am 02.03.2022 22:44
Ist vielleicht etwas weit hergeholt aber wäre es möglich das der Staat von heute auf morgen allen Privatpersonen die Brokeranbindung kappt und somit den Aktien und ETF Handel für Privatpersonen verbietet?
Danke für euere Meinung
am 02.03.2022 23:05
Dinge sind immer so lange unvorstellbar bis sie das erste Mal passieren.
Das von Dir beschriebene Szenario halte ich aber auf heutiger Basis für extrem theoretisch und nicht denkbar. Dazu wären wohl zunächst einige strukturelle Änderungen der Gesellschaft und Staatsform erforderlich, die ich nicht im Ansatz sehe.
Ein "von heute auf morgen" würde ich daher tatsächlich ausschliessen.
am 02.03.2022 23:28
Das ist durchaus denkbar. Bei einzelnen Aktien sehen wir immer wieder, dass diese plötzlich und unerwartet wegen 'EU-Vorschriften' nicht mehr für private Anleger handelbar sind.
Im Prinzip spricht nichts dagegen, diese Regeln auf alle Wertpapiere anzuwenden.
am 03.03.2022 07:37
Der Gedankengang dahinter war eben der das wir uns jetzt alle recht breit mit Aktien und ETF Anlagen aufstellen um später etwas davon zu haben und dann kommt der Staat oder die EU um die Ecke da festgestellt wird wir "kleinen Bürger" könnten doch tatsächlich mal zu etwas Geld kommen. Genug Anzeichen gäbe es ja -> Beschränkung Goldhandel vor 2 Jahren auf 2.000 Euro; wie du bereits erwähnt hast "neue Verordnungen" die bestimmte Aktien ausschließen.
Ich sehe hier schon eine Gefahr momentan bzw. schon seit 5 Jahren wenn man sich ansieht wohin uns die EZB führt.
Wenn Ihr interesse habt könnte man sich hierzu und zu anderen Themen gerne mal per Zoom austauschen?
Gruß
Dani
am 03.03.2022 07:49
@DanielR. schrieb:Beschränkung Goldhandel vor 2 Jahren auf 2.000 Euro
Sorry - aber das ist Quark!
Du kannst und darfst völlig legal Gold in jeglicher Menge handeln.
Einzig der anonyme Handel ist nur bis 2k€ zulässig. Stichwort 'Geldwäsche'
Dass mit Wegfall der Anonymität ggf. ein Wissen des Staates einher geht dass Du dieses Edelmetall besitzt ist logisch.
Andererseits weiß der Staat sowieso im Großen und Ganzen zumindest grob über Dein Vermögen Bescheid bzw. kann sich dieses Wissen bei Bedarf beschaffen.
Gruß Crazyalex
03.03.2022 08:08 - bearbeitet 03.03.2022 08:14
03.03.2022 08:08 - bearbeitet 03.03.2022 08:14
@GetBetter schrieb:Dinge sind immer so lange unvorstellbar bis sie das erste Mal passieren.
[...]
Ein ganz großes Wort, ganz gelassen ausgesprochen
Dazu die Frage: "Warum sollten sie es tun?" Wer schlachtet die Gans, die goldene Eier legt? Lieber presst man noch ein zweites pro Tag heraus.
Der Staat weiß was du hast, damit er von deinem Besitz auch ja kein Jota zu wenig abnehmen kann, also ist das Wissen wichtiger als das 100%ige Wegnehmen.
Und da gibt es ja Schritte genug, die Anonymitätsgrenze beim Gold, das ehem. Bankgeheimnis und vielleicht bald der Digitale Euro.
Beim Letzteren wird klar, dass der EU-Regierung völlig klar ist, was ihr eigentliches Ziel ist, weil von allen Seiten die "Vorteile" in der Minimierung des "schmutzigen" Bargeldes (Scheine, Münzen) propagiert wird, was bei normaler Kartenzahlung (auch das ist "bar") aber ebenso kein Thema ist.
Die Schnüffelei und die Möglichkeit die Geldmenge nach Belieben zu verändern wird natürlich nicht angesprochen.
Finanzbeamter 2038: "Herr Haxo, warum wurden die Euro mit denen Sie Ihre Steuer bezahlt haben vor zwölf Jahren in einem russischen Immobiliengeschäft eingesetzt und warum haben Sie am 3.1.2034 um 16:34 in Luxemburg einen Kaffee bestellt?"
Übrigens macht auch unsere comdirect da fröhlich mit und macht Werbung für den digitalen € auf Facebook. Naja, bei dessen Einführung wird auf die Institution Marktbank verzichtet. Nur die dümmsten Kälber....
Ich schließe mich @GetBetter 100%ig an, kein "von heute auf morgen", viiieeel langsamer
hx.
am 03.03.2022 08:16
Du hast meine Angst und Bedenken hier völlig auf den Punkt gebracht
Danke !
🤝
am 03.03.2022 09:04
Hallo,
die Frage halte ich für rein theoretisch.
Schon vor Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes wäre das mit praktisch gesichertem Erfolg am Verfassungsgericht anhängig.
Aber das ist wiederum rein theoretisch, denn die Protestdemonstration würde ich sehen wollen.
Auch könnten Parteien, die das auch nur andenken würden einpacken, weil sie bei kommenden Wahlen ohnehin keine Stimmen mehr bekommen würden.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
03.03.2022 10:08 - bearbeitet 03.03.2022 10:11
03.03.2022 10:08 - bearbeitet 03.03.2022 10:11
@GetBetter schrieb:Dinge sind immer so lange unvorstellbar bis sie das erste Mal passieren.
Vor Allem, wenn sie bereits passiert sind...
Wir erinnern uns an 9/11: Da wurden die amerikanischen Börsen ganz einfach per Anordnung geschlossen, d.h. es gab sofort nach den Anschlägen ein faktisches Handelsverbot für private Anleger -- Dazu bedurfte es nicht einmal eines neuen Gesetzes.
Ich nehme an, daß die europäischen Behörden inzwischen entsprechende Befugnisse haben.
am 03.03.2022 10:26
Siehe Börsengesetz, §25 . Der Börsenhandel kann unter den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen immer temporär eingestellt werden; dass nach einem Terrorangriff auf das eigene Land der Börsenhandel eingestellt wird, um Panikreaktionen zu vermeiden, ist ja nichts Neues (neu war bei 9/11 eher die Dauer der Aussetzung). Inwieweit außerbörslicher Handel oder der Handel über Auslandsbörsen in so einem Fall möglich sind, weiß ich nicht.
Aber die Angst, dass der Staat von heute auf morgen sagt "Hey, wir stellen jetzt einfach mal so [entgegen der Rechtslage] den Börsenhandel ein", halte ich für unbegründet. Sollte (!) es in diese Richtung gehen, dann ist das ein schleichender Prozess, verbunden mit einem kompletten Umbau unseres derzeitigen Wirtschafts- und Rechtssystems.
Eine temporäre Einstellung ist aber - unter der geltenden Rechtslage - immer möglich; ein Angriff auf das eigene Land ist dabei sicherlich einer der Gründe.
Viele Grüße,
Jörg