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Aktie? Warum nicht gleich Derivat/Zertifkat???

edgar111
Autor
8 Beiträge

Hallo liebes Forum,

 

mich beschäftigt schon länger eine Frage zur Vermögensbildung: Wenn ich einen Titel gefunden habe, zu dem ich bereit bin, die Aktie zu kaufen, warum kaufe ich dann nicht gleich ein gehebeltes Zertifikat (ohne feste Laufzeit) darauf?

Es ist doch so: Ich suche einen Titel, nehmen wir zB BMW. Ich bin der Meinung, dass BMW die nächsten 3 Jahre wächst. Dann frage ich mich, welchen Kursrückgang ich bereit bin hinzunehmen. Da sage ich zb 50% Kursrückgang müssen drin sein, oder dass ich leer ausgehe. 

Wenn ich danach suche, tauchen Zertifkate mit Hebel bis zu 2,4 auf.

Warum soll ich jetzt lieber die Aktie nehmen, statt dem viel lukrativeren Zertifikat?

 

Danke für Eure Antworten

Gruß

Christoph

19 ANTWORTEN

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

Es ist doch so: Ich suche einen Titel, nehmen wir zB BMW. Ich bin der Meinung, dass BMW die nächsten 3 Jahre wächst. Dann frage ich mich, welchen Kursrückgang ich bereit bin hinzunehmen. Da sage ich zb 50% Kursrückgang müssen drin sein, oder dass ich leer ausgehe. 


Wenn Du als Einsatz nur die Summe investierst, die Du beim Kauf der Aktie auch als Maximalverlust festgelegt hättest, also weil beispielsweise der Stop Loss bei der Aktie ausgelöst hätte, dann kannst Du das durchaus so machen. Wenn Du also beispielsweise maximal einen Verlust von 25% akzeptieren würdest, kannst Du - ein bisschen vereinfacht - einen Hebel von 4 wählen, ein Viertel der ursprünglichen Summe investieren und so mit wesentlich geringerem Kapitaleinsatz den gleichen Ertrag erzielen wie mit dem Kauf der Aktie. Zu beachten sind halt wie schon genannt die Finanzierungskosten, wodurch sich der Basispreis immer weiter verschiebt und natürlich das Emittentenrisiko. Darüber hinaus wird der Hebel auf Dauer natürlich auch immer schlechter, je mehr das Underlying in die richtige Richtung läuft. Dem kann man aber mit regelmäßigem "Rollen" des Scheines entgegenwirken.

 

Was unvorhersehbare Ereignisse angeht, hast Du keinen Nachteil - ob bei der Aktie der Stop Loss greift oder der Schein wertlos verfällt, spielt ja keine Rolle, wenn  Du nur den Maximalverlust eingesetzt hast. Im Gegenteil, während der Kurs der Aktie nach einem Ereignis am Wochenende sehr viel tiefer als der Stop Loss notieren und somit der Verkaufspreis auch sehr viel niedriger ausfallen kann, ist der Verlust bei Deinem Schein auf den Einsatz beschränkt.

 

Dividenden sind vernachlässigbar, da bei Endlosscheinen der Basispreis entsprechend angepasst wird. Wenn Du also keinen Wert auf Stimmrechte und Hauptversammlungen legst, Dir der eher theoretischen, aber natürlich möglichen Risiken bewusst bist, kannst Du das durchaus so machen. Es kommt aber natürlich auch auf die persönlichen Umstände an.

haxo
Legende
3.787 Beiträge

Immer diese kryptischen oder ins kleinste Kleindetail gehenden Antworten. :cat-wink:

 

Simple Frage: Simple Antwort.

 

Weil das physikalische Gesetz der Energieerhaltung gilt:

Sobald irgendwer, irgendwas mit dem Körper anstellt, geht Energie, sprich dein Geld verloren. Ob die Bank dich anruft, weil deine Aktie toll ist, ein Bote dir ein ausgedrucktes Papier an die Haustür bringt, oder eben ein Emittent ein Zertifikat zu einer Aktie aufsetzt:

Sobald jemand an einer Sache verdient, geht Geld vom Ausgangszustand verloren. Isso. 

 

Im konkreten Fall ist ein KO-Zertifikat ineffizienter als die Aktie durch:

- Ggf höheren Spread

- Aufgeld

- das Risiko, dass das KO erreicht wird

- das systematische Absenken des KOs (bei unbegrenzter Laufzeit)

 

So ziemlich der einzige Vorteil von Zertifikaten ist, dass du das Chance-Risiko-Verhältnis frei wählen kannst. Und das lassen sich die Banken halt bezahlen. :cat-indifferent:

 

hx.

MCGA - Make Community Great Again

Glücksdrache
Legende
4.195 Beiträge

Hallo @edgar111, hallo @haxo, hallo @TeePee, hallo @microsparer, hallo @CurtisNewton,hallo Community,

 

erst einmal herzlich willkommen zu deiner Wertpapier-Reise zu einer hoffentich hohen Rendite. Du bist damit weiter als schätzungsweise 90 % der Bevölkerung, das ist perfekt. Dennoch darf ich hier ausschließlich zur Unterhaltung schreiben. Es ist niemals eine Beratung!

 

Wenn du einen Mathematiker/Statistiker/Wirtschaftsmathematiker fragst, dann könnte er es dir noch genauer erklären. Auch warum der Löwenanteil der Anleger:innen (m/w/d) hier nicht profitabel handelt. Für die Hebelprodukte gelten die beiden wesentlichen Grundsätze: 

 

1.) Deine Anlage Kann nur dann erfolgreich sein, wenn du gezielt Stop Loss setzt, falls  der Markt in die von dir nicht prognostizierte Richtung geht. Denn: Ein Hebel  von 2,4 oder 4 funktioniert natürlich in beide Richtungen.

2.) Der Mathematiker würde dir sagen: Die  Kurssteigerung des Basiswertes (also die 1. Ableitung des Kurscharts zwischen An- und Verkaufszeitpunkt muss größer sein als das Aufgeld oder die Kosten, die das Zertifikat oder der Optionsschein verursacht). Dieses findest du ganz übersichtlich in der Trefferliste von Optionsscheinen oder bei den von dir angesprochenen Turbo Longs und Mini Longs in den Emissionsbedingungen. Bei unendlicher Laufzeit steht dann beispielsweise: Die Barriere wird quartalsmäßig oder töglich um einen Satz von jöhrlich soundsoviel Prozent angehoben.

3.) Für deine Langfristanlage scheint ein CFD Long entweder aus Deutschland, Europa oder Asien in Frage zu kommen. Aus den USA nur, wenn der Wert keine  Dividende zahlt. Denn diese haben die Besonderheit bei Dividenden abgerechnet zu werden und nur auf deine neue Order neu eröffnet zu werden. Damit ist ein Long CFD beispielsweise auf Microsoft pflegeaufwändiger als einen Wert ohne Dividende (Amazon Long).

4.) Betrachte die Geschäftsbedingungen beispielsweise eines comdirect CFD Long beispielsweise auf die Allianz. Hier wirst du erstaunlicherweise sehen: Wer am Dividenden Tag das CFD hat, der bekommt beispielsweise 73,irgendwas gutgeschrieben, wer an dem Tag Short ist dem wird die CFD-Ausgleichszahlung in Höhe von 100 % belastet. Da mir dieses "Ich springe am letzten Tag vor der HV auf eine Aktie" zu nervig ist, halte ich solche Positionen schon ein bisschen vorher. 

 

Also verschiebt sich die von deinem Mathematiker zu detaillierende Gleichung der Vorteilhaftigkeit wie folgt: 

Kurs Underlying Verkaufszeitpunkt geteilt durch Kurs Underlying Kauf-Zeitpunkt umgerechnet auf Betrachtungszeitraum: Rendite in %

./. Overnight-Entgelte multipliziert mit den Tagen (hier kann ich nur eine grobe Hochrechnung bieten)

+ ggf. CFD-Ausgleichszahlung (Bitte die exakten Bedingungen lesen).

 

Für einen comdirect CFD long auf Allianz bedeutet dies bei beispielsweise 15 Aktien, lässt sich aber beliebig skalieren: 

 

Quelle: comdirect CFD Handelssystem, Kundenansicht Echtkonto, eingeloggt am 10.09.2025, nur zu UnterhaltungszweckenQuelle: comdirect CFD Handelssystem, Kundenansicht Echtkonto, eingeloggt am 10.09.2025, nur zu Unterhaltungszwecken

15 Allianz-Aktien würden als Originalaktie (Hebel 1) eine Kapitalbindung von 5.286,00 Euro verursachen. Bei dem CFD würde ich maximal mit einem Hebel von 4 handeln, also hinterlegte mal so 1.350 bis 1.400 Euro. 

Bei heutigem Kurs wäre das Overnight-Entgelt für die ganze Position 0,79 Euro (Achtung:Zinsänderungsrisiko). Jetzt nähere ich das mal mit 360 Tagen an, wobei das Overnight-Entgelt ja proportional zur Kursentwicklung steigt: 

Du hast also Finanzierungskosten von 284,40 Euro (auf Basis heutigen Kurses, wenn der Kurs steigt erlöst Du mehr und zahlst mehr Overnight-Entgelt). Grob geschätzt also 5,4 % p.a.. In einer anderen Zins Phase waren es auch schon mal 7 Prozent.

Rechne mal "Worst Case" mit Sicherheitszuschlag, um das CFD gezielt schlecht zu rechnen. Wenn es dann noch gut ist, bleibt es im Rennen: 370 Euro / 15 Aktien = 24,66 Euro.

 

Jede einzelne Allianz-Aktie müsste also für den Break-Even um 24,66 Euro steigen, wenn es keine Dividende gäbe. Dieses Jahr waren es 13,80. Also 13,80 mal ca. 73 % wäre die CFD-Ausgleichszahlung: 10,07 Euro pro CFD long. Allianz hat aber eine leicht steigende Dividende im Visier.

 

All das lösst das CFD Break-even gehen, wenn eine Aktie ca. 14,57 Euro steigen wird. Mit dem eingesetzten Kapital würdest du also knapp 4 mal soviel Wertveränderungen (in beide Richtungen) bewegen, wie bei der Originalaktie.

 

Und jetzt das große Aber: Passe auf die Konjunkturentwickklungen und Prognosen auf. Im Rahmen der Diskussion, ob der Ansatz sich verteuernder Energie richtig ist, kann es durchaus (wie jederzeit) im III. Quartal 2026 zu heftigen Marktturbulenzen kommen, wenn die Unternehmen die Budgets für 2027 mit den erhöhten CO2-Preisen berechnen. 

 

In der Theorie ist CFD Long zu gehen oder ein TurboL-Zertifikat durchaus ein Renditemultipilikator. Bei den Zertifikaten passe auf, ob die bei Unterschreiten eines Schwellenwertes mit einem niedrigeren Wert ausbezahlt werden oder verfallen aka ausgeknockt werden. 

 

Mit ein bisschen Rechnen und einem Demokonto bist du auf dem richtigen Weg. Ich hoffe ich kann dich mit diesem Beitrag unterstützen. 

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache 

Glücksdrache

Hallo Community,

 

abrundend ein paar Zahlen zu dem angesprochenen comdirect CFD long auf Allianz:

 

Quelle: comdirect CFD Trader Pro, System im Echtbetrieb/Kundenansicht, abgerufen am 10.09.2025Quelle: comdirect CFD Trader Pro, System im Echtbetrieb/Kundenansicht, abgerufen am 10.09.2025

Scheint mit vielen Aktien zu funktionieren, wenn der Anleger eine klare bullische Einstellung hat. Bei Autobauern würde ich mir das beispielsweise derzeit nicht trauen. [Edit: Schau mal, was sich auf die IAA in München so herauskristallisiert und wohin die Stimmung geht]

 

Autobauer >, =, < individueller Risikoappetit?

 

(Das ist dann mehr was für Trader, die das CFD für Renditeerzielung verwenden)

 

Und bitte immer die vorvertraglichen Hinweise beachten welcher Anteil Privatkunden profitabel ist.  

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache 

Glücksdrache
Legende
4.195 Beiträge

Hallo @microsparer

 

danke für deinen interessanten Beitrag. Hier mal ein Beispiel zur Deutschen Telekom AG: 

 

Screenshot_20250910_110009_com.huawei.browser_edit_8025967657106.jpg

Also immer ein Papier nehmen, das zum Restwert zurückgezahlt wird und nicht wertlos verfällt.

xox
Experte ★★
451 Beiträge

"Dem kann man aber mit regelmäßigem "Rollen" des Scheines entgegenwirken." hast du Ko Scheine auch wirklich verstanden? Ja die Finanzierungskosten bei CFD sind enorm. Danke @Glücksdrache für deine doch recht klare Sichtweise die einem die Augen öffnet. Da muss ich noch an mir arbeiten. Hinzu kommen noch Kosten für Analysetools als technischer Zeichner die bei Stock3 z.B. schnell mal 400 € kosten können.

Das beides zusammen muss man erstmal verdienen.

Aber 360 Tage so lang wäre ich natürlich nicht in CFD investiert.

 

Viel Erfolg

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

@xox  schrieb:

hast du Ko Scheine auch wirklich verstanden

 

War die Frage an mich gerichtet? Dann kann ich Dir sagen: Ja, ich denke schon. Ich mache das schon länger.

 

Ihr vergesst bei Eurer Betrachtung halt, dass ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz nötig ist.  Der TE kann bei dieser Strategie nämlich mit dem ursprünglichen Kapitaleinsatz beispielsweise in 4 verschieden Werte investieren. Dazu kommt es, wie ich schon schrieb, auf die persönliche Situation an - nicht jeder hat 100.000 EUR, die er investieren kann.

xox
Experte ★★
451 Beiträge

Richtig, und deshalb kann man mit KO die Aktie z.B. "3-fach" kaufen statt mit Hebel 1. Der Punkt ist wie von Glücksdrache eben aufgezeigten Beispiel die Investitionssumme von 5286€.

Die z.B. du nicht im Moment nicht hast weil du in Wert X investiert bist. Du bist aktuell aber bereit 1400€ (von den ursprünglichen 5286€) zu riskieren die du noch hast. Das ist der Hebel und dass dieser gerollt werden muss ist nicht Sinn von KO denn dein ursprünglicher Hebel am Kaufzeitpunkt bleibt über die Dauer hinweg "fast" gleich.

Verständlich?

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

Ich weiß nicht genau, was Du mir sagen willst. Was will ich mit Hebel 1? Ich kaufe einen Schein mit dem gewünschten Hebel und warte, wenn alles gut läuft, bis er mir nicht mehr scharf genug ist und rolle auf einen schärferen Schein. Ich mache da keine Raketentechnik draus. Mir ist bewusst, dass ich bei Hebel 4 mit 75% Fremdkapital  arbeite und dass ich dieses Fremdkapital finanzieren muss. Was auch sonst?

CurtisNewton
Legende
4.845 Beiträge

@TeePee  schrieb:

Es ist doch so: Ich suche einen Titel, nehmen wir zB BMW. Ich bin der Meinung, dass BMW die nächsten 3 Jahre wächst. Dann frage ich mich, welchen Kursrückgang ich bereit bin hinzunehmen. Da sage ich zb 50% Kursrückgang müssen drin sein, oder dass ich leer ausgehe. 


Wenn Du als Einsatz nur die Summe investierst, die Du beim Kauf der Aktie auch als Maximalverlust festgelegt hättest, also weil beispielsweise der Stop Loss bei der Aktie ausgelöst hätte, dann kannst Du das durchaus so machen. Wenn Du also beispielsweise maximal einen Verlust von 25% akzeptieren würdest, kannst Du - ein bisschen vereinfacht - einen Hebel von 4 wählen, ein Viertel der ursprünglichen Summe investieren und so mit wesentlich geringerem Kapitaleinsatz den gleichen Ertrag erzielen wie mit dem Kauf der Aktie. Zu beachten sind halt wie schon genannt die Finanzierungskosten, wodurch sich der Basispreis immer weiter verschiebt und natürlich das Emittentenrisiko. Darüber hinaus wird der Hebel auf Dauer natürlich auch immer schlechter, je mehr das Underlying in die richtige Richtung läuft. Dem kann man aber mit regelmäßigem "Rollen" des Scheines entgegenwirken.

 

Was unvorhersehbare Ereignisse angeht, hast Du keinen Nachteil - ob bei der Aktie der Stop Loss greift oder der Schein wertlos verfällt, spielt ja keine Rolle, wenn  Du nur den Maximalverlust eingesetzt hast. Im Gegenteil, während der Kurs der Aktie nach einem Ereignis am Wochenende sehr viel tiefer als der Stop Loss notieren und somit der Verkaufspreis auch sehr viel niedriger ausfallen kann, ist der Verlust bei Deinem Schein auf den Einsatz beschränkt.

 


 


@TeePee  schrieb:

@xox  schrieb:

hast du Ko Scheine auch wirklich verstanden

 

War die Frage an mich gerichtet? Dann kann ich Dir sagen: Ja, ich denke schon. Ich mache das schon länger.

 

Ihr vergesst bei Eurer Betrachtung halt, dass ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz nötig ist.  Der TE kann bei dieser Strategie nämlich mit dem ursprünglichen Kapitaleinsatz beispielsweise in 4 verschieden Werte investieren. Dazu kommt es, wie ich schon schrieb, auf die persönliche Situation an - nicht jeder hat 100.000 EUR, die er investieren kann.


 

Diese Überlegung ist vollkommen richtig wenn du eine einzelne Position betrachtest, allerdings funktioniert der Transfer auf mehrere Aktien nicht  aus Sicht des Risikomanagements.

 

Bleiben wir mal bei deinem Beispiel mit den 25% und einer Aktie,

Dein Depot besteht aus genau einer Aktie mit einer Positionsgröße von 4000 EUR. Das ist dein gesamtes Erspartes. Du möchtest max 25% verlieren. Entweder sicherst du die Aktie mit einem Stopp von 25% ab, oder Du investierst 1000 in ein Zertifikat und nimmst einen Totalverlust in Kauf. Jetzt passiert irgendwas doofes, der berühmte schwarze Schwan fliegt mit einem Flugzeug in ein Hochhaus von Lehmann, und der Markt kachelt über Nacht 35% ab während Du ohne Internet im Urlaub sitzt.

 

Ergebnis Aktie: Du hast noch einen Buchwert von 4000 * 0.65 =2600 EUR. Wenn Stopp gesetzt war, steigst Du irgendwo +- aus. Mit Glück steigt die Aktie irgendwann wieder.

 

Ergebnis Zertifikat: Du hast noch einen Buchwert 4000 - 1000 =3.000 EUR

Das ist genau das was du schon gesagt hattest.

 

Jetzt wollen wir besonders schlau sein, und kaufen stattdessen 4 Zertifikate im Wert von 1000 EUR, auf 4 Aktien

Gleiche Situation wie oben auch, der Markt kachelt 35%. Der Einfachheit nehmen wir an dass alle 4 Aktien 35% gefallen sind.

 

Ergebnis Aktie: Du hast noch einen Buchwert von 4 * 1000 * 0.65 =2600 EUR. Wenn Stopp gesetzt war, steigst Du irgendwo +- aus. Mit Glück steigt der Markt / die Aktien irgendwann wieder. Wenn man jetzt ein größeres Depot nimmt, sagen wir mal 40 statt 4 Werte, kannst Du sicher sein dass der Markt wieder steigt.

 

Ergebnis Zertifikat: Du hast noch einen Buchwert 4 * (1000 - 1000)  = 0 EUR.

Wenn Du das jetzt mit dem Geld gemacht hast, dass Du 30 Jahre angespart hast um die Rentenlücke auszugleichen --> Prost Mahlzeit.

 

Wenn man so etwas im größeren Stil machen will, muss man sich ein ganz anderes Risikomanagement überlegen, z.B. die Anzahl der long und short Positionen begrenzen, sodass man ein gemischtes Setup hat, Anzahl der Werte in einer Assetklasse begrenzen (z.B. long / short auf Aktien, Edelmetalle, Rohstoffe, Zinsen), Anzahl ähnliche Werte begrenzen (nicht Gold und Silber, sondern nur eins von beidem) usw.

Wenn du dass dann als Hobby nebenher schaffst über einen Zeitraum von meinetwegen 25 Jahren, mit DotCom, mit Finanzkrise, mit Ukraine, mit Corona, ohne zwischendurch mal blank zu sein, herzlichen Glückwunsch.

 

 

 

 

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose