Wäre schade, es einem Dartpfeil zu überlassen, aber wahrscheinlich ist jeder der drei Konzerne sein Geld wert.
Über Nikolaus von Bomhard hatte ich mich nur einmal geärgert, als er einmal öffentlich sinnierte, der Kurs wäre seiner Meinung nach zu hoch.
Auch ohne selbst Aktionär und betroffen gewesen zu sein, äußert man als CEO solche Aussagen nicht über seinen Arbeitgeber.
Letzendlich ist so ein Mann auch nur ein hoch dotierter Angestellter der Aktionäre.
Grüß - Shane
Meinst du er hat sich vielleicht darüber geärgert, dass es keine günstigen Kurse zum Zukauf gab? Ist aber wieder ein interessanter Hinweis. Bei Elon Musk hat so ein Tweet ja zu herben Kursverlusten bei Tesla geführt. Vom Nachfolger Joachim Wenning war sowas bisher zum Glück noch nicht zu vernehmen.
Ich denke ich lasse die Entscheidung auch nicht dem imaginären Dartpfeil. Aktuell finde ich Hannover Rück und Allianz am interessantesten. Allianz als riesiges, breit aufgestelltes Unternehmen mit hoher Dividende und die Hannover Rück als im Vergleich kleineres (vielleicht beweglicheres?) Unternehmen, mit in der Vergangenheit sehr guter Kursentwicklung.
Heute wurden bei beiden die Dividende vom Kurs abgezogen. Dann herzlichen Glückwunsch an alle Allianz-Aktionäre (Hannover Re-Aktionäre natürlich auch), die sich am Montag auf den Blick aufs Konto freuen dürfen. ![]()
07.05.2020 09:00 - bearbeitet 07.05.2020 09:00
07.05.2020 09:00 - bearbeitet 07.05.2020 09:00
Dafür fehlt das Geld im Depot @maloho und muss nun erst mal wieder reingeholt werden 😉
Edit: aus rein psychologischer Sicht versteht sich 🙂
am 07.05.2020 09:27
Meinst du er hat sich vielleicht darüber geärgert, dass es keine günstigen Kurse zum Zukauf gab? Ist aber wieder ein interessanter Hinweis. Bei Elon Musk hat so ein Tweet ja zu herben Kursverlusten bei Tesla geführt.
Hallo Maloho, nette Umschreibung wenn man das Wort "Illoyalität" vermeiden will.
Musk ist ja auch ein umstrittener Mann, aber die Börse ist ja auch nicht rational, warum erwarten wir es von den Lenkern? Nicht unberechtigt hat W. Buffett einmal geäußert, er kaufe nur Firmen, welche auch ein **piep** leiten kann (denn genau das wird eines Tages geschehen), aber hat Musk`s Tweet der Aktie geschadet?
Tesla ist heute größer wie VW oder Daimler. Selbst mit BMW auf addiert, sind unsere drei Konzerne zusammen kleiner wie Tesla. Ist das nachvollziehbar?
Auch wenn die Aussichten in der Versicherungsbranche derzeit etwas eingetrübt erscheinen, die Aktionärspflege der drei Konzerne verfehlt ihre Wirkung nicht: Ob die Rally wieder anläuft, können wir nicht vorhersagen, wir dürfen unsere rosa Sonnenbrillen getrost in der Schublade lassen und höchstens von diesen Kursen träumen. Niemand weiß ich Voraus, wann und wie hoch Sturmschäden oder Anschläge wirklich ausfallen werden. Bei der MüRü-Aktie wird dies ebenso wie anderen Versicherungen oder Rückversicherungen nicht anders sein. Aber wir wissen, üblicherweise reagieren Versicherungsaktien nervös, wenn sich größere Naturkatastrophen (du merkst, ich vermeide das Wort Corona, weil es mich inzwischen wirklich nervt) ankündigen. Zuverläßlich ausschüttende Dividendenzahler dagegen nerven mich überhaupt nicht, sie sind für mich immer ein sanftes Ruhekissen, und wen stört es, ob der Kurs deswegen ein paar Euro niedriger steht, oder die Marktkapialisierung etwas niedriger ist.
Wahrscheinlich nur meinen lieben Börsenfreund nmh, mit dem ich jahrelang immer mit gegenseitigem Respekt so nett und informativ streiten konnte.
Grüße - Shane
PN an meinen Mailfreund vom Bord:
solche Äußerungen von Konzernleitern gehören übrigens wie Long-Term-Assets auch zu einem dieser Punkte, welche ich als unkalkulierbare Faktoren ansprach und wir nicht mit unser Zahlenlogik berechnen können.