am 25.04.2021 13:44
Ich empfinde es keineswegs als angeben und bedanke mich für deine Teilhabe.
Du hast dafür gearbeitet, etwas Glück gehabt (das gehört dazu), aber vor allem: alles gut dich passend ausgearbeitet! Du bist ein kalkuliertes Risiko eingegangen und hast nicht auf Teufel komm raus über deine Verhältnisse gebaut, weil der Zins gerade passend war.
Danke für den Beitrag, so sollte es sein 🙂
am 25.04.2021 14:54
@dg2210 schrieb:
@baha schrieb:Um noch mit ein paar Zahlen zur Thematik beizutragen. Von der Deutschen Bank gibt es einen "Erschwinglichkeitsindex" für Wohneigentum. Die Kurve sinkt leider dramatisch - niedrige Zinsen helfen nicht.
@baha: Du hast die Kurve falsch interpretiert. Niedrige Werte bedeuten niedrige Kosten. Eine sinkende Kurve ist also gut für Käufer.
Shame on me. Das Kleingedruckte daneben hab ich echt nicht betrachtet. Du hast absolut Recht!
@GetBetter schrieb:Ein Hausbau war eigentlich noch nie risikolos. Schon alleine aufgrund der doch erheblichen Dauer einer typischen Kreditrückzahlung wird er das wohl auch nie werden. In den 15, 20 oder noch mehr Jahren kann einfach zu viel Ungeplantes und Unvorhergesehenes passieren.
Allerdings glaubt heute scheinbar jeder er müsse ein Eigenheim haben. Da stürzen sich dann auch Familien in finanzielle Abenteuer, die das objektiv betrachtet besser sein lassen sollten. Niedrige Zinsen, kontinuierlich steigende Mieten, gutes Zureden des Bankberaters und Schönrechnerei der Immobilienverkäufer führen dann eben zu einem für manchen etwas unbekömmlichen Mix.
Jein, kann man so oder so sehen.
Ich habe durchaus Verständnis für Leute, die jetzt ein Haus bauen und dieses realistisch gesehen nicht abbezahlen können. Dann zahlen sie eben so lange sie darin wohnen Miete an die Bank statt an einen Vermieter. Dafür haben sie eine andere Lebensqualität und können so wohnen wie sie wollen.
Kenne durchaus Leute, die so kalkulieren, das Haus spätestens zur Rente wieder zu verkaufen, und das ist für mich auch völlig okay. Die Wahrscheinlichkeit, dass da noch "Überschuss" bleibt (man hat ja auch einen Teil getilgt) für eine kleine Wohnung oder zum Aufbessern der Rente, ist durchaus gegeben.
Selbst gehöre ich nicht in diese Gruppe, aber "leben und leben lassen"...
25.04.2021 15:01 - bearbeitet 25.04.2021 15:01
Ich möchte hier nur mal kurz ein kleines "Danke" an alle Beteiligten dalassen 🙂
Es ist sehr erfrischend zu sehen, wie die Meinungen und vor allem Erfahrungen zu dem Thema ausgetauscht werden.
Ich freue mich darauf mehr von euch oder anderen Usern zu lesen!
am 25.04.2021 15:58
Einverstanden. Ich hatte aber tatsächlich mehr die Leute im Hinterkopf, die da auf Biegen und Brechen durchwollen und bei denen das dann nicht mit einer bewußten Verkaufsentscheidung endet sondern schlimmstenfalls in der Zwangsvollstreckung.
Außerdem ist die Sache mit der bewußten Entscheidung auch ziemlich zweifelhaft.
Da ja niemand sicher voraussagen kann wie sich die Immobilienpreise entwickeln werden, ist möglicherweise in 10 Jahren ein geringerer Preis erzielbar als man denkt. Schlmmstenfalls reicht es nichtmal um die noch vorhandnen Restschuld zu bedienen. Mehr als einen moderaten Zinsanstieg braucht es dafür meist nicht.
am 25.04.2021 20:49
Der NDR hatte kurz vor Corona auch eine andere Haus-Doku im Programm (den link zur Mediathek habe ich nicht mehr, vielleicht hat ihn einer von euch?)
Inhalt:
vor ca 40 Jahren haben viele junge Familien im Stadt-Umland gebaut. Heute sind die Kinder aus dem Haus und die Alten sitzen in einem viel zu großen Haus und kümmern sich um einen viel zu großen Garten. Die meisten würden lieber in eine altengerechte Stadtwohnung ziehen, aber diese sind teuer und das eigene Haus ist viel weniger Wert als erwartet, da alle Nachbarn ebenfalls verkaufen wollen und keine Käufer finden. Die Leute sind quasi in ihrem eigenen Haus gefangen...
26.04.2021 07:46 - bearbeitet 26.04.2021 07:50
Ich gebe zu, dass ich mir die Dokumentation nicht ansehe, TLDW.
Zum Thema Immobilie(n) als Geldanlage/Altersvorsorge/Wohlfühlfaktor habe ich eine ganz eigene Meinung, die fast alle etwas unausgegoren oder emotionslos finden, egal.
Die eigenen Lebensabschnitte und die Hausbauphasen passen einfach nicht zusammen, aus meiner Jugend kenne ich dutzende Eltern meiner damaligen Klassenkameraden, die mit sich 30-40 aufgerafft haben ein Haus zu bauen, logischerweise in unwirtlichen Neubauvierteln, keine Bäume überall Bauschutt, so cosy wie die Marsoberfläche. Die Kinder wuchsen in Baustellen mit finanziell und bautechnisch gestressten Eltern auf und als diese fertig waren sind sie ausgezogen.
Jetzt sitzen Rentner allein mit riesigen Häusern in mittlerweile hübschen, grünen Vierteln, wo aber niemand mehr hinziehen will. Ein Neubauviertel brauch 20 Jahre um einigermaßen und 30 um richtig "rund" auszusehen.
Meine Holde hat eine Weile in der privaten Immobilienförderung gearbeitet, dutzende Zwangsverkäufe miterleben müssen. Meistens kam kaum Geld heraus, weil die Eigentümer so "individuell" bauten. Kleine Fenster, eigenartige Raumaufteilung, eben nichts, was "allen" passt. Oft blieb nur Abriss des Rohbaus.
Bei Eigenheimen ist es schwieriger kleine Steuertricks anzuwenden, die man als Vermieter einer Immobilie machen kann und ob man seinen Kindern so einen Gefallen tut, wenn sie 30 Minuten mit Fahrrad oder Bus zur nächsten Schule oder Disco fahren müssen, weiß ich nicht.
Und wer braucht später mit 70 ein großes EFH mit Garten im Nirwana?
Ein Bekannter von mir (im gleichen Alter) hat folgende, m.E. geniale Lebensplanung:
Lebt mit seiner Familie zur Miete in der Stadt, EG mit Garten und hat mehrere vermietete Wohnungen in ausgesuchten Städten. Die Wohnungssuche ist eine Wissenschaft, aber die Rentabilitätsrechnung muss wirklich Spaß machen (Chemnitz und Erfurt sollen derzeit die Renditekönige sein).
Verwaltung und kleinere Reparaturen macht er selbst.
Wenn ich nicht durch Zufall eine klasse Immobilie mitten in der Stadt (um 2005 gekauft, last call...) gefunden hätte und jetzt im "hausbaufähigen Alter" wäre, würde ich es genauso machen.
Wir sind emotionslose Anleger, so sollte man auch seine Hausplanung sehen.
Schönen Wochennanfang
hx.
26.04.2021 08:57 - bearbeitet 26.04.2021 08:58
@haxo schrieb:Ich gebe zu, dass ich mir die Dokumentation nicht ansehe, TLDW.
Zum Thema Immobilie(n) als Geldanlage/Altersvorsorge/Wohlfühlfaktor habe ich eine ganz eigene Meinung, die fast alle etwas unausgegoren oder emotionslos finden, egal.
Die eigenen Lebensabschnitte und die Hausbauphasen passen einfach nicht zusammen, aus meiner Jugend kenne ich dutzende Eltern meiner damaligen Klassenkameraden, die mit sich 30-40 aufgerafft haben ein Haus zu bauen, logischerweise in unwirtlichen Neubauvierteln, keine Bäume überall Bauschutt, so cosy wie die Marsoberfläche. Die Kinder wuchsen in Baustellen mit finanziell und bautechnisch gestressten Eltern auf und als diese fertig waren sind sie ausgezogen.
Jetzt sitzen Rentner allein mit riesigen Häusern in mittlerweile hübschen, grünen Vierteln, wo aber niemand mehr hinziehen will. Ein Neubauviertel brauch 20 Jahre um einigermaßen und 30 um richtig "rund" auszusehen.
Meine Holde hat eine Weile in der privaten Immobilienförderung gearbeitet, dutzende Zwangsverkäufe miterleben müssen. Meistens kam kaum Geld heraus, weil die Eigentümer so "individuell" bauten. Kleine Fenster, eigenartige Raumaufteilung, eben nichts, was "allen" passt. Oft blieb nur Abriss des Rohbaus.
Bei Eigenheimen ist es schwieriger kleine Steuertricks anzuwenden, die man als Vermieter einer Immobilie machen kann und ob man seinen Kindern so einen Gefallen tut, wenn sie 30 Minuten mit Fahrrad oder Bus zur nächsten Schule oder Disco fahren müssen, weiß ich nicht.
Und wer braucht später mit 70 ein großes EFH mit Garten im Nirwana?
Ein Bekannter von mir (im gleichen Alter) hat folgende, m.E. geniale Lebensplanung:
Lebt mit seiner Familie zur Miete in der Stadt, EG mit Garten und hat mehrere vermietete Wohnungen in ausgesuchten Städten. Die Wohnungssuche ist eine Wissenschaft, aber die Rentabilitätsrechnung muss wirklich Spaß machen (Chemnitz und Erfurt sollen derzeit die Renditekönige sein).
Verwaltung und kleinere Reparaturen macht er selbst.
Wenn ich nicht durch Zufall eine klasse Immobilie mitten in der Stadt (um 2005 gekauft, last call...) gefunden hätte und jetzt im "hausbaufähigen Alter" wäre, würde ich es genauso machen.
Wir sind emotionslose Anleger, so sollte man auch seine Hausplanung sehen.
Schönen Wochennanfang
hx.
...es soll, ja es gibt aber auch andere beispiele, wo ALLE zufrieden sind
die alten...die Pänz ...die PänzPänz
und ALLES tutti paletti ist ...😉
Sowohl die Lage ...das Wohnen ...und, ach ja auch das Leben 😊
Grüße
P.hu
🐶natürlich auch
am 26.04.2021 10:41
Klar, das mag für deine Generation gelten, aber diese Zeiten sind vorbei.
Super wenn man ein Haus oder/und Geld von Papi erbt, das ist die bequemste Lösung. Auch gut, wenn man Klügel-Beziehungen zum Bauamt oder was-weiß-ich-wem hat, aber ich denke selbst dieser Filz dieses Beziehungsgeflecht ist Gott sei Dank langsam Geschichte.
Ich selbst bin stolz darauf meinen Wohlstand ganz allein mit meiner Holden aufgebaut zu haben, Null Erbe, eher im Gegenteil, jeder von uns musste für die Schulden der jeweiligen Eltern in fünfstelliger Höhe aufkommen, in einer Zeit als fünfstellige Summen noch so richtig schmerzten. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Normale Menschen haben normale Probleme und für deren Lösung ist unsere Community doch da, oder?
am 26.04.2021 11:17
@haxo schrieb:Klar, das mag für deine Generation gelten, aber diese Zeiten sind vorbei.
😥
Super wenn man ein Haus oder/und Geld von Papi erbt, das ist die bequemste Lösung. Auch gut, wenn man Klügel-Beziehungen zum Bauamt oder was-weiß-ich-wem hat, aber ich denke selbst
dieserFilzdieses Beziehungsgeflecht ist Gott sei Dank langsam Geschichte...es hat nicht immer mit erben zu tun ☝️
und das mit dem Klügel...DAS ist und bleibt so,
anders wo nennt man es glaube ich ...Geschmäckle ...oder Ick kenn denn usw.usw.
...ich könnte Dir da Geschichten erzählen
Ich selbst bin stolz darauf meinen Wohlstand ganz allein mit meiner Holden aufgebaut zu haben,
DAS freut mich aufrichtig und verlangt nach Respekt.
Null Erbe, eher im Gegenteil, jeder von uns musste für die Schulden der jeweiligen Eltern in fünfstelliger Höhe aufkommen, in einer Zeit als fünfstellige Summen noch so richtig schmerzten. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
fast wie bei mir...ein kleines Erbe, aber aber ansonst mit Schweiß & Blut aufgebaut 💪
Normale Menschen haben normale Probleme und für deren Lösung ist unsere Community doch da, oder?
Ja
Grüße
P.hu
am 30.04.2021 20:39
Heute bei spiegel.de:
Immobilienpreise im Umland steigen stärker als in der Stadt
"Teure Großstadt, billiges Landleben – jahrelang war das so. Doch eine neue Studie zeigt: Vor allem Familien ziehen nun raus aus der Stadt und treiben so die Häuserpreise im Grünen nach oben."