am 22.01.2020 08:10
Gähn, die gefühlt 100.002te Frage dieser Art, sorry, aber ich konnte in der Historie keinen vergleichbaren Thread finden.
Folgendes Problem: Nahe Verwandte, 59, noch in Beschäftigung, Anspruch auf mittelstattliche Rente, typisch deutsche Geldangst vor allem und jedem und die unangenehme Eigenschaft grundsätzlich andere für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen, weshalb meine Vorschläge auch ultra-defensiv sein sollen.
100.000 Cash, seit ca zehn Jahren dumm herumliegend 🙈, sollen so angelegt werden, dass sie ab in ca. 5 Jahren wenn mgl. regelmäßige Einahmen abstoßen und die Hauptsumme oder eben ein Großteil davon für evtl. Pflegemaßnahmen am Lebensende bereitsteht.
a) Lohnt es sich noch ein Konto bei der comdirect zu eröffnen oder sollte man gleich zur CoBa (oder einer ganz anderen?)?
b) Welche Grobunterteilung würdet ihr vorschlagen und in welcher Form?
c) Kennt ihr schöne vertrauenswürdige Abhandlungen im Netz, die mich von der Verantwortung für mögliche Risiken freisprechen? ![]()
Das lass ich jetzt erstmal stehen, da ich noch am Ideen sammeln bin.
hx.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 14.02.2020 21:57
@Zilch schrieb:Ich tendiere dazu, einfach die Sterneliste von @nmh zu nehmen und daraus zu wählen und ihr zu sagen "hier, viel Spaß". Gleichmäßig aufteilen, zum Beispiel auf 10 oder 15 Titel, und gut ist.
Bedeutet aber Arbeit, weil aktives Management. Alternativ das Rosenheim Wikifolio, oder dieses hier, mit ähnlichem Ansatz (schwankungsarme, trendstarke "Qualitäts"aktien -- die Namen werden Dir bekannt vorkommen, wenn Du öfter Sternelisten liest). Bei letzterem fand ich das Backtesting recht beeindruckend, z.B. wurde mehr oder weniger komplett die Finanzkrise geschluckt (soweit ich verstanden habe, waren sie da 100% Cash). Maximaler Drawdown waren 17%, durchschnittliche Rendite um 20% p.a.
Rosenheim hatte 15% p.a. und vermutlich einen ähnlichen Drawdown. (Ich will hier keine Werbung machen, insbesondere nicht für das "kommerzielle" Ding, aber wenn gewünscht, kann ich noch ein paar Links reinwerfen. Geht aber auch mit Googlen.) Ich weiß nicht, ob Rosenheim durch die monatliche Analyse effektiv einen ähnlichen Krisenschutz generiert; jedenfalls sind beides vernünftige Möglichkeiten, um komplett ohne aktives Handeln die Sternestrategie abzubilden.
am 14.02.2020 22:47
@NR schrieb:
@Zilch schrieb:Ich tendiere dazu, einfach die Sterneliste von @nmh zu nehmen und daraus zu wählen und ihr zu sagen "hier, viel Spaß". Gleichmäßig aufteilen, zum Beispiel auf 10 oder 15 Titel, und gut ist.
Bedeutet aber Arbeit, weil aktives Management. Alternativ das Rosenheim Wikifolio, oder dieses hier, mit ähnlichem Ansatz (schwankungsarme, trendstarke "Qualitäts"aktien -- die Namen werden Dir bekannt vorkommen, wenn Du öfter Sternelisten liest). Bei letzterem fand ich das Backtesting recht beeindruckend, z.B. wurde mehr oder weniger komplett die Finanzkrise geschluckt (soweit ich verstanden habe, waren sie da 100% Cash). Maximaler Drawdown waren 17%, durchschnittliche Rendite um 20% p.a.
Rosenheim hatte 15% p.a. und vermutlich einen ähnlichen Drawdown. (Ich will hier keine Werbung machen, insbesondere nicht für das "kommerzielle" Ding, aber wenn gewünscht, kann ich noch ein paar Links reinwerfen. Geht aber auch mit Googlen.) Ich weiß nicht, ob Rosenheim durch die monatliche Analyse effektiv einen ähnlichen Krisenschutz generiert; jedenfalls sind beides vernünftige Möglichkeiten, um komplett ohne aktives Handeln die Sternestrategie abzubilden.
Über das hiesige OoR Wikifolio habe ich schon gelesen, kenne mich aber mit Wikifolio nicht aus. Performancegebühr? Und zum anderen - Erstemission 2017, durch welche Krisen ist es denn gegangen außer dem schwachen Jahr 2018? 😄 Aktives Management oder Zeit investieren ist kein Ding, sie muss sich aber eben intensiv mit der Materie beschäftigen 🙂 Als Rentnerin hat sie viel Zeit 😉 Eventuell wäre ETF + Wiki für Sterne + Dividendestärkere Aktien um die sie sich kümmern soll (um den sie sich aktiv kümmern muss) ja was, aber das muss sie selber entscheiden.
Kannst du mir vielleicht etwas über die Wikifoliosachen erzählen?
14.02.2020 23:36 - bearbeitet 14.02.2020 23:48
@Zilch schrieb:Über das hiesige OoR Wikifolio habe ich schon gelesen, kenne mich aber mit Wikifolio nicht aus. Performancegebühr? Und zum anderen - Erstemission 2017, durch welche Krisen ist es denn gegangen außer dem schwachen Jahr 2018? 😄
Deswegen Backtesting ![]()
Beide wikifolios handeln ja nach festen Regeln; es gibt einen Computeralgorithmus, der die zu (ver)kaufenden Aktien ausspuckt. Also nimmt man den einfach her, füttert ihn mit historischen Kursen, und schaut somit, wie sich die Regeln in der Vergangenheit verhalten hätten. Hier jetzt doch mal ein Graph (Disclaimer: Habe damit nichts zu tun, Seriösität ist nur meine persönliche Einschätzung):
So sieht das dann in etwa aus (hier: nach Gebühren). Zu ebenjenen: Es gibt eine grundsätzliche Gebühr von 0,95% p.a., und dazu das Performance-Fee, das leider etwas umständlich abzuschätzen ist. Über den Daumen: Jahresgewinn*x%. x ist bei Rosenheim 10% und beim zweiten 15%. Nimmst Du die 20% p.a. wäre das also z.B. insgesamt 0,95% + 2% = 2,95%. Standard-ETFs sind also günstiger, aber da nimmst Du auch keine 15 oder 20% an.
Ich selber habe beide nicht, sondern benutze das nur als Benchmark für mein eigenes Depot (Spoiler: Ich halte mit, was auch nicht verwundert, es sind ja fast identische Aktien), weil mir aktives investieren Spaß bringt, aber je nach Disposition der Person ist halt die Lernkurve zu groß und/oder der tägliche oder wenigstens wöchentliche Aufwand.
Die wikifolios sehe ich ebenso wie ETFs als passives Invest an, würde aber persönlich diese wikifolios den ETFs vorziehen. In meinen Augen liefern die wikifolios auch die defensive "Grundabdeckung", aber ein besseres Ergebnis.
15.02.2020 09:38 - bearbeitet 15.02.2020 09:48
@NR schrieb:
@Zilch schrieb:Über das hiesige OoR Wikifolio habe ich schon gelesen, kenne mich aber mit Wikifolio nicht aus. Performancegebühr? Und zum anderen - Erstemission 2017, durch welche Krisen ist es denn gegangen außer dem schwachen Jahr 2018? 😄
Deswegen Backtesting
Beide wikifolios handeln ja nach festen Regeln; es gibt einen Computeralgorithmus, der die zu (ver)kaufenden Aktien ausspuckt. Also nimmt man den einfach her, füttert ihn mit historischen Kursen, und schaut somit, wie sich die Regeln in der Vergangenheit verhalten hätten. Hier jetzt doch mal ein Graph (Disclaimer: Habe damit nichts zu tun, Seriösität ist nur meine persönliche Einschätzung):
So sieht das dann in etwa aus (hier: nach Gebühren). Zu ebenjenen: Es gibt eine grundsätzliche Gebühr von 0,95% p.a., und dazu das Performance-Fee, das leider etwas umständlich abzuschätzen ist. Über den Daumen: Jahresgewinn*x%. x ist bei Rosenheim 10% und beim zweiten 15%. Nimmst Du die 20% p.a. wäre das also z.B. insgesamt 0,95% + 2% = 2,95%. Standard-ETFs sind also günstiger, aber da nimmst Du auch keine 15 oder 20% an.
Ich selber habe beide nicht, sondern benutze das nur als Benchmark für mein eigenes Depot (Spoiler: Ich halte mit, was auch nicht verwundert, es sind ja fast identische Aktien), weil mir aktives investieren Spaß bringt, aber je nach Disposition der Person ist halt die Lernkurve zu groß und/oder der tägliche oder wenigstens wöchentliche Aufwand.
Die wikifolios sehe ich ebenso wie ETFs als passives Invest an, würde aber persönlich diese wikifolios den ETFs vorziehen. In meinen Augen liefern die wikifolios auch die defensive "Grundabdeckung", aber ein besseres Ergebnis.
Hab vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Ich denke falls sie sagt sie wolle mit "dem ganzen Zeugs" nicht viel Beschäftigung haben wäre es eine gute Alternative zu den üblichen Fonds die so im Umlauf sind und auch ihre 2% p.a. kosten (jedoch nicht so eine Performance zeigen).
Edit: die Gebührenfrage konnte ich klären. Noch mal vielen Dank für deine Mühe und den umfassenden Erklärungen! 🙂
Beste Grüße!
Munte blieven! 🙂