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Aktie wie ein Fonds gesucht (wegen Verlustverrechnung)

47 ANTWORTEN

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ihr werdet mich nun wieder kreuzigen, aber.... 

Leute, niemand will ihm verleiten zu zocken oder etwas zu machen, wozu er keine Lust hat. 

 

Niemand sagt, dass er in Aktien investieren muss oder unbedingt machen soll. 

 

Wenn er in Aktien investieren will, und Betonung liegt auf "wenn er will", dann sollten wir ihm helfen seine vorherigen Fehler zu analysieren und hilfreiche Tipps geben, wie er diese zukünftig nicht mehr macht. Der von ihm angesprochene fehlende "coolness" kann man zum Teil entgegen wirken.

 

Also, es braucht keine Kostolany Zitate, zumal auch der Einzelaktien nicht gleich per se als zock gesehen hat und totaler ETF Investor war ;), und keine Vermutungen über seine Mentalität oder Fähigkeiten. Manchmal denkt man, die Leute trauen ihm keinen erfolgreichen Aktienhandel zu. 

 

Nur weil er mit Aktien auf die Schnauze geflogen ist, deswegen vorsichtig wurde und sein Vermögen mit ETFs aufgebaut hat muss man ihm nicht sagen, welche Meinung er zu haben hat. Es ist nun nicht so, dass er von den 250k nun 240k in Einzelaktien investieren soll oder will, oder überhaupt in Einzelaktien mehr als nur eine kleine Beimischung sehen wird.

 

Warum soll er nicht einfach eine sehr kleine Position, sagen wir 500€, in einen Titel investieren, den er zum ersten Mal mit richtiger Strategie ausgewählt hat? 

 

Denn ich glaube sein Fehler ist einfach eine fehlende Strategie, durch welche er auch das vorher angesprochene Vertrauen gewinnen könnte und nicht beim ersten Kurssturz von 2 oder 3% gleich wieder panisch verkauft. Oder den er auswechselt weil er glaubt, mit was anderem wäre er erfolgreicher.

 

Es wurde Kostolany angesprochen bzw. zitiert. Vielleicht ist ja genau Kostolany was er braucht. Wer blind in ein billiges Papier investiert, bei dem ist die Gefahr groß, dass es auch billig bleibt. Auch von Kostolany. Auch die drei Zyklen Korrektur, Anpassung, Übertreibung sind von ihm.

 

Natürlich sollte er sich wirklich Gedanken machen ob und warum er in Einzelaktien investieren will, aber tut bitte nicht so als würdet ihr die Antwort für ihn kennen. Das kann nur er. Und wenn er seine Entscheidung getroffen hat sollten wir darauf aufbauen, und nicht ständig sagen "Aber du bist zwei Mal auf die Schnauze gefallen. Wir wissen zwar grob warum, typische Anfängerfehler die man in den Griff bekommen kann, aber weil du 250k in ETFs hast und sagst du fühlst dich wohl damit solltest du nicht in Einzelaktien investieren". 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Denn ich glaube sein Fehler ist einfach eine fehlende Strategie,

Hallo,

 

Von wegen kreuzigen.

Kudos!

Ohne Strategie und Arbeitsweise, ohne Struktur, würde bei mir gar nichts funktionieren. Ich könnte dann nur die Flucht in Index-ETFs antreten und mich darüber freuen, dass Bogle mehr oder weniger nachgewiesen hat, dass der so repräsentierte Markt nur von den wenigsten geschlagen wird.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Denke ich nämlich auch. Ich habe extra @hvd hier verlinkt (aber vermutlich bin ich bei ihm auf ignore :D) weil @Shane 1 ja derzeit sehr inaktiv ist. Beide, so bin ich überzeugt, könnten @Fix1 wesentlich dabei helfen eine für ihn geeignete Strategie zu finden. 

 

Er hat sich unwohl gefühlt mit Einzelaktien im Depot, mag ja richtig sein - aber wisst ihr überhaupt welche Aktien das waren? Ich nicht. Wissen wir wie er die gewählt hat? Ich nicht zur Gänze. Wissen wir, welche 13 Gründe er hatte? Auch nicht.

Deswegen weniger vermuten. Nicht zurück drängen, sondern ermutigen nach rechts und links zu schauen, sich zumindest gedanklich mal auseinander zu setzen.

Er muss nichts machen, aber ihm Scheuklappen aufsetzen finde ich nicht gut. 

 

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KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

@Zilch  schrieb: (in der Signatur)

Ich wurde gezwungen eine Signatur zu erstellen - hier ist sie!


O.K.

Ich stimme zu!

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Zilch 

danke für das Vertrauen (Ideen hätte ich da schon mit Genußscheinen), leider fehlt mir notwendige Freizeit dafür um nutzbringende Informationen zu vermitteln.

 

Ich gebe zu, ich habe hier bisher nicht gelesen, (jedoch nun genug um mir objektiv - ich bin noch im selbst auferlegten Weihnachtsfrieden) den Tipp von @nmh (American Water Works) anzusehen.  Der Konzern ist in einer zukunftsrächtigen und konjunkturresistenten Branche tätig, überzeugt mit steten Gewinnen und einem Traumchart (natürlich logarithmisch und in US-Dollar).

 

American Water Works Company ist ein amerikanisches Wasserversorgungsunternehmen mit Sitz in New Jersey. Der Konzern wurde im Jahre 1886 gegründet und erhielt im Jahre 1947 seinen derzeitigen Namen. American Water Works (WKN: A0NJ38) ist spezialisiert auf zwei Bereiche Wasser und Abwasser. Dieses Serviceangebot stellt er mit mehr als 7.100 Mitarbeitern seinen 14 Mio. Kunden in 46 Bundesstaaten der USA und auch einigen Regionen in Kanada zur Verfügung. Der Konzern ist damit nicht nur der größte, sondern auch der geografisch am breitesten aufgestellte börsennotierte Versorger in den USA.

 

Und das laut dem angesehenen Chart anscheinend sehr erfolgreich. Schaut man sich nämlich die Aktie von American Water an, dann wird man feststellen, dass sie seit ihrem Börsendebüt im Jahr 2008 ihren Kurswert bis jetzt um stolze 648 % steigern konnte. Und der Chartverlauf sieht bis auf die etwas tiefere Delle im März dieses Jahres (Corona) nahezu makellos aus. Dieser kurze Ausrutscher nach unten ist aber schon lange wieder ausgebügelt, und die Papiere notieren derzeit mit 157 US-Dollar (10.01.202) höher als zu Jahresbeginn.

 

Dies könnte daran liegen, dass American Water trotz der Coronapandemie im zweiten Quartal 2020 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,6 % steigern konnte. Und auch beim Ergebnis je Aktie (EPS) konnte eine Erhöhung um 3,2 % ausgewiesen werden.

 

Aktuell wird die American-Water-Aktie mit einem 2021-KGV von 36 bewertet und liefert dem Investor eine Dividendenrendite von fast 1,5 %. Diese Anfangsrendite erscheint auf den ersten Blick bescheiden, doch als Langfristanleger sollte man auch auf die Kursentwicklung achten. Und diese könnte eventuell auch die nächsten Jahre die Investoren für die etwas niedrigere Dividende entschädigen.

Ich denke, dass die langfristigen Aussichten für das Unternehmen aufgrund seines Geschäftsmodells weiterhin als sehr gut zu bezeichnen sind. Denn auf sauberes Trinkwasser kann nun einmal kaum jemand verzichten.

Nachlesen konnte ich, dass US-Bürger im Schnitt für eine Gallone (= 3,7 Liter) Wasser einen Cent bezahlen. Und Wasser ist ein Milliardengeschäft, frei von Konjunkturzyklen und somit für Langfristanleger wie du,  @hvd oder ich (wie übrigens auch Müllentsorgung) sicher hochinteressant, zumal effiziente Wasserversorgung immer wichtiger wird.

 

Laut eigenen Angaben des Konzerns soll der Gewinn pro Aktie soll zwischen 3,79 und 3,89 Dollar liegen. Nach vorläufigen Zahlen lag der Gewinn pro Aktie im Jahr 2019 zwischen 3,56 und 3,64 Dollar (die Flüsterschätzungen liegen derzeit noch darunter - die testierte Bilanz für 2019 erscheint erst am 19. Februar). Damit liegt der Konzern bei einem Wachstum von 9,5%. Eigentlich viel zu niedrig um das stolze KGV zu rechtfertigen, ebenso wie das noch wichtigere PEG-Ratio, ( derzeit 4,56, fair wäre 1,0), und dieses wesentlich hilft, unter- oder in diesem Fall überbewertete Aktien zu erkennen, und so auf die Kaufentscheidung einwirken sollten.

 

Dennoch so nebenbei ein wertvollter Hinweis auf eine Aktie, welche es auf jeden Fall wert ist, in die Watchliste gelegt zu werden. Und wer warten kann, wartet auf eine Abkühlung der derzeitigen Börseneuphorie, welche natürlich nicht ausbleiben wird.

Und falls im im Februar noch der Sunshinestaat Florida (Nr. 47) dazukommt, wird die Versorgung weiterer Haushalte mit Wasser die Kasse noch erheblich heller klingeln lassen. 

Grüßle - Shane    

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

doofes Timing wegen des super-Beitrags von @Shane 1  oben, aber:

 

Ich halte es für vermessen, den Anspruch zu erheben, dass eine einzelne Kaufentscheidung für einen Einzelwert "richtig" oder "falsch" sein kann. Wir haben alle keine Kristallkugel und für die Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt habe ich kein Geld, weil ich das ja anlegen möchte ...

Folglich sollte man sich auch nicht anhand einzelner Käufe als "klugen" oder "doofen" Investor auffassen. Erst durch die systematische Pflege des Portfolios, das Herausselektieren unglücklicher und das Hereinselektieren vielversprechender Werte, wird über die Zeit ein Schuh draus, der Dir dann hoffentlich mehr bieten kann, als ein Index-ETF.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Fix1
Experte ★★★
523 Beiträge

So, jetzt habt ihr es geschafft. Ich fühle mich durch und durch überfordert!  😉

 

Nein, im Ernst: Ich finde es einfach nur unbeschreiblich, wie sich hier "fremde" Leute für mich den Kopf zerbrechen. Hoffentlich können auch noch andere Leute etwas aus diesem Thread gebrauchen und/oder lernen. Sonst müsste ich nämlich ein sehr, sehr schlechtes Gewissen haben. Was im Übrigen auch daran liegt, dass nicht alles aus diesem Thread in meine Birne passt. 

 

Einst steht fest: Wenn es 2011 meine ominöse 13-Punkte-Liste war, mittels der ich mir im Klaren darüber werden wollte, ob Einzelwerte etwas für mich sind, so ist es in 2021 dieser Thread. Hoffentlich gibt es dieses Forum in 10 Jahren überhaup noch. Klopf-auf-Holz!

 

Zur Sache:

 

Wir sind uns ALLE einig, dass es die blöden 100 EUR nicht wert sind, wieder in Einzelwerte einzusteigen. Wenn dann würde ich es nur tun, weil

a) es deutlich mehr Spaß als Stress bereitet und

b) eine Strategie mehr Erfolg verspricht als bei den letzten Malen.

 

Zu a)

Ja, das Thema macht mir Spaß. Aber es bereitet mir auch Stress.  Wenn ich versuche, es mehr auf den Punkt zu bringen: Mir bereitet es Freude, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Und es bereitet mir Stress, ständig Entscheidungen zu treffen, die falsch sein könnten. Nur um es einmal klar zu stellen: Insbesondere im beruflichen Kontext habe ich 0 Probleme, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht spielt dabei eine Rolle, dass es nicht um meine Kohle geht. Aber das lassen wir einmal dahin gestellt. Ich höre schon die "Strategen" aufheulen, die einwerfen werden "Wenn du eine vernünftige Strategie hast, dann triffst du nicht pausenlos Entscheidungen. Du setzt beispielsweise deinen SL und lässt den Rest den Markt zusammen mit der Maschine  machen."  Ja, mein Kopf versteht das (obwohl er direkt einwirft, dass es ein trading stopp loss sein kann/muss). Mein Bauch tut sich jedoch schwer..

 

Lange Rede, kurzer Sinn. Je länger ich hier lese, desto mehr tendiere ich zur Aussage, dass mir die Einzelwerte mehr Stress als Freude bereiten. 

 

zu b)

Womöglich bin ich tatsächlich nicht in der Lage, auch mit eurer Hilfe (vielen Dank auch dafür insbesondere an @KWie2 mit seinen tollen Ideen mit den 3 watchlists) eine Strategie zu erarbeiten, der ich selber TRAUEN kann. Vermutlich ist es genau das. 

 

@Zilch, du hattest gefragt, wonach ich meine Werte ausgesucht habe. Sie stammen (mehr oder weniger) ausschließlich aus den Sternelisten. Wie aber genau die Auswahl erfolgt, kann ich dir gar nicht sagen. Ich wollte schon diverse Märkte und Regionen im Körbchen haben. Aber ansonsten war das vermutlich eher zufällig und damit wohl kaum vertrauenswürdig. Da liegt defintiv ein (weiterer) Fehler.

 

Weil es hier gut hinpasst: Vielen, vielen Dank an @Shane 1: Wie du trotz Zeitnot eben mal "schnell" (?????) diese sehr, sehr tolle Analyse für American Water Works Company hier rein wirfst.... Bemerkenswert. Und einmal mehr vermutlich ein Beweis dafür, wie sehr man sich mit Aktien beschäftigen sollte/könnte, die man zu kaufen gedenkt. Da bin ich ja schon fast geneigt: Jetzt bin ich endgültig raus. 😉


Wenn da nicht @Zilch wäre, der sagt: "Warum soll er nicht einfach eine sehr kleine Position, sagen wir 500€, in einen Titel investieren, den er zum ersten Mal mit richtiger Strategie ausgewählt hat?" 

 

Jetzt könnte ich ja behaupten, dass American Water Works nun genau diese Aktie ist. Das wäre zwar gelogen, aber... Mhhh... 🙂

 

Ich hoffe, ihr seid nicht sauer, dass ich hier nicht annähernd angemessen auf alle eure Punkte eingehe. Aber ich habe es oben geschrieben: Ich bin fast ein wenig überfordert und hoffe auf euer Verständnis.. 😉

 

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ich versteh nicht, wie du bei diesem einfachen Thema so überfordert sein kannst 😉 😛 😉

 


@Fix1  schrieb:

 

Zu a)

[...] "Wenn du eine vernünftige Strategie hast, dann triffst du nicht pausenlos Entscheidungen. Du setzt beispielsweise deinen SL und lässt den Rest den Markt zusammen mit der Maschine  machen."  Ja, mein Kopf versteht das (obwohl er direkt einwirft, dass es ein trading stopp loss sein kann/muss). Mein Bauch tut sich jedoch schwer..

 

Lange Rede, kurzer Sinn. Je länger ich hier lese, desto mehr tendiere ich zur Aussage, dass mir die Einzelwerte mehr Stress als Freude bereiten. 


Und deswegen habe ich @hvd und @Shane 1 ins Spiel gebracht. Du siehst, wie Shane sich mit der Aktie AWW auseinander gesetzt hat? Eigentlich wollte ich, dass er einfach ein paar Worte über Buy And Hold verliert um dir zu zeigen: Es gibt Startegien, mit denen du einmal eine Entscheidung triffst, und das war's. Diese Entscheidung triffst du nicht aus dem Bauch heraus oder anhand einer Liste sondern weil du dich intensiv mit der Aktie beschäftigt hast. So wie Shane das angerissen hat. Aber er hat gleich eine Kurzanalyse hingeblättert - respekt und danke! 🙂

 

Übrigens kannst du jede Sterneaktie so analysieren. Wenn du vertraut mit dem Unternehmen bist, und das Umfeld in welches sich das Unternehmen befindet/in dem es agiert, grummelt der Bauch weniger stark. Psychologie.

 

ABER: Wenn es dir zu viel Stress bereitet, dann musst du doch nicht investieren. Dann mach dir Watchlists, einfach für's Gefühl.

 


@Fix1  schrieb:

 

zu b)

Womöglich bin ich tatsächlich nicht in der Lage, auch mit eurer Hilfe (vielen Dank auch dafür insbesondere an @KWie2 mit seinen tollen Ideen mit den 3 watchlists) eine Strategie zu erarbeiten, der ich selber TRAUEN kann. Vermutlich ist es genau das. 

Vermutlich waren die Amerikaner nie auf dem Mond. Vermutlich gibt es einen Gott. Vermutlich ist glauben, und glauben kannst du in der Kirche 😉

Wenn du es nicht probierst und das einfach für dich durchgehst, gedanklich oder zu Papier gebracht, kann man immer nur eins: Vermuten, ohne es je wirklich zu wissen 😉 Musst halt ganz in Ruhe überlegen. Hetzt ja keiner.

 

Wie steht es mit Literatur? Was hast du so gelesen? Es gibt hier Threads über Börsenliteratur, da gibt's jede Menge Anreize zu verschiedenen Strategien und Themen. Wenn dich Börse selber interessiert dann ist das doch schon mal auch eine gute Möglichkeit dich mit der Thematik auseinanderzusetzen ohne zu investieren 🙂

 


@Fix1  schrieb:

 

Wenn da nicht @Zilch wäre, der sagt: "Warum soll er nicht einfach eine sehr kleine Position, sagen wir 500€, in einen Titel investieren, den er zum ersten Mal mit richtiger Strategie ausgewählt hat?" 

 

Jetzt könnte ich ja behaupten, dass American Water Works nun genau diese Aktie ist. Das wäre zwar gelogen, aber... Mhhh... 🙂

Ich fühle mich wie ein Teufelchen auf der Schulter, oh je! 😄

Oder Nextera Energy, ich weiß dass die nicht nur in meinem Depot sondern auch auf diversen Watchlists von Fundamentalanlegern ist 😉

Aber ich kann dir sagen warum du das erstmal nicht machen solltest: Weil DU die Aktie nicht analyisert hast. Du musst dir das anschauen und mit anderen Unternehmen der Branche vergleichen, damit du Verständnis hast und eben sagen kannst "Jop, ein solides Unternehmen, das die nächsten Jahre gut wirtschaften wird, weshalb ich auch bei ein paar kleinen Schwankungen nicht die Nerven verliere". Nur dann funktioniert das Ganze meiner Meinung nach. Du bist kein Mensch, der für blindes investieren geeignet ist. Das hast du dir ja inzwischen zwei mal bewiesen 😉

 

Meine Idee wäre:

 

1) Watchlist erstellen, mit Werten die du dir rausgesucht hast. Auf eine Art und Weise, dass du nicht blind investierst. So in etwa wie Shane. Das können auch Sternelisten sein - du wärst überrascht, wie viele Sterneaktien auch fundamental was zu bieten haben. Jeder Wert erstmal nicht über 500€, beschränke dich meinetwegen auf zwei Werte. Mehr braucht es doch gar nicht.

 

2) Lektüre lesen um dich mit dem Thema weiter zu beschäftigen, verschiedene Strategien kennen zu lernen, und vielleicht zu sagen "Hey, das könnte zu mir passen" oder "Hey, wenn ich das mit der kombiniere könnte das zu mir passen"

 

3) Jedes Mal wenn du in dein Depot schaust, schau in die Watchlist und stelle dir die Frage: Wenn ich jetzt echtes Geld investiert hätte, wie wäre mir zumute? Hätte ich vertrauen? Oder würde ich gleich zweifeln, dass es falsch war und verkaufen? Oder Hals über Kopf was anderes kaufen? Oder denken es geht jetzt weiter runter bis auf 0?

 

Ich weiß, einige halten nichts von Watchlists, weil richtige Emotionen nur mit richtigem Geld zustande kommen. Wenn ich auf einem Drahtseil laufen auf dem Boden übe ist's auch was anderes als zwischen zwei Wolkenkratzern, natürlich.

Aber zumindest kann er sehen, ob er in zwei drei oder vier Monaten mehr Geld hätte als jetzt, trotz der rauf und runter zwischendurch. 

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KWie2
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Hallo,

 


@Fix1  schrieb:

So, jetzt habt ihr es geschafft. Ich fühle mich durch und durch überfordert!  😉

zu Recht, wenn das so Dein Ergebnis ist. Dass es bei mir für mich anders auskommt unterscheidet uns eben.

Bei Bogle lese ich, dass ein Großteil aller Investoren (lassen wir es 70 - 80% sein) einfache marktverfügbare Index-ETFs nicht schlagen können, wenn sie es versuchen.

Auch weist Bogle nach, dass der Markt eben nur die Marktperformance hat, so dass schon rein theoretisch auch nicht jeder den Markt schlagen könnte. Für jeden Gewinner muss es zwangsläufig den entsprechnden Verlierer geben - auch wenn sich diese nicht nötigerweise in direkten Handeln gegenüberstehen.

 

Für mich kam hier heraus:

Wenn sich jemand beweisen möchte, "dass er es kann mit Aktien", dann geht das eben nicht dadurch, drei Empfehlungen zu folgen und dadurch ein paar Jahre lang kein Geld zu verlieren.
Du kannst es wegen des sehr starken Wettbewerbs durch ETFs vernünftigerweise wirklich erst dann, wenn Du Dir dauerhaft erfolgreich Wünsche erfüllen kannst, die Dir ETFs nicht bieten. Sonst wäre ja ein stressfreier All World eindeutig die klügere Wahl.

Und das schaffen eben nicht alle bzw. wollen wegen des Aufwandes nicht alle schaffen. Das geht nämlich eher nicht halbherzig und aus dem Gefühl heraus sondern das ist, wenn es Sinn machen soll, durchaus ein etwas größeres Rätsel.

Da kann man also auch zu dem Schluss kommmen: "In der Zeit gehe ich lieber schwimmen!"

 

Mein Fazit:

Wegen der super Leistung der Indexfonds als Alternative machen Einzelwerte in der Nach-Bogle-Ära nur noch Sinn, wenn man sich wirklich mit dem nötigen Aufwand ein System, eine Strategie, für die Erreichung individueller Ziele austüfteln möchte.

- Einzelwerte richtig oder gar nicht! -

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Shane 1
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@Fix1 

Hallo Fix1,

du hast so nett deine ehrliche Meinung geschrieben, deshalb will ich mich hier auch noch einmal zu Wort melden, bevor du jetzt vielleicht nur nur wegen meiner Zeilen an American Water Works hängen bleibst.

Tatsache ist, ich kenne die Aktie überhaupt nicht, sie hat mich aber gleich angesprochen. Warum eigentlich ?

 

Wen du auf den Globus in deinem Wohnzimmer blickst, stellt du sofort fest; Wasser gibt es auf der Erde satt. Dank Meeren, Flüssen und Seen sind 70 % der Erdoberfläche sind von dem kühlen Nass bedeckt, weshalb wir die Erde als „blauen Planeten „ bezeichnen. Das Dumme daran ist, dass davon 97% Salzwasser ist und nur 3 % Süßwasser, welches nicht auch nur noch verdreckt, sondern ungleich verteilt ist. Und nachdem auch Wasser in Eis zu etwa 2 % Eis gebunden ist, steht nach Abzug vom Grundwasser tatsächlich weltweit nur 0,1% Trinkwasser zur Verfügung.

 

Tatsache ist, rund 900 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser und mehr wie 2,6 Milliarden keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung. Das heißt nüchtern in Zahlen, täglich sterben etwa 1000 Menschen an schmutzigem oder keimhaltigem Wasser. Die Uno warnt davor, bis 2050 könnte die Weltbevölkerung komplett  von Wassermangel betroffen sein. Die Landwirtschaft benötigt allein für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch etwa 15.000 L Wasser und benötigt nach Statistik den  größten Anteil am  Wasserverbrauch. (Nebenbei erwähnt, in deutschen Haushalten leisten wir uns den Luxus 36% des Wasserverbrauchs für Baden und Duschen zu verwenden und unglaubliche 27% für die Toilettenspülung, während nur 4% des Wassers im Essen und für Getränke Verwendung findet.     

 

Warum nun fällt meine Begeisterung bei der großen Konkurrenz gerade auf diesen amerikanischen Konzern? 

Ganz einfach, weil die Infrastruktur (Leitungssysteme) in den Staaten meines Erachtens großes Potential birgt, allein die Hauptleitungen z.B. in Washington sind dort marode und im Schnitt über 80 Jahre alt, im Jahr werden dort etwa 500 Rohrbrüche gemeldet.                                                                                                        Natürlich haben auch andere Länder diese Probleme, so versickern beispielsweise allein in London täglich durch defekte Leitungen 900 Millionen Liter und in ganz England täglich drei Milliarden Liter Wasser. Also ein breites Feld für Konzerne für Reinigung, Versorgung, Aufbereitung oder Erneuerung. Der Bedarf wächst stetig, das Angebot nicht, bzw. der Wasservorrat schrumpft sogar.

 

Was ich wohlwissend verschwiegen habe ( meine Angst vor der Beschwerdestelle von @nmh) eigentlich haben Konzerne mehr Vorteile bei der Wasserreinigung, Einsparung oder Aufbereitung wie mit der Versorgung. Hier muss man immer strenge Auflagen und Regulierungen einkalkulieren.

 

Und da du den Begriff "Sterneaktien" erwähnst, den gibt es börsentechnisch nicht,

aber da wäre z. B. seine Sterneaktie "Ecolab" auch nicht schlecht, dieser hat schon vor zwei Jahren weltweit über 700 Milliarden Liter Wasser gereinigt und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 diese Zahl auf 1,1 Billionen Liter hoch zu schrauben.

 

Lebensmittelgiganten wie Nestle verdienen mit Getränken gutes Geld an Wasser, Anhäuser Busch mit seine Biermarken, Danaher mit Wasserfilter,  Thermo Fischer mit Qualitätsprüfungen, KSB mit Pumpen, der Schweizer Georg Fischer mit Rohrleitungen usw. kurzum: 

AWW ist - jetzt schreibe ich es schon wieder - eine typische Sterneaktie, (eigentlich hat sie eine hohe relative Stärke) bietet dauerhafte Chancen auf Kursgewinne, aber mit einem sehr hohen Price-Earnings-to-Growth-Ratio (PEG) - das hat nichts mit einem Wissen aus einer anderen Welt zu tun, sondern lediglich damit, dass bei einem PEG von höher 1 eine Aktie teuer ist, wenn das Wachstum nicht mithält.

 

Investmentlegende PeterLynch beschreibt das in etwa so: Ein Konzern, dessen Gewinne im Jahr 70 Prozent steigen, darf theoretisch also durchaus ein KGV von 50 aufweisen. Das PEG läge bei 0,71 (50 dividiert durch 70). 

Allerdings hat der Konzern ein kleines Beta, die Aktie schwankt daher geringer wie der Markt, was wiederum gut ist.

Fazit:

Ich möchte jetzt das Papier weder gut noch schlecht reden, aber wenn du deine ersten Börsenschritte wagen willst, solltest du dir am Anfang einen problemlosen Valuekonzern zum Einstieg aussuchen und dich an der üppigen Dividende freuen: 

 

Zum Beispiel den Mannheimer Konzern, welcher nach einem unrühmlichen Ausflug über den Konzern IG Farben im Dritten Reich zerschlagen wurde und seitdem als Badische Analin und Soda Fabrik mit über 380 Fabriken in der ganzen Welt tätig ist.

                      BASF sicher, gut, zyklisch und gähnend langweilig!!

 

Also eine Aktie wie für mich geschaffen.

Grüßle - Shane