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Aktien verkaufen

Yukonmaster
Autor ★
7 Beiträge

Sollte man Linde, Rheinmetall und Novo Nordisk bei über 100% verkaufen?

15 ANTWORTEN

Griseldis
Experte ★
126 Beiträge

Mich wundert, dass hier auf eine solche Frage tatsächlich Antworten kommen.

Antonia
Mentor ★★★
2.611 Beiträge

@Griseldis  schrieb:

Mich wundert, dass hier auf eine solche Frage tatsächlich Antworten kommen.


Wieso?

 

Jede ernstgemeinte Frage verdient überlegte Antworten!

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Yukonmaster  schrieb:

Sollte man Linde, Rheinmetall und Novo Nordisk bei über 100% verkaufen?


Geht es bei der Frage in erster Linie um Linde, Rheinmetall und Novo Nordisk oder um die 100%?

 

Ob man speziell diese drei Werte aufgrund ihrer jeweiligen Unternehmenssituation verkaufen sollte mag jeder unterschiedlich bewerten. Ich persönlich habe zwei davon selber im Depot (Novo sogar mit deutlich über 100%), beabsichtige aber keinen Verkauf.

 

Ich vermute aber, die Frage dreht sich allgemein um den Umgang mit Aktien, die sich verdoppelt haben und die genannten Werte sind nur Beispiele.

Die Frage ist: Warum sollte man irgendeine Aktue verkaufen nur weil sie 100% gemacht hat?

 

Die Aktie weiß ja nicht, dass sie sich in Deinem Depot zufällig verdoppelt hat. Warum sollte sie sich aufgrund dessen also plötzlich anders verhalten, als sie es bisher getan hat? Für solche Verhaltensänderungen gibt es viele mögliche Ursachen. Die haben alle entweder mit dem Markt als Ganzes oder mit dem Unternehmen im Speziellen bzw. dessen Branche zu tun. Auf gar keinen Fall haben sie aber mit Deinem persönlichen Depot zu tun. 

 

Insofern kann man natürlich bei zu starkem Anstieg in zu kurzer Zeit die Zügel mal etwas straffer ziehen und einen Stopp für eine Teilposition einrichten. Der alleinige Blick auf einen Gewinn ohne den Faktor Zeit einzubeziehen halte ich dagegen für nicht hilfreich. Warum sollte ein Wert, der schon mal 100% gemacht hat nicht nochmal 100% schaffen können? 

 

Das wären in Deinem Depot dann übrigens schon 300%.

Hach, Mathematik ist einfach immer wieder faszinierend.

 

Marin
Mentor ★
1.166 Beiträge

Was hat sich denn verändert, seitdem sie 99% erreicht hatten?

dandelion
Experte ★
173 Beiträge

@Yukonmaster 

als meine erste Position 100% erreichte, hab ich die Hälfte verkauft. Den weiteren Anstieg der anderen Hälfte habe ich erfreut weiter verfolgt, dann nochmal einen Teil verkauft (ich glaub, dann bei 210%) und woanders investiert. Fühlte sich gut an. Einen Restposten habe ich heute immer noch, einfach, weil es sich ja schon bezahlt gemacht hat und Spaß macht, es weiter zu verfolgen. Dass ich mit dem Rest im Minus bin, juckt mich nicht. Ist eher lehrreich. Die Aktie darf in meinem Depot machen, was sie will, sie bleibt. 

 

Als eine andere Position die 100% überschritten hatte, hab ich einen Anteil (nicht ganz die Hälfte) verkauft. Woanders investiert, der Posten hält sich recht gut, haut mich aber nicht aus dem Sessel (die verkaufte Aktie ist bei mir derzeit bei 650%. Wäre, hätte usw). Diese Erfahrung "zu früh" verkauft zu haben, ist ca 9k EUR wert. Auch lehrreich, wenn auch nicht erfreulich zu beobachten. 

 

Die meisten Beiträge hier finde ich äußerst hilfreich. Danke! 

 

Schreib doch zu Linde, Novo und Rheinmetall, warum du dich zum Kauf entschieden hast und was dein Ziel jeweils war (und ich meine nicht %). Kurz- und langfristig. Wie ist deine Sicht auf Linde, Novo und Rheinmetall gewesen? Wie ist sie jetzt?

 

Bei der Frage, ob man bei 100% verkaufen sollte, schwingt ein "Entweder-Oder" mit. Dem ist nicht so. 

Verkauf doch von einer Aktie 20% und schau, was passiert (iSv wie es dir damit geht).

 

Stopp-Loss macht Sinn. 

 

Last but not least, freu dich über deine gute Auswahl.

Ruhig bleiben und keine panischen Aktionen starten. Lass dich nicht von Furcht und/oder Gier treiben. 

 

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 


@Yukonmaster  schrieb:

Da die wirtschaftliche Situation nicht gerade rosig aussieht und der DAX auf dem Höchststand ist, sollte/wird eine Korrektur in kürze erfolgen.


Ängste vor einer kommenden Rezession, generell Verlustängste, sollte man unbedingt ernst nehmen.

Leider ist die Zukunft erstens nicht vorhersehbar und zweitens gibt es mindestens zwei stereotype Szenarien: Den akuten Crash und die schleichende Depression.

Was davon als Nächstes kommt und wann, weiß niemand.

Aber wir wissen:

Der Kapitalmarkt ist ein Nervenkrieg, dessen Grenzlinien (zum Glück gibt es mehrere) mitten durch die Gesellschaft verlaufen.

Die Risikoaffinen Aktionäre, die durch Ausgabe von Anleihen ihre Aktienrendite hebeln und gleichzeitig riskanter machen brauchen für ihren Erfolg die Risikoscheuen Anleihenkäufer.

Es ist sicher nicht einfach, sich sicher im Markt zu positionieren, wenn man noch keinen Aktienpreisverfall miterlebt hat.

Aber:

CharlieMunger sagte einmal in einem BBC Interview:

"In fact, you can argue that if you're not willing to react with equanimity to a market price decline of 50%, two or three times a century, you're not fit to be a common shareholder, and you deserve the mediocre result tou're going to get, compared to the people who do have the temperament, who can be more philosophical about these market fluctuations."

 

John C. Bogle empfahl, weil das allgemeine Marktrisioko ihm selbst beim von ihm mit dem ersten großen Indexfonfs (Vanguard 500) ermöglichten Index-Investing für viele noch recht hoch erschien, dass man einen Prozentzatz an Anleihen für sein Portfolio vorsehen könne und je nach Risikotoleranz auch sollte.

 

Kurz:

Je nach Nervenkostüm bzw. Mentalität (die sich ggf. durch Fortbildung bezüglich der Märkte ein wenig entwickeln lässt) muss sich jeder selbst einschätzen und im Markt positionieren.

 

Es kann unmöglich eine objektive oder allgemeingültige Antwort auf Deine ursprüngliche Frage geben, weil der Kapitalmarkt nicht als „Representative Agent Model“ beschrieben werden kann.

 

Meine Tipps:

Unbedingt mindestens ein Buch von John C. Bogle lesen (Kleines Buch des vernünftigen Investierens oder Bogle on mutual funds),

Unbedingt Robert Shiller: Irrational exuberance lesen

Sich unbedingt für Warren Buffet und Charlie Munger und deren Tipps interessieren.

 

Gruß: KWie2

 

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...