Ich lebe - still alive 🙂 - jedoch nutze ich meine freie Zeit jetzt hauptsächlich damit, an meinem Häuschen in Ungarn herumzuschrauben.
Dann ist da auch mein kleiner Sohn, mit dem ich so viel Zeit wie möglich verbringe und verbringen WILL.
Er soll sich selbst seine Meinung bilden dürfen und auch seine Erfahrungen machen - dabei stehe ich ihm gern zur Seite.
Das leuchten glücklicher Kinderaugen ist für mich wesentlich bedeutender, als wenn ich bei einem Zock auf den Dachs ein paar
hundert Euro verdiene ... und die Steuer auch noch glücklich mache, oder bei Verlust in den nächsten Tagen am Rechner zu sitzen,
damit ich meine Chance nutze und wider ins Plus komme, je nachdem wie die Lage der Nachrichten den DAX stimuliert.
Meine Lebenszeit ist mir einfach zu schade, um "dem Geld zu folgen" - natürlich hat es neben einer gewissen "kalkulierten Herausforderung" auch Riesenspaß gemacht - aber irgendwie ist für mich der Sinn des Lebens ein anderer: Leben!
"Geld machen" war für mich von vorn herein nie das Ziel - eher der Reiz, wie in einem Casino am Roulette, ob ich mit meiner Einschätzung und Handeln richtig lag - wenn es dann auch noch Gewinn gab - perfekt für die Glückshormone :-)!
Ich habe nie große Summen gesetzt, denn dazu habe ich zu hart fürs Geld gearbeitet.
Durch meine Reisen habe ich einen Teil der Armut auf dieser Welt gesehen, wo Menschen hungern oder auch todkrank sind.
Wenn ich in 4 Stunden aus 1200 € vielleicht 1500 € gemacht habe, hätten diese 300 € dafür sorgen können, hungernde Kinder/Familien einige
Monate satt zu bekommen und todkranken die heilende Medizin zu kaufen, damit sie wider gesund werden und nicht in den nächsten Tage
dahinsiechen und krepieren.
Dieses Geld konnte ich hier in Deutschland generieren - in wenigen Stunden, oder Minuten - dafür müssen andere Monate oder auch Jahre hart arbeiten. Niemand braucht deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben!
Es ist für mich meine Sicht der Dinge, jeder soll es für sich entscheiden, danach handeln, ich sehe das wertungsfrei - nicht mehr mein Ding!
Deshalb habe ich aufgehört - es kommen andere nach - da bin ich mir sicher, Haxo, Du bist nicht allein :-).
Es geht auch mit wenig Geld gut durchs Leben, ruhiger, entspannter die Dinge betrachten, an denen man zuvor aus Zeitmangel vorbeigehastet ist, sofern sie überhaupt wahrgenommen wurden.
Gestern am Sonntag, (mein Sohn ist 5 1/2 Jahre), kam die spontane Idee, ein Mobile zu bauen.
Ich hatte immerhin hölzerne Schaschlikstäbe in der Küche, also gingen wir in den nahen Wald um weiteres passendes Holz zu suchen, in welches
wir Löcher bohren und die Schaschlikstäbe durchführen können.
Nach einiger Zeit fand ich von einer Buche daumendicke, abgestorbene, trockene Äste, die wohl schon längere Zeit auf dem Waldboden lagen
und für unser Vorhaben sehr gut geeignet waren.
Wir konnten eigentlich den Wald verlassen...eigentlich.
Mein Sohn entdeckte eine große umgestürzte Buche, die schon seit etlichen Jahren auf dem Waldboden lag.
Baumpilze wie Suppenteller sprossen daraus hervor, die Rinde war teilweise locker am Stamm, oder schon weggebrochen und innerhalb des Stammes war das Holz an einigen Stellen faserig und morsch wie ein Schwamm.
Ich erklärte ihm, was mit diesem toten Holz passiert, dass es von einigen Tieren als Unterschlupf genutzt wird, während andere Tiere davon fressen und sich in diesem Stamm vermehren, dass die Pilze bereits den Stamm mit einem Pilzgeflecht durchdrungen haben und der Baum eines Tages zu Erde wird - eine Erde, auf denen andere Pflanzen wachsen können.
Währenddessen bohrte mein Sohn eifrig mit einem Stock unter die Rinde, brach Teile davon ab.
Jede Menge verschiedene Tiere kamen zum Vorschein: Kellerasseln, Borkenkäferlarven in verschiedenen Stadien und sogar ein Regenwurm.
Mit Ausdauer und Vehemenz wurde der Baumstamm bearbeitet, das hier war interessanter wie ein Spielplatz.
Diese große Buche hätte dem Waldbesitzer auch als Brennholz viel Geld einbringen können, aber er ließ sie einfach liegen und verrotten.
Es war ihm wohl nicht wichtig, vielleicht nutzte er seine Zeit lieber für etwas anderes...für seine Frau/Kinder/Enkel?
So kann man den DAX auch betrachten, als einen großen Baum mit vielen Ästen, manche tragen Früchte (Dividenden), andere
verblassen und trocknen aus, einige, scheinbar völlig gesunde Äste brechen über Nacht zu Boden (Wirecard).
Ich hatte nie den Ansporn mit meinen Daxwetten "Reich" zu werden, mir ein "tolles Auto" zu kaufen, oder mein Leben "in der Sonne"
zu verbringen.
Ich war zufrieden, von den Gewinnen mal ins Restaurant zu gehen, mir eine gute/interessante Flasche Wein/Champagner zu kaufen,
eine Thai Massage zu genehmigen...mittlerweile habe ich mich dahin gehend "etabliert", dass ich einer schlecht bezahlten Arbeit nachgehe,
deren Vertrag wohl dieses Jahr spätestens Ende November 2023 ausläuft, meinen 17 Jahre alten Nissan (Benzin/Autogas) gerne fahre...das Leben ist schön 🙂 ...nunja, genug der langwierigen Storys - ich wünsche euch allen weiterhin viel Freude am aufgehen eurer Pläne.
Alles Gute, bleibt gesund
Wolv
