Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Abbau von Verlustverrechnungstöpfen nach Depotumschichtung

CaptainBroke
Autor ★★
13 Beiträge

Guten Abend zusammen,

 

ich habe ein etwas komplexeres Vorhaben, welches ich gerne nochmal mit Leuten, die über vielleicht etwas mehr Erfahrung als ich verfügen, absprechen würde. Die meiner Meinung nach wichtigsten Fragen werde ich anhand von Klammern kennzeichnen, sodass möglicherweise das beantworten der Fragen übersichtlicher werden sollte. Im vorhinein würde ich mich schonmal RIEISG bei denjenigen Bedanken, die hier im Forum anderen Leuten helfen und ihre Fragen beantworten! Ihr seid Top 👏!

 

Nun zu meinem Fall:

Während Corona konnte ich es nicht lassen und habe etwas mit Derivaten gespielt (und wie soll´s auch anders sein, bin damit kräftig auf die Nase gefallen 🤣) sowie ETF Investments mit Verlust veräußert und in Einzelaktien reinvestiert. Dabei sind nun folgende Salden bei den Verlustverrechnungstöpfen entstanden:

  1. Verlustverrechnungstopf Aktien: 679,72€
  2. Verlustverrechnungstopf Sonstige: 1.100,89€
  3. Quellensteuerverrechnungstopf: 2,58€ (sollte bei meinem Vorhaben von weniger Relevanz sein)

Im Gegenzug habe ich drei Positionen, dessen Gewinne die Verlustverrechnungstöpfe übersteigen:

  1. Volkswagen VZ: ~+1.500€ [VW]
  2. Occidental Petroleum: ~+1.000€ [OXY]
  3. Royal Dutch Shell (B): ~220€ [RDS]

Nun möchte ich, da ich ungern meinen diesjährigen Freistellungsauftrag unangetastet liegen lassen möchte (sind ja immerhin etwas über 200€ Steuerersparnis), die Gewinne von VW, OXY und RDS realisieren, somit mit den Verlustverrechnungstöpfen verrechnen und direkt wieder in die Aktien einsteigen, da ich diese langfristig halten möchte.

 

(1) Funktioniert dieser Plan überhaupt oder habe ich etwas grundlegend übersehen? [Über etwaige Spreads beim Verkauf und erneutem Kauf der Aktien sowie Ordergebühren bin ich mir bewusst].

 

Es handelt sich bei den veräußerten Wertpapieren um Aktien, daher sollten ja sowohl der Verlustverrechnungstopf Aktien als auch der Verlustverrechnungstopf Sonstige genutzt werden. Bei Aktien werden allerdings 30% der Gewinne freigestellt und somit nur 70% der Gewinne steuerrechtlich angerechnet. (2) Dies sollte dann auch für den Verlustverrechnungstopf Aktien gelten und somit müsste ich 679,72€ / 0,70 = ~971,03€ an Gewinnen erzielen, um den Verlustverrechnungstopf Aktien i.H. v. 679,72€ abzubauen, richtig?

 

(3) Sollte meine Berechnung richtig sein, sollte ich 2.071,92€ (971,03€ -  Verlustverrechnungstopf Aktien und 1.100,89€  - Verlustverrechnungstopf Sonstige) an Kursgewinnen erzielen müssen, um meine Verlustverrechnungstöpfe Aktien und Sonstige komplett abzubauen, richtig?

 

(4) Wenn ich den Plan angehe, gehe ich noch weitere Risiken ein, außer des Spreadrisikos beim Verkauf und Kauf der Aktien sowie der Ordergebühren?

 

 

An der Stelle würde ich mich nochmal herzlich bei denjenigen Bedanken, die meinen konkreten Fall durchgelesen haben und würde mich natürlich über Antworten sehr freuen 😊.

14 ANTWORTEN

Fix1
Experte ★★★
523 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Schritt 2) Verkaufe für 2.581,61 Euro zzgl. Kosten Aktien (VW und OXY z.B. plus etwas RDS)


Ich gehe davon aus, dass @Zilch das richtige meint. Deswegen nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

 

Der aus der Veräußerung resultierende GEWINN sollte bei 2.581,61 Euro liegen, nicht etwa der Veräußerungspreis.

 

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@GetBetter  schrieb:


Ich habe doch nirgendwo das Gegenteil behauptet.

Da aber der Quellensteuertopf technisch wie ein Freibetrag wirkt und am Jahresende ebenso verfällt, ist es absoult sinnvoll diesen bei der Gelegenheit direkt mitzuberücksichtigen.


Deine Aufzählung lässt aber vermuten, dass erst der QSt und dann der Freibetrag genutzt wird:

 


@GetBetter  schrieb:

Um all diese Töpfe mit Aktiengewinnen zu leeren und Deinen restlichen Freibetrag zu nutzen, brauchst Du insgesamt folgenden Betrag:

VVT Aktien + VVT Sonstiges + 4 * anrechenbare Quellensteuer + verbleibender Freibetrag.


Das klingt nach "du musst erst die 4fache Höhe der anrechenbare Quellensteuer ausnutzen um an den Freibetrag zu kommen".

Natürlich sollte man die 2,58€ die da drin sind auch gleich mitnehmen wenn man kann. 

Sorry für das Missverständnis wenn du das anders meintest, dann war es einfach unglücklich formuliert 🙂

 

@Fix1 ja genau so meinte ich das, danke für die Klarstellung/Ergänzung 🙂

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

CaptainBroke
Autor ★★
13 Beiträge

Zu aller erst: Einmal ein RIESEN Dankeschön für die ganzen Kommentare und hilfreichen Tipps!

 

Habe das ganze jetzt auch mal, wie beschrieben ausgeführt und hat soweit geklappt. Wie vermutet habe ich ein wenig Spreadrisiko getragen, aber was will man machen? (sind ~13€, also geht das in Ordnung)

Verlusttöpfe sind nun auf 0, Freistellungsauftrag ist angekratzt (wollte diesen nicht komplett ausschöpfen, da bspw. VW, RDS und Co. dieses Jahr noch Dividende zahlen werden und ich ggf. zur Steueroptimierung noch einzelne RDS Aktien am Ende des Jahres kurzzeitig verkaufen und wieder kaufen könnte).

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Zilch  schrieb:

 

Deine Aufzählung lässt aber vermuten, dass erst der QSt und dann der Freibetrag genutzt wird:

 


@GetBetter  schrieb:

Um all diese Töpfe mit Aktiengewinnen zu leeren und Deinen restlichen Freibetrag zu nutzen, brauchst Du insgesamt folgenden Betrag:

VVT Aktien + VVT Sonstiges + 4 * anrechenbare Quellensteuer + verbleibender Freibetrag.


Das klingt nach "du musst erst die 4fache Höhe der anrechenbare Quellensteuer ausnutzen um an den Freibetrag zu kommen".


Gemeint war einfach, dass man versuchen sollte am Jahresende Freibetrag und Quellensteuertopf zu leeren. Im Gegensatz zu den beiden Verlustverrechnungstöpfen sind diese nämlich nicht ins Folgejahr übertragbar.

 

VVT Aktien + VVT Sonstiges + 4 * anrechenbare Quellensteuer + verbleibender Freibetrag

ist aufgrund des Kommutativgesetzes äquvalent mit

VVT Aktien + VVT Sonstiges + verbleibender Freibetrag + 4 * anrechenbare Quellensteuer

 

Wenn's also dem besseren Verständnis dient habe ich auch gegen die umgedrehte Reihenfolge nichts einzuwenden 😉

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

 

Gemeint war einfach, dass man versuchen sollte am Jahresende Freibetrag und Quellensteuertopf zu leeren. Im Gegensatz zu den beiden Verlustverrechnungstöpfen sind diese nämlich nicht ins Folgejahr übertragbar.

 

VVT Aktien + VVT Sonstiges + 4 * anrechenbare Quellensteuer + verbleibender Freibetrag

ist aufgrund des Kommutativgesetzes äquvalent mit

VVT Aktien + VVT Sonstiges + verbleibender Freibetrag + 4 * anrechenbare Quellensteuer

 

Wenn's also dem besseren Verständnis dient habe ich auch gegen die umgedrehte Reihenfolge nichts einzuwenden 😉


Stimme ich voll und ganz zu, auch dass es prinzipiell das Gleiche ist. Aber ich kenne dich als SEHR SEHR genauen Menschen, deswegen habe ich der Reihenfolge Bedeutung beigemessen 🙂 😉

 

Konnte ja keiner ahnen, dass du da mal nicht so genau bist 😛 😉 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD